Verkehr

Ausgabe Nr. 4 · 22. Januar 2003



Die Mappe "Informationen zu Bussen und Bahnen in Ihrem neuen Wohnumfeld" überreicht Oberbürgermeisterin Beate Weber einer Bürgerin. Am Projekt beteiligt sind (v. l.) das Agenda-Büro mit seinem Leiter Frank Zimmermann, die HSB, vertreten durch Vorstand Dr. Manfred Vogt, und das Bürgeramt der Stadt Heidelberg mit Amtsleiter Rudi Lerche. (Foto: Rothe)

Alles über Bus und Bahn bei Zuzug und Umzug

Neues Angebot für Heidelberger Neubürger/innen - Individuelle ÖPNV-Informationen berücksichtigen die Wohnadresse


Seit Ende letzten Jahres erhalten neu zugezogene oder innerhalb Heidelbergs umgezogene Bürger/innen bei der Anmeldung ihres neuen Wohnsitzes im Bürgeramt eine Mappe mit Informationen zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Mit dabei sind auch die Aushangfahrpläne der Haltestellen im neuen Wohnumfeld.

Bei einem Pressetermin im Bürgeramt Mitte stellten Oberbürgermeisterin Beate Weber, Dr. Manfred Vogt, Technischer Vorstand der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG, Bürgeramtsleiter Rudi Lerche, Frank Zimmermann vom städtischen Agenda-Büro und Dr. Achim Bühl vom Soziologischen Institut der Universität Heidelberg das Projekt vor. Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Wenn wir Menschen zum Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr bewegen wollen, dann müssen wir ihnen zeigen, dass es auch geht. Der Umzug ist ein geeigneter Zeitpunkt dafür, weil sie ihren Alltag neu organisieren müssen."

Zunächst gilt das Angebot für das Bürgeramt Mitte, wird aber nach und nach auf alle weiteren Bürgerämter ausgedehnt. Entwickelt wurde es gemeinsam von Stadt und HSB im Rahmen der Lokalen Agenda. Ziel ist es, die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs Menschen nahe zu bringen, die bisher nicht mit Bus oder Bahn unterwegs sind. "Denn je mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen, desto mehr werden die Straßen entlastet und die Umwelt geschont", so die Oberbürgermeisterin.

"Der öffentliche Nahverkehr ist besser als sein Ruf", betonte HSB-Vorstand Dr. Vogt. "Dass viele Menschen ihn nicht nutzen, liegt daran, dass sie die Angebote nicht kennen." Vornehmlich ist es eine Frage der Gewohnheit, welche Verkehrsmittel jede/r Einzelne nutzt. Wer normalerweise mit dem Auto fährt, wird in der Regel daran festhalten, solange es keinen wichtigen Grund gibt, auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen. Nach einem Umzug ändert sich jedoch die Situation: Nicht nur der Weg zum Arbeitsplatz, auch die alltäglichen Wege zum Einkaufen und zur Freizeitgestaltung wollen neu überdacht sein.

Hier setzt das Angebot an, das zunächst eingehend getestet wurde. In einer Pilotphase wurden Informationspakete an rund 10.000 Haushalte verschickt. Um zu ermitteln, wie dieses Angebot ankommt, hat das Soziologische Institut das Projekt wissenschaftlich begleitet. Die Auswertung der Befragung zeigt ein sehr positives Ergebnis. Über 84 Prozent der Befragten fanden die beigefügten Aushangfahrpläne hilfreich. Neu Zugezogene, die ÖPNV-Informationen erhalten, benutzen in Heidelberg deutlich häufiger Busse und Bahnen als an ihrem vorigen Wohnort und lassen das Auto öfter stehen, wie Dr. Achim Bühl erläuterte.

