Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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22. Juli 2002

21 Tipps zur Lokalen Agenda

Nachhaltiges Handeln macht Spaß
Wer kennt die Kombi-Tickets des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar? Wer weiß, wo man teure Geräte, deren Anschaffung sich für eine/n allein nicht lohnt, ausleihen kann? Oder ist Car-Sharing eine Alternative zum eigenen Auto? Zu diesen und vielen weiteren Themen hat das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg jetzt die Broschüre "21 Tipps zur Lokalen Agenda" herausgebracht.

Die neue Broschüre gibt Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern konkrete, praktisch umsetzbare Tipps für ihr eigenes Handeln im Sinne von Nachhaltigkeit. Dadurch soll der Gedanke der Lokalen Agenda für den Einzelnen "greifbarer" werden. Die Broschüre berücksichtigt dabei unterschiedliche Lebensbereiche, beispielsweise "Freizeit", "Leihen, Tauschen, Kaufen", "zu Hause" und "unterwegs".

Nachhaltig handeln bedeutet, heute so mit den natürlichen Ressourcen unserer Er-de umzugehen, dass auch künftige Generationen noch gut auf ihr leben können. Dazu kann jede/r einen kleinen Beitrag leisten. Zudem entlastet nachhaltiges Handeln auch oft den Geldbeutel und macht Spaß. Die "21 Tipps zur Lokalen Agenda" geben jede Menge Anregungen, wie dies im Alltag umgesetzt werden kann.

In Heidelberg beteiligen sich viele Gruppen, Initiativen, Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen an der Umsetzung der Lokalen Agenda. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass diese Broschüre entstanden ist.

Die 26-seitige Broschüre ist kostenlos erhältlich beim Agenda-Büro der Stadt Heidelberg, Kornmarkt 5, 69117 Heidelberg, Tel.: 58-2121, Fax: 58-2130, e-mail: agenda-buero@heidelberg.de


"Umweltkompetenz bündeln - Netzwerke nutzen"

Offizielles Treffen von Mietinteressenten für den UmweltPark
Das Konzept des neuen UmweltParks Heidelberg stand im Mittelpunkt des ersten offiziellen Treffens von Mietinteressenten, das kürzlich im Technologiepark stattfand. In enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt die Stadt Heidelberg unter dem Dach des Technologieparks einen Umwelttechnologiepark: eine zentrale Einrichtung, in der umwelttechnologisch orientierte Firmen ausreichend Raum für Dienstleistungsangebote und Forschung & Entwicklung finden und dabei in ein regionales Netzwerk eingebettet sind. Die interessierten Unternehmen kommen aus den Bereichen Energie- und Automatisierungstechnik, Geo-Informationstechnologie, Umwelt-Geotechnik, ökologische Wirtschaftsforschung sowie technischer Umweltschutz. Im August sollen die ersten Mietverträge unterschrieben werden. Im Sommer 2003 ist der Bezug der Räumlichkeiten vorgesehen.

Dr. Klaus Plate, Geschäftsführer des Technologiepark Heidelberg, erläuterte die Anbindung des UmweltParks an den TechnologiePark. Alle Mieter werden automatisch assoziierte Mitglieder im Technologiepark und können dessen zahlreiche Dienste in Anspruch nehmen. "Im Umfeld des Technologieparks hat sich inzwischen ein qualitativ hochwertiges Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik entwickelt, das insbesondere den Technologiepark-Mietern wichtige Wettbewerbsvorteile verschafft", so Plate.

