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22. Januar 2001

"Die Nacht des Schicksals"
Heidelberg gedenkt am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus im Theater der Stadt Heidelberg - Ansprache von Oberbürgermeisterin Beate Weber

Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus zeigt das Theater der Stadt Heidelberg am Samstag, 27. Januar, um 19.30 Uhr das Stück "Die Nacht des Schicksals" von Klaus Pohl und Peter Stastny. Oberbürgermeisterin Beate Weber wird vor der Aufführung eine Ansprache halten.

"Die Nacht des Schicksals" erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Szondi, die Auschwitz überlebte. Pohl und Stastny haben darin versucht, die heikle Täter-Opfer-Frage während des NS-Regimes aufzuarbeiten. Das Stück spielt 1971 kurz vor dem tragischen Selbstmord Peter Szondis. Obgleich alle in der Tragödie auftretenden Charaktere ihren wahren Namen tragen und ihre wahren Geschichten weitestgehend behalten haben, sind sie dennoch im Sinne des Kunstwerks frei gestaltet. In der Inszenierung von Nikolaus Büchel wurde "Die Nacht des Schicksals" am 9. Dezember 2000 am Heidelberger Theater uraufgeführt.

Das Konzentrationslager Auschwitz wurde vor 56 Jahren, am 27. Januar 1945, befreit. Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog nahm dieses Datum 1996 zum Anlass, einen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus fest zu etablieren. Auch in Heidelberg wird aus diesem Grund der Opfer des NS-Regimes zum nunmehr sechsten Mal gedacht.


SAP R/3 im Heidelberger Rathaus
Neue Software schafft mehr Transparenz in den Kosten-
strukturen der Verwaltung


Als erster Stadtkreis im Rhein-Neckar-Raum führt die Stadt Heidelberg die SAP-Software R/3 ein. Ziel ist es, bis Herbst 2001 die gesamte Stadtverwaltung auf die neue Software umzustellen. Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Mit der Einführung von SAP R/3 haben wir den ersten Schritt beim Übergang von der alten kameralen hin zur modernen kaufmännischen Buchführung geschafft. Dank der neuen Software werden die Kostenstrukturen der Verwaltung sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die politischen Entscheidungsträger künftig erheblich transparenter sein." Zunächst wird die Stadt mit SAP R/3 die Finanzwirtschaft abdecken. Die Anwendungsbereiche Personalwirtschaft sowie Logistik bleiben aus Kapazitätsgründen zunächst noch unberücksichtigt.

Bereits am 1. Januar 2001 hat die Stadt Heidelberg damit begonnen, die bisherigen Verfahren der Datenzentrale Baden-Württemberg abzulösen. Bisher hatte die Stadt - wie alle anderen baden-württembergischen Kommunen auch - das in den einzelnen Gebietsrechenzentren mit der Haushaltsreform 1974 eingeführte landeseinheitliche Finanzwesenverfahren eingesetzt. Mit der Einführung von SAP R/3 bucht die Stadt zwar zunächst noch kameral, jedoch auf einer im System hinterlegten kaufmännischen Basis. Auf diese Weise sollen Erfahrungen mit der kaufmännischen Buchführung gesammelt und der Umstieg zu einem späteren Zeitpunkt erleichtert werden.

Dass nicht nur Heidelberg, sondern auch die Städte Heilbronn, Karlsruhe, Pforzheim sowie der Rhein-Neckar-Kreis mit der Software SAP R/3 arbeiten werden, ist seit April 1999 beschlossene Sache: In der sogenannten "Bruchsaler Erklärung" vereinbarten die genannten Städte und der Rhein-Neckar-Kreis, mit den Rechenzentren Franken-Unterer Neckar sowie Karlsruhe zu kooperieren. In Heidelberg begann die Projektarbeit dann im Dezember 1999. Seither waren rund 30 Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung Heidelberg in das Projekt "SAP R/3" eingebunden. OB Weber: "Wir sind stolz, die Umstellung auf das neuen System mit eigenen Kräften bewältigt zu haben. Unser Dank gilt selbstverständlich auch der Firma SAP, die den inhaltlichen Prozess der Verwaltungsreform der Kommunalverwaltungen durch ihre Softwareentwicklung unterstützt hat, und dem Rechenzentrum Franken-Unterer Neckar, das in Kooperation mit dem Rechenzentrum Karlsruhe bei der Einführung wesentlich mitgeholfen hat."

Zunächst werden das Personal- und Organisationsamt, das Rechnungsprüfungsamt, das Kämmereiamt, das Umweltamt, die Feuerwehr, die Stadtbücherei sowie das Sport- und Bäderamt mit der neuen Software arbeiten. Bis zum Herbst soll SAP R/3 flächendeckend im Heidelberger Rathaus eingeführt sein.

Eine wichtige Zukunftsaufgabe bleibe, so Oberbürgermeisterin Beate Weber, "die Entwicklung einer EDV-Software für den sogenannten "Neuen Haushalt", der klare Finanz- und Leistungsziele, Kennzahlen und Budgetierungsvorgaben beinhaltet". Als Geschäftsstelle des Projektes "Produktkennzahlen" arbeitet Heidelberg dabei eng mit dem Innenministerium Baden-Württemberg zusammen. Auf Heidelberger Initiative hin soll der Neue Haushalt künftig bundesweit mit anderen Kommunen gemeinsam erarbeitet werden. OB Weber: "Die Kommunen als Vorreiter eines modernen, managementorientierten Planungs- und Rechnungssystems sind deshalb daran interessiert, die Softwarehersteller von der Notwendigkeit der Entwicklung eines Programmpakets für einen solchen Haushalt zu überzeugen".


