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Ausgabe Nr. 6 · 4. Februar 2004 |
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Vom Ausländerrat zum Migrationsrat | ||||||||||||||||
Gremium heißt jetzt "Ausländerrat/Migrationsrat" und vertritt
künftig auch Aussiedler und Eingebürgerte Der Ausländerrat geht mit neuem Namen in das Wahljahr 2004. In der letzten Sitzung des vergangenen Jahres beschloss der Gemeinderat eine neue Satzung für die Vertretung der ausländischen Einwohner/innen. Sie trat am Tag nach ihrer Veröffentlichung (STADTBLATT vom 24. Dezember 2003) in Kraft. Das Gremium, dessen Neuwahl am 13. Juni dieses Jahres erfolgen wird, heißt jetzt "Ausländerrat/Migrationsrat" und hat künftig eine veränderte Struktur. Was hat sich durch die neue Satzung geändert? Prof. Dr. Bernard Mechler, stellvertretender Vorsitzender des Ausländerrates, erläutert die Neuerungen: Der Namenswechsel reflektiert die neuen Aufgaben, die durch dieses Gremium der Stadt Heidelberg gelöst werden sollen. Bis jetzt fungierte der Ausländerrat als beratender Ausschuss des Gemeinderates in allen Angelegenheiten, die in Zusammenhang mit der ausländischen Bevölkerung dieser Gemeinde standen und dem Verantwortungsbereich der Stadt Heidelberg obliegen. Es kristallisierte sich heraus, dass die Probleme, welche die Ausländer betrafen, auch teilweise die der Aussiedler, die nach dem Fall der Mauer nach Deutschland übersiedelten, sind. Dieser Personenkreis, der überwiegend in der früheren Sowjetunion geboren und dort erzogen wurde, steht den gleichen Schwierigkeiten gegenüber wie die Ausländerfamilien, insbesondere im Bezug auf die Erziehung ihrer Kinder und ihrer Integration in das deutsche Alltagsleben. Rat für Aussiedler Die vom Ausländerrat angebotenen Beratungsstunden wurden mehr und mehr von Aussiedlern für Informationen und Ratschläge in Anspruch genommen. Das war für den Vorstand des Ausländerrates ein deutliches Zeichen, dass diese Menschen durch den Ausländerrat repräsentiert werden sollten, sodass ein besserer Kontakt zu ihnen aufgebaut wird und mehr Informationen an sie weitergegeben werden können. Auf rechtlicher Ebene war es nahezu unmöglich, dass sie direkt gewählt werden oder eigene Repräsentanten des Gemeinderates in den Ausländerrat wählen, da sie im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit sind. Die selben Probleme stellen sich für die neu eingebürgerten Deutschen, die abgesehen vom Erhalt der deutschen Nationalität, Schwierigkeiten oft auf Grund ihrer Herkunft erfahren. Auf 25 Mitglieder erweitert Nach einer Diskussion mit allen Fraktionen des Gemeinderates, wurde eine Lösung durch den Ausländerrat erarbeitet: Sechs Vertreter der Aussiedler und neu eingebürgerten Deutschen werden durch den Ausländerrat ausgewählt und dem Gemeinderat vorgeschlagen, um so ihre Mitwirkung im neuen Ausländerrat/Migrationsrat zu verdeutlichen. Die Mitglieder des Ausländerrates/Migrationsrates werden am 13. Juni 2004 gewählt, zum gleichen Zeitpunkt, da die Gemeinderatswahlen und Europawahlen durchgeführt werden. In seiner neuen Zusammensetzung besteht der Ausländerrat/Migrationsrat aus 25 Mitgliedern: 13 gewählten ausländischen Mitgliedern, sechs Aussiedlern/neu eingebürgerten Deutschen und sechs Gemeinderäten. Ausländerrat/Migrationsrat Das Büro des Ausländerrates/Migrationsrates in der Hans-Böckler-Straße 3 ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Telefon: 58-1036, Telefax: 58-4017, E-Mail: auslaenderrat@heidelberg.de. |
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Martin Hoppe (r.) und Waldemar Fast von der Konfirmandengruppe der Evangelischen Gemeinde Emmertsgrund berichteten während der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus über ihre Spurensuche nach jüdischem Leben. (Foto: Neudert) |
