Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 4 · 21. Januar 2004

  Was steht im Leitantrag?
Gemeinderat einigte sich auf Leitlinien zum Erhalt der finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadt


Am 18. Dezember 2003 hat der Gemeinderat mit deutlicher Mehrheit bei sieben Gegenstimmen den Haushalt 2004 verabschiedet. Grundlage für die Einigung war ein Leitantrag, den CDU und SPD gemeinsam eingebracht haben. Hintergrund sind die sinkenden Steuereinnahmen der Stadt, die Einsparungen notwendig machen. Mittelfristig soll mit diesem Leitantrag die Finanzplanung der Stadt auf ausgewogenem Niveau gesichert werden.

Den Wortlaut des Leitantrags drucken wir nachfolgend kursiv, die dazu notwenigen Erläuterungen in normaler Schrift ab.

Gemeinsamer Leitantrag
Der Erhalt der Investitionskraft der Stadt Heidelberg sowie ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit für die Daseinsvorsorge muss, auch bei niedrigeren Steuereinnahmen, gesichert werden. Dabei stehen der Erhalt und die Verbesserung unserer Leistungen für die Bildung sowie die Leistungen im Kinder- und Jugendbereich an oberster Stelle.

Deshalb beschließt der Gemeinderat die folgenden Leitlinien für die Jahre 2004 bis 2007:

1. Einsparungen bei den Personalkosten jährlich in Höhe von einem Prozent unter Berücksichtigung der Tarifsteigerungen.

Anmerkung: Die Anzahl der städtischen Beschäftigten wurde in den letzten zehn Jahren kontinuierlich abgebaut. Die Stellenzahl wurde seit 1993 um 387 (17 %) reduziert. Ohne diese Anstrengungen müssten derzeit rund 20 Mio. Euro jedes Jahr zusätzlich für Personal aufgewendet werden. Der Gemeinderat erkennt diese bereits erbrachte Einsparleistung an und möchte mit dem Leitantrag diesen Weg mit einer der Situation angemessenen jährlichen Einsparvorgabe von 1 Prozent in den nächsten Jahren fortgesetzt wissen.

Es ist vorgesehen, Mehrkosten durch Tarifsteigerungen beim Budget der einzelnen Ämter auszugleichen. Trotzdem erfordert die Einsparvorgabe einen jährlichen Personalabbau von 20 Stellen. Dieses Ziel kann noch durch organisatorische und personalwirtschaftliche Maßnahmen erreicht werden, auf betriebsbedingte Kündigungen muss nicht zurückgegriffen werden. Gleichwohl sind erhebliche Anstrengungen von allen Beteiligten von Nöten.

2. Eine Strukturdiskussion mit Verbesserungsvorschlägen und die Fortschreibung des Produkt- und Leistungsplans werden jedes Jahr verbindlich durchgeführt. Die Verabschiedung der Maßnahmen erfolgt jeweils in der letzten Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien. Zielvorgabe ist eine jährliche Einsparung in Höhe von 1 Prozent bei der Gruppierung 55 bis 66 (das sind Sachausgaben).

Anmerkung: Bereits mit Verabschiedung des Haushalts 2003 hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, zur Verbesserung der finanziellen Leistungsfähigkeit künftiger Haushalte Vorschläge für strukturelle Verbesserungen zu erarbeiten und zur Entscheidung vorzulegen. Auf dieser Grundlage hat der Gemeinderat im Juli 2003 Strukturmaßnahmen beschlossen, mit denen die Einnahmeausfälle der Stadt zumindest teilweise aufgefangen werden sollen. Im Haushalt 2004 wurde bereits eine Verbesserung durch Strukturmaßnahmen in Höhe von 1,9 Mio. Euro umgesetzt. Diese Strukturdiskussion soll auch 2004 auf der Basis bereits vorliegender und auch neuer Vorschläge noch vor der Sommerpause fortgesetzt werden. Als Ergebnis dieser Strukturdiskussion ergibt sich eine Fortschreibung des Produkt- und Leistungsplans der Stadt Heidelberg. Dieser gibt einen Überblick über das städtische Dienstleistungsangebot und enthält Angaben zum Leistungsumfang und strategische Ziele zur Aufgabenerledigung durch die städtischen Ämter.

