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21. März 2000

Gefahrloses Abbiegen an der Kreuzung Berliner  Straße/Jahnstraße

Mehr Sicherheit für Verkehrsteilnehmer an der Kreuzung Berliner Straße/Jahnstraße: Um diesen Unfallschwerpunkt in Heidelberg zu entschärfen, gibt es für Linksabbieger aus der nördlichen Zufahrt der Berliner Straße in die Jahnstraße (Richtung Uferstraße) künftig ein eigenes Signal mit Pfeil. So ist dort gefahrloses Linksabbiegen möglich. Für den Umbau wird die Ampel am Mittwoch, 22. März, zeitweise abgeschaltet. Die neue Schaltung wird von der Verkehrsbehörde, der Polizei und vom Tiefbauamt der Stadt Heidelberg in den nächsten Wochen besonders sorgfältig beobachtet, um eventuelle Beeinträchtigungen in den Spitzenverkehrszeiten durch Feinabstimmungen zu beseitigen oder abzustellen. Besonders wichtig ist die Änderung angesichts der Unfallzahlen von 1999: Linksabbieger waren an der betreffenden Stelle in 22 zum Teil schwere Verkehrsunfälle mit hohem Sachschaden und drei verletzten Personen verwickelt.

Bedarfsgerechte Betreuung für Grundschulkinder
Fragebogen-Aktion soll Betreuungs-Bedarf ermitteln

Die verlässliche Grundschule kommt. Ab dem 1. August 2000 gelten die neuen Förderrichtlinien des Kultusministeriums, nach denen die Grundschulen verpflichtet sind, den Unterrichtsvormittag mit einem festen Unterrichtsblock und einer ergänzenden Betreuung zu gewährleisten.

Die Stadt Heidelberg will sich über diese Verpflichtung hinaus für berufstätige Eltern engagieren, um ihnen die Verknüpfung von Berufstätigkeit und Familie zu erleichtern oder erst zu ermöglichen. Wurde bisher der zusätzliche Betreuungsbedarf durch die Kernzeitangebote abgedeckt, soll nun neben den verbindlichen Unterrichtsblöcken, auf die sich die Grundschulen geeinigt haben, eine bedarfsgerechte Betreuung angeboten werden.

Ein Informationsbrief der Oberbürgermeisterin Beate Weber mit einem anonymisierten Fragebogen, der in diesen Tagen an alle Eltern der rund 4500 Heidelberger Grundschüler/innen verschickt wird, soll die Eltern über die verlässliche Grundschule informieren und den konkreten Betreuungsbedarf ermitteln. Abgefragt wird der Betreuungsbedarf vor Schulbeginn und nach dem Unterrichtsblock ab 12 bis 16.30 Uhr, verbunden mit oder ohne Mittagessen, Hausaufgabenhilfe und Freizeitangeboten. Ebenfalls durch den Fragebogen erfragt wird der Betreuungs-Bedarf in den Ferien.


Bis zum 5. April sollen die Eltern den Fragebogen an die Schule zurückgeben. "Nur mit Ihren präzisen Auskünften erhalten wir gesicherte Grundlagen für eine bedarfsgerecht Angebotsplanung", appelliert die Oberbürgermeisterin an die Eltern. Die Ergebnisse sind die Grundlage für die weitere Planung der Stadt mit den Schulen und die Vorlage an den Gemeinderat, voraussichtlich im Juni 2000. Der entscheidet dann abschließend über die kommunalen Betreuungsangebote und die Finanzierung der Betreuungszeiten.

Clemens Brentano Preis 2000 ging an Oswald Egger und Hendrik Rost
Der Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg, der in diesem Jahr in der Sparte Lyrik vergeben wurde, geht zu gleichen Teilen an den 1963 in Lana geborenen Oswald Egger und den 1969 in Steinfurt geborenen Hendrik Rost. Im Rahmen einer Feierstunde übergab Oberbürgermeisterin Beate Weber am 21. März in Heidelberg den mit 20.000 Mark dotierten Literaturförderpreis. Oswald Egger erhielt den Preis für seine 1999 erschienenen Gedichtbände "Herde der Rede" (Suhrkamp) und "Der Rede Dreh" (Edition Howeg), Hendrik Rost für seinen im selben Jahr erschienenen Band "Fliegende Schatten" (Edition Solitude).

Laudator Hermann Wallmann, freier Literaturkritiker und Mitarbeiter der Literaturzeitschrift "Schreibheft", charakterisierte in seiner Rede die beiden Preisträger als virtuose, allerdings höchst unterschiedliche Beschreiber der Wirklichkeit, die "dem literarischen ‘Angesagten’ diametral entgegenstehen.(...) Wo Hendrik Rost die Kamera aus dem fahrenden Auto gehalten hat, da vollzieht sich bei Oswald Egger - Anverwandlung!"

