Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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23. Februar 2000

Amphibien wandern bald wieder
Vorsicht: Helferinnen und Helfer sind auf den Straßen unterwegs

Mit Ende der Bodenfröste und Einsetzen milder Witterung erwachen die Amphibien in ihren frostsicheren Winterquartieren. Bei regnerischem Wetter, Temperaturen von mehr als fünf Grad und Einsetzen der Dämmerung beginnen sie mit ihrer Wanderung zu den Laichgewässern.

Auf dem Weg zu den Laichgewässern müssen die Tiere oftmals auch Straßen überqueren. Obwohl fast alle unserer heimischen Amphibienarten, wie Grasfrosch, Erdkröte oder Feuersalamander, auf der Roten Liste der bedrohten Tiere stehen, werden sie, insbesondere von den motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern, nicht beachtet und auf der Wanderung zu den Laichgewässern angefahren oder überfahren. In vielen Fällen verenden die Tiere sehr qualvoll. Ganze Amphibien-Populationen laufen so Gefahr innerhalb weniger Jahre ausgelöscht zu werden.

Viele freiwillige Helferinnen und Helfer haben es sich während der Amphibienwanderzeit auch in diesem Jahr dank der Initiative von Renate Exner wieder zur Aufgabe gemacht, bei den entsprechenden Witterungsverhältnissen in den Abend- und frühen Morgenstunden die wandernden Amphibien einzufangen und sicher über die Straßen zu tragen. Da viele motorisierte Verkehrsteilnehmer/innen trotz entsprechender Hinweisschilder und Geschwindigkeitsgebote in Amphibienwanderbereichen gerade in der Dämmerung nicht entsprechend langsam und aufmerksam fahren, kommt es auch für die Helferinnen und Helfer mitunter zu sehr gefährlichen Situationen. Das Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg bittet, sowohl auf die freiwilligen Helfer/innen als auch auf die wandernden Amphibien besondere Rücksicht zu nehmen und die Fahrgeschwindigkeit der Gefahrensituation anzupassen und die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu beachten.

Es wird in diesem Zusammenhang schon heute auf die dann geltende zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern hingewiesen, die im Bereich Bierhelderhof/Meyerhofstraße/Boxberg und in der Nähe des Kohlhofs im Bereich Neuer Hilsbacher Weg, Königstuhlweg, Kraussteinweg, Drei-Eichen-Weg wegen der Amphibienwanderung gelten wird. Zum Schutz der Helferinnen und Helfer sowie der Amphibien werden in den gefährlichen Bereichen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Im Bereich Schlierbach müssen sich die motorisierten Verkehrsteilnehmer auch dieses Jahr wieder darauf vorbereiten, dass es bei verstärkter Amphibienwanderung sowohl beim Schlierbachhang, beim Rondell, als auch bei der Wolfsbrunnensteige und am Klingelhüttenweg - jeweils an der Waldgrenze - zu Straßensperrungen zwischen 19.30 Uhr und 6.30 Uhr kommen wird. In der Sommerzeit gilt die Regelung entsprechend von 20.30 Uhr bis 7.30 Uhr. Auf den notwendigen Zeitpunkt der Straßensperrungen wird in der Presse kurzfristig hingewiesen.

Tierschützerinnen und Tierschützer, die sich an den freiwilligen Hilfsaktionen für wandernde Amphibien beteiligen möchten, können sich bei Renate Exner, Telefon 2 07 31 und beim BUND, Telefon 18 26 31 informieren. Fragen beantwortet das Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg - untere Naturschutzbehörde -, Telefon 58 18 12 und 58 18 13.

Am 1. März beginnt die Vegetationszeit
Zum Schutz von Pflanzen und Tieren sind besondere Vorschriften zu beachten

Das Amt für Umweltschutz, Energie- und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg weist darauf hin, dass am 1. März die Vegetationszeit beginnt. Bis zum 30. September ist es nach den Bestimmungen des Naturschutzgesetzes für Baden-Württemberg verboten, Hecken, Bäume, Gebüsche, Röhrichtbestände zu roden, abzuschneiden oder auf andere Weise zu zerstören sowie Bäume mit Horsten oder Bruthöhlen zu fällen oder zu besteigen.

