Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 4 · 22. Januar 2003



Die neue Botschafterin der Ökologie und ihre Vorgängerin, Ilka Wedekind (r.), mit Hans-Joachim Ritter von der Stiftung Ökologie und Demokratie, die den Titel alljährlich an engagierte Naturschützer/innen vergibt (Foto: Rothe)

Botschafterin der Ökologie

Oberbürgermeisterin Beate Weber übernimmt Amt der "Ökologia 2003"


Die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. hat Oberbürgermeis-terin Beate Weber zur "Ökologia 2003", der Symbolträgerin und Botschafterin der Ökologie, ernannt. Die offizielle Amtsübergabe fand am 17. Januar durch den Vorsitzenden der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Hans-Joachim Ritter, und der "Ökologia 2002", Ilka Wedekind, statt.

Die Stiftung begründete ihre Entscheidung mit dem besonderen Engagement, mit dem sich Beate Weber stets für die Belange des Umweltschutzes eingesetzt hat. Schon in ihrer Zeit als Mitglied des Europäischen Parlaments von 1979 bis 1989, so die Jury, sei sie als stellvertretende Vorsitzende und später als Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz der Umweltpolitik besonders verbunden gewesen. Als Oberbürgermeisterin von Heidelberg habe sie zudem zahlreiche ökologische Projekte initiiert und unterstützt und dem Lokalen Agenda-Prozess großes Gewicht beigemessen. Nach Auffassung des Vorsitzenden der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Hans-Joachim Ritter, ist Beate Weber daher in ganz hervorragender Weise geeignet, "Botschafterin der Ökologie 2003" zu sein. Die Stiftung, so Ritter, freue sich sehr über ihre Bereitschaft, die Funktion der "Ökologia" zu übernehmen. "Beate Weber hat nicht nur in Heidelberg wichtige Verbesserungen im Umwelt- und Naturschutz angestoßen", begründete Hans-Joachim Ritter die Ernennung.

Beate Weber, die dem Kuratorium der Stiftung angehört, ist - nach der ehemaligen rheinland-pfälzischen Umweltministerin Klaudia Martini und der Biologin Ilka Wedekind - bereits die dritte Botschafterin der Ökologie. Sie übernimmt das Amt von Ilka Wedekind, die Abteilungsleiterin im Landesamt für Forsten und Großschutzgebiete des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Malchin ist. Dort hat sie die Fach- und Dienstaufsicht für drei Nationalparks, zwei Biosphärenreservate und sechs Naturparks.

Die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. wurde 1992 auf Initiative des damaligen ödp-Bundesvorsitzenden Hans-Joachim Ritter gegründet und versteht sich als Motor einer neuen Ökologie-, Demokratie-, Werte- und Gesundheitsbewegung. Sie setzt sich vor allem für die Fortentwicklung der sozialen Marktwirtschaft zur ökologisch-sozialen Marktwirtschaft ein. Durch die jährliche Berufung der "Ökologia" sowie der Verleihung der Auszeichnungen "Goldener Baum" und "Hans-Joachim Ritter-Preis" soll das ökologische Bewusstsein gefördert werden.

Dem Kuratorium der Stiftung gehören unter anderem der Fernsehjournalist Dr. Franz Alt, Prof. Dr. Dr. Günter Altner (Theologe und Philosoph, Heidelberg), Prof. Dr. Hans Herbert von Arnim (Verfassungsrechtler an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften, Speyer) und Prof. Dr. Hans Christoph Binswanger (emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre, Hochschule St. Gallen) an.

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Im Mittelpunkt der Handschuhsheimer Jubiläumsfeiern steht die Tiefburg. (Foto: Pfeifer)

Seit hundert Jahren Stadtteil

1903 wurde Handschuhsheim nach Heidelberg eingemeindet- Festwoche im September


Die Tiefburg steht nicht nur im Mittelpunkt von Handschuhsheim, sondern in diesem Jahr auch im Mittelpunkt ausgedehnter Jubiläumsfeierlichkeiten. Der Grund: Seit genau 100 Jahren ist Handschuhsheim ein Stadtteil von Heidelberg.

Im 1. Januar 1903 trat das sieben Monate zuvor von Großherzog Friedrich von Baden unterzeichnete Gesetz "die Auflösung der Gemeinde Handschuhsheim und deren Vereinigung mit der Stadtgemeinde Heidelberg betreffend" in Kraft. Damit endete die fast 1140-jährige Eigenständigkeit des 765 im Lorscher Kodex erstmals erwähnten Dorfes.