Auf den Spuren jüdischen Lebens | |||||||||||||||
Jugendliche beschäftigten sich mit dem Schicksal jüdischer Menschen in
Heidelberg Die Verleihung des Hermann-Maas-Preises an Prof. Dr. Martin Stöhr (siehe Bericht unter der Rubrik "Titel") bot die Gelegenheit, im Schmitthennerhaus eine kleine Ausstellung zu besuchen, die von drei Gruppen Heidelberger Jugendlicher zusammengestellt worden war. Ihr Thema: das Leiden jüdischer Menschen unter dem Nazi-Terror. Die 9. Klasse der Landhausschule beschäftigte sich mit der Geschichte des jüdischen Lehrers Hermann Durlacher, der an ihrer Schule - sie hieß damals Pestalozzi-Schule - die jüdischen Kinder unterrichtete, die in der NS-Zeit von den übrigen Schülern getrennt wurden. Bis zur Pogromnacht am 9/10. November 1938 konnte er arbeiten, kurz danach wurde Hermann Durlacher zuerst nach Gurs, dann nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde. Die Schülerinnen und Schüler sammelten alte Dokumente, die die Schikanen der Nazis belegen, und interviewten auch einen Sohn Durlachers. Die Konfirmandengruppe der Evangelischen Gemeinde Emmertsgrund dokumentierte auf ihrer Suche nach Spuren jüdischen Lebens in Heidelberg vor allem Straßennamen in ihrem Stadtteil, mit denen die Stadt an ehemalige jüdische Mitbürger erinnert. Sie fotografierten Grabsteine jüdischer Menschen auf dem Bergfriedhof und gestalteten ein Haus mit einem Stacheldraht außen herum, um an das Lager Gurs in Frankreich zu erinnern, wohin viele jüdische Menschen aus Heidelberg und Baden 1940 verschleppt wurden. Die Geschichts-AG des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums befasste sich mit dem Leben des Ehepaars Dr. Paul und Else Hirsch. Er war Jude und sein Name stand auch irgendwann auf der Deportationsliste für Auschwitz. Doch mit Hilfe seines Nachbarn und Freundes Walter Schönfeld und seines Hausarztes Oskar Thorspecken, der ihm ein fiebererzeugendes Mittel gab, das ihn transportunfähig machte, wurde seine Deportation in den sicheren Tod verhindert. Die Erzdiözese Freiburg hatte im vergangenen Jahr das Projekt ausgeschrieben und Schulklassen und Jugendliche ganz allgemein aufgefordert, sich auf die Suche nach jüdischem Leben in ihren Gemeinden zu machen. In Heidelberg unterstützten evangelische und katholische Einrichtungen, die Stadt Heidelberg, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die Landeszentrale für politische Bildung, der Bildhauer Günter Braun, Delta-Medien und die KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V. das Projekt. (neu) |
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Gesamtansicht der Wohnanlage "Blaue Heimat" (Foto: GGH) |
GGH saniert die "Blaue Heimat" | |||||||||||||||
Erster Bauabschnitt in Niedrigenergiehaus-Standard mit Passivhaus-Komponenten Das kommunale Wohnungsunternehmen GGH Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz will die "Blaue Heimat" in Handschuhsheim für rund 15 Millionen Euro umfassend sanieren. Die gesamte Wohnanlage mit insgesamt 155 Wohnungen und zehn Einfamilien-Doppelhaus-Hälften, die in den Jahren 1927 bzw. 1951 errichtet wurde, hat eine veraltete Bausubstanz und Bauweise sowie eine unzeitgemäße Energie- und Warmwasserversorgung. Die Wohnungsgrundrisse entsprechen wegen teilweise fehlender Bäder sowie gefangener Räume und Durchgangszimmer nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Im Rahmen der Gesamtmaßnahme beteiligt sich die GGH mit ihren Häusern Karl-Philipp-Fohr-Straße 2-12, Trübnerstraße 8 und Hans-Thoma-Straße 33 an dem bundesweiten Modellprojekt "Niedrigenergiehaus im Bestand". Das Pilotprojekt soll dazu beitragen, das Potenzial, das in der energiesparenden Sanierung von Altbauten liegt, bestmöglich zu nutzen. Die betroffenen Kommunen werden in das Projekt eingebunden, um Nachahmungseffekte in der Region auszulösen, damit mittelfristig ein Netz aus lokalen Energieagenturen, Planungsbüros und Energieversorgungsunternehmen entstehen kann. Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH: "Es handelt sich hierbei um das bisher größte Sanierungsvorhaben der GGH im Bestand und aufgrund des Pilotcharakters um ein Reputationsprojekt sowohl für die GGH als auch für die Stadt Heidelberg. Außerdem wird mittels einer speziellen Zusatzförderung durch die KfW im Rahmen dieses Modellprojektes die Begrenzung der neuen Miete auf ein erträgliches Maß sichergestellt. Dies ist umso bedeutsamer, da es sich bei der "Blauen Heimat" um eine frei finanzierte Liegenschaft handelt, deren Mieten normaler Weise wesentlich höher sind als im öffentlich geförderten Wohnungsbau. Vor diesem Hintergrund kann die GGH ihrer sozialen Verantwortung hier in besonderem Maße gerecht werden und dämpfend auf das in den letzten Jahren stark gestiegene Mietpreisniveau in Handschuhsheim einwirken." Es ist vorgesehen, die Gebäude des ersten Bauabschnitts annähernd in Passivhaus-Standard zu sanieren. Ihr Energiebedarf soll nach der Sanierung nur noch bei 40 Kilowattstunden Primärenergiebedarf pro Quadratmeter und Jahr liegen. Dieser Wert unterschreitet sogar den nach der neuen Energieeinsparverordnung zulässigen Höchstwert für Neubauten. Die Wohnflächen sollen durch die Umnutzung von Treppenhäusern, teilweisen Dachgeschossausbau sowie zusätzliche Balkonflächen zudem von 2.890 Quadratmetern auf 3.268 Quadratmeter erweitert werden. Die durchschnittliche Wohnflächenerhöhung von 51,6 auf 81,7 Quadratmeter kommt insbesondere Familien mit Kindern zugute. Die Anlage ist mit ihrem großzügigen Innenhof für diese Zielgruppe sehr geeignet. Die Sanierung des ersten Bauabschnittes muss im Rahmen des Modellprojektes bis Ende 2005 abgerechnet sein und ist aufgrund der umfangreichen Maßnahmen nur im unbewohnten Zustand in der vorgegebenen Zeitspanne möglich. Der Baubeginn ist für Juni 2004 vorgesehen. Anschließend werden die älteren Gebäude in voraussichtlich drei weiteren Bauabschnitten saniert. Diese Gebäude eignen sich technisch nicht für eine Sanierung im Passivhaus-Standard. Die betroffenen Mietparteien wurden am 30. Januar in einer Bewohnerversammlung von der GGH und den beteiligten Architekten und Fachingenieuren über das Vorhaben umfassend informiert. Im Rahmen einer individuellen Betreuung wird die GGH ab Februar Einzelgespräche mit ihren Mietern führen, um mit ihnen das weitere Vorgehen im Detail zu klären und ihnen Ersatz-, bzw. für die Zeit der Sanierung Springerwohnungen anzubieten. Um möglichst nahe bei den betroffenen Mietern zu sein und einen Ansprechpartner direkt vor Ort zu haben, wird die GGH ein freistehendes Ladenlokal in der Mühlingstraße 22 als Büro einrichten. Hier soll an zwei bis drei Tagen in der Woche eine mit dem Umzugsmanagement beauftragte Mitarbeiterin der GGH als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen. |
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Im Amt des AZV-Verbandsvorsitzenden bestätigt: Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg. |
AZV investiert elf Millionen Euro | |||||||||||||||
Verbandsversammlung verabschiedete Haushalt 2004 und bestätigte Verbandsvorsitzenden
