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24. Juli 2000

Heidelberger Umweltpolitik in Japan
  Umweltbürgermeister Thomas Schaller hielt Vortrag in Toyooka

Seit Jahren besuchen japanische Kommunalpolitiker/innen, Regierungs- und Wirtschaftsdelegationen sowie Vertreter/innen von Initiativgruppen die Stadt Heidelberg. Sie möchten vor allem die Heidelberger Umweltpolitik kennen lernen - Heidelberg gilt in Japan als Musterkommune beim Umweltschutz. Mehrfach waren auch schon Mitarbeiter des städtischen Umweltamtes in Japan. Auch Oberbürgermeisterin Beate Weber hat bereits umweltpolitische Vorträge in Japan gehalten.

Jetzt war Heidelbergs Umweltbürgermeister Thomas Schaller auf einer internationalen Konferenz im Reiche Nippons. Eingeladen hatte ihn die Stadt Toyooka, eine Stadt nördlich der Industriemetropole Osaka. Auf dieser internationalen Tagung berichtete Schaller über die Heidelberger Umweltpolitik, schwerpunktmäßig über Umweltprojekte in Schulen und die Zusammenarbeit des Heidelberger Umweltamtes mit der lokalen Wirtschaft. Letzteres stieß auf besonders großes Interesse, weil der kooperative Stil der Heidelberger Umweltpolitik mit den Betrieben bei gleichzeitig hohem Niveau des umgesetzten Umweltstandards in Japan eher unüblich ist. Dort gibt in der Regel die Wirtschaft den Standard vor und die Behörden folgen.

Beeindruckend fand Bürgermeister Schaller die Art, wie in Japan mit Hilfe von symbolträchtigen Projekten kampagnemäßig umweltpolitische Ziele in der Bevölkerung verankert werden. So wurde auf dem Kongress am Beispiel der Frage, wie in der Region Weißstörche wieder angesiedelt werden können, die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt diskutiert. Dabei wird der Weißstorch als BioIndikator gewertet, der Hinweise auf den Zustand der naturräumlichen Gegebenheiten gibt. Entsprechend der für die Japaner traditionellen Auffassung wird dabei ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Natur und Mensch angestrebt, eine "Harmonie".

Umweltschutz ist in Japan zurzeit ein Top-Thema, insbesondere die Verbesserung von Natur und Landschaft, aber auch das Abfallthema. Energieeinsparung und die Umsteuerung auf Erneuerbare Energien beginnen erst langsam zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema zu werden. Hier hat der schwere Unfall in einer Atomfabrik die Diskussion über Alternativen sehr beschleunigt. Insgesamt ist festzustellen, dass im Bereich technischer Umweltschutz das in Heidelberg erreichte Niveau weit über dem dortigen Standard liegt, dagegen die Sensibilisierung für Natur- und Artenschutz in Japan stärker ausgeprägt ist. Um miteinander im Gespräch zu bleiben, wird das Thema Umwelt- und Klimaschutz während der "Kumamoto-Woche" in Heidelberg (25. bis 30. September 2000) in einem Workshop behandelt.


Gründerinnenzentrum startet im Pfaffengrund
  Preiswerte Gewerberäume erleichtern Gründerinnen den Unternehmensstart - weiteres Angebot des Technologieparks Heidelberg

In Heidelberg soll selbstverständlich werden, was im Land noch nicht der Fall ist: mehr Frauen gründen Firmen. Nachdem der Gemeinderat sich im Frühjahr für die Anschubförderung eines Gründerinnenzentrums in Heidelberg ausgesprochen hat, steht seiner Eröffnung im Herbst nichts mehr im Wege. Im Stadtteil Pfaffengrund steht eine Gewerbefläche von rund 500 Quadratmetern zur Verfügung, angemietet durch den Technologiepark Heidelberg, der mit diesem weiteren Angebot Existenzgründungen in der Stadt unterstützt.

