Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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29. März 2000

Aufklärung statt Videoüberwachung
In der allgemeinen Diskussion über Sicherheit und Kriminalitätsverhütung gibt es in jüngster Zeit Forderungen, eine verstärkte Überwachung öffentlicher Straßen und Plätze mit Videokameras durchzuführen. Ich glaube, es gibt bessere Wege zur Vermeidung von Kriminalität als diese mit hohem technischen Aufwand betriebene Kontrolle, die ja nicht nur potenzielle Straftäter erfasst, sondern alle Menschen, auf die sich das Kameraobjektiv richtet.

In Heidelberg setzen wir lieber weiter auf eine umfassende und von breiten Bevölkerungskreisen unterstützte Kriminalprävention, die in enger Zusammenarbeit vor allem von Stadt und Polizei betrieben wird. Deren Erfolg wird nicht zuletzt durch den Bericht der Polizeidirektion über die Kriminalitätsentwicklung in Heidelberg bestätigt: Dem deutlichen Rückgang der Fälle um 12,3 Prozent im Vorjahr steht 1999 ein geringfügiger Anstieg um zwei Prozent im Jahr 1999 gegenüber - und damit eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau. Von den neun Stadtkreisen in Baden-Württemberg rangieren wir damit zum ersten Mal auf dem sechsten Platz (Vorjahr: Platz fünf) nach dem Dauerplatz drei bis 1998.

Mehr registrierte Fälle gab es vor allem in Bereichen, die sich einer Kameraüberwachung weitgehend entziehen: Bei den Vergewaltigungen, die sich überwiegend in privaten Räumen ereignen, bei den Sachbeschädigungen an Autos, die selten auf zentralen Plätzen stattfinden, und bei Diebstählen von Fahrrädern, deren (Nicht-)Eigen-tümer ohnehin nicht per Kamera zu identifizieren sind.

Deutlich zurückgegangen sind in Heidelberg hingegen die Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen, Rauschgiftdelikten und Raubstraftaten insgesamt sowie bei Taschendiebstählen, Autoaufbrüchen und Autodiebstählen insbesondere. Nicht durch Videokontrollen, sondern durch verstärkte Aufklärung und Polizeipräsenz wie zum Beispiel am Bismarckplatz. Deshalb wollen wir diesen Weg auch konsequent weitergehen.

Energieeinsparung im Verkehr
EU-Projekt JUPITER-2 nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen - Ergebnisse wurden im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt

Wie lässt sich Energie im Verkehr einsparen und der Ausstoß an Kohlendioxid und anderen Schadstoffen wirksam reduzieren? Die Städte Aalborg (Dänemark), Bilbao (Spanien), Florenz (Italien), Gent (Belgien), Heidelberg (Deutschland), Nantes (Frankreich), Liverpool (England) und Riga (Lettland) sind dieser Frage mit Unterstützung durch die Europäische Union drei Jahre lang nachgegangen. Im Rahmen des EU-Projekts JUPITER-2 (Joint Urban Project In Transport Energy Reduction, übersetzt etwa: "Gemeinsames Stadtprojekt zur Einsparung von Energie im Verkehr") haben sie eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungsansätze getestet. Erprobt wurden zentrale Mobilitäts-Beratungsstellen ebenso wie Info-Säulen an Haltestellen. Des weiteren wurden mit EU-Fördermitteln in den beteiligten Städten unter anderem Bushaltestellen verbessert, Radwege angelegt, Fahrradständer und -boxen aufgestellt und neue Modelle der Verkehrsplanung entwickelt und getestet.

Über die Ergebnisse der JUPITER-2-Aktivitäten in Heidelberg und den Partnerstädten wurde jetzt - nach Ablauf des dreijährigen Projektzeitraums - der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss ausführlich unterrichtet. Rund 1,5 Millionen Mark Fördermittel haben die Stadt und die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) für JUPITER-2-Projekte erhalten. Dazu kommen weitere Fördermittel, die an die Heidelberger Projektpartner ifeu-Institut und Forschungszentrum Informatik (FZI) Karlsruhe gingen.