im Amt Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg leitet den Abwasserzweckverband (AZV) Heidelberg auch während der nächsten drei Jahre. Die Verbandsversammlung wählte ihn am 22. Januar einstimmig erneut zum Verbandsvorsitzenden für die Zeit von 2004 bis 2006. Turnusgemäß berief die Verbandsversammlung Eppelheims Bürgermeister Dieter Mörlein zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Laut Verbandssatzung übernehmen die Bürgermeister der drei AZV-Mitgliedsgemeinden Dossenheim, Eppelheim und Neckargemünd nacheinander den stellvertretenden Verbandsvorsitz für jeweils ein Jahr. Einmütigkeit demonstrierten die Mitglieder der Verbandsversammlung auch bei der Verabschiedung des AZV-Haushaltshaltsplans für 2004. Der hat ein Gesamtvolumen von 28,28 Millionen Euro, wovon 17,35 Millionen auf den Verwaltungshaushalt entfallen. Der Vermögenshaushalt enthält 10,93 Millionen Euro, die der AZV in diesem Jahr in seine Anlagen zur Abwasserreinigung investieren will. Den Gesamtbetrag der vorgesehenen Kreditaufnahmen (Kreditermächtigung) setzte die Verbandsversammlung auf 6,36 Millionen Euro fest, den Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen auf knapp 11,5 Millionen. Die vorläufige Jahresumlage beträgt 7,6 Millionen Euro. Davon sind 5,8 Millionen Euro Betriebskostenumlage und 1,8 Millionen Euro Finanzkostenumlage. Unter dem Vorbehalt, dass der Haushalt 2004 vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt wird, beschloss die Verbandsversammlung gleich im Anschluss an die Etatverabschiedung die Ausführung verschiedener Projekte entsprechend der dafür eingestellten Mittel: Nach mehr als 20-jährigem Betrieb sind die so genannten Dombelüfter in den Belebungsbecken des Klärwerks Nord so stark verschlissen, dass ihre Lebensdauer auch durch intensive Pflegemaßnahmen nicht verlängert werden kann. Der Einbau neuer Dombelüfter - das sind feinporige Keramikscheiben, die eingeblasene Luft in feinsten Bläschen im Abwasser verteilen - wird voraussichtlich 320.000 Euro kosten. Um die Hochlastfaulung des Klärschlamms im Klärwerk Süd weiter zu optimieren, müssen die Schaltschränke für die Faulbehältersteuerung erneuert werden. Dafür sind im Haushaltsplan 245.000 Euro veranschlagt. Bereits im April 2000 hatte die Verbandsversammlung beschlossen, die Kläranlagen Rainbach und Mückenloch des AZV-Mitglieds Neckargemünd zu übernehmen und an das Klärwerk Heidelberg anzuschließen. Für den ersten Teilbereich geht das Abwasserpumpwerk Rainbach demnächst in Betrieb. Jetzt genehmigte die Verbandsversammlung die Arbeiten zur Stilllegung der Anlage Mückenloch. Von dort soll ein Pumpwerk das Abwasser durch eine rund zwei Kilometer lange Druckleitung zum Pumpwerk Rainbach befördern. Projektkosten: rund 1,65 Millionen Euro. Im März 2003 genehmigte die Verbandsversammlung die Neuordnung der Abwasserentsorgung in der Siedlung Heidelberg-Neurott mit Gesamtkosten von 650.000 Euro. Dabei soll eine neuartige, vom Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik der Fraunhofer-Gesellschaft, Stuttgart, entwickelte Abwasserreinigung angewendet werden. Die Verbandsversammlung beauftragte jetzt das Stuttgarter Institut mit der Lieferung der dafür vorgesehenen Membranfilteranlage zum Angebotspreis von 250.000 Euro. (br.) |
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Bilder aus dem frühen Reichstag | ||||||||||||||||
Ausstellung über das "Parlament in der Leipziger Straße" in
der Ebert-Gedenkstätte Einen interessanten Einblick in die deutsche Parlamentsgeschichte im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ermöglicht die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte derzeit mit der Foto-Ausstellung "Bismarcks Reichstag - das Parlament in der Leipziger Straße". Der Begriff "Bismarcks Reichstag" ist irreführend. Otto von Bismarck, deutscher Reichskanzler von 1871 bis 1890, war kein Mitglied des Reichstags. Er hatte den Vorsitz im Bundesrat, der damaligen Vertretung der 22 Fürsten und drei Freien Städte des Reichs. Bismarck brachte dem Reichstag eher Verachtung