Bürgermeister Dr. Eckart Würzner betonte die guten städtischen Kontakte im Bereich Umwelt, von denen die Mieter im UmweltPark profitieren werden: "Die Stadt garantiert eine mittel- und langfristige Betreuung." Die Rolle der Stadt als "Türöffner" bei nationalen und internationalen Kontakten solle noch stärker ausgebaut werden. Mit dem Schwerpunkt Umwelttechnologie und den hervorragenden Rahmenbedingungen könne es gelingen, den Standort regional, landes- und bundesweit zu profilieren. "Die Verknüpfung von Umwelttechnologie mit dem IT-Bereich ist neu und aktuell", unterstrich Dr. Würzner. Bereits jetzt unternehme die Stadt erhebliche Anstrengungen, das Projekt voranzutreiben. So werde die in der Region vorhandene Kompetenz im Bereich Umwelttechnologie zusammengeführt, Kooperationen mit Universität und Fachhochschulen seien ebenso in Vorbereitung wie Veranstaltungen mit externen Spezialisten zu umwelttechnologischen Kompetenzzentren und Netzwerken.

Bauträger und Investor Jörg Kraus skizzierte die Infrastruktur mit vorgesehener Autobahnanbindung und die geplante Gebäudeausstattung. Den Mietern des UmweltParks werde ein eigener Konferenzraum zur Verfügung stehen. Im Atrium der IT-Factory sind öffentliche Gastronomie und Möglichkeiten für Veranstaltungen vorgesehen. Optimale IT-Ausstattung wird über einen eigenen Netzwerk-Betreiber garantiert. "Und wir haben jetzt noch die Möglichkeit, in Bezug auf Raumaufteilung auf die Wünsche der Mieter einzugehen", so Kraus.

Das Vorhaben UmweltPark hat sich inzwischen über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen: Ende Juni stattete der baden-württembergische Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring dem Umwelttechnologiepark einen Informationsbesuch ab. "Ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", so Bürgermeister Dr. Würzner. Am 30. Juli findet eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Praxisbeispielen ähnlicher Projekte anderer Umweltkompetenzzentren statt.


Stadtbücherei Heidelberg zweitbeste Großstadtbibliothek Deutschlands

Bibliotheks-Ranking der Bertelsmann-Stiftung und des Deutschen Bibliotheksverbandes
Im bundesweiten Leistungsvergleich zwischen öffentlichen Bibliotheken belegt die Stadtbücherei Heidelberg den zweiten Platz unter den Großstadtbibliotheken. Das zeigen die neuesten Zahlen des Bibliotheksindex (BIX), der im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung und des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV) vom Institut für angewandte Sozialwissenschaften (infas) ausgewertet wurde. Der Bibliotheksindex misst die Leistungen von inzwischen rund 200 öffentlichen Bibliotheken in den Kategorien "Auftragserfüllung", "Kundenorientierung", "Wirtschaftlichkeit" und "Mitarbeiterorientierung".

Mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung behauptet sich die Stadtbücherei Heidelberg erneut in der Spitzengruppe der Bibliotheken, verlor jedoch den ersten Platz, den sie im vergangenen Jahr erzielt hatte, an die Stadt Reutlingen. "Die Stadtbücherei Heidelberg ist schon im dritten Jahr in der Kundenorientierung auf dem ersten Platz, bei der Auftragserfüllung jedoch auf Platz zwei, deswegen hat es zum ersten Platz in diesem Jahr nicht gereicht", so die Leiterin der Heidelberger Stadtbücherei Regine Wolf-Hauschild zum aktuellen Ergebnis. "Dennoch", so Regine Wolf-Hauschild, "freuen sich die Heidelberger Kolleginnen und Kollegen über den verdienten Platz der Reutlinger Bibliothek, da die dortige Leiterin Christa Gmelch eine gebürtige Heidelbergerin ist und sich in der Stadtbücherei Heidelberg als "Bücherkind" die ersten bibliothekarischen Sporen verdient hat."

Die Stärken der Stadtbücherei Heidelberg liegen auch in diesem Jahr wieder in der so genannten Erneuerungsquote (Prozentsatz des Bestandes, der durch Neuanschaffungen ausgetauscht bzw. durch Löschung alter Medien aussortiert wurde), bei den Besuchen pro Einwohner, bei den durchschnittlichen Öffnungsstunden je Einrichtung und bei der durchschnittlichen Anzahl von Besucher/innen pro Öffnungsstunde. Hier hat die Stadtbücherei Heidelberg vor allen anderen Bibliotheken den Spitzenplatz verteidigt. Sehr gut schneidet die Stadtbücherei auch bei den Nutzerfreundlichen Öffnungszeiten ab.

