Thema der Woche

Ausgabe Nr. 4 · 24. Januar 2001



Die Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr: 14,6 Millionen Mark sind 2001 an Ausgaben für die lebensrettende Tätigkeit der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes im Haushalt eingeplant. (Foto: Rothe)





Damit die 21 städtischen Kindertagesstätten immer sauber, warm, möbliert sowie gut ausgestattet mit Spielzeug sind und genügend Erzieherinnen sich um den Nachwuchs kümmern, sind 23 Millionen Mark für 2001 in den Haushalt eingestellt. (Foto: Rothe)

Der Verwaltungshaushalt im Jahr 2001

Wohin fließen die 797 Millionen Mark des Verwaltungshaushaltes der Stadt Heidelberg?


Kurz vor Weihnachten hat der Gemeinderat einstimmig den Haushalt 2001 verabschiedet. Er sieht über 797 Millionen Mark im Verwaltungshaushalt und über 115 Millionen Mark im Vermögenshaushalt vor.

Während der Verwaltungshaushalt überwiegend dazu dient, das "Unternehmen Stadt" mit all seinen Serviceleistungen für die Bürgerinnen und Bürger am Laufen zu halten, beinhaltet der Vermögenshaushalt die Investitionen in langfristige Güter und Gebäude.

Der transparente Verwaltungshaushalt: Die folgende Aufstellung verdeutlicht, wie viel Geld die Stadt Heidelberg für die laufende Arbeit ausgibt und welche Einnahmen sie verbucht.
 
 
 
 
 
 
 
   
Allgemeine Verwaltung

Mit diesem Geld wird die laufende Arbeit der "klassischen" Verwaltung finanziert. Dahinter verbergen sich die Gemeindeorgane (Oberbürgermeisterin, Bürgermeister, Gemeinderat), Ämter wie beispielsweise das Personalamt, die Kämmerei, das Standesamt, die gemeinderätlichen Dienste, die die Bezirksbeirats-, Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen vorbereiten, oder auch das Amt für Öffentlichkeitsarbeit. Die Stadt stellt für einzelne Dienstleistungen Rechnungen und verlangt Gebühren. Mit diesen Einnahmen kann aber nicht die gesamte Verwaltung finanziert werden. So rechnet man beim Standesamt 2001 mit Einnahmen von 620.000 Mark. Dem stehen aber Ausgaben in Höhe von 2,1 Mio Mark entgegen.
 
Öffentliche Sicherheit und Ordnung

Dieses Geld fließt in die laufende Arbeit der Feuerwehren, des Katastrophenschutzes, der Bürgerämter, des Umweltamtes und des Amtes für öffentliche Ordnung. Für die lebensrettende Tätigkeit der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes rechnet die Stadt 2001 mit Kosten in Höhe von rund 14,6 Mio Mark, denen Einnahmen in Höhe von 2,1 Mio Mark entgegen stehen.
   
 
Schulen

Mit diesem Geld wird der laufende Betrieb der 36 öffentlichen Schulen und die Unterhaltung der Schulgebäude im Jahre 2001 finanziert. Während die Lehrerinnen und Lehrer ihr Gehalt vom Land Baden-Württemberg beziehen, bezahlt die Stadt die Hausmeister und Sekretärinnen. Schulbücher und Schulmöbel werden ebenfalls auf Kosten der Stadt angeschafft. Die privaten Schulen in Heidelberg erhalten einen Zuschuss für den laufenden Betrieb in Höhe von 670.000 Mark.
 
Wissenschaft, Forschung, Kulturpflege

Mit diesem Geld wird die Arbeit von städtischen Einrichtungen wie beispielsweise dem Theater und Orchester, Kurpfälzisches Museum und Tiergarten, Volkshochschule, Musik- und Singschule sowie Stadtbücherei finanziert. Auch nicht städtische Institutionen wie der Kunstverein, das Zimmertheater, die Jugendkunstschule, Museum Haus Cajeth und viele andere Vereine und Gruppen erhalten Zuschüsse für ihre kulturelle Arbeit.
 
Soziale Sicherung

Eine beträchtliche Summe dieses Teiletats, rund 78 Mio Mark, entfällt auf Ausgaben für Sozialhilfe, Jugendhilfe sowie Leistungen an Asylbewerber, Flüchtlinge und Aussiedler. Unterhalt und Betrieb der 21 städtischen Kindertagesstätten schlagen 2001 mit rund 23 Mio Mark zu Buche. Zuschüsse von rund 8,8 Mio Mark gehen an Kinderbetreuungseinrichtungen freier Träger. Über 4,2 Millionen Mark werden für Kindertreffs und Jugendzentren aufgewendet, davon rund 2 Mio Mark als Zuschüsse an freie Träger. Ebenfalls in diesem Etat enthalten sind die Aufwendungen für die Seniorenarbeit und die Seniorenzentren in den Stadtteilen (2001 rund 2,3 Mio Mark).
 