Der Clemens Brentano Preis wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die aufgrund ihrer bisherigen Arbeiten außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der Literatur erwarten lassen und bislang nicht mehr als drei Bücher in deutscher Sprache veröffentlicht haben. Zuletzt erhielt der 38-jährige Schriftsteller Norbert Niemann den Preis für seinen 1998 bei Hanser veröffentlichten Roman "Wie man’s nimmt". Außergewöhnlich ist die Besetzung der Jury: neben Literaturkritikern, Lektoren und Autoren urteilen alljährlich auch Studenten der Universität Heidelberg über die eingereichten Beiträge. Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Mit diesem Projekt haben sich Stadt und Universität auf ein noch unbekanntes Terrain vorgewagt, doch inzwischen hat diese Jury-Konzeption ihre Bewährungsprobe schon vielfach bestanden."
Informationen zum Clemens Brentano Preis 2000
Der Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg ist mit 20.000 Mark dotiert und wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die aufgrund ihrer bisherigen Arbeiten außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der Literatur erwarten lassen und bislang nicht mehr als drei Bücher in deutscher Sprache veröffentlicht haben. Die Besonderheit an diesem Preis: neben Literaturkritikern, Lektoren und Autoren sitzen auch Studenten in der Jury.

Die Preisträger: Oswald Egger wurde 1963 in Lana geboren. Heute lebt er in Wien. Egger schloss sein Studium an der Universität Wien mit einer Arbeit über die Poetik des Hermetischen ab. Verschiedene Stipendien ermöglichten ihm Aufenthalte in New York, Wien, Berlin und Rom. Von 1988 bis 1998 war er Herausgeber der Zeitschrift "Der Prokurist" sowie der "edition per procura". Oswald Egger wirkte an zahlreichen Ausstellungen mit und veröffentlichte in Künstlerkatalogen, Anthologien und Zeitschriften, darunter "Akzente", "Schreibheft", "manuskripte" und "Sprache im technischen Zeitalter". Hendrik Rost wurde 1969 in Burgsteinfurt geboren und studierte Germanistik und Philosophie in Kiel, Düsseldorf und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Er veröffentlichte in Anthologien und Literaturzeitschriften und ist Mitherausgeber der Heine-Anthologie "Ich liebe doch das Leben" (Insel Verlag, 1997). Hendrik Rost erhielt bislang verschiedene Preise und Stipendien, darunter der "Erste Düsseldorfer Lyrikpreis für Literatur" der Freien Hansestadt Hamburg.

Der Laudator Hermann Wallmann, geboren 1952, studierte Germanistik und Erziehungswissenschaft. Seit 1977 ist er Lehrer am Gymnasium Münster-Wolbeck. Ausgezeichnet mit mehreren Lyrikpreisen ist er seit 1983 Mitarbeiter der Literaturzeitschrift "Schreibheft". Hermann Wallmann arbeitet als freier Literaturkritiker unter anderem für die Basler Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rundschau, Die Zeit und für verschiedene Rundfunkanstalten. Seit 1995 ist er Künstlerischer Leiter des Lyrikertreffens Münster und seit 1998 Mitglied des PEN.

Die Jury zum Clemens Brentano Preis 2000 setzt sich zusammen aus: Dr. Helmut Böttiger (Literaturkritiker, Frankfurt/Main), Astrid Fassbender (Studentin, Heidelberg), Uwe Kolbe (Lyriker, Tübingen), Dr. Tatjana Michaelis (Verlagslektorin, München), Matthias Schubert (Schauspieldramaturg, Heidelberg), Judith Ulmer (Studentin, Heidelberg), Simone Voyé (Studentin, Heidelberg).

Die bisherigen Preisträger des Clemens Brentano Preises der Stadt Heidelberg waren: 1993 Günter Coufal (für seine Erzählung "Am Fenster"), 1995 Gabriele Kögl (für ihren Roman "Das Mensch"), 1996 Barbara Köhler (für ihren Gedichtband "Blue Box") und Jörg Schieke (für seinen Gedichtband "Die Rosen zitieren die Adern"), 1997 Daniel Zahno (für seinen Erzählband "Doktor Turban"), 1998 Benjamin Korn (für seine vornehmlich in der Hamburger "Zeit" veröffentlichten Essays) und 1999 Norbert Niemann (für seinen Roman "Wie man’s nimmt").

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Stand: 21. März 2000