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27. Dezember 1999
Wie das Staatliche Forstamt Heidelberg mitteilt, hat das am 26. Dezember unerwartet kräftige Sturm-Tief "Lothar" in den Wäldern Baden-Württembergs nach ersten Meldungen landesweit zu erheblichen Schäden geführt, die in ihrem Ausmaß streckenweise die Orkanschäden von 1990 durch "Vivian" und "Wiebke" übertreffen. Nach Auskunft der Wetterämter handelt es sich um den stärksten Sturm in Baden-Württemberg seit Beginn der Aufzeichnungen mit Spitzengeschwindigkeiten von über 270 km/h (Singen/Hohentwiel). Die durch das Tauwetter der letzten Tage aufgeweichten Waldböden haben die Stabilität der Bäume zusätzlich geschwächt, so dass es noch leichter zu flächigen Würfen kommen konnte.
Hauptschadensgebiete liegen nach den Meldungen der Medien und ersten Übersichten der Forstverwaltung südlich einer Linie Karlsruhe-Pforzheim-Stuttgart, während die nördlicheren Landesteile, wie der Bereich des Odenwaldes "mit einem blauen Auge" davongekommen sind und offensichtlich an der Peripherie des Haupt-Sturmbandes lagen.
So ist nach einer ersten Einschätzung im Forstamt Heidelberg mit einer verhältnismäßig geringen Sturmholzmenge von ca. 3000 bis 4000 Festmetern zu rechnen.
In den nächsten Tagen werden die Forstämter die Schadensaufnahme abschließen und - soweit möglich - an die Räumung der Waldwege gehen, um zunächst einmal die Zugänge freizubekommen.
Den Waldbesuchern empfiehlt das Staatliche Forstamt dringend, in den nächsten Tagen den Wald für Spaziergänge zu meiden, da immer wieder mit herabfallenden Kronenteilen oder dem Umstürzen hängengebliebener Bäume zu rechnen sei. Beides sei nicht voraussehbar und stelle eine unter Umständen tödliche Gefahr dar. Bereits armlange, dünnere Äste, die aus Höhen von 30 Metern und mehr herabfallen, könnten zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Auf keinen Fall sollten Waldorte mit umgestürzten Bäumen betreten werden. Hinweisschilder und /oder Sperrschilder an Waldwegen seien unbedingt zu beachten.
Bürgermeister Thomas Schaller war Mitte Dezember als Tagungsreferent zu Gast in Mailand und Turin. Bürgermeistern und Verwaltungsleuten aus den italienischen Städten und den umliegenden Kommunen berichtete Schaller über die Heidelberger Umweltpolitik. Auf besonderes Interesse stieß der Heidelberger Ansatz, Umweltaspekte in allen Bereichen der städtischen Politik zu integrieren. Hohe Anerkennung fand auch das städtische Bemühen, im eigenen Gebäudebereich mit kreativen Strategien Energie einzusparen - nicht zuletzt auch über die aktive Mitarbeit der Gebäudenutzer. Bürgermeister Schaller berichtete über das Energie-Team-Projekt in Heidelberger Schulen wie auch über die Zusammenarbeit mit Privatfirmen zur für die Stadt besonders kostengünstigen Einsparmöglichkeiten (Energieeinspar-Contracting). Im nächsten Jahr wollen Delegationen aus Italien Heidelberg besuchen.
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Stand: 27. Dezember 1999