Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 6 · 7. Februar 2001



Telekom-Niederlassungsleiter Walter Hamilton (li.) Schulleiter Robert Krippl und Oberbürgermeisterin Beate Weber lassen sich die neuen digitalen Welten vorführen. (Foto: Rothe)

Ch@t bei Käthe

An der Käthe-Kollwitz-Schule erlaubt eine Medienecke jetzt den Einstieg ins Internet


Als erste Schule in Heidelberg erhielt am 31. Januar die Käthe-Kollwitz-Förderschule in der Vangerowstraße eine Internet-Medienecke und ist damit sofort online. Die Deutsche Telekom stiftete dafür vier Personalcomputer mit ISDN-Anschluss.

Telekom-Niederlassungsleiter Walter Hamilton übergab das Internet-Paket an Schulleiter Robert Krippl. Im dritten Stockwerk in einem kleinen Raum hat die Schule nun den digitalen Zugang zur großen weiten Welt. Schülerinnen und Schüler der Schule können jetzt kostenlos im Internet surfen, E-Mails verschicken oder empfangen oder eine eigene Homepage einrichten. Zum Ausdrucken der Ergebnisse spendierte die Firma Epson einen Farbtintenstrahldrucker.

Oberbürgermeisterin Beate Weber betonte bei der Übergabe, wie wichtig es sei, dass Kinder auf die neuen Medien und Kommunikationswege vorbereitet werden. Sie wies darauf hin, dass in Heidelberg alle Schulen schon einen Internetzugang hätten. "In 16 Jahren haben wir 20 Millionen Mark für Computertechnik in den Schulen investiert, zwischen 1 und 1,5 Millionen fließen jährlich in die Instandhaltung und Modernisierung", sagte sie. Auch die Leiterin des Staatlichen Schulamts, Elisabeth Groß, legte besonderen Wert auf die Lernchancen, die sich aus der Nutzung neuer Medien an den Schulen ergäben.

"Die Telekom leistet diese Unterstützung gerne, sind doch Investitionen in den Schulbereich für die Zukunft unseres Landes und unserer Schüler von allergrößter Bedeutung", sagte Walter Hamilton. Vier weitere Heidelberger Schulen wird das Unternehmen demnächst mit einer Medienecke ausstatten. Die ISDN- und Internetanschlüsse werden kostenfrei zur Verfügung gestellt, außerdem fallen weder Bereitstellungsentgelte noch Grundgebühren oder Kosten für die Nutzung an. Zudem helfen Mitarbeiter der Telekom bei der Einrichtung der Technik. Und auch die Lehrer erhalten in Internet-Seminaren die notwendige Schulung, um den Vorsprung aufzuholen, den ihre surfbegeisterten Schützlinge heute oft haben. (neu)

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Strom für Sportler

Sportkreis Heidelberg schließt Rahmenvertrag mit Stadtwerken ab


Seit der Liberalisierung des Strommarktes können sich die Kunden ihren Stromversorger auswählen und den für sie günstigsten Anbieter mit der Lieferung von Strom beauftragen. Der Sportkreis Heidelberg hat sich auf Grund der guten Konditionen und überzeugenden Serviceleistungen für die Stadtwerke Heidelberg AG (SWH) als Strompartner entschieden.

Der Rahmenvertrag zwischen dem Sportkreis Heidelberg und der SWH, der am 30. Januar 2001 vom Vorsitzenden des Sportkreises, Gerhard Schäfer, unterzeichnet wurde, hat eine Laufzeit von drei Jahren und umfasst derzeit einen Jahresstromverbrauch von rund 550.000 Kilowattstunden. Um die 80 Vereine sind bisher unter Vertrag, jederzeit können weitere hinzu kommen.

Als besonderes Bonbon wird die SWH die Vereine beim Energiesparen unterstützen. Sie wird deren Heizungs- und Warmwasseranlagen überprüfen und analysieren. Darüber hinaus wird die SWH bestimmte Projekte des Sportkreises fördern.

"Die Vereinsvertreter sind geschickt vorgegangen und haben die Vorteile des liberalisierten Strommarktes erfolgreich für den Rahmenvertrag genutzt", sagte Heike Kuntz, Vorstand für Energiewirtschaft und Handel der Stadtwerke bei der Unterzeichnung des Vertrags. Das bestätigten auch Gerhard Schäfer, der Vorsitzende des Sportkreises Heidelberg und Tobias Hüttner, Geschäftsführer bei der TSG Rohrbach. Bei mehreren Energieunternehmen hätte man sich nach den Konditionen erkundigt, mit einem Anbieter sogar schon verhandelt.

Für die Stadtwerke hätten deren zusätzlichen Serviceleistungen, die Anbindung an Heidelberg und der gute Preis gesprochen. Tobias Hüttner schätzt, dass die TSG Rohrbach, der größte Heidelberger Verein mit rund 2100 Mitgliedern, bis zu 5.000 Mark Energiekosten im Jahr einsparen könne.

