Ausgabe Nr. 5 · 2. Februar 2000 |
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Wie werden aus Besuchern Kunden? |
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Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss diskutiert über Optimierung des Stadtmarketing Die Heidelberger Hauptstraße hat eine der höchsten Passantenzahlen bundesweit. Dennoch klagen die Einzelhändler darüber, dass der Umsatz der hohen Besucherzahl nicht entspreche. Viele Schaufensterbummler also, doch wenig Kundschaft? Zudem scheinen zahlreiche Heidelberger/innen nach Mannheim zu fahren, um sich einzukleiden. Im neu gebildeten Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss berichtete Dr. Björn Bloching über die Ergebnisse eines Workshops zum Thema "Optimierung des Stadtmarketing in Heidelberg", den die Unternehmensberatungsgesellschaft Roland Berger & Partner gemeinsam mit Stadt und Einzelhandel durchgeführt hatte. "Heidelberg gilt nach wie vor als Synonym für Romantik und ist als Touristenstadt sehr beliebt", so Bloching, daraus ergebe sich "ein starker Wettbewerbsvorteil". Andererseits fehle "eine attraktive und ausgewogene Handelsstruktur, die zum Einkaufsbummel einlädt". Im Fehlen eines großen "Textil-Magneten" sieht auch Erwin Schmalzhaf vom Einzelhandelsverband Nordbaden eine Schwachstelle Heidelbergs. Wer gehofft hatte, nach dem Weggang von Dyckhoff den eigenen Umsatz zu erhöhen, habe sich getäuscht gesehen. Keiner der Konkurrenten habe profitiert. Hier müsse der Handel Anstrengungen unternehmen, um sich zu profilieren. Die Chance, eines der großen Bekleidungshäuser nach Heidelberg zu holen, scheint gegenwärtig aber eher gering. Die Stadt, teilte Oberbürgermeisterin Beate Weber mit, habe im Zuge der Überlegungen für die Bebauung des Poststraßen-Areals bei allen großen Unternehmen angefragt, aber nur Absagen erhalten. Das Stadtbild Heidelbergs bezeichnete Schmalzhaf als "Traum". Schwachstellen sieht er im Verkehrsbereich, bei den Stadteingangssituationen und in der "mangelnden Aufenthaltsqualität vieler Plätze". Er wünscht sich auf allen diesen Plätzen wieder Brunnen: "Das unterbricht die Rennstrecke und lädt zum Verweilen ein." Dass ein "professioneller City-Manager" die Lösung bringt, davon war nur eine Minderheit überzeugt. Dr. Bloching sieht zwar die "Notwendigkeit einer verbesserten Organisation des Stadtmarketing", ob man aber "in Heidelberg einen City-Manager braucht, darauf haben auch wir keine abschließende Antwort", so der Unternehmensberater. Eindeutig für eine solche "Integrationsfigur" sprachen sich nur Dr. Hans Peter Fischer (IHK Rhein-Neckar) und Stadtrat Klaus Pflüger (CDU) aus. Fischer unterbreitete einen Finanzierungsvorschlag, der die Gründung einer Stadtmarketing-GmbH unter je fünfzigprozentiger Beteiligung der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (HWE) und des Einzelhandels vorsieht. Für die IHK Rhein-Neckar (mit Sitz in Mannheim) machte er gleichzeitig klar, dass es nicht ihre Aufgabe sein könne, Kundenströme nach Heidelberg umzulenken. Die dezidierte Ablehnung einer weiteren Institution im Bereich Stadtmarketing (mit den entsprechenden Kosten) kennzeichnete die meisten Stellungnahmen. So wurde darauf verwiesen, das bereits vier Organisationen auf diesem Sektor tätig sind: neben HWE und IHK der Einzelhandelsverband und der Verkehrsverein. Dass der Heidelberger Einzelhandel darbt, mochte Erwin Schmalzhaf denn so auch nicht stehen lassen: "Es geht ihm schlecht, aber auf einem hohen Niveau." Nachdem erneut mehrfach über die angeblich schlechte Erreichbarkeit der Innenstadt und fehlende Parkplätze