Weniger gut schneidet die Stadtbücherei Heidelberg dagegen bei der Kennzahl Fluktuationsrate ab. Durch die Beschäftigung einer großen Zahl von Hilfskräften aus dem Bereich der Sozialhilfeempfänger ist die Fluktuation verhältnismäßig hoch und verweist dadurch die Heidelberger Einrichtung im Bereich der Mitarbeiterorientierung auf die hinteren Plätze. Ebenfalls auf den zweiten Platz kam Heidelberg bei der Kennzahl Publikumsfläche. Hier bietet Reutlingen elf Zweigstellen gegen vier in Heidelberg. Auch die Quote Mitarbeiter pro Einwohner ist in Reutlingen höher als in Heidelberg. Deutlich besser schneidet Reutlingen beim Angebot Buchbestand pro Einwohner ab. In Heidelberg ist die Konkurrenz durch andere Bibliotheken wie zum Beispiel die Universitätsbibliothek groß, während die Reutlinger Stadtbibliothek durch das gute Sortiment auch von Studenten des benachbarten Tübingen genutzt wird.

Hinter dem Spitzenreiter Reutlingen und Heidelberg rangieren im Bibliotheksindex 2002 in der Kategorie der Städte über 100.000 Einwohner die Stadtbibliotheken Münster (Platz 3), Dresden (Platz 4) und München (Platz 5).

In den vier weiteren Größenkategorien erreichten folgende Städte jeweils den ersten Platz:

  • Stadtbibliothek Rosenheim (Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern)
  • Stadtbibliothek Itzehoe (Städte mit 30.000 bis 50.000 Einwohner)
  • Stadtbibliothek Freiberg am Neckar (Städte mit 15.000 bis 30.000 Einwohner)
  • Gemeindebibliothek Bergrheinfeld (Städte unter 15.000 Einwohner)

Unter den fünf bundesweiten Siegerbibliotheken sind somit drei aus Baden-Württemberg. Weitere Orte aus dem Rhein-Neckar-Raum, die mitgemacht haben, sind in der Kategorie der Großstadtbibliotheken Darmstadt (Platz 8), Karlsruhe (Platz 22) und Mannheim (Platz 28). In der Kategorie der Städte bis 50.000 Einwohner beteiligten sich Weinheim (Platz 28) und Lampertheim (Platz 41). In der Kategorie der Kleinstädte erreichte Wiesloch den 16. Platz und bei den kleinsten Öffentlichen Bibliotheken erreichte Dossenheim den 15. Platz.

Oberbürgermeisterin Beate Weber zeigte sich erfreut über das erneute gute Abschneiden der Stadtbücherei und hob besonders die ungebrochene Attraktivität der Bücherei bei den Nutzern - vor allem auch den jungen - hervor: "Über 50 Prozent der Heidelberger Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren haben einen Büchereiausweis und viele von ihnen nutzen das große Angebot rege. Dies müssen wir weiter fördern, um die Lesefähigkeit der jungen Leserinnen und Leser zu stärken und zu trainieren - nicht erst seit den Ergebnissen der PISA Studie, ein Anliegen der Heidelberger Stadtbücherei."

