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Ausgabe Nr. 3 · 14. Januar 2004 |
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(Foto: Rothe) |
Elsbeth Janda erhält Richard-Benz-Medaille | |||||||||||||
Gemeinderat und Stadt würdigen besondere Verdienste - "Dem Kurpfälzertum
Format verliehen" Elsbeth Janda erhält auf Anregung der Oberbürgermeisterin vom Gemeinderat die Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg. Beate Weber überreicht der 80-jährigen "Botschafterin der Kurpfalz" die Auszeichnung Anfang Februar im Rahmen einer Feierstunde mit geladenen Gästen im Heidelberger Rathaus. Mit der Verleihung der Richard-Benz-Medaille würdigt die Stadt Heidelberg Frau Jandas besondere Verdienste um die Stadt. Die Richard Benz-Medaille wird seit 1976 vergeben. Träger der Medaille können höchstens zehn lebende Personen sein. Über die Verleihung entscheidet der Gemeinderat. Elsbeth Janda wurde 1923 in Mannheim geboren. In Heidelberg studierte sie Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie und war zunächst als Musiklehrerin tätig. Mit ihrem Mann, dem Schriftsteller und Journalisten Fritz Nötzold, war sie viele Jahre mit kulturhistorischen Kabarettprogrammen weltweit unterwegs. Seit 1962 arbeitet sie kontinuierlich für Hörfunk und Fernsehen und ist seit dem Tode ihres Ehemanns 1987 als Vortragskünstlerin und Conférencière sowohl solo als auch mit Kabarettensembles und Theatergruppen unterwegs. Zu ihrem Repertoire zählen Mundart in Gedicht und Prosa, kurpfälzische Kulturgeschichte, Essays über Pfälzer Mundart, Moritaten, Bänkellieder sowie jiddische Lieder und Balladen. Von 1978 bis 1986 war die Bundesverdienstkreuzträgerin Moderatorin beim Fernsehsender Südwest 3. Mit ihren Programmen "Pfälzer Leut 1 und 2", "Liselotte von der Pfalz - ihr Leben und ihre Briefe" sowie mit ihren Buchveröffentlichungen als Autorin und Herausgeberin festigte sie ihren Ruf als Grande Dame des (Kur-)Pfälzertums. Heute agiert Elsbeth Janda als Schauspielerin in Fernsehspielen, Hörspielen und auf der Bühne. In der Begründung zur Verleihung der Richard-Benz-Medaille heißt es: "Durch ihr vielseitiges Engagement und die Fülle ihrer Programme hat sie als Grande Dame und Botschafterin der Kurpfalz Zusammenhänge zwischen unserer Region und europäischer Geschichte beleuchtet und vielen Menschen näher gebracht. In ihrem Repertoire spiegelt sie ein Stück gelebter kurpfälzischer Kultur wider und hat damit den Ruf Heidelbergs und der Kurpfalz weit über die Grenzen der Region hinausgetragen. Sie hat sich um das kulturelle Leben der Stadt Heidelberg große Verdienste erworben und dem Kurpfälzertum Format verliehen." Träger der Richard-Benz-Medaille sind derzeit Hilde Domin, Professor Dr. Peter Anselm Riedl, Professor Dr. h. c. Viktor Dulger und Michael Buselmeier. (eu) |
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Regine Wolf-Hauschild (l.), Leiterin der Stadtbücherei, und Bürgermeister Dr. Jürgen Beß (r.) überreichen Buchgeschenke an die Leser/innen, die mit ihren Ausleihen die 1,2-Millionen-Marke überschritten, v. l. Petra Lindenmeyer, Ulrike Hanstein, Gabriele Biller und Robert Barbieri. (Foto: Dohmen) |
Alle zwei Sekunden ein Buch | |||||||||||||
Stadtbücherei zählt 2003 so viele Entleihungen wie noch nie - 1,2 Millionen-Marke
überschritten Die Heidelberger Stadtbücherei kann einen neuen Rekord vermelden. Am 17. Dezember 2003 wurde die bisherige Spitze von 1,2 Millionen Entleihungen pro Jahr übertroffen. Aus diesem Anlass überreichte Bürgermeister Dr. Jürgen Beß den Leserinnen und Lesern, die mit ihrer Ausleihe die 1,2 Millionen-Marke überschritten, ein Geschenk der Stadtbücherei. Damit ist das Rekordergebnis von 1993 mit 1.174.469 Entleihungen noch einmal getoppt. Rund 100.000 Entleihungen werden heute monatlich gezählt. "Das bedeutet, dass in Spitzenzeiten alle zwei Sekunden ein Buch über die Ausleihtheke