Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 3 · 15. Januar 2003



Plangebiet.
Das Plangebiet trägt den vorläufigen Arbeitstitel "Bahnstadt". Es ist durch eine separierte, aber dennoch zentrale Lage innerhalb der Stadt gekennzeichnet und ist nach Norden, Westen und Süden von Bahngleisen umgeben.

Ein neuer Stadtteil sucht einen Namen

Stadt Heidelberg, Rhein-Neckar-Zeitung und Aurelis GmbH starten Namenswettbewerb für die "Bahnstadt" - Auf die Teilnehmer warten attraktive Preise


Auf 114 Hektar Konversionsfläche soll zwischen den Stadtteilen Weststadt, Pfaffengrund und Kirchheim in den kommenden Jahren ein neuer Stadtteil entstehen. Die Bahnstadt, so der Projekttitel des Gebietes, wird Wohnfläche für 5.000-6.000 Menschen und Büro- und Gewerberäume für 7.000-8.000 Arbeitsplätze bieten. Bereits im Frühjahr 2001 hatten die Stadt Heidelberg und die Deutsche Bahn AG einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt.

Die Gewinner des Wettbewerbs, das Architekturbüro Trojan & Trojan aus Darmstadt, wurde im Sommer 2002 mit der Erstellung eines Rahmenplans zur "Bahnstadt" beauftragt. Im Frühjahr 2003 kommt der Rahmenplan zur Beschlussfassung in den Gemeinderat.

Für den Erfolg des neuen Stadtteils, da sind sich alle Beteiligten einig, ist ein attraktiver Name von außerordentlich großer Bedeutung. Und der wird jetzt gesucht. Die Stadt Heidelberg, die Rhein-Neckar-Zeitung und die Bahntochter Aurelis GmbH rufen die Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs auf, sich an einem Namenswettbewerb zu beteiligen.

Der Wettbewerb wird als offener Bürgerwettbewerb veranstaltet, das heißt Vorschläge sind ohne Einschränkung möglich. Eine fachkundig besetzte Jury unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Beate Weber wird aus den eingegangenen Namensvorschlägen eine Auswahl treffen, die dem Gemeinderat im März zur Entscheidung vorgelegt wird.

Auf die Einsender/innen der besten Namensvorschläge warten attraktive Preise: Hauptpreis ist eine fünftägige Reise für zwei Personen in die Kulturhauptstadt Europas 2003, Graz. Zu gewinnen gibt es außerdem drei Reisegutscheine im Wert von jeweils 400 Euro, zwei Ballonfahrten für je zwei Personen, Restaurantgutscheine und Sachpreise.

Teilnahmeberechtigt sind alle Heidelberger Bürgerinnen und Bürger. Wer mitmachen möchte, schreibt bitte einen Namensvorschlag mit einer kurzen Begründung auf eine Postkarte und schickt diese an die

Stadt Heidelberg
Amt für Öffentlichkeitsarbeit
Stichwort: Namenswettbewerb
"Neuer Stadtteil"
Rathaus, Marktplatz 10
69117 Heidelberg.

Die Namensvorschläge können auch per Fax an das Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Faxnummer 58-1290, eingesandt werden. Zugelassen sind nur Einsendungen mit einem Namensvorschlag pro Absender/in. Einsendungen mit mehreren Vorschlägen können aus organisatorischen Gründen nicht am Auswahlverfahren teilnehmen. Sollte ein Namensvorschlag in die engere Wahl kommen, der von mehreren Teilnehmern genannt wurde, entscheidet das Los.

Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Januar 2003, es gilt das Datum des Poststempels.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Stadt Heidelberg weist ausdrücklich darauf hin, dass aus der Auswahl eines Namensvorschlags kein Rechtsanspruch auf die tatsächliche Verwendung als zukünftige Stadtteilbezeichnung abgeleitet werden kann. Nutzungs- und Verwertungsrechte an einem ausgewählten Namen gehen uneingeschränkt und ausschließlich auf die Stadt Heidelberg über. Eine weitere Vergütung neben den ausgelobten Preisen erfolgt nicht.

