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Ausgabe Nr. 5 · 30. Januar 2002 |
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Das wohl bekannteste Kunstwerk aller Zeiten, die Mona Lisa von Leonardo da Vinci stellt Georg Pusenkoff in immer neue Zusammenhänge. Eine Installation von Ulrike Flaig. |
Von der Suche nach Echtheit... |
Arbeiten von Ulrike Flaig und Georg Pusenkoff im Heidelberger Kunstverein Das Ausstellungs-Programm 2002 des Kunstvereins beginnt mit zwei originellen Ausstellungen. Georg Pusenkoff zeigt sein Foto-Projekt "Mona Lisa goes Russia" im Studio und Ulrike Flaig präsentiert Objekte, Skulpturen und Fotografien unter dem Titel "Unspeakable Home" in der Halle des Kunstvereins. Georg Pusenkoff beschäftigt sich mit dem Thema Original und Reproduktion. Ähnlich wie Andy Warhol arbeitet er mit den Ikonen der Kunstgeschichte. Seine digitalisierte Mona Lisa hat er Pixel für Pixel samt Menüleiste sorgfältig mit Acrylfarben ausgemalt. Diese zum Original gewandelte Reproduktion nahm er mit auf eine Reise durch seine Heimat Weißrussland und verpflanzte sie in die absurdesten Situationen, die er mit der Kamera festhielt. Die Reaktionen der Passanten und der ungewöhnliche Hintergrund erzeugen einen neuen, verblüffenden Eindruck von Echtheit. Eine witzige und zugleich hintergründige Auswahl der Fotografien wird in Heidelberg zu sehen sein. "In einer Welt, die zu einem großen Teil aus Reproduktionen besteht, ist die Suche nach Echtheit in immer stärkerem Maße zu beobachten", so Hans Gercke, Leiter des Kunstvereins. 1953 in Krasnopolje geboren, studierte Georg Pusenkoff in Moskau Informatik und Kunst und lebt sein 1990 in Köln. Im Mittelpunkt der Arbeiten von Ulrike Flaig steht die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Haus unter dem Titel "Unspeakable Home - Unsägliches Heim". Ihre Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Geborgenheit und Enge. Ihr Plexiglas-Haus gestattet den Betrachter/innen nur unter ganz bestimmten Perspektiven einen Blick ins Innere. Sobald das Licht angeht, erscheint lediglich ein Spiegelbild. Immer wieder werden die Betrachter auf sich selbst zurückgewiesen. Innen und Außen scheinen vertauscht, gewohnte Sehweisen kehren sich um. 1962 in Esslingen geboren, studierte sie Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Bildhauerei in Paris, Regensburg und Stuttgart. Seit 1997 nahm sie verschiedene Lehraufträge an. Sie ist Sybille-Assmus-Preisträgerin des Jahres 2000 und lebt in Berlin und Stuttgart. (doh) Eröffnung Die Ausstellung "Mona Lisa goes Russia" von Georg Pusenkoff wird am Samstag, 2. Februar, um 18 Uhr eröffnet und "Unspeakable home" von Ulrike Flaig am Sonntag, 3. Februar, um 11 Uhr. Die Künstler sind bei der Eröffnung anwesend. Beide Ausstellungen sind bis zum 3. März, dienstags bis samstags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs von 11 bis 20 Uhr und freitags von 11 bis 22 Uhr im Heidelberger Kunstverein, Hauptstraße 97, zu sehen. Am Mittwoch, 20. Februar, um 18 Uhr wird Ulrike Flaig in einem Künstlergespräch ihre Arbeiten vorstellen. |
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"Es wird ein Mensch gemacht" |
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Goethe-Gesellschaft lädt zu Jubiläumstagung ein - Lesungen, Konzerte und
Diskussionen Aus Anlass des 35-jährigen Bestehens der Goethe-Gesellschaft Heidelberg findet vom 1. bis 3. Februar eine Jubiläumstagung mit Lesungen, Konzerten, Vorträgen, Diskussionen und einer Ausstellung statt. Unter dem Titel "Humunculus - Es wird ein Mensch gemacht" werden sich Wissenschaftler/innen und Künstler/innen dem Thema Gentechnik und Stammzellenforschung nähern. Bereits im 13. Jahrhundert sollen Alchimisten erste Experimente unternommen haben, um einen künstlichen Menschen im Reagenzglas zu erzeugen. Auch Goethe lässt im zweiten Teil des "Faust" den Famulus Wagner einen "Homunculus" (lat. Menschlein) nach Anleitung des Paracelsus erzeugen. Das im Faust II gesprochene Wort des Homunculus an Wagner "Das Was bedenke, mehr bedenke Wie!" wird Ausgangspunkt der Homunculus-Tagung sein. Zum Auftakt der Tagung am Freitag, 1. Februar, um 18.30 Uhr lesen Anja Höfer und Dieter Borchemeyer unter dem Titel "Homunculus und andere künstliche Menschen in der Literatur" im Spiegelsaal des Prinz Carl. Für musikalische Umrahmung sorgen Vladimir Pankratov (Baß) und Julia Schifrina (Klavier) mit der "Arie des Mefisto" und dem "Lied vom Floh". Über die Modernität des Goetheschen Homunculus spricht Dr. Manfred Osten, Generalsekretär der Humboldt-Stiftung, in seinem Festvortrag "Strebe nicht nach höheren Orden. Zur Modernität des Goetheschen Homunculus". In der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, beginnt am Samstag, 2. Februar, die Tagung bereits um 9.45 Uhr. Heidelberger Wissenschaftler/innen sprechen über molekularbiologische, humangenetische, soziologische, juristische und psychosoziale Aspekte der Gentechnologie und Stammzellenforschung. Für diese Vorträge ist eine Anmeldung unter Telefon 381847 erforderlich. Am Sonntag, 3. Februar, um 11 Uhr wird in der Galerie Melnikow, Theaterstraße 11, die Ausstellung "Homunculus?" eröffnet, in der Arbeiten von Agnes Auffinger, Joe Hackbart, Udo Körner, Marie-Paule Hallard, Alexandra Romanova, Elke Wassmann und anderen zu sehen sind. Im Rahmen der Vernissage liest Franziska Polanski "Homunculus: Eins, zwei, drei, fertig!" Das dreitägige Symposium veranstaltet die Goethe-Gesellschaft Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Literarischen Gesellschaft Palais Boisserée, dem Kulturamt der Stadt und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Die Goethe-Gesellschaft Heidelberg ist eine Ortsvereinigung der 1885 gegründeten Goethe-Gesellschaft in Weimar und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Goethes Lebenswerk und seine aktuelle Bedeutung für Kunst und Wissenschaft zu erörtern. (doh) |
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