3. Der Bereich der Zuschüsse an die HVV wird ab 2005 auf maximal 3 Mio. Euro festgeschrieben.

Anmerkung: Der Ausgleich der Verluste aus dem öffentlichen Nahverkehr, die im HVV-Verbund nicht durch Überschüsse der Stadtwerke bereits ausgeglichen werden können, wird für die Jahre 2005 bis 2007 auf 3 Mio. Euro begrenzt. 2003 wurden 2 Mio. Euro bereitgestellt. Im Haushalt 2004 ist kein Verlustausgleich vorgesehen.

Zum Erhalt und zur Verbesserung der Wirtschaftskraft sollen die Hebesätze der Grund- und Gewerbesteuer nicht verändert werden, auch wenn sich die Lage für die Kommunen weiter verschlechtern sollte.

Eine solche Maßnahme gilt lediglich als letzte Möglichkeit zur Erreichung eines gesetzeskonformen Haushalts, nachdem alle anderen Einsparmöglichkeiten realisiert wurden.

Anmerkung: Man spricht von einem gesetzeskonformen Haushalt, wenn aus dem laufenden Verwaltungsbetrieb (Verwaltungshaushalt) der Betrag erwirtschaftet wird, der zur Rückzahlung der Schulden der Stadt erforderlich ist (Mindestzuführung an den Vermögenshaushalt).

Fazit: Nach Schätzung der Finanzexperten im Kämmereiamt ergeben sich aus dem Leitantrag in den Jahren 2005 bis 2007 Einsparungen von insgesamt 14,5 Mio. Euro.

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(Foto: Stadt Heidelberg)
Stellungnahme von OB Beate Weber zur Sanierung der Bergbahn
In der Rhein-Neckar-Zeitung wurde vergangene Woche unter dem Titel: "Heidelberger Bergbahn: der Karren sitzt im Dreck" über Verzögerungen bei der technischen Sanierung der Bergbahn berichtet. Oberbürgermeisterin Beate Weber, die auch Aufsichtsratsvorsitzende bei der HVV ist, nimmt im Folgenden dazu Stellung.

"Zu der Veröffentlichung in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 13.01.2004 ist zunächst festzustellen, dass die HSB mit Antrag vom 22.10.2003 die Plangenehmigung für die Sanierung bzw. den Umbau der oberen und unteren Bergbahn beim Regierungspräsidium Karlsruhe beantragt hat. Das Landesbergamt wird "nur" als Fachbehörde im Rahmen dieses Plangenehmigungsverfahrens vom Regierungspräsidium gehört. Die Erteilung der Genehmigung wird, wie der Vorstandsvorsitzende der HSB, Herr Dr. Manfred Vogt mitteilte, für Januar 2004 erwartet.

Der Aufsichtsrat der Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH (HVV) hat sich in seiner Sitzung vom 28. November 2003 in einer mehrstündigen, sehr sachlichen Erörterung mit den Ausführungen des Vorstandsvorsitzenden der HSB, Herrn Dr. Vogt, befasst sowie mit den vorgelegten Unterlagen (neues Landesseilbahngesetz, schriftliche Äußerungen der Firma Garaventa). Der Aufsichtsrat kam zum einhelligen Ergebnis, dass auch ohne weitere rechtliche Begutachtung eine Auftragserteilung zum jetzigen Zeitpunkt nicht vertretbar ist und dass erst nach Abschluss des Plangenehmigungsverfahrens durch das Regierungspräsidium dieser Auftrag erteilt werden kann und das Risiko durch eine vom Vorsitzenden des HSB-Vorstandes vorgeschlagene vorzeitige Vergabe nicht tragbar ist. Zu dieser Entscheidung habe ich am 28. November 2003 eine Presseerklärung abgegeben (siehe STADTBLATT vom 3.12. 2003, Seite 5; die Red.), in der dieser Sachverhalt deutlich erklärt wurde.