Fußgängerzone Kleingemünder Straße wird aufgehoben
Ab 1. Februar verkehrsberuhigter Bereich - Blumenkübel schützen Fußgänger

Die Fußgängerzone Kleingemünder Straße in Ziegelhausen wird am 1. Februar in einen verkehrsberuhigten Bereich umgewandelt. Dies bedeutet, dass die Kleingemünder Straße - unter Einhaltung der für verkehrsberuhigte Bereiche geltenden Vorschriften - wieder durchgehend vom Anliegerverkehr in beide Richtungen befahren werden darf.

Die Stadt kommt damit einem knappen Beschluss des Gemeinderates nach einer Aufhebung der 1992 eingerichteten Fußgängerzone nach. Insbesondere von Seiten der Gewerbetreibenden wurde beklagt, dass diese sich nachteilig auf die Erreichbarkeit der Geschäfte und deren Umsatz auswirken würde.

Der Gemeinderat hatte die Aufhebung und Umwandlung in einen verkehrsberuhigten Bereich im Juli 2000 beschlossen. Zusätzlich soll "unerwünschter Durchgangsverkehr durch geeignete Maßnahmen verhindert werden", um die vielen Fußgänger, Einkaufende, Kinder und ältere Menschen zu schützen. Dem Wunsch des Bezirksbeirats Ziegelhausen entsprechend werden die vorhandenen Blumenkübel so aufgestellt, dass die Fußgänger/innen geschützt an der Hauswand laufen können und die Fahrzeuge gezwungen sind, langsam zu fahren. Eine Planung, dem Durchgangsverkehr durch die Anlage von Parkplätzen entgegenzuwirken, hat der Bezirksbeirat abgelehnt.

Frühere Vorschläge der Verwaltung, z. B. die Kleingemünder Straße als Einbahnstraße in West-Ost-Richtung auszuweisen, wobei der Fahrradverkehr und auch der Linienbusverkehr ausgenommen wären, haben keine Unterstützung gefunden.

Oberbürgermeisterin Beate Weber: " Es ist nun sehr genau zu beobachten, wie sich der Verkehr in der Kleingemünder Straße entwickelt, ob es zu einer weiteren Zunahme kommt, ob die Geschäfte durch diese Maßnahme tatsächlich mehr Umsatz bekommen und ob die Sicherheit der Fußgänger gewährleistet werden kann."


Retrospektive: Joachim Geissler-Kasmekat
Kulturamt der Stadt Heidelberg zeigt vom 21. Januar bis 11. Februar Werke des Malers und Kunsthistorikers im Kurpfälzischen Museum

Vom 21. Januar bis 11. Februar 2001 zeigt das Kulturamt der Stadt Heidelberg im Großen Saal des Kurpfälzischen Museums eine Ausstellung mit Werken des im September 2000 verstorbenen Künstlers Prof. Dr. Joachim Geissler-Kasmekat.

Der 1919 in Berlin geborene Maler und Kunsthistoriker war 1985 Mitbegründer des "Heidelberger Malerkreises". Er wurde 1984 mit dem Willibald-Kramm-Preis, dem einzigen Heidelberger Preis für Bildende Kunst, ausgezeichnet. 1986 ernannte ihn der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg zum Professor, 1988 erhielt er das Bundesverdienstkreuz als Anerkennung für sein Lebenswerk.

Geissler-Kasmekats Arbeiten werden dem Psychorealismus zugeordnet. Sie sind Zeugnisse einer intensiven Auseinandersetzung mit den seelischen Tiefen der menschlichen Existenz. Trotz zahlreicher Ausstellungen im In- und Ausland war sein Oeuvre in größerem Umfang in Deutschland selbst erst wenige Male zu sehen.

Die jetzt im Kurpfälzischen Museum ausgestellten Arbeiten entstanden von den 50-er bis in die 70-er Jahre und gehören somit zum jüngsten Bestand symbolischer Malerei. Geissler-Kasmekat hat im Laufe dieser Schaffensperiode die ikonographischen Aussagemöglichkeiten symbolistischer Kunst wesentlich erweitert. Dabei bediente er sich photorealistischer Maltechniken, wodurch der Aufbau seiner Bilder bereits formal überzeugende Sicherheit erreicht. Hinzu kommt eine beeindruckende Gefühlsdichte, so dass Technik und Bildinhalt zu einer eindringlichen Intensität verschmelzen, der man sich kaum entziehen kann.

Die Bilder stellen im Vergleich zu denen der Wiener Schule und des französischen Surrealismus wegen der Kompromisslosigkeit ihrer Aussage über das Unterbewusstsein als Lebensgrundlage einen Fortschritt dar. Ihr Wesen liegt in dem Bestreben, Seelenkräfte der Tiefe bildlich darzustellen. Geissler-Kasmekat gelang es, eine charakteristische Vorstellungswelt zu schaffen und diese mit Sinnfiguration zu füllen, welche durch ihre innere Monumentalität den Rang von Archetypen einnehmen.

Die Ausstellung ist zugleich Auftakt der Reihe "Retrospektiven - Ausstellungen der Stadt Heidelberg im Kurpfälzischen Museum", die im Sommer mit einer Ausstellung der Werke des erst kürzlich verstorbenen Walter Gillich fortgesetzt wird.


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Stand: 22. Januar  2001