entgegen. Dennoch brauchte er ihn, weil er ohne die Mehrheit der gewählten Parlamentarier (die suchte der Reichskanzler verständlicherweise vorwiegend unter den konservativen Angeordneten) keine Gesetze zu Stande bringen konnte. Treffender ist der zweite Teil des Ausstellungstitels: "das Parlament in der Leipziger Straße". An der Leipziger Straße 4 in Berlin, auf dem Gelände der ehemaligen königlichen Porzellanmanufaktur, stand das provisorische Parlamentsgebäude, in dem der Reichstag von 1871 bis 1894 tagte. Erst dann zog er in das neue monumentale Reichstagsgebäude, das heute Sitz des Bundestages ist. Der Bau an der Leipziger Straße wurde abgerissen. Die Ausstellung hat die in Bonn ansässige Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien zusammengestellt. Deren Generalsekretär Dr. Martin Schumacher sprach zur Ausstellungseröffnung in der Ebert-Gedenkstätte. Er beschrieb die Verhältnisse im Parlament an der Leipziger Straße und dessen Verhältnis zu Bismarck. Vor allem aber schilderte er die Tätigkeit des Berliner Fotografen Julius Braatz, der als "Hof-Photograph" Zugang zu den Sitzungen des Parlaments hatte und auch das Vertrauen der Reichstags-Abgeordneten besaß. Dadurch gelangen Braatz die vermutlich frühesten reportageähnlichen Lichtbilder aus einem Parlament. Julius Braatz fotografierte die Parlamentarier ebenso wie den Reichskanzler, die Mitglieder des Bundesrates, Stenographen, Parlamentsdiener, Pressevertreter und Besucher. Eine Auswahl seiner Fotografien zeigt die Ebert-Gedenkstätte bis einschließlich 29. Februar (täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr). (br.) |
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Die Preisträger des Quiz zum Bürgerschaftlichen Engagement (Foto: Neudert) |
Lösungswort "Engagement" | |||||||||||||||
Preise des Quiz zum "Bürgerschaftlichen Engagement" im Rathaus an
zehn Gewinner übergeben Volles Haus hatte die Stadtverwaltung am 14. Dezember zu melden. Beim ersten "Tag der offenen Tür" im Rathaus, im Verwaltungsgebäude Prinz Carl und im Palais Graimberg nutzten mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich über die Verwaltung zu informieren. Mehr als 30 städtische Ämter und Unternehmen gaben an Infoständen, in Ausstellungen und Aktionen Einblick in ihre vielfältige Arbeit. An diesem Tag der offenen Tür hatten auch die Koordinationsstelle Bürgerengagement und die Freiwilligenbörse einen großen Infostand vor dem Büro der Oberbürgermeisterin aufgebaut. Viele interessierten sich für die Arbeit der Koordinationsstelle und die Freiwilligenbörse. Neben Beratungsgesprächen und Aktionen gab es ein Quiz zum Thema "Bürgerschaftliches Engagement". Auch das lockte viele Besucher an den Stand, die Fragen rund um das Thema Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement zu beantworten. Das richtige Lösungswort lautete "Engagement". Vergangene Woche wurden im Kleinen Rathaussaal die Preisträger bekannt gegeben. Christine Huber und Brigitte Klingler vom Referat der Oberbürgermeisterin übergaben die Preise an die zehn Gewinnerinnen und Gewinner. Den ersten Preis, eine Theaterkarte, bekam Michael Sadtler, den zweiten, eine Zehnerkarte für Heidelberger Bäder, Wolfgang Müller und der dritte Preis ging an Karl Raith. Er gewann drei Eintrittskarten für den Tiergarten. Weitere Preise gingen an Maria Eck, Hella Knauber, Florian Layer, Stephan Schwarz, Olaf Endter, Werner Hausensteiner und Friederieke Dietsche. Alle Gewinner leben in Heidelberg. Während der Veranstaltung ließen alle Beteiligten noch einmal den gelungenen Tag im Dezember Revue passieren. Alle waren sich einig, dass das Bürgerengagement für das Gemeinwohl zunehmend an Bedeutung gewinnt. Erste Schatten wirft auch schon der zweite "Markt der Möglichkeiten" am 3. Juli voraus, auf dem sich alle bürgerschaftlich engagierten Vereine und Initiativen Heidelbergs auf dem Universitätsplatz präsentieren. Die Veranstalter freuen sich schon wieder auf diesen Tag und hoffen auf rege Teilnahme. |