Der Sportkreis
Dem Sportkreis Heidelberg gehören 388 Sportvereine an, davon befinden sich 110 im Stadtgebiet von Heidelberg und 278 im Umland. Rund 30.000 der über 135.000 im Sportkreis Heidelberg engagierten Sportlerinnen und Sportler sind im Stadtgebiet Heidelberg aktiv, etwa 100.000 in den Nachbargemeinden. (neu)

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Beeindruckte auch die junge Generation: Alt-Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker in der Neuen Universität. (Foto: Rothe)

"Ost-Erweiterung ist Vollendung der EU"

Alt-Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker im Studium Generale - Warnung vor neuer Rüstungsspirale durch Raketenabwehrsysteme


In der an Höhepunkten reichen Vortragsreihe des Studium Generale "Vom Frieden" sprach der frühere Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker über "Europa in der Welt von morgen". Sein Vortrag, krönender Abschluss der Reihe im zu Ende gehenden Wintersemester, sorgte erneut für großen Besucherandrang in der Neuen Universität.

Drei Themenkomplexe standen im Mittelpunkt: die Bedrohung des Friedens durch ökologische Probleme und Armut; alte und neue Weltmächte und das Verhältnis zu Amerika; ferner die Erweiterung der Europäischen Union. "Unerbittlich sind die Herausforderungen der globalen Ökologie", so Weizsäcker. Der Anstieg der Meere werde gewaltige Folgen für das Leben der Menschen in großen Teilen der Welt haben. Er geißelte den "wild gesteigerten" Konsum: "Wenn die ganze Erdbevölkerung sich so verhalten würde wie wir - oder noch ärger: die USA - bräuchten wir vier Mal die Oberfläche der Erde."

Die Armut in weiten Teilen der Welt hält er für die größte Herausforderung. Auf Davos bezogen sieht er deshalb "das Recht auf Seiten der Demonstranten, die für die Rechte der Armen auf die Straßen gehen". Der Welthandel könne dann für den Weltfrieden genutzt werden, wenn die reichen Länder ihre Grenzen für die Produkte der armen öffnen. Die Organe der Friedenssicherung bedürften der Modernisierung: "Was uns heute wirklich bedroht, hat Ursachen, die den Gründern der UNO kaum bekannt waren", unterstrich Weizsäcker. Der Sicherheitsrat denke noch in Kategorien militärischer Macht.

Bei den USA sieht er eine Abneigung, sich Regeln zu unterwerfen, die sie nicht selbst gemacht haben. Als früherer Regierender Bürgermeister Berlins habe er "jeden denkbaren Grund, den Amerikanern mit Achtung und Dankbarkeit gegenüberzutreten", doch: "Es wird den alten Freunden Amerikas nicht ganz leicht gemacht, Kritik zu unterdrücken." Nachdrücklich warnte Weizsäcker davor, durch die Raketenabwehrsysteme NMD und TMD die nukleare Balance zu untergraben und eine neue Rüstungsspirale in Gang zu setzen.

Für die EU sei es nun an der Zeit, "alle europäischen Völker aufzunehmen, die sich zu Demokratie und Rechtsstaat bekennen". Die Osterweiterung ist für Weizsäcker die "Vollendung der EU". Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich sei "die Voraussetzung schlechthin", aber ganz besonderes Augenmerk verdiene der polnische Beitrittswunsch. Für die Jugend sieht der Alt-Bundespräsident "Chancen in Fülle, am europäischen Haus zu bauen": "Es ist Ihre Tagesordnung, aber bei Null beginnt sie nicht!" (rie)

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Mehr Raum für Kongresse

Vier Bewerber für das Conferenzzentrum stellten sich vor


Als Projektpartner für das Conferenzzentrum Heidelberg sind jetzt vier Bewerber in der engeren Wahl. Es handelt sich dabei um die Hochtief Projektentwicklung, Heidelberg, Jenoptik Bauentwicklung, Jena, Planungsgruppe Biernacki, Koblenz, und Gelin Grundstücksverwaltungsgesellschaft, Leimen.

Alle vier stellten sich in nichtöffentlicher Sitzung dem Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss des Gemeinderates vor. Am 15. Februar wird Oberbürgermeisterin Beate Weber den Gemeinderat bitten, die vier Bewerber mit der Erarbeitung von detaillierten Entwürfen zu beauftragen. Im September soll unter Abwägung von finanziellen, städtebaulichen und konzeptionellen Gesichtspunkten mit einem der Bewerber ein Vertrag abgeschlossen werden.

Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg: "Es ist zu erwarten, dass die Bewerber aufgrund der Unterschiedlichkeit ihrer Konzepte nach vertiefter Ausarbeitung ihrer Planungen dem Gemeinderat im Herbst eine gute Auswahlmöglichkeit bieten werden."

Als Standort für das Conferenzzentrum Heidelberg ist das ehemalige Grundstück der Hauptpost und die sich anschließende Fläche östlich des Hauptbahnhofs vorgesehen. Mit der Planung eines neuen Conferenzzentrums verfolgt die Stadt Heidelberg das Ziel, ein modernes, umfangreiches Kongress- und Tagungsangebot anbieten und vor allem größere Kongresse und Veranstaltungen als bisher durchführen zu können. Dass Heidelberg dafür wesentliche Standortkriterien erfüllt, hat nicht zuletzt eine Marktanalyse von Arthur Andersen im Juni 2000 gezeigt.

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Stand: 6. Februar 2001