Es soll Hendsemer gegeben haben (und vielleicht noch geben), die jenen historischen Einschnitt nie so recht verwinden konnten und im Laufe von hundert Jahren immer wieder Anlass zum Bruddeln fanden: So wie die Stadt mit der ihr zugefallenen Perle umgehe, habe sie diese überhaupt nicht verdient.

Dennoch: Handschuhsheim feiert das hundertste Jahr seiner Eingemeindung. Unter anderem mit einer großen Festwoche vom 6. bis 14. September (in deren Rahmen auch dem zehnjährigen Bestehen der Partnerschaft mit dem Stadtteil Kiewskij Rayon in Simferopol gedacht werden soll). Höhepunkt ist eine Festveranstaltung am Samstag, 13. September, in der Tiefburg.

Auch die Hendsemer Art wird den Erfordernissen des Jubiläumsjahres angepasst: Die beliebte Ausstellung Handschuhsheimer Künstlerinnen und Künstler in der Tiefburg findet nicht wie üblich gegen Ende der Sommerferien statt, sondern bereits vom 19. bis 27. Juli (also unmittelbar vor Ferienbeginn). Sie wird begleitet von einem Mundartabend, einem Serenadenabend und einer Ausstellung im Tiefburgkeller über die Eingemeindung und Entwicklung des Stadtteils.

Schon beim Neujahrsempfang des Stadtteilvereins Handschuhsheim am 6. Januar im Carl-Rottmann-Saal war der Zusammenschluss vor 100 Jahren das vorherrschende Thema: Martin Hornig, der Vorsitzende des Stadtteilvereins, nannte ihn "für Heidelberg äußerst günstig". Die damalige Kreisstadt wuchs um 3.877 Einwohner und sie gewann fast 1.604 Hektar Fläche - also beinahe noch einmal die Hälfte ihres Gebietes - hinzu.

Das Vermögen, das die kleinere Gemeinde mitbrachte, betrug rund 645.000 Mark und beruhte vor allem auf dem Wert des Waldes. Der umfasste 725 Hektar und vergrößerte den Heidelberger Waldbestand um mehr als ein Drittel.

Heute habe der Stadtteil rund 17.300 Einwohner, sagte Hornig und nannte den Preis für diese Entwicklung: Von den einstmals 545 Hektar Handschuhsheimer Ackerland seien nur noch knapp 200 Hektar landwirtschaftlich und gärtnerisch nutzbar. Die übrigen Flächen fielen anderen Interessen und Begehrlichkeiten zum Opfer.

"Handschuhsheim war reich an Land", bestätigte Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, "und ist reich an Selbstbewusstsein." Zu einem "alla guud" zur Eingemeindung habe sich vor hundert Jahren der Handschuhsheimer Gemeinderat unter Bürgermeister Johann Fischer aber nur sehr zögernd durchringen können.

Die Stadt Heidelberg habe hingegen nicht gezögert und viel Geld in die Infrastruktur des neuen Stadtteils investiert: Kanalisation und Gasversorgung wurden fertig gestellt, Straßenbau und Straßenbeleuchtung voran getrieben und - vor allem - eine Straßenbahn über die seit 1877 bestehende Friedrichsbrücke (heute: Theodor-Heuss-Brücke) bis zum Ortseingang an der Handschuhsheimer Landstraße gebaut.

"1903 begonnen und 1904 abgeschlossen", betonte der Erste Bürgermeister und zog einen Vergleich zur jetzigen Zeit: "Heute wird lange diskutiert, ein Grundsatzbeschluss gefasst und weiter diskutiert. Und am Ende steht der Antrag, den Beschluss wieder aufzuheben..." (br.)

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Gorillafrau Chuma und Gorillababy Chuba sind zurzeit die Lieblinge der Zoobesucher. (Foto: Rothe)

Mehr Besucher, weniger Tiere

Im vergangenen Jahr kamen 40.000 Besucher mehr in den Tiergarten


Das vergangene Jahr war für den Tiergarten Heidelberg ein gutes Jahr. Mit fast 391.000 Besuchern wurde die Zahl von 2001 um mehr als 40.000 Besucher übertroffen. Bei Kindern, Rentnern und Behindertengruppen konnte der Tiergarten überdurchschnittlich zulegen.

Den Zoodirektor freut das natürlich. "Die Besucherentwicklung zeigt, dass der Tiergarten wirklich eine Institution für alle Bürger ist", bewertet Dr. Klaus Wünnemann die Zahlen. "Unsere Besucher sind das beste Argument, sich für die Zukunft der Institution einzusetzen."