Der Vorwurf, dass Herr Blaesius als Geschäftsführer der HVV durch Verweigerung seiner Unterschrift das Bergbahnprojekt blockiere, ist unhaltbar und rufschädigend. Gleiches gilt auch für die Vorwürfe, die mir und Herrn Ersten Bürgermeister gegenüber gemacht wurden. Ich werde auch künftig alles tun, damit die Sanierung der Bergbahn erfolgreich verläuft, allerdings auch mit allen erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen, die uns die Plangenehmigung vorgeben wird. Die Herrn Schäfer vom Landesbergamt zugeschriebenen Äußerungen lassen die einer staatlichen Behörde angemessene Zurückhaltung vermissen. Das Regierungspräsidium legt großen Wert darauf, an den Erklärungen des Landesbergamtes nicht beteiligt gewesen zu sein.

Die Zitate von Aufsichtsratsmitgliedern der HVV und der HSB verletzen die Vertraulichkeit der Beratungen, sind für eine Sachdiskussion hinderlich, stören das Vertrauen im Aufsichtsrat und schaden in der Öffentlichkeit der Person von Herrn Dr. Manfred Vogt außerordentlich. Gleichzeitig weise ich die Ausführungen von Herrn Dr. Vogt zurück, dass er von seinem Kollegen Klaus Blaesius oder von mir "im Regen stehen gelassen" wurde. Die Geschäftsführung der HVV sollte nach außen einheitlich auftreten und sich nicht durch unbedachte Äußerungen beschädigen. Der Aufsichtsrat der HVV wird sich mit diesen Vorgängen beschäftigen müssen.

Unabhängig davon bleibt zu fragen, warum der Vorstand der HSB nicht bereits die mahnenden Hinweise des Landesbergamtes vor 1 1/2 Jahren aufgegriffen hat und rechtzeitig die bekannten EU-Bestimmungen für Seilbahnen in die Vorplanungen hat einfließen lassen, damit eine langfristig sichere und den sich schon abzeichnenden neuen Normen entsprechende Modernisierung der Bergbahn vorbereitet werden konnte, so dass es nicht zu weiteren Verzögerungen kommen kann."

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Chuma ist schwanger. 2004 könnte also ein kleines Gorillababy noch mehr Besucher in den Zoo locken. (Foto: Rothe)
Trotz Hitze großer Andrang
Im vergangenen Jahr kamen über 417.000 Besucher in den Heidelberger Tiergarten


Mit 417.526 Besuchern kamen im Jahr 2003 knapp 27.000 Besucher mehr in den Tiergarten Heidelberg als im Vorjahr. Für einen neuen Rekord hat es dennoch nicht ganz gereicht: Im Jahr 1999 waren es noch 566 Besucher mehr gewesen.

Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: "Unter den schlechten Rahmenbedingungen des Jahres 2003 dieses Ergebnis zu erzielen ist schon eine Leistung, auf die das ganze Zooteam stolz sein darf. Wir haben 2003 den heißen Rekordsommer verkraftet, der uns allein fast 30.000 Besucher gekostet hat. Seit drei Jahren parken überwiegend die Bauhandwerker vom Klinikum auf unseren Parkplätzen. Zu Ostern 2003 hat Sea Life direkt vor unserer Tür in Speyer eröffnet," listet er auf, mit welchen negativen Begleitumständen der Zoo zu kämpfen hatte. "Ich wüsste wirklich gerne mal, wo wir landen würden, wenn die Straßenbahn durch das Neuenheimer Feld schon Wirklichkeit wäre und für die Gäste vor allem aus dem Umland genügend Parkplätze vorhanden wären."