Angesichts der Vielfalt der im europäischen Maßstab untersuchten Konzepte zur
Energieeinsparung im Verkehrssektor unterstrich Oberbürgermeisterin Beate Weber in der anschließenden Diskussion im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss, dass "Lösungen im Verkehrsbereich auf verschiedenen Ebenen gefunden werden müssen - in der Technik, in der Information und in der Planung". Die Mobilitätsberatung müsse zu einer umfassenden Beratung für alle Verkehrsarten erweitert werden. Ein weiterer Ansatz liege in der Verkehrsvermeidung. Den Zusammenhang zwischen Verkehrsmittel und CO2-Ausstoß stellte die Oberbürgermeisterin in nachstehender Übersicht vor. Es zeigt sich in Bezug auf den CO2-Ausstoß die Überlegenheit des Busses gegenüber dem PKW einerseits und eine deutliche Überlegenheit der Straßenbahn gegenüber dem Bus.

Verkehrsmittel Auslastung 100% Auslastung 18%

Straßenbahn 18,6 Gramm 73 Gramm
Bus 27-32 Gramm 148-177 Gramm
PKW 38-48 Gramm 117-147 Gramm
= 1,3 Personen

CO2-Ausstoß: Gramm pro Personenkilometer

Sozialausschuss tagt

Die nächste Sitzung des Sozialausschusses findet statt am
Donnerstag, 6. April 2000, um 16.30 Uhr
im Kleinen Rathaussaal, Zimmer 114, Marktplatz 10.
Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung stehen folgende Punkte:
1. Jahresbericht der Betreuungsbehörde
2. Förderung von Instandhaltungsmaßnahmen freier Träger von Kindertageseinrichtungen, Gewährung eines Zuschusses an das katholische Pfarramt St. Vitus in Höhe von DM 25.920.

Statistisches Jahrbuch für Heidelberg auf CD-ROM

Wie viele Einwohner und Arbeitsplätze hat Heidelberg? Wie haben sich die Stadtteile entwickelt? Welche Klimawerte wurden in Heidelberg gemessen? Wie groß ist die Siedlungsfläche und wie hoch der Waldanteil? Wie ging die OB-Wahl 1998 aus? Diese und viele andere interessante statistische Daten über Heidelberg gibt es jetzt erstmals kompakt auf CD-ROM. Für 20 Mark ist die elektronische Datensammlung beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Rathaus, Marktplatz 10, Telefon 58 21 50,
E-Mail: stadtentwicklung@heidelberg.de, erhältlich.

Bundeskriminalamt würdigt Heidelberger Kriminalitätsatlas

Der Heidelberger Kriminalitätsatlas hat jetzt auch Beachtung und Anerkennung durch das Bundeskriminalamt (BKA) gefunden und ist vom BKA in dessen Infopool Prävention aufgenommen worden. In einem Beitrag im Internet würdigt das BKA den Heidelberger Kriminalitätsatlas als Beispiel einer gelungenen Kooperation von Stadtverwaltung und örtlicher Polizeibehörde. Der Beitrag ist auf der Internet-Homepage des Bundeskriminalamtes (www.bka.de) unter der Rubrik Kriminalprävention zu finden.

Zwei Mitarbeiter des Tiefbauamts im Ruhestand

Beate Langner und Günter Herdel wurden von OB Weber verabschiedet

Beate Langner und Günter Herdel, bislang im städtischen Tiefbauamt beschäftigt, wurden mit Ablauf des Monats März von Oberbürgermeisterin Beate Weber in den Ruhestand verabschiedet.

