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Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg, herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, Telefon (06221) 58-12000/010, Telefax (06221) 58-12900, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de 22. November 2004 |
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Dr. Herbert Derwein - Privatgelehrter und Heimatforscher |
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Seit 1970 gibt es in Handschuhsheim eine Derweinstraße. Sie erinnert - wie eine
Gedenktafel in der Tiefburg - an den 1961 verstorbenen Heidelberger
Stadtarchivar und Heimatforscher Dr. Herbert Derwein.
Zu seinem Andenken hat die Interessengemeinschaft Handschuhsheim e.V. (IGH) Legendenschilder mit den Lebensdaten Derweins zur Ergänzung der Straßennamensschilder gestiftet. Sie wurden am Montag, 22. November 2004, in der Derweinstraße (sie verbindet die Burgstraße und die Straße Zum Steinberg) enthüllt. In einem anschließenden Pressegespräch würdigten Vertreter/innen der IGH, des städtischen Vermessungsamts und des Stadtarchivs Heidelberg sowie der Enkel Derweins die Persönlichkeit und die Verdienste des Privatgelehrten und Heimatforschers. Dr. Herbert Derwein ist 43 Jahre nach seinem Tod keineswegs vergessen, sondern lebt in seinen vielfältigen Schriften weiter. Das dem Stadtteil und seinen Bewohnern gewidmete Buch "Handschuhsheim und seine Geschichte" (1933) wurde im Jahr 1997 neu aufgelegt. Das "Flurnamenbuch", die Schrift "Heidelberg im Vormärz und in der Revolution von 1848/49" sowie Derweins zahlreiche anderen Beiträge - z.B. im Deutschen Städtebuch und in der "Amtlichen Kreisbeschreibung" - zählen unverändert zu den grundlegenden Werken der Heidelberger Stadtgeschichte. Bereits im Alter von 13 Jahren verlor Herbert Derwein wegen einer falsch behandelten Scharlacherkrankung sein Gehör. Dennoch legte er das Abitur ab, studierte und promovierte. Nach Heidelberg gelangte er auf Grund eines Literaturwettbewerbs über die Romantik. Seine Arbeit als Privatgelehrter verfolgte er über viele Jahre ohne feste berufliche Anstellung und somit ohne finanzielle Absicherung. Nachdem er für die Stadt Heidelberg im Kurpfälzischen Museum bei der Neuordnung der Bibliothek und bei der Betreuung des städtischen Archivs mitgewirkt hatte, wurde er 1941 zum Stadtarchivar berufen. Die großen Leistungen Herbert Derweins lassen seine über weite Strecken unbefriedigende berufliche Situation und die starken gesundheitlichen Einschränkungen fast vergessen. Weder die Ertaubung noch der drohende Verlust auch des Augenlichts konnten sein Engagement und seine positive Lebenseinstellung beeinträchtigen, wodurch sich das Bild von Dr. Herbert Derwein als bemerkenswerte Ausnahmeerscheinung verfestigt. |
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