Die "ÖPNV-Information bei Zuzug und Umzug" hat bei einem Ideenwettbewerb des Ministeriums für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg 50.000 Euro gewonnen. Der Wettbewerb wurde vom Ministerium im Rahmen der Drei-Löwen-Takt-Kampagne zum Direktmarketing im öffentlichen Nahverkehr veranstaltet. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar hat angekündigt, das Angebot für Neubürger/innen ab Juni durch einen "Schnuppergutschein" für eine verbilligte Monatskarte zu ergänzen, mit der sie das ÖPNV-Angebot einen Monat lang verbundweit testen können. (ck/rie)

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Neue Verbundfahrpreise ab Juni

Tarifanpassung für Busse und Bahnen im VRN-Gebiet zum 1. Juni 2003 beschlossen


Der Aufsichtsrat der Unternehmensgesellschaft Verkehrsverbund Rhein-Neckar (URN) hat eine Fahrpreiserhöhung zum 1. Juni 2003 beschlossen "Die Tarifanpassung, die eine durchschnittliche Erhöhung der Fahrpreise um drei Prozent vorsieht, ist vor dem Hintergrund weiterhin hoher Defizite der Verkehrsunternehmen zur Sicherung des vorhandenen, guten Verkehrsangebotes notwendig", erklärte URN-Geschäftsführer Horst Kummerow.

Die Einzelfahrscheinpreise für Erwachsene bleiben unverändert mit Ausnahme des Fahrpreises in der Preisstufe 5, dieser steigt von 5 Euro auf 5,10 Euro. Preisstabil bleiben auch die Mehrfahrtenkarten für Erwachsene in den Preisstufen 0-3. Lediglich die Mehrfahrtenkarten der Preisstufe 4 werden von 3,40 Euro für eine Fahrt auf 3,50 Euro angehoben.

Bei den Wochen-, Monatskarten für Jedermann und im Ausbildungsverkehr verändern sich die Preise in Abhängigkeit von der jeweiligen Preisstufe. So wird eine Monatskarte für Jedermann in Heidelberg ab 1. Juni 44,40 Euro anstatt 42,80 Euro kosten. Karte ab 60, MAXX- und Job-Ticket werden um einen Euro pro Monat teurer.

Neu ab 1. Juni 2003 ist die Ausgestaltung des Ticket 24 Plus, das entgegen in der Vergangenheit immer wieder auftauchender Gerüchte nicht abgeschafft wird. Das Ticket 24 Plus wird durch ein Ticket 24 für eine Person ergänzt. Im Vergleich zum bisherigen Ticket 24 Plus reduziert sich der Preis von 6 Euro auf 5 Euro in den Preisstufen 0-3, von 10 Euro auf 8 Euro in den Preisstufen 4-5 und von 14 Euro auf 12 Euro beim verbundweit gültigen Ticket.

In diesem Zusammenhang wird der Preis des Ticket 24 Plus für bis zu 5 Personen erhöht und zwar in den Preisstufen 0-3 auf 8 Euro, in den Preisstufen 4-5 auf 12,50 Euro und als Verbundnetzkarte auf 17,50 Euro. Dafür wird das Ticket 24 Plus auch zur "echten" Gruppenkarte, denn die Sperrzeitenregelung an Werktagen montags bis freitags entfällt ab 1. Juni.

Das Altstadt-Ticket kostet unverändert einen Euro. Sein Geltungsbereich wird, wie bereits gemeldet, ab 1. Juni 2003 bis Hauptbahnhof (über Kurfürsten-Anlage) und Franz-Knauff-Straße erweitert.

Jahres- und Halbjahreskarteninhaber haben ab 1. Dezember 2003 die Möglichkeit, für 30,50 Euro pro Monat eine Jahreskarte für ihr Fahrrad zu erwerben, um vor 9 Uhr die DB- und SWEG-Bahnen nutzen zu können. Dieses Angebot wird mit dem Start der S-Bahn Rhein-Neckar möglich, die am 14. Dezember 2003 an den Start geht und zusätzliche Platzkapazitäten bietet, und gilt nur in den Zügen der DB und SWEG.

"Weitere Beschlüsse des Aufsichtsrates führen zu mehr Klarheit im Tarifgefüge oder bringen den Fahrgästen weitere Vorteile", so der URN. Der vollständige Text der URN-Pressemitteilung ist im Internet unter www.vrn.de, "News" zu finden.

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Stand: 21. Januar 2003