geklagt wurde, rechnete Erster Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis vor, dass Heidelberg bezogen auf die Verkaufsfläche in der Innenstadt mehr Parkplätze als Mannheim bietet. Außerdem könne Heidelberg mit seiner Topographie und seiner Altstadt in verkehrlicher Hinsicht nicht mit der planmäßig angelegten Quadratestadt auf eine Stufe gestellt werden: "Es ist beispiellos, wie bei uns die Stadt schlecht geredet wird. Man kann das intern bemängeln, aber man muss nicht die Leute abschrecken." Wenn er in die Geschäfte gehe, frage er sich oft: "Bin ich eigentlich als Kunde willkommen?" Hier sei ein Umdenken des Handels vonnöten. Oberbürgermeisterin Beate Weber rief die zahlreichen Anstrengungen in Erinnerung, die die Stadt unternommen hat, darunter das Parkhinweissystem, die Begrünung der Fußgängerzone, die "Aktion gegen Schmutz und Schmierereien". Manches habe die Stadt initiiert, aber keine Unterstützung gefunden. So wurden beispielsweise die Mittel für die Verbesserung der Stadteingangssituation vom Gemeinderat nicht bewilligt, bei der City-Logistik mangelt es an Beteiligung seitens des Handels. Auch sie empfahl abschließend, die Kunden nicht weiter zu verunsichern: "Wir kommen zum besten Einstieg in ein Stadtmarketing, wenn wir nach innen diskutieren und nach außen werben." (rie) |
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Prof. Karla Kowalski Das geplante Wohngebiet Schollengewann, wie es bisher nur im Computer existiert, von Norden gesehen. Rechts der Lärmschutzwall, links oben die OEG-Trasse und im Hintergrund erkennt man das im Bau befindliche Sportzentrum West. (Grafik: Szyszkowitz & Kowalski) |
Nachhaltiges Wohngebiet Schollengewann |
Grazer Architektin Karla Kowalski erläuterte städtebauliches Konzept Mit dem Baugebiet Wieblingen-Schollengewann nimmt Heidelberg als Modellstadt am Forschungsfeld des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) "Städte der Zukunft" teil. Rund eine Million Mark Fördermittel erhält die Stadt für die Entwicklung des Modellvorhabens vom Bundesbauministerium. "Es soll ein Gebiet entstehen, das bundesweit vorzeigbar ist", formulierte Diethelm Fichtner, Leiter des Stadtplanungsamtes, den hohen planerischen Anspruch. Im Schollengewann, so haben die Planer errechnet, ist Platz für rund 580 Wohneinheiten. Bis zu 1.500 Menschen könnten nach der vollständigen Bebauung hier einmal ihre Heimat finden. Bis dahin aber ist es noch ein langer Weg. Der erste Schritt, die Auswahl eines städtebaulichen Konzepts aus mehreren konkurrierenden Vorschlägen durch den Gemeinderat, erfolgte im vergangenen Jahr. Den Zuschlag erhielt der Entwurf des Grazer Architektenbüros Szyszkowitz & Kowalski. Das städtebauliche Konzept wurde zwischenzeitlich anhand der nachhaltigen ExWoSt-Ziele in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht weiter optimiert. Architektin und Universitätsprofessorin Karla Kowalski stellte es jetzt gemeinsam mit Projekt-Koordinatorin Brigitte Holz im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vor. Für Karla Kowalski steht die Kombination der drei ExWoSt-Ansprüche: ökologische Gesichtspunkte bei der Bebauung zu berücksichtigen, diese kostengünstig zu realisieren und in dem neuen Wohngebiet ein qualitätsvolles Zusammenleben zu ermöglichen, gleichrangig neben dem Ziel, eine anspruchsvolle Architekturform zu schaffen. Die harmonische Verbindung von Quartieren und Höfen ist das Hauptmerkmal des Entwurfes. Die gewählte Form erlaubt eine Fülle von Haus- und Wohnungstypen wie Reihenhäuser, Geschosswohnbau, Laubenganghäuser, Maisonettewohnungen etc., die