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28. Juli 2000

"Gewerbenetzwerk Pfaffengrund" demnächst im World Wide Web
  Pfaffengrunder Betriebe können sich im Internet präsentieren

Unter dem Motto "Gewerbenetzwerk Pfaffengrund, Innovation durch Kooperation" soll das Industrie- und Gewerbegebiet Pfaffengrund demnächst weltweit im Internet präsent sein. Einen entsprechenden Vertrag zur Erarbeitung des Internet-Auftritts unterzeichnete jetzt der Geschäftsführer der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft mbH (HWE) Dr. Klaus Plate im Rahmen einer Sitzung des Arbeitskreises Pfaffengrund, in dem neben der HWE auch Betriebe aus dem Industrie- und Gewerbegebiet Pfaffengrund vertreten sind.

Der Vertragsabschluss bildet einen vorläufigen Höhepunkt innerhalb des seit 1996 bestehenden Arbeitskreises Pfaffengrund. In den vergangenen vier Jahren wurden die verschiedensten Themen angepackt, die den ortsansässigen Betrieben am Herzen lagen. Eines davon ist das Modellprojekt "Perspektivenkonzept zur kooperativen Entwicklung des Gewerbestandorts Pfaffengrund in Heidelberg". Auftragnehmer des Perspektivenkonzepts war ein Team der Technischen Universität Darmstadt.

Wichtigstes Ergebnis des Konzepts: der Industrie- und Gewerbestandort Pfaffengrund soll sich künftig als "Gewerbenetzwerk Pfaffengrund" im Rahmen eines Marketingkonzeptes besser nach außen darstellen. Einer ständig aktualisierbaren Internetpräsentation des Pfaffengrundes und seiner Unternehmen wurde hier der Vorzug gegenüber einer gedruckten Broschüre gegeben, die erfahrungsgemäß schnell an Aktualität verliert. Herausragend an diesem Projekt ist, dass sich nach dem bereits gemeinsam finanzierten Modellprojekt "Perspektivenkonzept Pfaffengrund" wiederum Pfaffengrunder Betriebe bereit erklärt haben, den Internetauftritt gemeinsam mit der HWE GmbH jeweils zur Hälfte zu finanzieren. Alle Mitglieder des Arbeitskreises sehen in einem derartigen Internet-Auftritt die Chance für einen entwicklungsfähigen und zukunftsorientierten Wirtschaftsstandort in Heidelberg und damit auch für das eigene Unternehmen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu werben. Der in Auftrag gegebene Internetauftritt des Industrie- und Gewerbegebietes Pfaffengrund hat aus Sicht der städtischen Wirtschaftsförderung stellvertretend für alle anderen Gewerbegebiete Heidelbergs modellhaften Charakter. Nimmt doch der Pfaffengrund damit als ältestes Industriegebiet Heidelbergs im Medienbereich den Rang des zukunftsorientiertesten Gewerbegebiets ein. Die Internetpräsenz wird allen Pfaffengrunder Betrieben die Möglichkeit geben, sich im World Wide Web zu präsentieren. Um diese möglichst komplett zu erfassen, werden die Betriebe des Industrie- und Gewerbegebiets Pfaffengrund in den nächsten Tagen von der HWE GmbH im Rahmen einer Mailingaktion mit Fragebogen angeschrieben. Die HWE GmbH hofft gemeinsam mit dem Arbeitskreis Pfaffengrund, dass möglichst viele Betriebe und Unternehmen den "Einstieg in die Zukunft" wagen und sich zahlreich an dieser Aktion beteiligen.

 





Agenda 21-Projekt: Ökologischer Landbau in Ruanda
  Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verdreifacht Fördersumme der Stadt Heidelberg

Nach dem verheerenden Bürgerkrieg und dem grausamen Völkermord von 1994 hat sich die Lage der Landbevölkerung im ostafrikanischen Ruanda dramatisch verschlechtert. Um Hilfe zu leisten, unterstützt die Stadt Heidelberg im Rahmen eines Agenda-Projektes jetzt gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein Projekt, das den ökologischen Landbau in Ruanda fördert. Die Heidelberger Fördersumme von 15.000 Mark für ein Projekt des "Heidelberger Vereins zur Förderung des ökologischen Landbaus in den Tropen e.V." wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit einer Unterstützung in Höhe von 45.000 Mark verdreifacht. Mit dem Geld wird noch in diesem Jahr in der Gemeinde Mugusa ein System der nachhaltigen Viehhaltung aufgebaut.

Die Förderung von ökologischen Landwirtschaftsformen hat in der Beziehung zwischen Heidelberg und Mugusa bereits Tradition. Schon in den Siebziger Jahren hatte der Heidelberger Botanikprofessor Kurt Egger mit der Gemeinde Mugusa ein Landbau-System aufgebaut, mit dem ohne Kunstdünger und Pestizide langfristig hohe Erträge erzielt wurden. Eggers Heidelberger Team und die ruandischen Partner hatten bis zum Beginn des Bürgerkriegs Anfang der 90er Jahre das damals vom Land Baden-Württemberg finanzierte Projekt ständig weiterentwickelt. Seine Inhalte wurden von zahlreichen Landwirten in der Gemeinde aufgegriffen.

Diese positive Entwicklung wurde durch den Krieg rapide gestoppt - mit weitreichenden Folgen für die Landbevölkerung. Neben den unmittelbaren Kriegsfolgen kam es zum nahezu völligen Erliegen der Entwicklungsaktivitäten. Umso wichtiger war es, dass in den vergangenen fünf Jahren der Kontakt zwischen den Aktiven in Ruanda und in Heidelberg nicht abriss. Die Ruander hielten die Modellfarm aufrecht und versuchten, die ortsansässigen Bauern für ihre Idee wieder zu gewinnen. Die Heidelberger machten über Veranstaltungen auf die Aktivitäten in Ruanda aufmerksam und stellten finanzielle Mittel bereit.

Die nachhaltige Viehhaltung, die jetzt mit Hilfe der Projektmittel in Mugusa eingeführt werden soll, betrifft die wichtigsten Nutztiere in der Region: die Ziegen. Ihre Freilandhaltung hat den Boden durch Überweidung stark in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb sollen sie zukünftig in Ställen untergebracht werden. Damit ausreichend Holz für den Stallbau zur Verfügung steht, sollen fünf neue Baumschulen mit jeweils 20.000 Pflanzen eingerichtet werden. Intensive Schulungen über dauerhafte Futteranpflanzungen, die Nutzung dieser Anpflanzungen als Erosionsschutzhecken sowie wichtige Pflegehinweise für die Stallhaltung, stützen die Maßnahmen, die zusätzlich bodenschützend wirken.

Die Viehhaltung wird mit dem sogenannten Kleinvieh-Kreditsystem gefördert: Ein Betrieb erhält zwei Ziegen, deren erste zwei Nachkommen dem Kreditgeber zur erneuten Verteilung zurückgegeben werden. Dabei werden sozial benachteiligte Familien bevorzugt berücksichtigt.


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Stand: 28. Juli  2000