Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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26. Mai 1999
  Heidelberg nimmt am WHO-Projekt "Tabakabhängigkeit" teil
  Die Stadt Heidelberg wurde zusammen mit den Städten Erfurt und Herne für das Partnerschaftsprojekt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Thema "Tabakabhängigkeit" ausgewählt. Alle diese drei Städte sind schon Mitglieder des Netzwerks der "Gesunden Städte". Die Kampagne startete im März 1999 und wird drei Jahre andauern.

Ein Schwerpunkt des WHO-Projekts ist es natürlich, Raucherinnen und Raucher dazu zu motivieren, den Tabakkonsum aufzugeben. Dies ist zugleich auch das Thema des diesjährigen Welt-Nichtraucher-Tags am 31. Mai. Auf diesen Tag weisen Plakate in Schulen, Kran-kenhäusern, städtischen und staatlichen Dienststellen, Jugendhäusern, Sport- und Schwimmhallen Heidelbergs hin.

Heidelberg als Projektstadt verfügt über Strukturen, die eine erfolgreiche Kampagne zum Thema Raucherentwöhnung ermöglichen. Die in den "Gesunden Städten" bestehenden Netzwerke sind auf solche Kampagnen zur Tabakprävention und zur Raucherentwöhnung vorbereitet. Hier bestehen nämlich enge Verbindungen zwischen der Stadt, Einrichtungen der Forschung (wie beispielsweise dem Deutschen Krebsforschungszentrum), Schulen, der Ärzteschaft, Selbsthilfegruppen, Bürgerinitiativen, Krankenkassen, Beratungsstellen und vielen anderen Gruppierungen. Auf dieser Basis entstand bereits der Heidelberger Arbeitskreis zur Tabakprävention.

In Heidelberg wurden schon einige Schritte zur Eindämmung des Rauchens unternommen. Dazu gehören unter anderem die Dienstanweisung von Oberbürgermeisterin Beate Weber zum Nichtraucherschutz in den Räumen der Stadtverwaltung, das Schulprogramm "Was tun gegen Sucht!" und "Klasse 2000", verschiedene Studien und Untersuchungen zum Gebrauch von Tabakerzeugnissen (insbesondere bei Kindern und Jugendlichen) sowie eine Reihe von Workshops und Symposien, die sich überwiegend an Multiplikatoren im Erziehungs- und Bildungsbereich richten. Als weitere Projekte sind zu erwähnen: Die Raucherentwöhnungskurse an der Volkshochschule und - ganz neu in Deutschland - ein Raucherentwöhnungsprojekt für Schülerinnen und Schüler einer beruflichen Schule.

Weitere Projekte sind in Planung. Dazu zählen insbesondere Gespräche mit Heidelberger Betrieben mit dem Ziel, ähnliche Regelungen wie die der Stadtverwaltung, des Deutschen Krebsforschungszentrums oder der Volkshochschule für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu treffen.

Ein wichtiger Aufgabenbereich bei der Vorbeugung ist die Werbung und die Zugänglichkeit von Zigaretten über Automaten. Hier achtet die Stadt verstärkt darauf, dass - als erster Schritt - die Tabakindustrie ihre Selbstverpflichtung ernst nimmt und im Umkreis von Schulen und anderen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche keine Werbung vornimmt und keine Automaten aufstellt.

Wenn die Stadt Heidelberg ihre Anstrengungen auf die Tabakprävention konzentriert, befindet sie sich im Einklang mit den Zielsetzungen der Weltgesundheitsorganisation. Ihre Generaldirektorin, Frau Gro Harlem Brundtland, hat den Kampf gegen das Rauchen zu einem der beiden wichtigsten Ziele der WHO erklärt. Das Rauchen und die aggressive Werbung der Tabakindustrie stellen "die größte medizinische Katastrophe des Jahrhunderts dar" - an den Folgen des Tabakkonsums sterben jährlich etwa drei Millionen Menschen weltweit und mindestens 100 000 Personen in Deutschland. Es besteht die Gefahr, dass sich diese Zahlen in den nächsten 25 Jahren mehr als verdoppeln. Der Weltnichtrauchertag dient dazu, die gesamte Öffentlichkeit auf diese Risiken aufmerksam zu machen.