In den letzten fünf Jahren hat der Zoo drei Mal die Marke von 400.000 Besuchern überschritten - ein Zeichen, dass die Akzeptanz bei der Bevölkerung sehr hoch ist. Die Zahl der verkauften Jahreskarten stieg im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent.

Auch 2004 will sich das Zooteam wieder mächtig ins Zeug legen, um den Tiergarten für die über 1.000 Tiere und ihre Besucher attraktiv zu machen: Das neue Freigehege für Elefanten soll im Sommer eingeweiht werden, die Erneuerung der alten viel zu kleinen Eulenvolieren wird abgeschlossen und die Sanierung der Fasanerie mit einer begehbaren Großvoliere fortgesetzt. Mit Finanzierung der Felix-Wankel-Stiftung entsteht ein traditioneller Hühnerhof, um für den Kauf von Eiern artgemäß gehaltener Tiere zu werben.

"Da steckt dann wieder viel Eigenleistung und Hilfe von Sponsoren drin. Unser Haushalt für 2004, der gegenüber 2003 eine Kürzung des städtischen Zuschusses von rund 170.000 Euro verkraften muss, lässt auch kleine Schritte allein aus eigener Kraft nicht mehr zu. An vielen Stellen können wir nur noch den Mangel verwalten", sagt der Zoodirektor. Für das Jahr 2004 hofft der Zoo deshalb auf viele Besucher und darauf, dass die Heidelberger Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft ihre Liebe zum Zoo bewahren oder neu entdecken und auch in Taten umsetzen. "Unsere Besucher kommen aus allen Bevölkerungsgruppen. Der Zoo wird mehr als jede andere Institution von Menschen besucht, die aufgrund einer Behinderung oder Unkenntnis unserer Sprache andere Angebote nur spärlich nutzen. Fast 10.000 Kinder haben im letzten Jahr durch Unterricht in der Zooschule, mit den Info-Rangern, bei den Zookursen und vielen anderen pädagogischen Angeboten die lebendigste Form von Naturkunde erfahren. Das Zooteam ist sich sicher: Es gibt keinen besseren Platz für Zuschüsse, Förderung und Engagement als den Zoo", wirbt Dr. Wünnemann für "seine" Einrichtung.

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Ein Geschenk der Bahn: das Modell des ICE Heidelberg. Bei der Übergabe (von links): Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Sylvia Apolt und Bernhard Heck von der DB Reise & Touristik AG. (Foto: Rothe)
ICE Heidelberg hält im Foyer
Geschenk der Bahn ziert Eingang zu Tiefbau- und Vermessungsamt in der Gaisbergstraße


Seit Dezember 2002 rollt ein Intercity-Express mit dem Namen "ICE Heidelberg" über das Streckennetz der Deutschen Bahn (DB). Die bedankte sich jetzt bei der Stadt Heidelberg, die ihren Namen für den Hochgeschwindigkeitszug zur Verfügung stellte.

Gut ein Jahr nach der Zugtaufe am 5. Dezember 2002 im Heidelberger Hauptbahnhof überbrachte Sylvia Apolt, Vertriebsleiterin der DB Reise & Touristik AG in Karlsruhe, in Begleitung von Bernhard Heck, dem Leiter der Filialgruppe Heidelberg der DB Reise & Touristik AG, ein Modell des ICE Heidelberg.

Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg nahm das Geschenk entgegen. Dass es sich um ein solches handele und nicht nur um eine Leihgabe, betonte Sylvia Apolt dabei ausdrücklich. Sie bezeichnete den Zug als "guten Botschafter für Heidelberg", auch wenn dieser Intercity-Express die Stadt seines Namens nur gelegentlich anfahre.

Der Miniatur-ICE - nach Angaben der Bahn gibt das Modell den Zug im Maßstab 1:20 wieder - erinnere nicht nur an die Zugtaufe, sondern vor allem auch daran, dass Heidelberg ICE-Bahnhof ist, betonte der Erste Bürgermeister. Er lobte in diesem Zusammenhang die
S-Bahn, die sich bereits voll bewährt habe, und sprach sich für eine noch bessere Vertaktung der S-Bahn mit den Zügen im Fern- und Nahverkehr aus.