Der Tierbestand wies am 31.Dezember 2002 993 Individuen aus 201 Arten auf, Ende 2001 waren es noch knapp über 1.100. Gegenüber dem Vorjahr hat der Vogelbestand Federn gelassen. "Wir halten jetzt etwa 160 Vögel weniger als im Vorjahr" berichtet Dr. Klaus Wünnemann. "Damit auch seltene Arten Nachkommen aufziehen, müssen wir ihnen manchmal mehr Platz und Ruhe bieten. Bestes Beispiel ist ein junger Schwarzschwanzlärmvogel - wahrscheinlich der einzige, der in diesem Jahr in ganz Europa von den Eltern aufgezogen wurde. Während der Aufzucht hatten die Eltern alle anderen Vogelarten aus der Voliere vertrieben. Unser Vogelbestand ist wertvoller geworden und diese Entwicklung wollen wir weiter fortsetzen. Bald werden mit Büffelkopfenten und Kappensäger zwei besonders schöne Wasservogelarten auf dem Yellowstonesee einziehen."

Die Säugetiere haben zahlenmäßig nicht zuletzt durch die Zuchterfolge im Vorjahr zugelegt. Erstmals für den Tiergarten Heidelberg konnten Junge bei den Kleinen Pandas und den Poitou-Eseln aufgezogen werden und natürlich ist "Chuba", der am 10. Dezember geborenen Gorilla, der Star unter der Nachzucht des Jahres 2002. Im Jahr 2003 werden die Besucher einige Tierarten sehen können, die zurzeit noch in Quarantänequartieren gehalten werden. Goldgelbe Löwenäffchen, Hermeline und Indische Mungos liegen als Neuankömmlinge genau auf der Linie des Zoos.

"Als flächenmäßig sehr kleiner Zoos müssen wir überlegen, welche Tiere wir auch auf beschränktem Raum optimal halten können. Für einige Großtiere, die zur Haltung viel Platz brauchen, wird der Platz im Tiergarten ohne eine Erweiterung nicht ausreichen. Die Löwenäffchen werden im Menschenaffenhaus ihre Heimat finden, die Hermeline erhalten ein großzügiges Gehege im Themengebiet "Leben vor unserer Haustür" und die Mangusten werden auf der großen Anlage der Rhesusaffen für zusätzliche Stimmung sorgen", sagt der Zoodirektor.

In Zukunft will Dr. Klaus Wünnemann auch mehr Reptilien, Amphibien, Fische und vor allem Insekten zeigen. Mit dem Terrarium für Riesenschlangen im Afrikahaus wurde ein Anfang gemacht. Außerdem träumt der Zoodirektor davon, dass ein kleiner Orang-Utan und eine Goldkatze von den jungen Zuchtpaaren im Tiergarten aufgezogen werden...

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Stadt fördert Wohneigentum künftig noch stärker

Höhe des Grunddarlehens fast verdoppelt - Künftig auch Förderung gebrauchter Immobilien


Der Gemeinderat der Stadt Heidelberg hat neue Grundsätze zur Förderung von Wohneigentum beschlossen, die den steigenden Preisen auf dem Immobilienmarkt Rechnung tragen. Durch dieses Programm soll vor allem die Schaffung von Wohneigentum für diejenigen Haushalte verbessert werden, die sich am Markt unter Berücksichtigung ihres Einkommens und Vermögens ohne zinsverbilligte Darlehen nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Auch der Abwanderung ins Umland soll hierdurch begegnet werden.

Künftig wird nicht mehr wie bisher zwischen neuem oder gebrauchtem Wohnraum unterschieden. Auch die Zielgruppe wurde vereinheitlicht: Im Rahmen der vom Gemeinderat bewilligten Mittel fördert die Stadt ab sofort die Bildung von Wohneigentum zur Selbstnutzung für Haushalte - Familien, Alleinerziehende, Lebenspartnerschaften und auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaften - ab einem minderjährigen Kind sowie für Schwerbehinderte mit spezifischen Wohnungsversorgungsproblemen. Bislang zählten im Neubaubereich neben jungen Familien ohne Kind Familien und allein stehende Elternteile mit mindestens einem Kind zum förderfähigen Personenkreis; Fördervoraussetzung bei gebrauchtem Wohnraum war bislang zwei Kinder.