Mehr als 28 Jahre war Beate Langner bei der Stadt Heidelberg. In Bautzen geboren, hatte sie beim dortigen VEB-Wagonbau zunächst den Beruf der Bauschlosserin erlernt und dann als technische Zeichnerin gearbeitet. Nach ihrer Übersiedelung nach Westdeutschland im Jahre 1958 war sie zunächst als Hausgehilfin, danach mehr als zehn Jahre als technische Zeichnerin und Bauzeichnerin für verschiedene Firmen und Ämter tätig. Am 1. November 1971 trat sie als Bauzeichnerin beim Tiefbauamt der Stadt Heidelberg ein. Oberbürgermeisterin Beate Weber zählte eine ganze Reihe von städtischen Tiefbaumaßnahmen auf, an denen Beate Langner als Bauzeichnerin beteiligt war. Seit 1994 wurde sie auf Grund ihrer großen Erfahrung als Technikerin eingesetzt. Unter anderem bearbeitete sie die Neugestaltung der Römerstraße nördlich und südlich des Römerkreises, die Verkehrsberuhigung der Mannheimer Straße, die Wiederherstellung der Schulzengasse und Brückenkopfstraße in Neuenheim sowie der Marstallstraße in der Altstadt. Ihr habe die Arbeit stets Spaß gemacht, versicherte Beate Langner, die nebenbei auch noch die Kasse einer städtischen Kegelgruppe betreute. Künftig möchte sie sich verstärkt ihren Hobbys Reisen, Kegeln und Radfahren widmen.

Günter Herdel hat mehr als 14 Jahre für das städtische Tiefbauamt gearbeitet, bei dem er am 1. Februar 1986 eintrat. Da lagen bereits mehr als 30 Berufsjahre als Maurer hinter ihm. Diese reiche Erfahrung erlaubte ihm, sich sehr schnell und erfolgreich in die Aufgaben der Abteilung Straßenunterhaltung einzuarbeiten. Seite Bestellung zum Vorarbeiter musste er jedoch aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgeben. Oberbürgermeisterin Beate Weber lobte Günter Herdel als einen stets pflichtbewussten, ruhigen und freundlichen Kollegen, für den außerhalb des Berufs vor allem der Boxsport von großem Interesse war, nach dem er als junger Mann und Mitglied im Box-Klub Heidelberg sieben Mal die Badische Meisterschaft im Halbweltergewicht gewann. Auch nach dem Eintritt in den Ruhestand werde es ihm sicher nicht langweilig werden, sagte Herdel bei seiner Verabschiedung. Denn "Langeweile ist das Schlimmste, das es gibt."

Glückwünsche für den neuen Lebensabschnitt nahmen die beiden Verabschiedeten auch vom Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats, Norbert Schweigert, entgegen. Schweigert überreichte beiden je einen Übernachtungsgutschein für das Landhaus Oberdielbach.

Erfahrene Fahrer

Zwei Dienstjubilare bei der Stadt geehrt

Die beiden städtischen Mitarbeiter Bernhard Fischer und Werner Neubrech blicken auf eine 25-jährige Zugehörigkeit zum öffentlichen Dienst zurück. Die Dienstjubilare wurden jetzt von Oberbürgermeisterin Beate Weber geehrt.

Bernhard Fischer ist ausgebildeter Kraftfahrzeughandwerker. Nach Ableistung des Wehrdienstes war er Verkaufsfahrer bei verschiedenen Firmen, bevor er am 15. September 1976 als Kfz-Mechaniker beim damaligen Betriebs- und Beschaffungsamt zur Stadt Heidelberg kam. 1980 wechselte er von der Kfz-Werkstatt als Fahrer eines Absetzkippers zur Müllabfuhr. Bis heute ist Fischer beim Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung eingesetzt.

Werner Neubrech hat eine Ausbildung zum Maschinenbauer absolviert. Auch er arbeitete mehrere Jahre als Fahrer, bevor er am 1. März 1975 als Müllwerker beim damaligen Betriebs- und Beschaffungsamt eintrat. 1991 übernahm er die Aufgabe eines ständigen Fahrers bei der Müllabfuhr. Zu Beginn 1998 wechselte er zum Landschaftsamt, wo er im Bereich Friedhöfe eingesetzt ist. "Bäume, frische Luft, angenehme Arbeit", erklärte Neubrech, der seine Kindheit im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern verbrachte.

Den Glückwünschen an die beiden Dienstjubilare schlossen sich der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Norbert Schweigert, und der stellvertretende Leiter des Personal- und Organisationsamtes, Günther Weist, an.

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Stand: 29. März 2000