Das durch eine Plastikröhre gesicherte ICE-Modell hängt in einer etwa zwei Meter hohen und 1,65 Meter breiten Metallhalterung. Das somit recht ausladende Gesamtkunstwerk hat als Symbol der modernen Verkehrstechnik seinen Platz im Foyer des Verwaltungsgebäudes Gaisbergstraße 7-9 gefunden. Dort haben unter anderem zwei technische Ämter der Stadt Heidelberg, das Tiefbauamt und das Vermessungsamt, ihren Sitz.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Tierbauamtes wollen sich deshalb um die Pflege des ICE-Modells kümmern, versicherte dessen stellvertretender Amtsleiter Bernd Westermann. Im Tiefbauamt sei bereits eine "ICE-Beauftragte" ernannt worden.

Übrigens: In Baden-Württemberg sind auch die Städte Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Ulm und Baden-Baden Namenspatinnen von Intercity-Express-Zügen. Auch ihnen schenkt(e) die Bahn jeweils ein ICE-Modell. (br.)

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  Bauarbeiten sind im Zeitplan
Straßenbahn fährt ab September 2004 wieder durch die Römerstraße


"Die Bauarbeiten in der Römerstraße sind entgegen anders lautender Aussagen im Zeitplan". Das betont Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, nachdem in der Rhein-Neckar-Zeitung jüngst Kritik am Baufortschritt geäußert wurde.

Ursprünglich war das Ende der Bauarbeiten auf Ende März terminiert. Nach dem Vorbild der Brückenstraße sollten die Arbeiten durch komplette Straßensperrung so zügig wie möglich beendet werden. Allerdings hatten Anwohner und Feuerwehr darauf bestanden, dass die Zufahrt zu jedem Grundstück jederzeit gewährleistet sein müsse.

"Das", so von der Malsburg, "hat zur Folge, dass sich die Bauarbeiten bis Anfang September verlängern, weil - entgegen den ursprünglichen Plänen - jeweils auf nur einer Straßenseite gearbeitet werden kann". Die Bauarbeiten sind aber nach wie vor im Zeitplan.

Am 12. September wird die Straßenbahn wieder fahren. Restarbeiten sollen danach noch abgeschlossen werden. Bauleitung und Firmen werden jedoch noch prüfen, ob auch die Restarbeiten bis zum 12. September erledigt werden können. Für den Fonds der Stadt Heidelberg, der durch Baumaßnahmen notleidende Geschäftsleute unterstützen soll, gingen bisher erst drei Anträge ein. Betroffene können sich mit Wolfgang Polivka, Telefon 9140735, in Verbindung setzen.

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Geschäftsführer Ulrich Graf begrüßte die Teilnehmer des Neujahrsempfangs in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. (Foto: Rothe)
Armut verhindern, Bildung ermöglichen
Neujahrsempfang der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte war dem Thema "soziale Gerechtigkeit" gewidmet


Es gibt keine sozialdemokratische Gerechtigkeitsphilosophie. Mit dieser Aussage überraschte Dr. Wolfgang Merkel, Professor am Institut für Politische Wissenschaften der Universität Heidelberg, seine überwiegend der SPD nahe stehende Zuhörerschaft beim Neujahrsempfang der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema "Soziale Gerechtigkeit". Denn "sich mit der Geschichte und der Zukunft des Sozialstaates auseinander zu setzen, entspricht dem Selbstverständnis der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte", betonte deren Geschäftsführer Ulrich Graf und begrüßte als Redner neben dem Politik-Professor auch den Schüler Jakob Efe, Schulsprecher der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH).