Angeglichen an die aktuelle Entwicklung auf dem Immobilienmarkt wurde außerdem die Höhe des Grunddarlehens, und zwar von bisher rund 25.500 auf nun 50.000 Euro. Neben dieser deutlichen Darlehenserhöhung beziehen sich weitere Änderungen auf die beiden Fördervarianten: Während die eine Variante eine Verbilligung des jährlichen Darlehenszinses auf zwei Prozent vorsieht, wenn die Einkommensgrenze nicht um mehr als 20 Prozent überschritten wird, beinhaltet die andere eine Verbilligung auf vier Prozent für den Fall, dass die Einkommensgrenze um nicht mehr als 50 Prozent überschritten wird. Die Dauer der Subventionierung wird um zwei auf zehn Jahre verlängert.

Gefördert werden der Bau und Erwerb von Eigenheimen sowie eigengenutzten Eigentumswohnungen im Stadtkreis Heidelberg. Von der Förderung ausgeschlossen sind Eigentümer von ausreichendem Wohneigentum sowie Personen, deren Haushalts-Gesamteinkommen die im Wohnraumförderungsgesetz bestimmte Grenze um mehr als 50 Prozent übersteigt.

Folgende Banken beteiligen sich am Wohnungsentwicklungsprogramm: H + G Bank Kurpfalz Heidelberg, Heidelberger Volksbank eG, Volksbank Wiesloch eG, Sparkasse Heidelberg.

Weitere Informationen, eine ausführliche Übersicht über die neuen Fördergrundsätze, ein Berechnungsbeispiel und die Antragsformulare sind im Internet unter www.heidelberg.de zu finden. Ansprechpartner in Fragen des Förderprogramms sind Norbert Großkinsky (Telefon 58-2512) und Jörg Mergenthaler (Telefon 58-2513) im Technischen Bürgeramt der Stadt Heidelberg.

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Fast jeden Monat ist was los

Pro Heidelberg Stadtmarketing e.V. stellte sein Veranstaltungsprogramm für 2003 vor


Viel hat sich der Verein Pro Heidelberg Stadtmarketing e.V. für das Jahr 2003 vorgenommen: In fast jedem der kommendem Monate sollen kleinere und größere Veranstaltungen die Aufmerksamkeit der Heidelbergerinnen und Heidelberger sowie der Menschen aus dem Umland auf die Attraktivität der Innenstadt lenken.

Damit hofft Pro Heidelberg an die Erfolge des vergangenen Jahres anzuknüpfen, als zum Beispiel die Familieneinkaufstage "Heidelberg im Märchenzauber" (im Mai) und der Bärentag im Oktober "Zehntausende von Menschen", so Citymanager und Pro-Heidelberg-Geschäftsführer Gerhard Wagner, "zusätzlich in die Stadt lockten".

14 Veranstaltungen sind für das laufende Jahr bereits fest eingeplant, erklärte Wagner jetzt bei einem Pressegespräch. Die Aktivitäten beginnen am Valentinstag (14. Februar) mit der Eröffnung eines ständigen Blumenmarktes an der Hauptstraße beim Anatomiegarten. Ein Aktionstag "Heidelberg im Frühlingszauber" ist im März vorgesehen.

Nach einer Toskanischen Woche im April soll der schon traditionelle "Märchenzauber" am 2. und 3. Mai den Einkauf vor allem wieder für Familien zum Erlebnis machen. An diesem Samstag öffnen die Geschäfte bis 19 Uhr. Der Stadtmarketingverein will sich außerdem an dem vom Umweltamt organisierten Aktionstag "Lebendiger Neckar" (25. Mai) beteiligen.

Unter dem Motto "Unsere Stadt im Festspielzauber" werden die Besucher der Innenstadt am 21. Juni auf die Schlossfestspiele eingestimmt. Pro Heidelberg ist dabei, wenn im Juli die Arbeitsgemeinschaft der Heidelberger Stadtteilvereine auf dem Universitätsplatz feiert und der Perkeo-Fanfarenzug sein 50-jähriges Bestehen begeht.

400 Jahre Heidelberger Bierordnung (seit 1603) ist Anlass zu einem Fest am 12. Juli. An diesem Samstag findet auch die zweite Schlossbeleuchtung statt. Die deswegen in die Stadt gekommenen Besucher/innen haben anschließend Gelegenheit zum "Moonlight-Shopping".

Im September wird wieder der (im vergangenen Jahr erstmals, aber mit großem Erfolg durchgeführte) Brotmarkt auf dem Universitätsplatz statt finden. Die Jubiläumswoche "25 Jahre Fußgängerbereich Altstadt", verbunden mit dem Jubiläum "100 Jahre Stadthalle" steht Ende September/Anfang Oktober auf dem Programm. Auftakt ist der Heidelberger Herbst (27. September), Abschluss der vor allem bei Kindern beliebte "Bärentag" am 4. Oktober.