  Heidelberg, 21. Mai 1999
Kostenloser Eintritt zu den städtischen Einrichtungen

Verfassungstag

Am 24. Mai ist Verfassungstag. Die Bundesrepublik Deutschland wird 50 Jahre alt. Schon vor 25 Jahren hat der Gemeinderat der Stadt Heidelberg eine Stiftungsurkunde beschlossen, wonach alljährlich am 24. Mai die der Bevölkerung gewidmeten städtischen Einrichtungen kostenlos benutzt werden können.

Am Verfassungstag - er fällt in diesem Jahr auf Pfingstmontag - gewährt das Kurpfälzische Museum freien Eintritt auch zur Sonderausstellung "Unbekannte Krim - Archäologie aus drei Jahrtausenden".

Das Theater der Stadt Heidelberg lädt zum kostenlosen Besuch der Vorstellungen "Nils Holgerson", Figurentheater nach Selma Lagerlöf (um 11 Uhr im Jugendtheater Zwinger 3), "Bruder Eichmann", Schauspiel von Heimar Kipphardt (15 Uhr, Großes Haus) und zur Premiere "Alle sollen besser leben", einer Revue zum 50. Geburtstag der Bundesrepublik (21 Uhr im Theater-Foyer), ein.

Kostenlos ist am Pfingstmontag auch die Benutzung des Thermalbads (8 bis 20 Uhr), des Tiergartenbads (11 bis 19 Uhr bei gutem Wetter) und des Hallenbads Köpfel (8.30 bis 19.30 Uhr). Kassenschluss ist jeweils eine Stunde vor Badschließung.

Der Heidelberger Zoo verschiebt sein Angebot des freien Eintritts auf Dienstag, 25. Mai. Weil bei freiem Eintritt am Wochenende oder an Feiertagen mit einer kaum zu bewältigenden Besucherzahl gerechnet werden müsste, hatte die Gesellschafterversammlung der Tiergarten GmbH bereits 1975 entschieden, in solchen Fällen zum Schutz der Tiere den freien Eintritt am folgenden Werktag anzubieten.

Die Stadtbücherei ist am Pfingstmontag geschlossen, kann also in diesem Jahr kein besonderes Angebot für die Bevölkerung unterbreiten.

Fotoausstellung des Ausländerrates:

Leben in Sammelunterkünften

Der Ausländerrat der Stadt Heidelberg zeigt vom 1. bis 15. Juni im Foyer des Rathauses eine Fotoausstellung zum Thema "Leben in Sammelunterkünften". Die Bilder der Ausstellung wurden im September 1998 von der Wieslocher Fotografin Gülay Bönisch aufgenommen. Prof. Dr. Bernard M. Mechler, stellvertretender Vorsitzender des Ausländerrates, eröffnet am Dienstag, 1. Juni, um 18 Uhr im Rathausfoyer die Ausstellung, die dazu beitragen soll, Vorurteile gegenüber Asylbewerber/innen abzubauen. Die Fotos zeigen Flüchtlinge als Persönlichkeiten mit ihren Fähigkeiten, Schwächen, Ängsten, Freuden, Träumen und Schicksalen. Der Ausländerrat möchte mit dieser Ausstellung ein Klima begünstigen, das ein von gegenseitigem Verständnis und Toleranz geprägtes Zusammenleben ermöglicht.