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Berufliche Chancengleichheit für Frau und Mann | ||||||||||||||||
Gesellschaften der Stadt bei Workshop zu Gleichberechtigung im Arbeitsleben Zu einem Erfahrungsaustausch über Strategien zur Förderung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Arbeitsleben trafen sich Führungskräfte der Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe (HVV), der Gesellschaft für Grund und Hausbesitz (GGH), des Tiergartens, der Heidelberger Dienste und der Heidelberger Kongress und Tourismus GmbH (HKT) unter der Leitung der Gleichstellungsbeauftragten Dörthe Domzig. Aber eins war man sich gleich einig, dass die gesetzlichen Aufträge im Laufe der letzten Jahre in erheblichem Maße präzisiert wurden. Wie beispielsweise die Regelungen zur Elternzeit zeigen, geht es nicht nur darum, Diskriminierung zu vermeiden. Jetzt geht es darum, betriebliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sowohl Männer als auch Frauen Familie mit einer qualifizierten beruflichen Entwicklung vereinbaren können. Dabei zahlen sich ernsthafte Investitionen in die Chancengleichheit nicht nur moralisch aus. Bei näherer Betrachtung der Fakten wurde deutlich, dass das Thema auch eine positive betriebswirtschaftliche Seite hat. Die neueste Prognos-Studie über den Kosten-Nutzen-Effekt von familienfreundlichen Maßnahmen im Betrieb belegt es schwarz auf Weiß: Erzielt werden Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteile, weil qualifizierte Fach- und Führungskräfte sich nachhaltiger an den Betrieb binden, das Personalmarketing insgesamt verbessert werden kann und mehr Sensibilität für die Anforderungen des Produktabsatzes entwickelt werden können. Schließlich ist jede zweite Kundin eine Frau. Chancengleichheit zu sichern bedeutet also nicht nur Leistungsbereitschaft zu erhöhen, Fehlzeiten zu reduzieren und Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, es ist auch eine neue Möglichkeit, betriebliche Potenziale und Talente zu erschließen. Diskutiert wurden Erfahrungen sowohl mit einzelfallbezogenen Absprachen als auch mit dem gezielten Management des Gleichstellungsprozesses in Form von Dienstvereinbarungen, wie sie bei der Stadt Heidelberg üblich sind. Dabei kamen zentrale Felder der Personal- und Organisationsentwicklung in den Blick: von der Ausbildung des Nachwuchses über die Personalwerbung und -auswahl, die Gestaltung der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten bis hin zur Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung und dem erfolgreichen Management der Elternzeit. "Wer auf die Potenziale von Frauen, insgesamt von Beschäftigten mit Familie, nicht verzichten will, hat viele Gestaltungsmöglichkeiten", unterstrich die Gleichstellungsbeauftragte Dörthe Domzig. |
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Hilfe für Beregina | ||||||||||||||||
Spendenaufruf zu Gunsten eines Frauenzentrums in Simferopol Im Frauenzentrum "Beregina", dem Zentrum für Frauen mit Behinderung und chronischer Erkrankung in Heidelbergs ukrainischer Partnerstadt Simferopol, müssen dringend die Räume saniert werden. Spenden aus Heidelberg sollen das ermöglichen. Bis Mai will eine Initiative die Materialkosten für die Sanierung in Eigenarbeit zusammenbekommen, mindestens 5.000 Euro. Der Betrag wird benötigt, damit das Zentrum seine Aktivitäten erweitern kann. Unter anderem soll eine Lehrwerkstatt für Schneiderinnen entstehen und das Zentrum will