Rückfragen an: Büchereidirektorin Regine Wolf-Hauschild, Telefon 06221/583600/-01. Dort ist auch das Heft zum BIX 2002 erhältlich. Weitere Informationen zu Ergebnissen und Teilnehmern des BIX 2002 bei der Bertelsmann Stiftung, Telefon 05241/817338, oder unter www.bix-bibliotheksindex.de


Tafelsilber der Kurfürstin Elisabeth Augusta von der Pfalz und Bayern kommt nach Heidelberg
Die bedeutendste Neuerwerbung der vergangenen Jahre im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg
72-teilig, mehr als 60 Kilogramm schwer und als geschlossenes Ensemble einzigartig - das sind die ersten Angaben zum kurfürstlichen Tafelsilber aus dem 18. Jahrhundert. Am Montag, 22. Juli, präsentierten Oberbürgermeisterin Beate Weber, Museumsleiter Dr. Frieder Hepp und die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Prof. Dr. Karin von Welck, der Presse erstmalig den bedeutenden Museums-Ankauf im Kurpfälzischen Museum. Ab Dienstag wird auch die allgemeine Öffentlichkeit das Tafelsilber im Museum bewundern können.

Nur mit vereinten Kräften gelang der Ankauf: Eine Gruppe von Unternehmen aus der Kurpfalz, der Freundeskreis des Kurpfälzischen Museums, Privatpersonen, die Stadt Heidelberg und die Kulturstiftung der Länder brachten mehr als eine Million Euro für den Erwerb dieses einzigartigen Kulturguts zusammen und bewahrten das Tafelsilber so vor seiner Auflösung in Einzelstücke.

Das Silberservice der Kurfürstin Elisabeth Augusta von der Pfalz und Bayern (1721-1794) ist das einzige Rokokoservice aus pfälzisch-wittelsbachischem Besitz in ganz Deutschland. Gearbeitet von Straßburger Meistern nach den Angaben der pfälzischen Architekten Verschaffelt und Pigage stellt es das am vollständigsten erhaltene Tafelsilber des 18. Jahrhunderts dar. Aufgrund der Initialen EA kann es eindeutig der Kurfürstin Elisabeth Augusta von der Pfalz zugeordnet werden. Mehrere unabhängige Gutachter haben dies bestätigt.

Das silberne Tafelservice war festlicher Höhepunkt der prunkvollen Hofhaltung der Kurfürstin im Oggersheimer Schloss, die dort nach der zunehmenden Entfremdung von ihrem Gemahl Carl Theodor residierte und mit ihrem Hofstaat sogar die Prachtentfaltung der Schwetzinger Sommerresidenz in den Schatten stellte. Wie aus zeitgenössischen Berichten hervorgeht, bildete es den glanzvollen Rahmen jedes Galadiners und ist in einem Inventar von 1769 genau beschrieben.

Anders als die meisten fürstlichen Service des 18. Jahrhunderts - wie auch das ihres Gatten - wurde das Tafelsilber der Kurfürstin weder zerstückelt noch in der Münze eingeschmolzen, um den Kampf gegen die Franzosen unter Napoleon finanzieren zu können. Ein zweites vollständiges Tafelsilber Straßburger Provenienz aus dem
18. Jahrhundert ist sonst nicht erhalten.

Die Oberbürgermeisterin aus diesem Anlass: "Wir sind froh darüber, dass es nach dem einhelligen Beschluss des Heidelberger Gemeinderats, einen Teil der Mittel bereitstellen, und mit dem bemerkenswerten Engagement privater Sponsoren und der Kulturstiftung gelungen ist, diese kurpfälzische Kostbarkeit für unser Museum zu erwerben."

Die dauerhafte Präsentation des Silberservices im Kurpfälzischen Museum, dessen Prunkstück eine Rosenwasserkanne mit Becken bildet, wird flankiert von den Pfälzer Staatsporträts, der einzigartigen Porzellansammlung der Manufaktur Frankenthal, die sich bereits im Kurpfälzischen Museum befindet, und den persönlichen Gebrauchsgegenständen der Kurfürstin. Nicht zuletzt in Hinblick auf die 200-jährige Wiederkehr der Auflösung der Kurpfalz im Jahre 2003 bedeutet dieser Ankauf einen enormen Prestigezuwachs für das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg und damit auch eine bedeutende Stärkung der Kulturregion Rhein-Neckar.


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Stand: 22. Juli 2002