Neu: Frauenparkplätze am Tiergartenschwimmbad

Für Frauen gibt es jetzt extra Parkplätze am Tiergartenschwimmbad. Auf Anregung des Amtes für Frauenfragen hat das Tiefbauamt der Stadt Heidelberg im Eingangsbereich des Schwimmbad-Musikclubs eine Fläche für rund 20 Parkplätze befestigt. Die Parkplätze werden durch zusätzliche Strahler an den Lichtmasten besonders ausgeleuchtet. Die Betreiber des Schwimmbad-Musikclubs haben sich bereit erklärt, darauf zu achten, dass die Parkplätze nur von Frauen genutzt werden. Der bislang schwach beleuchtete Parkplatz am Tiergartenschwimmbad war bisher bevorzugter Tatort für Rauschgiftkriminalität und Autoaufbrüchen. Durch die stärkere Ausleuchtung im Bereich der Frauenparkplätze erhofft die Stadt zugleich einen Rückgang krimineller Taten.

Dr. Marianne Meyer-Krahmer bei "Erlebte Geschichte - erzählt"

Es sind zwei ineinander verwobene Biografien, über die Marianne Meyer-Krahmer am Donnerstag, 3. Juni, um 16 Uhr in der Reihe "Erlebte Geschichte - erzählt" berichten wird: die des Vaters Carl Goerdeler und die eigene. Goerdeler, einst Bürgermeister von Königsberg und Oberbürgermeister von Leipzig, war einer der führenden Köpfe des Widerstandes gegen Hitler. Er wurde im Februar 1945 hingerichtet. Seine Tochter, Marianne Meyer-Krahmer, kam 1944 in Sippenhaft, zunächst im Polizeigefängnis in Leipzig, später in den Lagern Stutthof, Buchenwald und Dachau. Nach dem Krieg wurde sie Lehrerin, zunächst in Stuttgart, ab 1948 in Heidelberg am Hölderlin-Gymna-sium, das sie von 1972 bis 1984 auch leitete. 1998 erschien ihr Buch "Carl Goerdeler - Mut zum Widerstand. Eine Tochter erinnert sich". Das Gespräch in der Reihe "Erlebte Geschichte - erzählt" findet im Rahmen der 4. Heidelberger Literaturtage im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz statt.

Zur Verkehrssicherheit Bäume und Hecken beschneiden

Bei der Stadt Heidelberg häufen sich Anfragen und Beschwerden aus der Bevölkerung wegen des unzureichenden Hecken- und Baumschnitts auf privaten Grundstücken. Eine besonderes Problem ergibt sich durch Sträucher und Bäume, die mit Ästen und Laubwerk in den öffentlichen Verkehrsraum hinein gewachsen sind und dadurch eine Gefahr für Fußgänger, Radfahrer und Autoverkehr darstellen.

Die Stadt erinnert deshalb daran, dass jeder Grundstückseigentümer verpflichtet ist, die von seinem Grundstück in den öffentlichen Verkehrsraum hinein ragenden Sträucher, Hecken und Bäume zurück zu schneiden. (So steht es im Paragraph 28, Absatz zwei, Satz drei des Straßengesetzes Baden-Württemberg). Vom Verbot des Naturschutzgesetzes, in der Zeit vom 1. März bis 30. September eines jeden Jahres das Schneiden von Gehölzen zu unterlassen, sind die Eigentümer in diesem Falle befreit, weil es sich um eine aus Gründen der Verkehrssicherheit dringend notwendige Maßnahme handelt.

Beim Rückschnitt von Gehölzen ist zu beachten, dass im Bereich von Geh- und Radwegen eine Mindesthöhe von 2,50 Metern und bei Fahrbahnen von 4,50 Metern freizuhalten ist. Dieses so genannte Lichtraumprofil ist für eine sichere Verkehrsführung unbedingt erforderlich. Außerdem sind alle Hecken und Sträucher bis zur Grundstücksgrenze zurück zu schneiden.

Die städtische Straßenaufsicht wird in den nächsten Tagen und Wochen verstärkt auf die Einhaltung dieser Vorschrift achten und die Grundstückseigentümer - falls erforderlich - nochmals auf ihre Pflichten ansprechen. Das Nichtbeachten dieser Vorschrift kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

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Stand: 26. Mai 1999