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Ausgabe Nr. 5 · 28. Januar 2004 |
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Stolz auf den Industriestandort | |
Oberbürgermeisterin plädierte beim Branchentreffen Metall- und Elektroindustrie
für neues Bewusstsein Automobilstadt Heidelberg? Angesichts der großen Automobilstandorte in Deutschland mag sich das verwegen anhören. Tatsächlich aber kommt kaum ein Fahrzeug in Deutschland ohne ein Zulieferteil aus Heidelberg aus. Das war einer der Aspekte, die Oberbürgermeisterin Beate Weber während des Branchentreffens Metall- und Elektroindustrie ansprach, zu dem sie am Mittwoch vergangener Woche in den Spiegelsaal des Prinz Carl eingeladen hatte. Zahlreiche Vertreter/innen der Branche - Repräsentantinnen und Repräsentanten der Geschäftsleitungen ebenso wie der Arbeitnehmer - waren der Einladung zum Meinungsaustausch zwischen Stadtverwaltung und heimischer Wirtschaft gefolgt. Denn nur im Dialog und gemeinsamen Handeln seien die örtlichen Bedingungen für eine erfolgreiche Entwicklung der Betriebe zu verbessern, sagte die Oberbürgermeisterin. Die Metall- und Elektroindustrie bezeichnete sie als einen der wichtigsten deutschen Industriezweige. Bundesweit fänden darin mehr als drei Millionen Menschen Beschäftigung und Ausbildung. Auch wenn Heidelberg traditionell kein Industriestandort ist - 83 Prozent der versicherungspflichtig Beschäftigten arbeiteten im Dienstleistungssektor - sei es gelungen, die Anzahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe in den letzten Jahren bei 17 Prozent relativ stabil zu halten. Diesen Trend beizubehalten oder weiter zu verbessern, nannte Beate Weber hinsichtlich einer sozialen Ausgewogenheit ein besonderes Anliegen. Sie bekenne sich ausdrücklich zum Produktionsstandort Heidelberg: "Wir brauchen Produktion, wir brauchen das Schaffen von Werten." Sie plädierte für ein neues Bewusstsein, auf Heidelberg nicht nur als Dienstleistungs- sondern auch als Industriestandort stolz zu sein. Die prekäre Finanzlage der Kommunen habe auch vor Heidelberg nicht halt gemacht. Trotz rückläufiger Einnahmen müssten die Pflichtaufgaben erfüllt und die Infrastruktureinrichtungen erhalten werden. Der Verzicht auf höhere Steuern und Abgaben soll eine zusätzliche Belastung der Unternehmen vermeiden. Andererseits sind kommunale Investitionen auch ein Motor für die örtliche Wirtschaft. Die Stadt Heidelberg biete den Betrieben an, sie bei der Bewältigung der Herausforderungen um die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit zu begleiten und zu fördern, sagte Beate Weber: "Wirtschaftsregionen und Standorte der Zukunft sind solche, die es schaffen, Stärken und Profile herauszuarbeiten, Kompetenzen zu schaffen und zu stärken und sie in Netzwerke einzubinden." Gleich eingangs ihrer Ausführungen hatte die Oberbürgermeisterin darauf hingewiesen, dass das Branchentreffen "in eine für die Branche besonders wichtige Woche" falle: "Im Rahmen der Tarifverhandlungen treffen sich die Vertreter der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu intensiven Gesprächen." Einen Teil der dabei auszutauschenden Argumente trugen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter bereits während des Branchentreffens vor: Pat Klinis, Erster Bevollmächtigter der IG Metall, kritisierte unter anderem, dass in Heidelberg ansässige Unternehmen Teile ihrer Produktion nach Osteuropa verlagerten. Dr. Rainer Dulger, Firmenchef von ProMinent Dosiertechnik und Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall Bezirksgruppe Rhein-Neckar, verteidigte gerade dies als Reaktion auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. (br. ) |
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Schlierbacher melden Wünsche an | |