In Heidelberg gilt darüber hinaus eine Satzung, die speziell dem Schutz von Bäumen dient. Hiernach ist es das ganze Jahr über verboten, innerhalb zusammenhängender Ortsteile und im Geltungsbereich rechtswirksamer Bebauungspläne sowie in wenigen in der Satzung genannten Randzonen von Wohn-, Gewerbe- oder Verkehrsbereichen Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 60 Zentimetern (gemessen in einem Meter Höhe über dem Erdboden) zu fällen, sonst zu entfernen, zu zerstören, zu schädigen oder wesentlich zu verändern. Auch für mehrstämmige Bäume gelten die oben genannten Bestimmungen, wenn entweder ein Stamm mehr als 60 Zentimeter Umfang hat oder wenn die Summe der Stammumfänge aller Stämme (in Höhe eines Meters über dem Erdboden gemessen) mehr als 80 Zentimeter ergibt. Eine wesentliche Veränderung liegt beispielsweise dann vor, wenn an geschützten Bäumen Eingriffe vorgenommen werden, die das charakteristische Aussehen erheblich verändern oder das weitere Wachstum beeinträchtigen können.

Ausnahmen sind möglich

Auf Antrag können Befreiungen von dieser Regelung erteilt werden. Fachgerechte Rückschnitte, die der Erhaltung des Gehölzes dienen, fallen nicht unter die Verbotsbestimmungen des Naturschutzgesetzes und der Satzung zum Schutz von Bäumen. Bei diesen so genannten Pflegeschnitten ist jedoch darauf zu achten, dass weder brütende noch sich sammelnde Tiere gestört werden.

Das Umweltamt weist in diesem Zusammenhang außerdem darauf hin, dass es ganzjährig verboten ist, die Vegetation auf Wiesen, Feldrainen, ungenutztem Gelände, an Hecken, Hängen und Böschungen sowie Bäume, Gebüsche und Röhrichtbestände abzubrennen.

Die Stadt Heidelberg bittet darum, diese Schutzbestimmungen zu beachten, da bei Verstößen mit einer Geldbuße gerechnet werden muss.
Information:
Fragen zum Thema beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltamtes unter den Telefonnummern 58-18 12 und 58-18 13.

"Deutschland zu Beginn des 3. Jahrtausends"
Tagung der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. - Prominenter Gastredner: Franz Alt

"Deutschland zu Beginn des 3. Jahrtausends – Perspektiven" ist der Titel einer Wochenendtagung vom 10. bis 12. März in der Alten Universität Heidelberg. In fünf thematisch verschiedenen Workshops, die von namhaften Professoren moderiert werden, haben die Teilnehmer/innen die Möglichkeit, ihre eigenen Zukunftsvorstellungen einzubringen. Die Workshopthemen: "Globalisierung der Wirtschaft - Gegenstrategien", "Ökologisches Deutschland im 3. Jahrtausend", "Wie national dürfen/müssen wir sein im zukünftigen Europa der Nationen", "Ganzheitliche Gesundheitsreform", "Medienrevolution - Werteverlust". Veranstalter ist die Ökologische Akademie der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Bonn.

Mit einem Einführungsvortrag zum Workshop beginnt das Samstagsprogramm: Hans-Joachim Ritter, Vorsitzender der Stiftung für Ökologie und Demokratie, spricht zum Thema "Zukunftsperspektiven für das 21. Jahrhundert durch eine Neue Ökologie-, Demokratie-, Werte- und Gesundheitsbewegung".

Höhepunkt der Tagung ist ein Vortrag des Fernsehjournalisten Dr. Franz Alt am Samstag, 11. März, 16 Uhr, in der Alten Universität. Unter dem Motto "Das ökologische Wirtschaftswunder kommt" beschäftigt Franz Alt sich mit der Frage, ob und wie mit Hilfe von neuen Umwelttechnologien eine Vollbeschäftigung zu erreichen ist. Der Vortrag ist öffentlich.

Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Ich halte es für wichtig, dass sich viele Menschen damit beschäftigen, wie unsere Zukunft aussehen soll. Wir brauchen positive Visionen darüber, wie unsere drängenden Probleme von heute in der Zukunft gelöst sein könnten. Nur so ist es möglich, heute die kleinen Schritte zu tun, die notwendig sind, um sich diesen Visionen anzunähern. Wir sind gespannt auf die Zukunftsperspektiven der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und würden uns über eine rege Beteiligung von Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern an der Tagung der Stiftung für Ökologie freuen." Die Heidelberger Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich nach der Tagung mit den sie interessierenden Themen an der Arbeit zur Lokalen Agenda in Heidelberg beteiligen.

Anfragen und Anmeldungen an die Geschäftsstelle der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Bonn, Siemensring 54, 76761 Rülzheim, Telefon 07272/3648, Fax 07272/76612.

