Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 3 · 17. Januar 2001



Erweiterung der Johannes-Gutenberg-Schule: Der Rohbau steht - auf die Fassade darf man gespannt sein. (Foto: Rothe)

"Anspruchsvoller Bau wurdein Rekordzeit erstellt"

Richtfest für die Erweiterung des naturwissenschaftlichen Bereichs an der Johannes-Gutenberg-Schule


Der naturwissenschaftliche Unterricht in der Johannes-Gutenberg-Berufsschule bekommt mehr Platz. Nachdem der Gemeinderat im Dezember 1999 grünes Licht für die Erweiterung der Schule gegeben hatte und mit dem Bau im Juli 2000 begonnen werden konnte, wurde jetzt, nur ein halbes Jahr später, bereits Richtfest für den 6,2 Millionen Mark teuren Schulanbau gefeiert.

Schulleiter Wilhelm Manfred Kiko zeigte sich in seiner Begrüßungsansprache überzeugt davon, dass mit der von Stadtverwaltung und Schule gemeinsam erarbeiteten Lösung des Anbaus "ein gutes Heim für unsere Schüler geschaffen wird". Eine Berufsschule stelle hohe technische Anforderungen. "Aus unserer Sicht wurde ein anspruchsvoller Bau in Rekordzeit erstellt", unterstrich Kiko, der allen Beteiligten seinen Dank aussprach.

Gesunde Baustoffe
"Es ist ein guter Augenblick festzustellen", sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber, "dass das gemacht wird, was man sich vorgestellt hat. Wir hoffen wie Sie, dass das Gebäude den erheblichen Anforderungen der Schule genügt." Mit der Erweiterung der Johannes-Gutenberg-Schule "wird ein Zeichen gesetzt, dass uns die Weiterentwicklung der Schulsituation wichtig ist". Der Neubau ist auch ein Pilotprojekt: Gebäudemanagement und Umweltamt erproben an ihm ihren neuen "Leitfaden umwelt- und gesundheitsverträgliche Baustoffe".

Insgesamt 19,5 Millionen Mark wird die Stadt in diesem Jahr für die Sanierung und den Ausbau von Schulen aufwenden. Die Oberbürgermeisterin dankte dem Land Baden-Württemberg - und namentlich dem anwesenden Landtagsabgeordneten Werner Pfisterer - für den hohen Anteil an den Baukosten von 6,2 Millionen Mark, den das Land aus Mitteln der Schulbauförderung übernimmt. Zum nächsten Schuljahr bereits sollen die neuen Räume bezugsfertig sein.

Die Entstehungsgeschichte des Projekts rief Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg in Erinnerung. Schulleiter Kiko haben ihn vor Jahren durch die Schule geführt, ihm die Mängel gezeigt und ihn aufgefordert: "Tun Sie etwas!" Die Erweiterung als Anbau zu realisieren, sei eine Idee der Oberbürgermeisterin gewesen, mit der mehr Nutzfläche geschaffen werden könne als mit einem zuvor erwogenen Hörsaalausbau. Von der Malsburg lobte "die gute Idee, die es schafft, den Raumbedarf zu erfüllen". "Es war eine ihrer Handzeichnungen, die ich dann meinen Ämtern zeige - so soll es gemacht werden!"

"Dekorierte Kiste"
Nach dem "ersten Erschrecken des Gemeinderates" über einen Investitionsbedarf von insgesamt 110 Millionen Mark im Schulbausektor, so der Erste Bürgermeister und Baudezernent, gehe es mit über 19 Millionen Mark allein in diesem Jahr doch schneller voran als allgemein erwartet.

"Architektur sieht man noch nicht - was wir hier sehen, ist eine Kiste", so Architekt Stephan Weber über den Betonquader im Rohbau, der erst noch zur "dekorierten Kiste" werden müsse. Er lobte die Zusammenarbeit mit der Baufirma Ludwig Streib, mit der gemeinsam es gelinge, innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens "die Fassade zu bauen, die wir bauen wollen". Den Richtspruch hielt anschließend Wilhelm Richten von der Firma Streib. (rie)

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Leselust statt Lesefrust

Neues Ausleih- und Beratungskonzept für Schulen und Kindertagesstätten


Die Stadtbücherei hat ein neues Ausleih- und Beratungskonzept für Heidelberger Schulen und Kindertagestätten entwickelt, um Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Büchern und Medien möglichst einfach und umfassend zu gestalten. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß und Regine Wolf-Hauschild, Leiterin der Stadtbücherei, stellten es jetzt der Öffentlichkeit vor.