Workshop zum Stadtteilrahmenplan brachte viele Anregungen und Ideen Die Erweiterung und bessere Gestaltung des Pausenhofs der Schlierbacher Grundschule ist ein vordringlicher Wunsch der Bewohner/innen des Stadtteils Schlierbach. Das wurde im Rahmen des Workshops zum Stadtteilrahmenplan deutlich, den das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg jetzt in Schlierbach durchführte. Das soll sich nach dem Willen der Schlierbacher Bürgerinnen und Bürger in ihrem Stadtteil ändern? Was muss besser werden und was sind die zentralen Themen, die den Stadtteil bewegen? Der Workshop im Gemeindehaus der evangelischen Bergkirchengemeinde brachte zahlreiche Antworten auf diese Fragen. Ziel der fast fünfstündigen Veranstaltung, an der sich mehr als 60 Bürgerinnen und Bürger, Vertreter/innen der Kirchen und sozialen Einrichtungen, der Wirtschaft und der Vereine beteiligten, war, unter der Moderation des Amts für Stadtentwicklung und Statistik gemeinsam Vorschläge für die Richtung der künftigen Entwicklung des Stadtteils und für die dafür erforderlichen Maßnahmen zu finden. Intensive und engagierter Diskussion in vier Arbeitsgruppen brachten noch zahlreiche andere Ideen, Wünsche und Anregungen zutage. Neben der Schulhof-Gestaltung spielte vor allem auch die Sicherheit der Schulwege eine zentrale Rolle. Zu deren Verbesserung wurde vorgeschlagen, an der Kreuzung Schlierbachhang/Hermann-Löns-Weg eine Ampel zu installieren oder vor der Kreuzung ein Blitzgerät zur Geschwindigkeitskontrolle aufzustellen. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist der Bau der Bahnunterführung, wobei der einspurige Ausbau von den Workshop-Teilnehmern stärker gewichtet wurde als ein zweispuriger Ausbau. Eine Verkehrsberuhigung des Stadtteils steht ebenso auf der Wunschliste der Schlierbacher/innen wie das Wiederherrichten der Teufelskanzel als Aussichtspunkt. Eine ausführliche Dokumentation der Ergebnisse des Workshops ist ab Mitte März beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg erhältlich. Die Ergebnisse fließen in das Entwicklungskonzept und die Maßnahmenvorschläge (Teil 2 des Stadtteilrahmenplans Schlierbach) ein. Der soll im November dem Bezirksbeirat vorgestellt und dann vom Gemeinderat beschlossen werden. |
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Werner Golombek (l.), Hotel Kranich, und Hugo Schwaninger (2.v.r.), Hotel Neu Heidelberg, mit ihren "REST- Hotel-Auszeichnungsurkunden". Bürgermeister Dr. Eckart Würzner (r.) und Dr. Klaus Keßler von der KliBA übergaben die Urkunden. (Foto: KliBA) |
Umweltfreundlicher Komfort |
Zwei Heidelberger Hotels nehmen am EU-Projekt zur Förderung des nachhaltigen
Tourismus teil Komfortabel übernachten kann man in vielen Heidelberger Hotels. Zwei im Pfaffengrund wollen den Komfort auch möglichst umweltfreundlich anbieten. Sie haben sich einer europaweiten Kampagne angeschlossen, die sie dazu verpflichtet, bestimmte Standards vor allem im Bereich der Energienutzung einzuhalten. Vergangene Woche unterzeichneten Werner Golombek, Geschäftsführer des Hotels Kranich, und Hugo Schwaninger, Geschäftsführer des Hotels Neu Heidelberg, gemeinsam mit KliBA-Geschäftsführer Dr. Klaus Keßler ihre jeweilige Auszeichnungsurkunde zum "REST-Hotel-Partnerbetrieb". Damit verpflichten sie sich unter anderem "Ziele für eine Senkung unseres Energieverbrauchs zu setzen", "für Energieeffizienz zu sorgen", "geeignete Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien in unserem Hotel einführen" und "unsere Gäste und andere Hotels darin zu bestärken, sich mit dem Thema Nachhaltige Energie verantwortungsvoll zu befassen, indem wir unsere umweltfreundlichen Maßnahmen öffentlich bekannt machen". "REST-Hotels" setzen auf erneuerbare Energien und nachhaltigen Tourismus, bedeutet doch die Abkürzung ausgeschrieben: Renewable Energy and Sustainable Tourism. An der EU-Kampagne beteiligen sich Hotels aus sechs europäischen Ländern. Zwölf Energieagenturen in diesen Ländern arbeiten als "REST-Berater". In Heidelberg und Umgebung übernahm die KliBA, die Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg-Nachbargemeinden, diese Aufgabe. Sie erarbeitete für interessierte Hotelbetriebe eine Bewertung der energetischen Situation des Betriebs und entwickelte gemeinsam mit ihnen ein Maßnahmenbündel, um Energie einzusparen und auf Nutzung erneuerbarer Energien umzusteigen. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Europäischen Union und lokalen Partnern. So hat Werner Golombek im Hotel Kranich sein Haus vor drei Jahren schon nach umweltfreundlichen Kriterien sanieren lassen, hat sparsame Duschköpfe und Energiesparlampen eingesetzt und will auf erneuerbare Energien beim Strombezug umsteigen. Das Hotel Neu Heidelberg verfügt über eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung, ist bestens gedämmt und wird teilweise von Energiesparlampen erhellt. "REST-Hotels" sollen insgesamt einen sanften Tourismus fördern, indem sie beispielweise auch den Abfall reduzieren oder Angebote zur Nutzung des ÖPNV machen. "Im Sinne unseres Tourismus-Leitbildes fördern "REST-Hotels" den nachhaltigen Tourismus", lobte Bürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Unterzeichnung das Engagement der Hoteliers, deren Betriebe nur wenige Meter voneinander entfernt im Kranichweg liegen. Er startete bei der Unterzeichnung die Internetpräsentation der auf dem Neu Heidelberg installierten Solaranlage, deren Energiegewinne man unter www.neu-heidelberg.de verfolgen kann. (neu) |
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Weitere Infos bei der KliBA, Telefon 603808, und im Internet unter www.rest-hotels.org und www.hotel-kranich-heidelberg.de. | |
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Vernissage im Bürgeramt Mitte: Der Leiter des Bürgeramts, Rudi Lerche (rechts), beglückwünscht Rolf Kammerer. (Foto: Bürgeramt) |
Bilder voller Leben |
Bürgeramt Mitte präsentiert Aquarelle von Rolf Kammerer "Schmecke die frische Luft, höre das Blätterrascheln oder stapfe durch den Schnee." So erlebt Rolf Kammerer die Natur. Der 80-jährige Künstler hat auf seinen Wanderungen stets Papier und Aquarellkasten dabei, um seine Eindrücke vor Ort festzuhalten. Bis 30. April präsentiert Rolf Kammerer seine Werke im Bürgeramt Mitte, Bergheimer Straße 69. "Impressionen in Aquarell" nannte der Leiter des Bürgeramtes, Rudi Lerche, die Arbeiten des Jubilars, dessen 80. Geburtstag die Vernissage im Bürgeramt Mitte gewidmet war. Dazu überbrachte Lerche auch die Glückwünsche der Oberbürgermeisterin. Wer die Arbeiten von Rolf Kammerer betrachte, so Rudi Lerche, habe das Gefühl, unmittelbar an den Rebhängen der Weinstraße zu stehen oder die sonnendurchfluteten Landschaften der Toskana oder der Provence zu erleben. Mit breitem Pinsel und gutem Auge halte Kammerer seine Eindrücke in lebendigen Bildern fest. |
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(Foto: Rothe) |
Eintrag ins Goldene Buch |
Professor Dr. Mario Fernandez, Botschafter der Republik Chile in Deutschland, ist bei einem Besuch im Rathaus von Oberbürgermeisterin Beate Weber empfangen worden und hat sich in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg eingetragen. Professor Baeza, der in Heidelberg studierte, nahm an einer Informationsveranstaltung "Wissenschaft und Forschung - grenzenlos" der Ausländerabteilung des Amts für öffentliche Ordnung teil. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Heidelberger Ausländerbehörde, die im vergangenen Jahr zu einer der freundlichsten Ausländerbehörden Deutschlands gewählt wurde, machten damit auf ihr Betreuungs- und Beratungsangebot für ausländische Gäste aufmerksam. | |
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(Foto: Rothe) |
Ein Lindenbaum für den Mönchhofplatz |
Oberbürgermeisterin Beate Weber (2. v. r.) pflanzte am Montag vergangener Woche gemeinsam mit der Vorsitzenden des Sängerkreises Neuenheim, Helga Vogt, dem Ehrenvorsitzenden des Sängerkreises Roland Fischer (l.) und dem Zweiten Vorsitzenden Werner Hauck am Mönchhofplatz eine Linde. Den Baum, der eine Spende des Sängerkreises Neuenheim an die Stadt Heidelberg ist, hatte der Verein im Rahmen eines Wettbewerbs erhalten. | |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
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