zusätzliche Kurse und Reha-Maßnahmen anbieten. Anna K. Chomutowa, Leiterin des Frauenzentrums: "Das größte Problem für die Weiterführung unserer Aufgaben ist das Fehlen von Arbeitsräumen. Unter vielen Schwierigkeiten konnten wir in einem Haus eine Etage mieten. Doch alles muss komplett renoviert werden. Bis jetzt konnten wir etwa 20 Prozent der Renovierungsarbeiten leisten. Dafür wurden die gesamten Finanzmittel des Zentrums aufgebraucht. Es gibt noch vieles zu tun. Aber es fehlt das Geld für die restlichen Renovierungsarbeiten." Die Spendenaktion steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Beate Weber. Unterstützt wird sie vom BiBeZ, dem Ganzheitlichen Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter / chronisch erkrankter Frauen und Mädchen e.V. Spenden werden erbeten auf das Konto des BiBeZ bei der Sparkasse Heidelberg, Kontonummer 41980, Bankleitzahl 672 500 20, Stichwort "Beregina". Das BiBeZ ist berechtigt, Zuwendungsbescheinigungen auszustellen. (rie) |
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Fortbildung zum Wellness-Coach | ||||||||||||||||
Neues Jahresprogramm der HAG ist erschienen Die Heidelberger Akademie für Gesundheitsbildung (HAG) hat ihr Programm für 2004 veröffentlicht. Neben bewährten Seminarreihen gibt es auch neue Angebote. Unter anderem bietet die HAG eine Weiterbildung zum Wellness-Coach an. Je nach Vorbildung muss man nicht unbedingt alle vier Module des Kurses (Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Entspannung, Gruppenleiten) belegen. Der Kurs beginnt im März. Die HAG zertifiziert die Fortbildung in Anlehnung an die Qualitätskriterien des Deutschen Wellnessverbandes. Als Wellness-Coach kann man unter anderem in Sportstudios, Sport- und Wellness-Hotels aber auch selbständig als Trainer arbeiten. Weitere Programmangebote sind für Ärzte interessant: Für sie gibt es das bewährte Seminar zum intelligenten Praxismanagement, Kurse in psychosomatischer Grundversorgung, Entspannungsverfahren, klinischer Hypnose sowie eine Grundausbildung in Akupunktur. Auch für Sporttrainer hat die HAG wieder Fortbildungskurse aufgelegt. Mit Förderung von MLP wird auch eine Modellfortbildung "Doping - Dopingprävention" angeboten. Die HAG hat ihren Sitz in der Bergheimer Straße 76. Träger der Akademie ist die Volkshochschule. Nähere Auskünfte zum Programm unter Telefon 911-913, E-Mail hag@hag-hd.de oder im Internet: www.hag-hd.de. (neu) |
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(Foto: Rothe) |
Wechsel an der Verwaltungsspitze der Universität | |||||||||||||||
Als "tiefen Einschnitt für die Ruprecht-Karls-Universität" bezeichnete Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff den Wechsel an der Spitze der Universitätsverwaltung. Die bisherige Kanzlerin Romana Gräfin vom Hagen (l.) wurde in den Ruhestand verabschiedet und Dr. Marina Frost als Nachfolgerin ins Amt eingeführt. Romana vom Hagen, verwaltungsintern oft einfach "die Gräfin" genannt, war 20 Jahre an der Heidelberger Universität beschäftigt, seit 1998 als Kanzlerin. Vom Hagen erhielt die Große Universitätsmedaille als Dank und Anerkennung für ihre langjährigen Verdienste um die Entwicklung der Universität. Die neue Kanzlerin Dr. Marina Frost wurde 1950 in Marne in Schleswig-Holstein geboren. Nach dem Jura-Studium wurde Frost zunächst Personaldezernentin, dann Justitiarin des Klinikums der Kieler Universität. Als Kanzlerin wirkte sie später an den Universitäten Hildesheim und Göttingen. | ||||||||||||||||
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Bauduin informiert | ||||||||||||||||
Baustellen in dieser Woche:
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||||
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