Gesundheit, Sport, Erholung

Darin enthalten sind die laufenden Kosten für die drei Hallen- und zwei Freibäder der Stadt und das Bundesleistungszentrum (rund 10,3 Mio Mark), städtische Sportanlagen (rund 3,2 Mio Mark), Parks, Grünflächen und Kinderspielplätze (knapp 9,9 Mio Mark) in diesem Jahr. Die laufende Arbeit der rund 125 Heidelberger Sportvereine bezuschusst die Stadt 2001 mit rund 1,1 Mio Mark.
 
Bau- und Wohnungswesen, Verkehr

Auch Straßen müssen unterhalten werden, ob sie nun der Stadt, dem Kreis, dem Land oder dem Bund gehören. Für die Straßen, Tunnels, Brücken, Geh- und Radwege innerhalb der eigenen Gemarkung wendet die Stadt 2001 allein schon rund 23,5 Mio Mark an Unterhaltungskosten auf. Beleuchtung und Reinigung von Verkehrswegen im Stadtgebiet schlagen mit rund 10,9 Mio Mark zu Buche. Ebenfalls in diesem Teiletat enthalten sind die Kosten für die laufende Arbeit der klassischen Bauämter (Stadtplanungsamt, Vermessungsamt, Tief- und Hochbauamt, Amt für Baurecht und Denkmalschutz, Amt für Wohnbauförderung).
 
Öffentliche Einrichtungen, Wirtschaftsförderung

Darunter fallen unter anderem die Aufwendungen für die Stadtentwässerung, die Abfallbeseitigung und für Bestattungen. Diese Ausgaben sind zu einem Großteil durch Gebühren gedeckt. Die Kosten für die öffentlichen Toiletten sind 2001 mit 426.500 Mark veranschlagt. Ebenfalls in diesem Posten enthalten sind die Etats für die Förderung der Landwirtschaft in Heidelberg (543.000 Mark), die Förderung des Fremdenverkehrs (1,18 Mio Mark) und die Wirtschaftsförderung (821.000 Mark). Damit alle immer die genaue Zeit wissen, gibt die Stadt für die Unterhaltung ihrer öffentlichen Uhren in diesem Jahr rund 125.000 Mark aus.
 
Wirtschaftliche Unternehmen, Grund- und Sondervermögen

15,5 Mio Mark erhält die Stadt Heidelberg 2001 von der HVV-Tochter Stadtwerke Heidelberg AG als Konzessionsabgabe dafür, dass der Energiedienstleister im Stadtgebiet seine Versorgungsleitungen verlegen kann. 13,8 Millionen Mark fließen an die HVV zum Ausgleich des Wirtschaftsergebnisses 2001 zurück. An Mieten, Pachten und ähnlichem nimmt die Stadt dieses Jahr 13,7 Mio Mark ein, nach Abzug aller Kosten verbleibt ein Überschuss von knapp 1,3 Mio Mark. Ebenfalls in diesem Teiletat enthalten sind die Einnahmen und Ausgaben für die Stadthalle, den Stadtwald und städtische Tiefgaragen.
 
Allgemeine Finanzwirtschaft

Hier wird aufgeführt, was die Stadt an Steuern einnimmt, welche Einkommen- und Umsatzsteueranteile sie erhält und welche sonstigen Zuweisungen. Die größten Einnahmeposten: die Gewerbesteuer mit rund 124 Mio Mark und die Schlüsselzuweisungen des Landes mit 125,7 Mio Mark. Größte Ausgabeposten sind die Gewerbesteuerumlage (28,9 Mio Mark), die Finanzausgleichsumlage (60,8 Mio Mark) und die Landeswohlfahrtsumlage (24,4 Mio Mark) an das Land und die Zuführung von 34,3 Mio Mark an den Vermögenshaushalt der Stadt. (neu)

 

 

Verwaltungshaushalt

Mit dem Geld des Verwaltungshaushalts finanziert die Stadt ihre täglichen Aufgaben. 25 Prozent der Gesamtsumme werden für die Löhne und Gehälter der rund 2.200 Mitarbeiter/innen benötigt. 19 Prozent sind für Posten wie Gas, Wasser, Strom, Papier und Kugelschreiber, Telefon und andere laufende Kosten bestimmt, weitere 10 Prozent gehen in Form von Sozial- und Jugendhilfe an Bedürftige. 11 Prozent des Verwaltungshaushalts gehen an Verbände und Einrichtungen auf Landesebene, bei denen die Stadt "Pflichtmitglied" ist, wie etwa beim Landeswohlfahrtsverband. 18 Prozent des Verwaltungshaushalts sind so genannte Erstattungen und kalkulatorische Kosten. Darunter fallen unter anderem die Aufwendungen für die Bewirtschaftung der Verwaltungsgebäude, die Abschreibungen für Computer und Büromöbel und die Verrechnung der Steuerungs- und Serviceleistungen der Ämter untereinander.

Im nächsten STADTBLATT erfahren Sie mehr über den Vermögenshaushalt.

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Stand: 23. Januar 2001