mit Sonnenkollektorflächen ausgestattet oder als Passivenergie-Häuser gebaut werden. Die unterschiedlichen Quartiere von 20 bis 50 Wohneinheiten sollen - getrennt durch Grüngürtel - ihr Eigenleben haben, aber durch öffentliche Grünstreifen, -anlagen und Parkwege miteinander und auch mit der Stadt verbunden sein. Ziel der Planung ist es, gemeinschaftliches Zusammenleben und den Rückzug in die Privatheit zu ermöglichen. Das Zentrum des Ensembles wird von einer Schule, einem Gemeindezentrum, Geschäften und eventuell auch von Senioreneinrichtungen und einem Kindergarten gebildet. Der öffentliche Platz in deren Mitte liegt an der OEG-Haltestelle. Gut an die Stadt angeschlossen, wird der neue Stadtteil durch Erdwälle, die zugleich Parkplätze (in Form von "Parktaschen") beherbergen, vor Verkehrslärm geschützt. In einem Erdhügel könnte ein Speicher untergebracht werden, der die von der Sonne gewonnene Energie aufnimmt und für die Nahwärmeversorgung nutzbar macht. (brö/rie) |
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Kommunale Leistungen transparenter machen |
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Städtetag Baden-Württemberg befasste sich in Heidelberg mit "Produktkennzahlen" "Wie geht es mit der Modernisierung der Verwaltung weiter?". Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung, zu der der Städtetag Baden-Württemberg gemeinsam mit der Stadt Heidelberg in den Großen Rathausaal geladen hat. Mehr als 130 Vertreter/innen baden-württembergischer Verwaltungen aus Städten, Gemeinden und Landkreisen sind der Einladung gefolgt. Es wurde über den Auftrag, die Ziele und den bisherigen Projektverlauf der Arbeitsgemeinschaft Produktkennzahlen Baden-Württemberg berichtet. In den baden-württembergischen Kommunen wird derzeit ein System von Kennzahlen entwickelt, mit deren Hilfe künftig die Leistungsfähigkeit der Kommunen bewertet und Leistungen und ihre Kosten für Bürger/innen transparenter gemacht werden sollen. Es ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit, dass die Kosten bekannt sind, die in einer Kommune anfallen, wenn zum Beispiel ein Personalausweis ausgestellt wird oder wenn ein Neubürger sich anmeldet. Die Kosten und ihre Entstehung und Zusammensetzung zu kennen, ist jedoch Voraussetzung, wenn sie möglichst gering gehalten werden sollen. Gleichzeitig ist es auch wichtig, "über den eigenen Tellerrand hinaus zu schielen". Deshalb sollen als Folge des Projektes sogenannte Vergleichsringe initiiert werden. Dort werden sich Kommunen sammeln, die zum Beispiel ganz gezielt wissen möchten, wie ihre Kosten für das Ausstellen eines Personalausweises im Vergleich zu anderen Kommunen sind. In den Vergleichsringen wird "bei den Anderen abgeschaut". Damit können die Bürgerinnen und Bürger einer Kommune zukünftig transparenter über die Leistungen und Kosten informiert werden, die in ihrer Verwaltung entstehen. Und die Verwaltung kann wegen der landesweit einheitlichen Definition der Kennzahlen sehr viel gezielter als bisher von anderen Kommunen lernen. Oberbürgermeisterin Beate Weber sagte bei der Begrüßung: "Weil der marktwirtschaftliche Wettbewerb fehlt, kann die Qualität unserer Dienstleistungen nur im Vergleich mit anderen öffentlichen Anbietern beurteilt werden, und damit auch nur wirklich Vergleichbares miteinander verglichen wird, müssen dafür Kennzahlen eingeführt werden". Die Oberbürgermeisterin gab in ihrer Einführung ein Beispiel, wie sich die Qualität kommunaler Dienstleistungen verbessern lässt. So sei in Heidelberg durch die dezentralen Bürgerämter die Anmeldung eines Autos innerhalb kürzester Zeit möglich. Früher hätten für diesen Vorgang zwei halbe Tage eingeplant werden müssen, lange Warteschlangen in zentralen Ämtern und kurze Öffnungszeiten waren dafür verantwortlich. Um die Entwicklung der Kennzahlen geht es in der nächsten Stufe. Die Federführung der Arbeitsgemeinschaft Produktkennzahlen Baden-Württemberg hatte die Stadt Heidelberg 1998 vom Innenministerium nicht zuletzt wegen ihrer bisher erfolgreichen Umsetzung der Verwaltungsreform erhalten. (eu/neu) |