In vier Bereichen bietet die Stadtbücherei den Schulen und Kitas ihre umfangreiche Zusammenarbeit an. Dazu gehören als wichtigster Baustein in der Zusammenarbeit zwischen Schule und Bibliothek die Klassenführungen. Für viele Kinder sind sie die einzige Gelegenheit, außerhalb der Schule mit Büchern und Medien in Kontakt zu kommen.

Die Kinder können sich so mit den Angeboten der Bücherei vertraut machen. Besonders für die Ersteinführung der Grundschüler eignen sich die Zweigstellen beziehungsweise der Bücherbus im jeweiligen Einzugsgebiet, weil diese später von den Kindern auch allein besucht werden können.

Zweiter großer Bereich ist die Bereitstellung von Medienpaketen und Bücherkisten, die aus einem Fundus von ungefähr 300 erzählenden Kinder- und Jugendbüchern altersgerecht zusammengestellt werden. Sie können bis zu drei Monaten als "kleine mobile Leihbücherei" in den Klassen bleiben. Für Abiturienten stellt die Hauptstelle erstmals 2001 spezielle Literatur für alle abiturrelevanten Themengebiete zur Verfügung.

Der dritte Bereich umfasst pädagogische Begleitliteratur sowie individuelle Beratung. Langfristig ist die Zusammenstellung thematisch orientierter Literaturlisten für Unterricht und Gruppenarbeit geplant. Zum vierten Komplex gehören alle Arten von Veranstaltungen und Aktionen, die im weitesten Sinne der Leseförderung dienen. Dazu gehören Autorenlesungen, Kindertheater, Rallyes, Bilderbuchkino und anderes.

Lehrkräfte können eine kostenlose Büchereicard beantragen, wenn sie die Karte ausschließlich für die Arbeit mit Kindern nutzen wollen. Für Heidelberger Schulen und Kitas gelten bei Überziehung der Leihfristen etwas kulantere Bedingungen als für andere Nutzer. Auch dies soll Leselust statt Lesefrust bei den Kindern und Jugendlichen fördern. (ck)
   
  Informationen
Weitere Informationen sowie Anmeldungen zu den Klassenführungen in der Hauptstelle, Telefon 583615, oder bei den Zweigstellen, Telefon 337690 (Rohrbach) oder 384558 (Emmertsgrund). Anmeldungen beim Bücherbus unter 58-3617, möglichst vor 10 Uhr.

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Surfen bei der ÖTV: OB Beate Weber (an der Maus), Kreisvorsitzende Marie-Theres Stadtfeld (Bildmitte) und Geschäftsführer Rolf Buchenau (sitzend). (Foto: Welker)

Surfen am Czernyring

Gewerkschaft ÖTV hat Internet-Café eröffnet


Zum Surfen zur Gewerkschaft? "Wir wollen wieder das werden, was die Gewerkschaften für die Jugend in den letzen Jahren nicht mehr waren: attraktiv - und hoffen, dass wir dieses Internet-Cafe zu einem Jugendzentrum machen können", erläuterte ÖTV-Geschäftsführer Rolf Buchenau die Beweggründe der Dienstleistungsgewerkschaft, eine solche Einrichtung zu schaffen.

Ein zweiter wichtiger Beweggrund ist die Qualifikation der Mitglieder im Umgang mit dem Computer. Der neu gegründete gemeinnützige Verein www.oetv-heidelberg.de bietet ein zielgruppenspezifisches Schulungsprogramm für Frauen, Jugendliche, Senioren und Wiedereinsteiger in den Beruf.

Sieben 733-Megahertz-PCs verschaffen über DSL schnellsten Zugang zum WorldWideWeb. Eine Lehrerstation mit einem Video-Beamer kann für Schulungszwecke ebenso genutzt werden wie für die Vorführung von DVD-Filmen. Aus dem Netz heruntergeladene Dateien können die Nutzer sich gleich auf CD brennen. Wer sich entspannen will, kann an den Billardtisch wechseln.

Zur offiziellen Eröffnung des Internet-Cafés kam neben zahlreichen Gewerkschaftsmitgliedern auch Oberbürgermeisterin Beate Weber, die es begrüßte, dass mit einer solchen Einrichtung die Schwelle zur Computernutzung gesenkt wird. "Es ist wichtig dass man Hilfestellung bekommt, dass auch Jugendliche Zugang zum PC erhalten, die zu Hause keinen haben - und es ist gut gegen die Vereinsamung vor dem eigenen PC", betonte die OB.

Das Café am Czernyring 20 ist montags bis donnerstags von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Die Stunde kostet drei Mark für ÖTV-Mitglieder (kostenlos bis 31. 3.), vier Mark für Mitglieder anderer Gewerkschaften und fünf Mark für Nichtmitglieder. Weitere Infos unter: www.oetv-heidelberg.de. (rie)

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Stand: 16. Januar 2001