Noch keinen Termin gibt es für das Brückenstraßenfest, dessen Neuauflage sich Neuenheim für den Herbst wünscht. Ab Ende November heißt es wieder "Heidelberg im Weihnachtszauber", wozu Pro Heidelberg seine bewährte Sterntaler-Aktion beiträgt. Die Eröffnung des S-Bahn-Verkehrs im Dezember will der Stadtmarketingverein für zahlreiche Werbeaktionen im Umland nutzen.

Der Veranstaltungskalender von Pro Heidelberg ist damit noch nicht vollständig, betont Geschäftsführer Gerhard Wagner. Der Citymanager weist darauf hin, dass der Stadtmarketingverein sich auch für viele Maßnahmen zur Stadtverschönerung - zum Beispiel Begrünung der Stadteingänge oder abendliche Beleuchtung der Baudenkmäler - einsetzt. (br.)

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AZV hat einen 25-Millionen-Etat

Verbandsversammlung verabschiedete Hauhaltsplan und vergab Aufträge


Die Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbands (AZV) Heidelberg, in dem die Städte Heidelberg, Eppelheim und Neckargemünd sowie die Gemeinde Dossenheim kooperieren, hat in ihrer letzten Sitzung des Jahres 2002 den Haushaltsplan und die Haushaltssatzung des AZV für 2003 verabschiedet.

Der Haushaltsplan sieht Einnahmen und Ausgaben von jeweils über 25,4 Millionen Euro vor, wovon fast 17 Millionen auf den Verwaltungshaushalt und 8,4 Millionen auf den Vermögenshaushalt entfallen. Die Jahresumlage ist auf insgesamt rund 7.5 Millionen Euro festgelegt, wovon 1,9 Millionen Finanzkostenumlage und 5,6 Millionen Betriebskostenumlage sind.

Zuvor hatte die Verbandsversammlung die Jahresrechnung des Abwasserzweckverbandes für 2001 festgestellt: Im Verwaltungshaushalt betrug das Soll der Einnahmen und Ausgaben 27,4 Millionen DM, im Vermögenshaushalt 8,2 Millionen DM. Die Haushaltseinnahmereste im Vermögenshaushalt lagen bei über 2,7 Millionen DM und die Haushaltsausgabereste bei über 900.000 DM. Die Vermögensrechnung (Summe der Aktiva und Passiva) ergab rund 74,4 Millionen DM.

Zum neuen stellvertretenden Verbandsvorsitzenden wählte die Verbandsversammlung turnusgemäß den Dossenheimer Bürgermeister Hans Lorenz. Er tritt die Nachfolge von Bürgermeister Horst Althoff aus Neckargemünd an, dessen einjährige Amtszeit am 31. Dezember 2002 endete.

Vorbehaltlich der Genehmigung des Haushalts 2003 stimmte die Verbandsversammlung dem Einbau von Online-Messgeräten zum optimierten Stickstoffabbau (Kosten: 180.000 Euro) zu und genehmigte die Erneuerung der Wärmepumpenanlage im Klärwerk Nord für 200.000 Euro. An das Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik der Fraunhofer-Gesellschaft vergab sie die den Auftrag zur Errichtung einer Klärschlammvergärungsanlage (600.000 Euro). Schließlich gab sie grünes Licht für den zweiten Teil der Sanierung des Hauptsammelkanals Süd an der Vangerowstraße, der vier Millionen Euro kosten wird.

Zum Streitpunkt wurde die beabsichtigte Änderung der Verbandssatzung soweit sie das Verzeichnis der Abwassermengen, Einwohner und Einwohnergleichwerte betrifft. Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte festgestellt, dass bei der Fortschreibung des Schlüssels für die Betriebskostenumlage im Jahre 2001 die Abwassermengen der Stadt Heidelberg viel zu hoch angesetzt worden waren und mahnte eine Korrektur an. Weil das Absenken des Heidelberger Anteils an der Betriebskostenumlage zugleich den Anstieg der Anteile der anderen drei Kommunen bedeutet, wehrten sich deren Vertreter heftig.

Bürgermeister Dieter Mörlein aus Eppelheim machte schließlich den Vorschlag, den korrigierten Schlüssel ab 2003 anzuwenden und Heidelberg ("das hat Schuld") die Mehrkosten für 2002 allein tragen zu lassen. Ein Kompromiss, mit dem sich der Verbandsvorsitzende, Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, nur anfreunden wollte, "wenn die Gemeindeprüfungsanstalt und das Regierungspräsidium damit einverstanden sind". (br.)

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Stand: 21. Januar 2003