Das Projekt geht auf eine Initiative des Frauenamtes zurück, das schon seit längerer Zeit daran arbeitet, die eigenständige Existenzsicherung von Frauen zu unterstützen. Ermöglicht wurde die Verwirklichung der Projektidee durch die Zusammenarbeit der Stadt Heidelberg mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen im Rahmen des Modellprojekts "Städte der Zukunft". Mit Konzept und Umsetzung wurde das Heidelberger Unternehmen "Balance e.V." beauftragt.

Der Bedarf an preiswerten Gewerberäumen ist bei Unternehmensgründerinnen zweifellos vorhanden. Bekanntlich starten Frauen eher behutsam in die Selbständigkeit, wollen sich finanziell keineswegs übernehmen. Vielfach steht die Teilselbständigkeit, die neben der Angestelltentätigkeit meistens von zuhause aus ausgeübt wird, vor dem eigentlichen Start. Ist die Entscheidung für die Selbständigkeit jedoch erst einmal getroffen, dann stellt sich unmittelbar die Frage nach preiswertem Gewerberaum. Diesem Bedarf will das Gründerinnenzentrum mit städtischer Unterstützung entgegen kommen.

Zugleich schafft das Gründerinnenzentrum die Möglichkeit, mit anderen Frauen gemeinsam in die Selbständigkeit zu starten. Denn Frauen sind, im Gegensatz zu Männern, überwiegend Einzelunternehmerinnen. Das Zentrum bietet ein Klima der gegenseitigen kommerziellen Anregung und erleichtert die Anbahnung von geschäftlichen und persönlichen Kontakten in unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft. Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Frauen sind nur zu 17 Prozent am Gründungsgeschehen in Baden-Württemberg beteiligt, obwohl hinlänglich bewiesen ist, dass Unternehmen, die von Frauen gegründet wurden, erfolgreich am Markt bestehen. Um diese Quote zu erhöhen, bedarf es vor allem eines gründungsfreundlichen Klimas vor Ort. Mit dem Gründerinnenzentrum wollen wir in Heidelberg mit gutem Beispiel vorangehen."

Ab sofort stehen in der Hans-Bunte-Straße 8-10 mitten im Industrie- und Gewerbegebiet Pfaffengrund rund zehn preisgünstige Gewerberäume zwischen 15 und 60 Quadratmetern zur Verfügung. Eine Teeküche und ein gemeinsam nutzbares Fotokopiergerät erweitern das Angebot. Ein Konferenz- und Seminarraum kann gegen geringes Entgelt stundenweise gemietet werden. Eine Unternehmerin in der unmittelbaren Nachbarschaft wird im Auftrag des Technologiepark Heidelberg das Betriebsmanagement übernehmen und Ansprechpartnerin für die Mieterinnen des Gründerinnenzentrums sein. Offiziell eröffnet wird das Gründerinnenzentrum voraussichtlich im Oktober.

Mittlerweile stehen schon einige Gründerinnen in den Startlöchern. Eine Informationsveranstaltung, in der das Gründerinnenzentrum im einzelnen vorgestellt wird, findet am Donnerstag, 27. Juli, um 18.30 Uhr im Technologiepark Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 515, statt.

Interessentinnen wenden sich an die Frauenbeauftragte der Stadt Heidelberg, Dörthe Domzig, Telefon 06221/ 58 15 50, oder Gerda Zill von "Balance e.V.", Telefon 06221/ 16 45 55. Informationen im Internet ab 27. Juli:
www.balance-heidelberg.de/gruenderinnenzentrum.


Nachtrag zur Gemeinderatssitzung
  Neu auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am
  Mittwoch, 26. Juli 2000, 16 Uhr
im Großen Rathaussaal, Marktplatz 10
  ist folgender Tagesordnungspunkt:

32. Bergheimer Straße - Gleissanierung

Die bisherigen Tagesordnungspunkte 32.01 bis 36.00 werden zu 33.01 bis 37.00.


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Stand: 24. Juli  2000