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Moderne Zeiten - Gesunde Zeiten? |
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Dokumentation zum Themenbereich Arbeit und Gesundheit Die Stadt Heidelberg hat zwei Publikationen herausgegeben, die sich mit dem Themenbereich Arbeit und Gesundheit beschäftigen: Zum einen erschien jetzt eine Dokumentation der Beiträge des Forums Gesundheit vom Herbst 1998 mit dem Titel "Moderne Zeiten - Gesunde Zeiten?". Die Dokumentation enthält die Kurzfassung der Vorträge des Forums Gesundheit vom Herbst 1998. Aus verschiedenen Blickwinkeln befassten sich Experten mit modernen Arbeitsbelastungen: Stress, Mobbing, Leistungsdruck, Krankheiten und Umweltbelastungen in der Erwerbsarbeit wurden diskutiert und Lösungen skizziert, wie gesundes Arbeiten aussehen kann. Die Erhaltung und Entwicklung einer für die Gesellschaft zuträglichen Arbeitswelt ist ein besonderes Anliegen der Stadt Heidelberg, die schon 1991 dem Netzwerk "Gesunde Städte" beigetreten ist. Daher veranstaltet sie regelmäßig Veranstaltungen wie das Forum Gesundheit. Zum anderen hat das zuständige Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung ein Bändchen mit dem Titel "Leitlinien für eine gesunde Arbeit" herausgegeben. Diese Leitlinien hat die Projektgruppe "Arbeit und Gesundheit" in den vergangenen zwei Jahren ausgearbeitet. Der Band enthält unter anderem sieben "Leitlinien für gesunde Betriebe" und acht "Empfehlungen zur Förderung der Gesundheit und Lebensqualität im Betrieb". Beide Publikationen erhält man kostenlos beim Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung, Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg, Telefon 06221/58-18 25 oder -18 26. |
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Annette Wick (Mitte) beim Beratungsgespräch in der Verbraucherzentrale in der Friedrich-Ebert-Anlage. (Foto: Pfeifer) |
Auf Seiten der Konsumenten |
Seit 1954 gibt es in Heidelberg Verbraucherberatung Das Büro und der Beratungsraum in der Friedrich-Ebert-Anlage 13 sind eher unscheinbar, und dennoch verbirgt sich dahinter eine Macht. Die Verbraucherzentrale ist bei Produzenten, Händlern, Handwerkern und Dienstleistern gefürchtet, weil sie bei Produkten, Verträgen, Leistungen und Rechnungen sehr genau hinschaut. Und, wenn etwas nicht stimmt, mächtig Druck macht. Die Beratungsstelle in Heidelberg kann dieser Tage ein kleines Jubiläum feiern, denn sie befindet sich seit 25 Jahren in der Ebert-Anlage. Die wenigsten wissen, dass in Heidelberg eine Keimzelle der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg lag: 1954 gründeten Heidelberger Frauen, darunter die Gemeinderätin Dr. Ilse Krall, die Verbrauchergemeinschaft Heidelberg. Mit Vorträgen wie "Der Verbraucher im Kräftefeld der Wirtschaft", Diskussionsabende über das Thema "Lebt unser Wirtschaft vom Wegwerfen?" mit Einkaufsführern oder einem Speiseplan für zwei Wochen für eine Normalfamilie mit vier Personen beriet man schon damals die Heidelbergerinnen und Heidelberger. Gemeinsam mit der Verbrauchergemeinschaft Karlsruhe und zwölf Landesverbänden gründeten die