geht", sagt Regine Wolf-Hauschild, Leiterin der Stadtbücherei. Das Ergebnis ist umso erstaunlicher, als die Stadtbücherei wegen der EDV-Umstellung im Mai zwei Wochen geschlossen war und nach den Sommerferien die Zweigstelle in Rohrbach zumachen musste. "Die Steigerung ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in diesem Jahr DVDs mit ins Angebot genommen wurden, die sehr begehrt sind", so Wolf-Hauschild. Trotzdem werden die traditionellen Medien, nämlich Bücher, am meisten nachgefragt. DVDs, CD-Roms, CDs und Kassetten machen gerade mal ein Viertel der Entleihungen aus. Seit Jahren befindet sich die Stadtbücherei Heidelberg an der Spitze der deutschen öffentlichen Bibliotheken, was ihre Leistungen und Angebote betrifft. Ihre Stärke liegt in dem breiten Angebot, das alle Sachgebiete und literarischen Genres abdeckt. Kein Wunder also, dass sich die Benutzer/innen, die aus Anlass des Ausleihrekords ein Buchgeschenk erhielten, durchweg zufrieden äußerten. Sie lobten Vielfalt, große Auswahl, Übersichtlichkeit, gute Atmosphäre und das freundliche Personal. Lediglich eine größere Auswahl an DVDs wird gewünscht. Daran ist auch die Leiterin der Stadtbücherei interessiert. Sie erklärt die Entscheidung des Gemeinderates, künftig pro DVD und Ausleihfrist einen Euro zu verlangen: "Wir wollen damit einen stets aktualisierten Bestand finanzieren." Außerdem hat der Gemeinderat beschlossen, künftig keine Kulanzfrist für entliehene Bücher mehr zu gewähren. Das heißt, ab dem ersten Tag nach Überschreitung der Rückgabefrist werden Säumnisgebühren fällig. Die Attraktivität der Stadtbücherei hängt aber auch zusammen mit zusätzlichen Angeboten wie dem Intern@Point, der Vorleseaktion für Kinder von 4 bis 12 Jahren, Ausstellungen, Lesungen mit prominenten Autorinnen und Autoren sowie dem riesigen Angebot an internationalen Zeitungen und Zeitschriften. Im Januar kommt ein neues Clubangebot in Zusammenarbeit mit dem Gleichstellungsamt dazu. Unter dem Motto "Frauen ans Netz" können immer mittwochs von 10 bis 13 Uhr Frauen aller Altersgruppen im Internet@Point kostenlos das Netz erkunden. (doh) |
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Altbundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker mit dem Leiter der Elisabeth-von-Thadden-Schule, Oberstudiendirektor Volker Herion (Foto: Rothe) |
Für eine multipolare Welt | |||||||||||||
Altbundespräsident Richard von Weizsäcker als Zeitzeuge in der Elisabeth-von-Thadden-Schule Der frühere Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker, Staatsoberhaupt in politisch bedeutsamer Zeit zwischen 1984 und 1994, sprach als Zeitzeuge vor Oberstufenschülern und Lehrern der Elisabeth-von-Thadden-Schule. Von Weizsäcker habe "sehr beigetragen zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte und zur Aussöhnung", hob Schulleiter Volker Herion in der Begrüßung hervor. Die vorbereiteten Schülerfragen an den 83-jährigen Altbundespräsidenten, der vor der Wahl in das höchste Staatsamt unter anderem Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchtages, Bundestagsabgeordneter und Regierender Bürgermeister von Berlin war, bezogen sich unter anderem auf die Zeit des Nationalsozialismus, die Wiedervereinigung und die gegenwärtige Rolle Deutschlands in der Welt. Weizsäcker, der als Wehrmachtsangehöriger Widerstandskreisen nahe stand, sieht eine Tendenz in der deutschen Bevölkerung, Zeichen der Gefahr nicht wahrzunehmen: "Die ständig wachsende Diskriminierung der Juden, wer da weggesehen hat, das lässt sich nicht erklären." Jeder Einzelne müsse sich fragen, warum er aus dem, was er gesehen hat, keine Konsequenzen gezogen habe. Weizsäcker berichtete über einen der gescheiterten Attentatsversuche. Der mit ihm bekannte Axel von der Busche wollte sich bei der Vorführung einer neuen Uniform mit Hitler in die Luft sprengen. Bevor es dazu kam, wurde die Uniform bei