   
  Bahnstadt im Internet
Wer sich über den geplanten neuen Stadtteil informieren möchte, findet unter www.heidelberg.de ausführliche Erläuterungen zum Projekt.
www.heidelberg.de/bahnstadt/

  Zum Seitenanfang

Historischer Bestand. Im Gebiet der "Bahnstadt" befinden sich verschiedene bauliche Besonderheiten. Einige von ihnen sind ausgewiesene technische Kulturdenkmäler, andere hingegen werden als schützenswerter Baubestand eingestuft und sind nicht geschützt im Sinne des Denkmalschutzgesetzes.

  1. Bahnbetriebswerk
  2. Wasserturm am Bahnbetriebswerk
  3. Alte Drehscheibe
  4. Stellwerk
  5. Wasserturm am Czernyring
 
Der preisgekrönte Entwurf. Aus dem städtebaulichen Wettbewerb ist das Büro Trojan + Trojan als erster Preisträger hervorgegangen. Ihren Entwurf hat das Preisgericht wie folgt charakterisiert: "Es entsteht ein kompaktes Stadtquartier hoher Dichte und Atmosphäre. Die gewählte Struktur der öffentlichen Räume, mit Blickfenster zur Landschaft, ermöglicht eine gute Orientierung. Besonders gelungen erscheint der Wechsel von Straßen- und Platzräumen, der eine angenehme Atmosphäre in Teilbereichen mit unterschiedlichen Charakteren schafft. Die vielfältigen Baustrukturen halten Optionen für unerwartete Entwicklungen in der Zukunft offen."
   
 

Einladung zur Winterwanderung
auf dem Gelände der "Bahnstadt"

Eine tolle Gelegenheit für Teilnehmer/innen am Namenswettbewerb, die sich noch so richtig inspirieren lassen möchten, und für alle interessierten Bürger/innen: Die Stadt Heidelberg und die Aurelis GmbH laden herzlich ein zu einer Winterwanderung über das Gelände des neuen Stadtteils. Bei der Wanderung gibt es ausführliche Informationen über das Projekt "Bahnstadt" und den aktuellen Planungsstand. Der Termin findet statt am Freitag, 24. Januar 2003, Treffpunkt ist um 14 Uhr im Projektbüro der Aurelis GmbH in der Güteramtsstraße 2.


  Zum Seitenanfang

 

Zukunft Bahnstadt

  Von Oberbürgermeisterin Beate Weber


Das Areal Bahnstadt stellt sich heute als ungeordnetes und schlecht genutztes Gebiet dar. Es besteht aus nicht mehr benötigten Bahngleisen und -anlagen sowie Gewerbeflächen und -brachen. Trotz ihrer unmittelbaren Fläche zur Weststadt, zu Bergheim und zur Innenstadt lag es für die Heidelberger immer "hinter dem Bahnhof" und wurde als Teil der Stadt kaum wahrgenommen.

Mit dem Entschluss der Deutschen Bahn AG, Teile des weitläufigen Bahngeländes aufzugeben, bietet sich nun die Chance, dieses über Jahrzehnte stiefmütterlich behandelte Gebiet in die Stadt zurückzuholen. Mit insgesamt 114 Hektar ist die Bahnstadt größer als die Altstadt. Diese Fläche reichte der Stadt Heidelberg über 800 Jahre lang aus, um sich zu entwickeln, bevor sich mit Beginn der Industrialisierung der Flächenverbrauch vervielfachte.

Mit der Bahnstadt wird erstmals seit Gründung des Emmertsgrundes Ende der 60er Jahre wieder ein neuer Stadtteil geplant und gebaut. Doch im Gegensatz zu den städtebaulichen Leitideen früherer Jahre soll der neue Stadtteil weder Vorstadt- noch Siedlungscharakter haben, sondern ein urbanes, dichtes und gemischt genutztes Stadtquartier im Sinne der europäischen Stadt werden.

Neben Büro- und Gewerbeflächen für ca. 8.000 Arbeitsplätze, sozialer Infrastruktur und öffentlichen Freiräumen sollen vor allem Wohnungen für rund 5.000 bis 6.000 Einwohner entstehen. Die Bahnstadt ist als einzige große zusammenhängende Konversionsfläche innerhalb Heidelbergs die zentrale Stadtentwicklungsreserve der Zukunft. Die Schaffung attraktiven Wohnraums und neuer Gewerbe- und Dienstleistungsflächen wirkt auch langfristig einer Abwanderung junger Familien und von Betrieben ins Umland entgegen und stärkt dadurch Heidelbergs Bedeutung als Oberzentrum.

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 14. Januar 2003