Stadt Heidelberg informiert



Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit,
Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg,
Telefon (06221) 58-12000/010, Telefax (06221) 58-12900,
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de

27. Juli 2004

  Nächtliche Sperrung des Schlossbergtunnels
  Wegen Wartungsarbeiten ist der Schlossbergtunnel in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli 2004 (Mittwoch/Donnerstag) in der Zeit von 20 bis 5 Uhr gesperrt. Der Verkehr wird über die B 37 (Neckarstaden) umgeleitet. Die Zufahrt zur östlichen Altstadt ist nur über Neckarstaden/Karlstor möglich. Die Zufahrt zu den Parkhäusern in der östlichen Altstadt bleibt möglich.

  Alte Brücke: Versenkbarer Poller geht in Betrieb
  Am Mittwoch, 28. Juli 2004, wird der versenkbare Poller auf der Nordseite der Alten Brücke in Betrieb genommen. Damit kann die Alte Brücke zu bestimmten Zeiten für den Verkehr freigegeben werden.

Die Fahrt über die Alte Brücke ist künftig werktags in der Zeit von 6 bis 10 Uhr für Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen möglich.


  "In Heidelberg endlich zu Hause..."
  Lyrikerin Hilde Domin wurde Ehrenbürgerin der Stadt Heidelberg
  Im Rahmen eines Festaktes wurde Hilde Domin zur Ehrenbürgerin der Stadt Heidelberg ernannt. Oberbürgermeisterin Beate Weber verlieh der bedeutenden Lyrikerin und "Wahlheidelbergerin" im Namen des Gemeinderats der Stadt Heidelberg am Tag ihres 95. Geburtstages am 27. Juli 2004 die hohe Auszeichnung. Hilde Domin bereichere das gesellschaftliche und kulturelle Leben Heidelbergs in beispielhafter Weise, so die Begründung des Gemeinderats zu Verleihung. Gerade auch vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte sei ihr großes persönliches Engagement gegen Vertreibung und Unterdrückung vorbildlich.

Oberbürgermeisterin Beate Weber hob in ihrer Laudatio hervor: "Wir ehren die Dichterin in unserer Stadt, aber heute vor allem die engagierte und immer wache Bürgerin, die Zivilcourage und menschliche Solidarität einfordert und selbst in unglaublichem Ausmaß gibt."

1909 in Köln geboren, studierte Hilde Domin in Köln, Berlin und Heidelberg zunächst Jura, dann politische Wissenschaften, Soziologie und Philosophie, unter anderem bei Karl Jaspers und Karl Mannheim. Kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte sie 1932 mit ihrem späteren Ehemann Erwin Walter Palm, den sie 1936 im Exil heiratete, nach Rom. Ihre Promotion legte sie in Florenz ab. Nach 22 Jahren im Exil in Italien, England und schließlich in der Dominikanischen Republik, wo sie als Lehrerin, Dozentin, Übersetzerin und Fotografin tätig war, kehrte sie 1954 nach Deutschland zurück.

Zur Lyrik fand sie erstmals im Jahr 1951, der erste Gedichtband erschien 1959. Innerhalb weniger Jahre avancierte Hilde Domin zu einer der bedeutendsten Lyrikerinnen Deutschlands. Sie gab Lesungen und hielt Vorträge an deutschen und ausländischen Universitäten. Ihre Werke wurden in 21 Sprachen übersetzt. Neben zahlreichen literarischen Auszeichnungen wurde die Schriftstellerin unter anderem auch mit der Richard-Benz Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg (1982), der Medaille der Universität Heidelberg (1992), dem Großen Bundesverdienstkreuz (1994) und der Bürgermedaille der Stadt Heidelberg (1999). Ihr zu Ehren verleiht die Stadt Heidelberg zudem alle zwei Jahre den Preis "Literatur im Exil", der erstmalig 1992 an Hilde Domin verliehen wurde.

Seit 1961 lebt und arbeitet Hilde Domin als freie Schriftstellerin in Heidelberg. Hier fühlt sie sich "nach Jahren des Lebens aus Koffern endlich zu Hause". Ihr Bekenntnis zur Stadt ist emotional und eindeutig: "Ich liebe Heidelberg seit 1929".


 

Bibliotheks-Ranking der Bertelsmann-Stiftung und des Deutschen Bibliotheksverbandes:

  Stadtbücherei Heidelberg wieder beste deutsche Großstadtbibliothek
  Das fünfte Jahr in Folge platziert sich die Stadtbücherei Heidelberg unter den drei besten Großstadtbibliotheken - steigende Besucherzahlen und Ausleihrekorde
  Im bundesweiten Leistungsvergleich zwischen öffentlichen Bibliotheken ist die Stadtbücherei Heidelberg die Nummer eins unter den Großstadtbibliotheken. Das zeigen die neuesten Zahlen des Bibliotheksindex (BIX), der im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung und des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV) vom Institut für angewandte Sozialwissenschaften (infas) ausgewertet wurden. Der Bibliotheksindex misst die Leistungen von über 200 öffentlichen Bibliotheken in den Kategorien "Auftragserfüllung", "Kundenorientierung", "Wirtschaftlichkeit" und "Mitarbeiterorientierung".

