Ausgabe Nr. 2 · 12. Januar 2000 |
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Busse und Bahnen werden teurer |
Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) beschließt Tarifanpassung zum 28. Mai Der Aufsichtsrat der Unternehmensgesellschaft Verkehrsverbund Rhein-Neckar hat eine Tarifanpassung zum 28. Mai 2000 beschlossen. Die Fahrpreise werden um durchschnittlich 3,9 Prozent erhöht. Damit sollen zum einen die gestiegenen Betriebskosten des öffentlichen Personennahverkehrs im Rhein-Neckar-Dreieck abgedeckt werden. Zum anderen ist in dieser Tarifanpassung ein Anteil von 0,9 Prozent als Ausgleich der zusätzlichen Belastungen durch die Ökosteuer enthalten. Preiserhöhungen sind vor allem vorgesehen bei den Einzelfahrausweisen und Mehrfahrtenkarten für Kinder und Erwachsene einschließlich des Quadrate-Tickets in Mannheim und des City-Tarifs in Ludwigshafen, in den höheren Preisstufen des Drei-Tages-Tickets, bei den Wochen- und Monatskarten für Jedermann und im Ausbildungsverkehr sowie bei den Jahreskarten, wie der VRN mitteilt. Der Preis des 1998 eingeführten Heidelberger Altstadt-Tickets bleibt unverändert bei zwei Mark. Für den Einzelfahrschein in den Großwaben Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen sind ab Inkrafttreten der Fahrpreiserhöhung 3,50 Mark zu bezahlen, zehn Pfennig mehr als bisher. Bei Nutzung der Mehrfahrtenkarte kostet die einzelne Fahrt 2,80 Mark (bisher 2,70 Mark). Kinder zahlen 1,90 Mark mit Einzelfahrschein oder 1,50 Mark bei Nutzung der Mehrfahrtenkarte. Das Ticket 24-PLUS wird zukünftig 10,50 Mark bei bis zu drei Preisstufen, 17 Mark bei bis zu fünf und 23 Mark bei sechs und mehr Preisstufen kosten. Die Preise für das Job-Ticket und die Karte ab 60 werden ab Juni 2000 um jeweils 2 Mark monatlich erhöht werden. Erstmals seit Einführung im September 1998, nach nahezu zweijähriger Preisstabilität, wird auch der Preis für MAXX, das Junior-Ticket, um 1,50 Mark auf 41,50 Mark monatlich erhöht. Das Semester-Ticket wird unverändert 120 Mark für ein halbes Jahr kosten, aber der von allen Studierenden zu entrichtende Grundbeitrag steigt von 19 auf 22 Mark. Mehr als 114.000 Schüler und Auszubildende nutzen inzwischen MAXX - das Junior-Ticket, das seit September 1998 parallel zu den Zeitkarten im Ausbildungsverkehr angeboten wird und diese heute fast vollständig ersetzt. Mehr als ein Drittel aller Schüler und Auszubildenden hat sich inzwischen langfristig für die Benutzung von Bus und Bahn entschieden. Besonders erfreulich ist, dass trotz des günstigen Preises von MAXX, dem Junior-Ticket, die Erträge im Bereich des Ausbildungsverkehrs in etwa gehalten werden konnten. Das Risiko, das bei der Einführung von MAXX für viel Kopfzerbrechen bei den Verkehrsunternehmen gesorgt hatte, konnte im Großen und Ganzen durch die Steigerung der Zahl der verkauften Tickets aufgefangen werden. |
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Wann kommt der Bus? |
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HSB testet Fahrgast-Informationssystem In diesen Tagen nimmt die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) an der Haltestelle Hauptbahnhof eine Demonstrationsanlage zur dynamischen Fahrgastinformation in Betrieb, über die die Fahrgäste Informationen über Fahrpläne und Anschlüsse erhalten. Sobald die technischen Voraussetzungen geschaffen sind, kann die Anlage auch Verspätungen anzeigen. Im Rahmen des Forschungsprojektes "JUPITER-2" der Europäischen Union, an dem die HSB zusammen mit der Stadt Heidelberg beteiligt ist, arbeitet die HSB auch an der Verbesserung der Kundeninformation. Durch die Demonstrationsanlage zur dynamischen Fahrgastinformation an der Haltestelle Hauptbahnhof erhalten die Fahrgäste aktuelle Hinweise über die nächsten Fahrmöglichkeiten mit Bussen und Straßenbahnen, über Veränderungen oder Unregelmäßigkeiten im täglichen Betriebsablauf. Über vier Anzeigen werden zunächst die Soll-Abfahrtszeiten aller an der Haltestelle verkehrenden Linien - auch von OEG und BRN - angegeben. Sobald die Busse mit neuen Bordrechnern ausgerüstet sind, werden auch die Ist-Abfahrtszeiten der Busse angezeigt. Wenn die Busse weniger als zehn Minuten von der Haltestelle entfernt sind, wird die Ankunft des Busses in Minuten angezeigt. Für den Straßenbahnbetrieb ist diese Anzeige zurzeit noch nicht möglich. Wie die HSB weiter mitteilt, arbeitet sie jedoch daran und schafft auch die Voraussetzungen für ein Netz von dynamischen Fahrgastinformations-Anlagen mit unterschiedlichen Anforderungen, um ihren Kunden die Benutzung von Bus und Bahn unkompliziert und einfach zu ermöglichen. |
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Besorgt über Verzögerung |
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IHK: "S-Bahn-Projekt darf nicht scheitern" Aus Besorgnis über die weiteren Verzögerungen bei der Vergabe und Aufnahme des Betriebs der S-Bahn Rhein-Neckar haben die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Darmstadt, Ludwigshafen und Mannheim die Landesregierungen auf den drohenden Image-Schaden hingewiesen. In Schreiben an die Ministerpräsidenten und Verkehrsminister von Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg weisen sie darauf hin, dass "die Region Rhein-Neckar-Dreieck als bisher einzige der großen Agglomerationen in Deutschland noch immer ohne eigene S-Bahn ist". Die IHKs fordern daher, dass das S-Bahn-Konzept als eigenständiges ländergrenzenüberschreitendes Gesamtkonzept realisiert werden müsse, das den Ballungsraum Rhein-Neckar-Dreieck als Raumeinheit berücksichtigt. Gefragt sei ein S-Bahn-Konzept, das den Bedürfnissen von Wirtschaft und Bürgern entspreche. Die drei Bundesländer sollten sich auf ein Konzept aus einem Guss verständigen, das sowohl die Anforderungen an die Betreiber als auch den Bedienungsumfang und die Qualitätsfaktoren umfasse. Die Industrie- und Handelskammern fordern die Landespolitiker auf, die weiteren Umsetzungsschritte umgehend so zu terminieren, "dass das S-Bahn-Konzept spätestens zur Fertigstellung der Infrastruktur realisiert werden kann". Den Image-Schaden, der durch ein Scheitern des Projekts entstehen würde, könne sich die Region nicht leisten. |
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