einem britischen Bombenangriff zerstört und das Attentat so verhindert. Als "hochdramatisch und spannend" bezeichnete der Altbundespräsident seine Zeit als Regierender Bürgermeister von Berlin zwischen 1981 und 1984. Der besondere Status Berlins zwischen Ost und West bot Weizsäcker diplomatischen Spielraum für Ansätze eigener "Außenpolitik". "Ich ging zu Honecker und sprach mit ihm darüber, wie man die Mauer etwas durchlässiger machen kann." Ob sich Weizsäcker denn durch den Verlauf der Wiedervereinigung in seinen damaligen Bedenken bestätigt fühle, wollte ein Schüler wissen. Er habe zum Ausdruck bringen wollen, dass die bloße Freude über die Maueröffnung nicht alle Fragen löse, so von Weizsäcker. So seien die 70 Milliarden Euro, die jährlich von West nach Ost fließen, "der Hauptgrund dafür, dass Deutschland in der Europäischen Union als so sträflicher Schuldner dasteht". Wirtschaftlichen Aufschwung habe es nur in den ersten zwölf Monaten nach der Wiedervereinigung gegeben. Außenpolitisch sei die Entwicklung großartig verlaufen, innenpolitisch aber habe es eine Reihe von Fehlern gegeben. "Es wächst zusammen, was zusammen gehört, aber es soll nicht wuchern", habe er damals gesagt. "Es ist eben doch ein bisschen gewuchert", zeige die Rückschau. Abschließend plädierte von Weizsäcker für eine "multipolare Welt". Es sei die Aufgabe der Europäer und einer gemeinsamen europäischen Politik, dafür zu sorgen, "dass nicht aus der unilateralen Vormachtstellung der USA eine unipolare Welt wird". Mit "standing ovations" wurde Richard von Weizsäcker verabschiedet, der als Zeitzeuge und politischer Akteur Einblicke in die Geschichte des 20. Jahrhunderts gab, wie das in dieser Unmittelbarkeit und Dichte auch die beste Geschichtsstunde nicht zu leisten vermag. (rie) |
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Kurt Brenner, auf dem Foto zusammen mit Lektorin Delphine Juillet vom France-Mobil, wurde im Oktober mit dem Initiativpreis Deutsche Sprache als Teil des Kulturpreises Deutsche Sprache 2003 ausgezeichnet. (Foto: Rothe) |
Botschafter der Sprache | |||||||||||||
Die "DeutschMobile" heben das Interesse für Deutsch Im Rahmen der Universitätstage Heidelberg - Montpellier war im Dezember eine 26-köpfige Delegation aus Montpellier zu Gast in Heidelberg. Das Treffen beschäftigte sich unter anderem mit der Bedeutung der Partnersprache für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Mit dabei war Kurt Brenner, Leiter des Heidelberg-Hauses in Montpellier. Von ihm stammt die Idee, durch den Einsatz reisender Sprachlektoren dem alarmierenden Rückgang des Erlernens der deutschen Sprache in Frankreich zu begegnen. Er initiierte das Projekt "DeutschMobil", bei dem sechs Lektorinnen mit Kleinbussen in Frankreich von Schule zu Schule fahren. "Die DeutschMobile sind in Frankreich inzwischen zu einem Markenzeichen geworden", so Brenner. In drei Jahren wurden 1.600 französische Schulen besucht, die Lektoren hatten Kontakt mit 90.000 Schüler/innen. Der Erfolg dieser rollenden "Botschafterinnen der deutschen Sprache" ist enorm: Nach dem Besuch des DeutschMobils stiegen die Deutschlernerzahlen im Schnitt um 50 Prozent für Deutsch als zweite Fremdsprache und um 25 Prozent für Deutsch als erste Fremdsprache. (rie) |
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Falkenflug mit Auflagen | ||||||||||||||
Stellungnahme der Stadt Heidelberg zur Falknerei auf dem Königstuhl
Vor Erteilung der Gehege-Genehmigung wurde das Regierungspräsidium Karlsruhe
einbezogen. Die Stadt Heidelberg hat sich außerdem im gesamten Genehmigungsverfahren
mit den Naturschutzbeauftragten sowie den Vertreter/innen des ehrenamtlichen Naturschutzes
abgestimmt. |
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Bauduin informiert | ||||||||||||||
Baustellen in dieser Woche:
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 13. Januar 2004 |