In der Gruppe der Städte über 100.000 Einwohner belegte die Heidelberger Stadtbibliothek in der Gesamtwertung bereits zum zweiten Mal den ersten Platz vor Reutlingen (Platz 2), Münster (Platz 3), Dresden (Platz 4) und Hildesheim (Platz 5). Auch in der Kategorie "Kundenorientierung" liegt Heidelberg bereits zum vierten Mal auf Platz eins.

"Ausschlaggebend für die sehr gute Bewertung im Bereich der Kundenorientierung war unter anderem sicher die gestiegene Anzahl von Entleihungen. Wir haben einen Spitzenwert bei den Besuchen pro Öffnungsstunde (128 Besuche/Stunde) erreicht. Hinzu kommt, dass wir mit dem Internetpoint, der gemeinsam mit dem Stadtjugendring Heidelberg betrieben wird, ein umfangreiches Angebot an Internet- und PC-Arbeitsplätzen zur Verfügung stellen können. Und auch unser vielseitiges Veranstaltungsprogramm fließt in die positive Bewertung ein", so Büchereidirektorin Regine-Wolf-Hauschild.

Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Für eine moderne Kommune, die ihren Bürgern attraktive kulturelle Möglichkeiten bieten will, ist die Bibliothek ein wichtiger Bestandteil der Alltagskultur. Ich werde mich auch weiterhin dafür stark machen, dass unsere Stadtbücherei von Sparmaßnahmen so lange wie möglich verschont bleibt. Denn wir haben hier in Heidelberg auch eine besonders erfreuliche Entwicklung gerade bei den jungen Leserinnen und Lesern. Im letzten Jahr waren über die Hälfte aller 8- bis 17-Jährigen aktive Benutzer der Stadtbücherei. Allein von den 11-Jährigen nutzten 2003 rund 65 Prozent regelmäßig die Angebote der Bücherei oder des Bücherbusses."
Dies sind Zahlen aus dem aktuellen Bericht anlässlich des 100. Geburtstages der Stadtbücherei als Stiftung. Im Oktober 1904 übergab eine Persönlichkeit, die ihren Namen nicht genannt haben wollte, dem damaligen Oberbürgermeister die Stiftungssumme von 30.000 Mark. Im Oktober dieses Jahres soll das Gründungsjubiläum gefeiert werden.

In der Kategorie "Auftragserfüllung" konnte sich Heidelberg nach wie vor unter den ersten drei Städten behaupten und auch in der Kategorie "Wirtschaftlichkeit" verbessern. Letzteres ist auf die Umwandlung der Zweigstelle Rohrbach in die Schulbibliothek der IGH sowie auf den gleichzeitigen Ausbau der Bücherbushaltestellen zurückzuführen. "Selbst die zweiwöchige Schließung der gesamten Bücherei wegen der EDV-Umstellung im Frühjahr konnte den stetig wachsenden Besucher- und Ausleihzahlen nichts anhaben", sagt Regine Wolf-Hauschild nicht ohne Stolz.

Doch trotz dieser sehr positiven Entwicklung in Heidelberg - im Übrigen ganz entgegensetzt zum Trend bundesweit sinkender Büchereibesuche und zurückgehender Bekanntheit dieser Einrichtungen - warnt die Büchereichefin vor allzu großer Euphorie: "Wir müssen unseren guten Platz im Bereich "Auftragserfüllung" hart verteidigen, da hier die Höhe des Anschaffungsetats eine bedeutende Rolle einnimmt. Und hier sind wir am untersten Limit unserer Aktualitätsquote angelangt, die nach gemeinsamer Vereinbarung mit dem Gemeinderat bei 40 Prozent liegt. 1993 lagen wir noch bei einer Aktualitätsquote von 56 Prozent."

In der Aktualität der Bestände, vor allem in den Bereichen Fachliteratur und neue Medien, sowie bei möglichst kundenfreudlichen Öffnungszeiten liegen die größtmöglichen Chancen für eine Stabilisierung und Erhöhung der Nachfrage. Im Umkehrschluss gibt es hier aber auch die größten Gefahren: Eine Reduzierung des Medienetats oder Verkürzungen der Öffnungszeiten im Zuge von Sparmaßnahmen führen unweigerlich zu einer Verringerung der Attraktivität und Akzeptanz einer Bibliothek.

In diesem Jahr hatten sich zum ersten Mal auch 50 Fachhochschul- und Universitätsbibliotheken am BIX beteiligt. Hier belegten die Fachhochschulbibliothek Aschaffenburg, die Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen sowie die Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim die Spitzenplätze. Bei den Fachhochschul- und Universitätsbibliotheken wurden die Kategorien Ressourcen, Nutzung, Effizienz und Entwicklung bewertet.


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Stand: 27. Juli 2004