Professor Merkel empfahl, sich aus sozialdemokratischer Perspektive den Gerechtigkeitsüberlegungen von John Rawls und Amartya Sen anzuschließen. Sie stellten das Individuum in den Mittelpunkt und räumten ihm größtmögliche Freiheit und politische Rechte ein. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten seien dann gerecht, wenn sie mit Positionen verbunden sind, die allen offen stehen, und wenn sie den am wenigsten Begünstigten in der Gesellschaft den größten Nutzen bringen.

Als Gerechtigkeitsziele nannte der Politikwissenschaftler die Verhinderung von Armut, "weil sie die Würde des Menschen schädigt", höchstmögliche Bildungs-, Aus- und Weiterbildungsstandards sowie den fairen Zugang zu ihnen für alle und die Möglichkeit aller, an der gesellschaftlichen Erwerbsarbeit teilzuhaben. Dies sei nicht nur eine Frage der Einkommenssicherung, sondern vor allem entscheidend für den Schutz der Würde des Einzelnen.

Chancengleichheit in der Bildung und soziale Absicherung seien auch aus der Sicht eines 17-Jährigen wesentliche Teile sozialer Gerechtigkeit, betonte IGH-Schulsprecher Jakob Efe. Zur Gerechtigkeit gehöre auch Toleranz, die an der Internationalen Gesamtschule als Friedensschule - "von Schülern aus 50 verschiedenen Nationen im täglichen Umgang miteinander" - in vorbildlicher Weise praktiziert werde. Eindringlich warnte der Schulsprecher, an Bildung und Kultur zu sparen.

Eingangs des Neujahrsempfangs hatte Geschäftsführer Ulrich Graf einen Rückblick über die Arbeit der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte im zurückliegenden Jahr vorgetragen. Zum vierten Mal in Folge habe die Gedenkstätte mehr als 60.000 Besucher verzeichnen können, wobei die Zahl der Jugendlichen beziehungsweise der Schulklassen erneut angestiegen sei. (br.)

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  Obstgehölzschnitt
Schnittkurs für Obstbäume am 24. Januar


Für den Schnitt von Obstbäumen in Gärten ist der ausklingende Winter die ideale Zeit. Die Obstbauberatung im städtischen Landschaftsamt bietet dazu einen Schnittkurs an.

Der findet am Samstag, 24. Januar, um 13.30 Uhr statt. Treffpunkt ist das Handschuhsheimer Feld, Kreuzung Tiergartenstraße/Mittelfeldweg (Altes Pumpwerk). Eine Anmeldung unter Telefon 58-2804 ist erforderlich. Mit dem fachgerechten Schnitt werden die Kronen der Bäume ausgelichtet, in Form gehalten sowie der Ertrag reguliert und von Holzkrankheiten befallene Äste und Triebe entfernt. Ein Schnitt im Winter regt das Wachstum der Pflanze an, meist auf Kosten des Fruchtertrags. Grundsätzlich sind wenige große Eingriffe besser als viele kleine Schnitte. Keinesfalls dürfen Triebe einfach durchgeschnitten werden, besser ist es Äste und Triebe entweder ganz wegzuschneiden oder abzuleiten, das heißt auf einen anderen Ast oder Trieb abzusetzen.

Beim Schnitt muss stark differenziert werden. Nicht nur die einzelnen Obstarten und -sorten verlangen nach individuellem Schnitt, sondern auch Standort, Pflege, Alter des Gehölzes, Vorjahresertrag und anderes mehr muss beachtet werden. Im Kurs gibt es auch Tipps zu Anbau, Pflege und Sorten.

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  Blick auf Heidel-York
Neues Kulturfenster-Programmheft liegt vor


Das neue Programm des Kulturfensters mit allen Angeboten von Januar bis April 2004 sowie mit einem ersten Ausblick auf die Kinderspielstadt Heidel-York während der Sommerferien ist da.