Zweiter Nachtrag zur Sitzung des Gemeinderats
Auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung

am Donnerstag, 24. Februar 2000, um 15 Uhr
im Großen Rathaussaal, Zimmer 208, Marktplatz 10

wurde folgender Punkt neu aufgenommen:
5. Umbesetzung gemeinderätlicher Ausschüsse und sonstiger Gremien.
Die bisherigen Tagesordnungspunkte 5 bis 12 verschieben sich entsprechend.

Missklänge nach Gadamer-Feier unverständlich
Es gibt Vorgänge und Vorwürfe, die einen nach genauer Kenntnis der Abläufe doch verwundern, dazu gehören diese. Es wäre fair gewesen, wenn diejenigen, die massive Kritik üben, vorher einmal nachgefragt hätten, wie der gemeinsame Empfang von Stadt, Akademie der Wissenschaften und Universität zustande kam.

Ursprünglich war zwischen dem Rektorat der Universität, dem Präsidenten der Akademie der Wissenschaften und der Stadt vereinbart worden, die Veranstaltungen zum 100. Geburtstag von Prof. Gadamer -auch zur Entlastung des Jubilars- so abzuwickeln:

Zuerst Feierstunde in der Universität, dann Weg in das Rathaus zur Verleihung des Ehrenbürgerrechts, danach abendlicher Stehempfang in der Akademie der Wissenschaften. Wohl durch ihre große Rednerliste bedingt, ging die Universität von dieser Planung ab und beanspruchte für ihr Programm einen so großen Zeitablauf, dass die Stadt umdisponieren und von einer eigenen Veranstaltung absehen musste, was man bei der Verleihung einer Ehrenbürgerschaft durchaus als großes Entgegenkommen betrachten sollte. Auch einen weiteren Tag der Ehrungen einzuplanen wäre u. E. dem zu Ehrenden nicht zuzumuten gewesen, eine Rückfrage bei der Familie bestätigte dies.

Daraus ergab sich, dass der abendliche gemeinsame Empfang von Universität, Akademie der Wissenschaften und Stadt in der Stadthalle auch für die kurze, insgesamt ca. 25. Minuten(!) dauernde Verleihung der Urkunde genutzt werden musste. Da auch andere (Hilde Domin, Oberbürgermeister Orlando von Palermo, Vertreter der Lomonossow-Universität Moskau) sprechen wollten, kam man überein, im grossen Saal Tische zu stellen. Die große Menge der von Universität und Akademie Eingeladenen wurde nur ergänzt um eine vereinbarte Anzahl "städtischer" Gäste. Bei Prof. Gadamer handelt es sich nicht nur um einen wichtigen Philosophen der Universität, sondern auch um einen berühmten Bürger der Stadt, der sich in vielfältiger Weise mit ihr und ihrer demokratischen Diskussion verbunden zeigt, weswegen ihm die Ehrenbürgerwürde auch einstimmig zuerkannt wurde.

Der städtischen Anregung, Tischkarten zu verwenden, wurde von Seiten des Mitveranstalters Akademie der Wissenschaften nicht entsprochen, was wohl zu einem Teil der anschließenden Verwirrung geführt hat. Zudem hat es von Seiten der Universität und der Akademie keinerlei Kontrolle und Betreuung der Gäste gegeben, sodass erheblich mehr Gäste im Saal Platz begehrten als vorgesehen waren. Allein von dieser Seite sind ca. 100 - 150 mehr Gäste gekommen als erwartet wurden. Nur drei Tische waren eindeutig gekennzeichnet, u. a. einer für die Familie Prof. Gadamers. Über die - zum Teil sehr betagten Gäste - von Uni und Akademie lagen bei der Stadt keine Informationen vor. Es gab von dort auch keine Sitzordnung, die den prominenten Gästen einen Platz hätte verschaffen können. Betreuendes Personal von Uni und Akademie war nicht präsent. Dass zudem Gäste ihre Eintrittskarten nicht nur für sich, sondern auch für andere nutzten und andere sich auf die Familienplätze setzten, ist höchst unerfreulich und bei so erlauchtem Publikum auch unverständlich, aber sicher nicht von der Stadt zu verantworten.

Die völlig einseitige Darstellung in der Presse bedauern wir, sie ist dem Anlass nicht angemessen.

Denn der Abend war sehr gelungen, was von vielen Anwesenden bestätigt wurde. Auch der Jubilar hat fast drei Stunden mit seinen Gästen gesprochen und sich sichtlich wohl gefühlt.

Beate Weber, Oberbürgermeisterin

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Stand: 23. Februar 2000