Frauen Ende September 1958 die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V. Heute sei das Beratungsfeld weiter gefächert als zur Gründungszeit und auch schwieriger geworden, erzählt Annette Wick, die mit Christine Hofferbert in der Beratungsstelle arbeitet. "Die Beratungsgebiete haben sich verändert. Standen zu Anfang Produktberatung und Haushaltsführung im Mittelpunkt, so sind es heute mehr die Finanzdienstleistungen wie Versicherungen, Geldanlagen oder Baufinanzierung." Weitere aktuelle Beratungsthemen sind Tarife im Mobilfunk, dubiose Gewinnspiele oder die Preise der Reiseveranstalter. Über Waschmaschinen, Fernseher, Computer und anderes mehr informieren sich die meisten selbst über Produktinfos und Zeitschriften der Stiftung Warentest, die in der Beratungsstelle ausliegen. Bei komplizierten Themen greift die Mehrheit auf persönliche Beratung zurück. Für die Einsicht in die zahlreichen Informationsbroschüren und für die telefonische und persönliche Beratung muss man seit Anfang 1997 Gebühren bezahlen. "Ende 1996 kürzte das Land die Zuschüsse und wir mussten die Gebühren für Beratung einführen", sagt Annette Wick. Die Einsicht in die Informationsunterlagen kostet fünf Mark, für eine persönliche Standardberatung zahlt man heute 20 Mark, wer die Prüfung einer Baubeschreibung oder Bauvertrags wünscht, muss 350 Mark bezahlen. Das ist immer noch weitaus billiger als ein Gutachten von einem Anwalt oder Architekten einzuholen. Die Beratungen zu speziellen Problemen erfolgen häufig in Stuttgart, wo die Fachleute der Verbraucherberatung sitzen. Telefonische Auskunft zu sechs Themenbereichen gibt es über Servicenummern. Hier kostet die Beratungsminute 2,42 Mark. Als die Zuschüsse gekürzt wurden, stand auch die Existenz der Heidelberger Beratungsstelle auf der Kippe, weil sich im nahen Mannheim eine weitere Verbraucherberatung befindet und der Rhein-Neckar-Kreis weder die eine noch die andere finanziell unterstützt. Nur die gute Auslastung, 1998 wollten knapp 8.500 Personen Beratung, schützte die Einrichtung vor der Schließung. Die Stadt Heidelberg unterstützt die Verbraucherberatung mit jährlich 14.000 Mark, über 110.000 Mark kommen vom Land, über 45.000 Mark erwirtschaftete die Beratungsstelle 1998 selbst. Zwei wichtige Erfolge gingen von der Verbraucherberatung in Heidelberg aus, berichtet Annette Wick. Bei einem Besuch vom Bundesjustizminister Hans Jochen Vogel Ende der 70er Jahre wurden auch die Unzulänglichkeiten im Rechtsberatungsgesetz angesprochen, die den Beratungsstellen die Rechtsauskunft verbot. Dies führte zu einer Novellierung des Gesetzes, das den Verbraucherzentralen ausdrücklich Rechtsauskünfte gestattete. Und Ende der 80er Jahre führte die Beschwerde eines Heidelbergers zur Wertstellungsberichtigung bei den Banken: die Finanzhäuser hatten nämlich bis dahin Überweisungen immer gleich abgebucht, aber Einzahlungen erst einen oder zwei Tage später gut geschrieben. Der Bundesgerichtshof verbot diese Praxis. Wer Mitglied bei der Verbraucherberatung wird, kann für einen Jahresbeitrag von 36 Mark in der Beratungsstelle in Heidelberg kostenlos in die Informationsunterlagen einsehen und erhält die Broschüren zum halben Preis. (neu) |
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Öffnungszeiten |
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Die Verbraucherzentrale, Beratungsstelle Heidelberg, Friedrich-Ebert-Anlage 13, ist geöffnet: Di und Fr, 10 bis 13 Uhr, Mi und Do, 13 bis 18 Uhr; Termin-Telefon: 0 62 21/18 41 03, jeden Mittwoch, 14 bis 16 Uhr. | |
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