Kultur

Ausgabe Nr. 2 · 10. Januar 2001



"Wer es könnte - die Welt - hochwerfen - dass der Wind - hindurchfährt", Hilde Domin. Heidelore Goldamer aus Breisach illustriert in ihren Künstlerbüchern Gedichte von Hilde Domin, Paul Celan und Annette von Droste-Hülshoff. Texte und Federzeichnungen sind in zahlreichen aufgeschlagenen Seiten zu sehen. (Foto: Rothe)

Sinnliche Welt des Papiers

Künstlerbücher in der Stadtbücherei

Unter dem Titel "Hinter jedem Hügel wohnt eine Idee" ist derzeit im oberen Foyer der Stadtbücherei eine Buchkunst-Ausstellung zu sehen. Maler, Zeichner, Drucker, Buchbinder und Papiermacher präsentieren ganz eigenwillig gestaltete Bücher und laden ein zu einem Ausflug in die sinnliche Welt des Papiers.


Neben den fünf Heidelbergerinnen und Heidelbergern Ellis Neu, Rolf Schneider, Lilo Schweizer, Raingard Tausch und Angelika Dirscherl sind namhafte Kunstbuchgestalter aus der gesamten Republik zwischen Breisach und Berlin vertreten. Insgesamt 16 Künstlerinnen und Künstler aus neun Städten breiten ihre Ideen zur Buchgestaltung vor den Augen der Betrachter aus. "Die Schönheit der Ausstellung liegt in der Fülle des Materials", schwärmte Rose Ullmer, stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei.

All diese Bücher sind entweder Unikate oder nur in kleinen Auflagen gefertigt. Das Besondere der Künstlerbücher steckt in der Umsetzung einer Idee und der vom Künstler ausgewählten Technik. Hinzu kommt die handwerkliche Qualität. Die Künstler spielen mit der Allerweltsform "Buch" und verweben Text und Bild zu immer neuen Formen. So gilt es Gezeichnetes, Handgeschöpftes, Collagiertes, Geschnittenes, Gedrucktes, Fotokopiertes und Gefaltetes in und auf unterschiedlichsten Materialien zu entdecken. Die Buchkunst offenbart sich hier als eigenständiges Genre der bildenden Kunst.

"Es sind Bücher entstanden, deren ästhetischer Reiz in ihrem eigenwilligen und eigensinnigen Wesen liegt", so Angelika Dirscherl, Museumspädagogin am Kurpfälzischen Museum und Initiatorin der Ausstellung. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß würdigte bei der Ausstellungseröffnung die Bedeutung des Buches im multimedialen Zeitalter und schwärmte: "Ich glaube, es gibt niemanden, der solche Bücher kennen lernt, ohne sich in das eine oder andere zu verlieben". Da ist es ein Glück, dass zwar nicht alle, aber viele käuflich zu erwerben sind. (doh)
   
 

Die Künstlerbücher ...

  ...sind noch bis zum 27. Januar in der Stadtbücherei, Poststraße 15, zu sehen: dienstags bis freitags von 10 Uhr bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr.

  Zum Seitenanfang

 

Kammermusikfestival 2001

Das 5. Heidelberger Kammermusikfestival der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim steht bevor. Zum Auftakt am Montag, 15. Januar, gestalten Studierende von Prof. Eberhard Wetz einen festlichen Posaunen- und Ensembleabend in der Alten Aula der Universität. Am Dienstag, 16. Januar, bringt die Pianistin und Klavierpädagogin Haruko Dan-Kumagai Werke von Schostakowitsch und Schubert zu Gehör, ebenfalls in der Alten Aula. Am selben Abend laden Studierende der Fachgruppe Streichinstrumente zu einem Kammerkonzert ins Musikhaus Hochstein, Bergheimer Straße 9-11, ein. Am Mittwoch, 17. Januar kommen Freunde von Bach, Bartok und Piazolla auf ihre Kosten, wenn Roman Nodel an der Violine und Yuka Matsuba am Klavier "Chaconnes und andere Tänze" in der Stadthalle präsentieren. Ebenfalls am Mittwochabend gastieren Studierende der Flötenklasse von Prof. Jean-Michel Tanguy im Spiegelsaal des Prinz Carl. Höhepunkt des Kammermusikfestivals sind alljährlich die Preisträgerkonzerte, bei denen sich internationale Preisträger und Preisträgerinnen vorstellen. Am Donnerstag, 18. Januar, gastieren das vierhändig spielende Horus-Piano-Duo, die Harfenistin Eleonore Baumstark, die Mezzosopranistin Barbara Schmidt-Gaden und weitere Preisträgerinnen im Prinz Carl am Kornmarkt. Alle Konzerte beginnen um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 9. Januar 2001