Es liegt in Geschäften, Gaststätten, öffentlichen Einrichtungen aus und kann über das Internet www.kulturfenster.de oder beim Kulturfenster, Kirchstraße 16, bezogen werden. Zu den Höhepunkten im ersten Jahresdrittel gehören die Spielaktion "Sinnsalabim" für 7- bis 12-Jährige während der Osterferien in der Wilckensschule sowie - für Erwachsene - die Kabarettreihe "Denke.schön".

Das Programmheft enthält alle Termine des Spielebusses "Potzblitz", der am 28. und 29. Januar (Mittwoch und Donnerstag) jeweils von 14.30 bis 17 Uhr auf den Spielplatz Turnerstraße in Rohrbach gastiert.

Am 29. Januar beginnt im Kulturfenster ein Kurs für Kinder von 7 bis 12, die gerne mit Holz arbeiten. Er findet an fünf Donnerstagen jeweils von 16.15 bis 18 Uhr statt. Information und Anmeldung unter Telefon 13748-63/ -60 oder im Internet.

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(Foto: Stadt Heidelberg)
Neckar schwappte über
Relativ glimpflich verlief das erste Hochwasser im neuen Jahr. Der Neckar, der normalerweise einen Pegel von zwei Metern hat, schwoll in der Nacht vom 14. auf den 15. Januar auf einen Höchststand von knapp 4,70 Meter an. Die B 37 unter der Alten Brücke stand unter Wasser, in Wieblingen konnten Wohnungen in der Neckarhamm nur über Stege erreicht werden und am Neckarmünzplatz wurde zum Schutz vor den trüben Fluten die neue Hochwasserschutzwand aufgebaut. Zwischenzeitlich hat sich der Neckar wieder in sein Flussbett zurückgezogen. Den Schlamm ließ er zurück, den mussten wie immer die Mitarbeiter des städtischen Tiefbauamts beseitigen.

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Bauduin informiert
Baustellen in dieser Woche:
Neckarmünzplatz/Am Hackteufel (B 37): Umgestaltung des Neckarmünzplatzes bis März 2004, zurzeit keine Verkehrseinschränkungen.
Schlierbacher Landstraße (B 37): Richtung Neckargemünd, Höhe Karlstorbahnhof; Ausbau der S-Bahn-Station und des Busbahnhofs - Sperrung einer Fahrspur bis Ende Januar; keine Umleitungsempfehlung.
B 37 Richtung Neckargemünd, östlich der Orthopädie: Stützmauersanierung bis Frühjahr 2004, 400 Meter einstreifige Verkehrsführung; keine Umleitungsempfehlung.
Römerstraße zwischen Römerkreis und Zähringerstraße: Gleissanierung, Erneuerung der Versorgungsleitungen und Straßenneugestaltung bis 10. September 2004; Straße gesperrt, Umleitungsempfehlung: Rohrbacher Straße/Lessingstraße.
Rohrbacher Straße/Franz-Knauff-Straße: Brückensanierung und Bau der S-Bahn-Haltestelle; Fahrbahnverengung; geänderte Verkehrsführung; Umleitungsempfehlung: Lessingstraße/Römerstraße.
Karlsruher Straße, Westseite von Rohrbach Markt bis Ortenauer Straße: Erneuerung von Hausanschlüssen bis Ende Januar; Fahrbahneinengung in Fahrtrichtung Leimen; keine Umleitungsempfehlung.
Vangerowstraße (westlicher Teil): Erneuerung des Hauptsammelkanals Süd: Höhe Gneisenaustraße Baugrube für unterirdischen Vortrieb, Fahrbahnverengung auf je eine Spur pro Richtung; Umleitungsempfehlung: Wieblinger Umgehungsstraße, B 37 (früher A 656).
Mühlweg zwischen Petertaler Straße und Köpfelweg: Kanalerneuerung und Straßenausbau; Straße gesperrt. Zum Sportzentrum Köpfel aus Ziegelhausen: Ortsmitte über Stiftweg bzw. Rainweg/Oberer Rainweg.

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  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 20. Januar 2004