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20. Juli 2001

Programm rund um die Sammlung Prinzhorn
Zur Eröffnung des Museums: Heidelberger Kultureinrichtungen bieten rund 50 Veranstaltungen vom 13. September bis 7. Oktober


Mit rund 50 Veranstaltungen vom 13. September bis 7. Oktober 2001 begrüßen die Heidelberger Kultureinrichtungen eine neue "Kollegin": die Sammlung Prinzhorn. Im ehemaligen, 1880 erbauten Hörsaalgebäude der Neurologischen Klinik, Voßstraße 2, wird die international vielbeachtete Sammlung ein Domizil finden. Eröffnungstag ist der 13. September. Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Wir sind froh und erleichtert darüber, dass es der Universität und dem Land geglückt ist, diese wertvolle Sammlung in Baden-Württemberg und in Heidelberg zu halten und endlich würdig unterzubringen. Gerne tragen wir mit dem kulturellen Begleitprogramm zur Eröffnung bei. Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben städtischer Kulturpolitik, den freien Kultureinrichtungen Angebote zu machen für gegenseitige Wahrnehmung und Kooperationen. Die Formen dazu sind beim Stadtjubiläum 1996, im Revolutionsgedenkjahr 1998, beim Goethe-Jahr 1999 und bei dem umfangreichen Veranstaltungsprogramm zum Thema ‚Das Bild der Stadt' im vergangenen Jahr gefunden worden."

Die Sammlung
Die Sammlung Prinzhorn bewahrt einen weltweit einzigartigen Bestand an Werken, die Patienten psychiatrischer Anstalten um die Wende zum 20. Jahrhundert schufen. Sie umfasst rund 5000 Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde, Collagen und Skulpturen, die in wechselnden Ausstellungen dem Publikum zugänglich gemacht werden sollen. Zusammengetragen wurde die Sammlung von dem Kunsthistoriker und Arzt Hans Prinzhorn (1886-1933), der 1919 von der Heidelberger Psychiatrischen Universitätsklinik den Auftrag erhielt, eine erste Sammlung mit Arbeiten von Patienten psychiatrischer Kliniken zu erweitern und wissenschaftlich zu bearbeiten. Bis 1933 erfuhr die Sammlung eine ständige Erweiterung. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Arbeiten als "entartete Kunst" gebrandmarkt. Erst die 60er Jahre entdeckten sie neu. 2001 sollen die Werke nun in einer ständigen Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Das Kulturprogramm
Das kulturelle Begleitprogramm zur Eröffnung der Sammlung Prinzhorn konzentriert sich thematisch auf die Epoche der Entstehungszeit der Arbeiten und auf Grenzbereiche zwischen Kunst und Krankheit. Unter Federführung des Kulturamtes der Stadt Heidelberg haben nahezu 30 Heidelberger Kultureinrichtungen ein knapp vierwöchiges, vielseitiges Programm mit Ausstellungen, Konzerten, Aufführungen und Vorträgen zusammengetragen, das sich unmittelbar an den Eröffnungskongress der Universität anschließt.
Die Schola Heidelberg eröffnet das Begleitprogramm am 13. September um 21 Uhr im Spiegelzelt, Voßstraße 2, mit einem Konzert, das sich musikalischen Konzepten und Kompositionen der Sammlung Prinzhorn aus historischer und aktueller Perspektive annähert. Bis 7. Oktober stehen unter anderem eine Lesung mit Herbert Fritsch zu Dichtung und Wahrheit von Geisteskranken auf dem Programm (14.9., 20.30 Uhr, Voßstraße 2), die Aktion "Die Kunst ist los" mit Projekten aus den Bereichen künstlerischer Therapien (16.9., 15 Uhr, Voßstraße 2), ein Vortrag von Hans Gercke zur Entstehung und Wirkung der Sammlung Prinzhorn (18.9., 20 Uhr, Deutsch-Ameri-kanisches Institut), ein Film junger Heidelberger Filmemacher zur Konzeption des Museums und zu den Hintergründen der Sammlung Prinzhorn (20.9., 20 Uhr, Karlstorbahnhof), eine tänzerische Annäherung an das "Ver-rückt-sein" mit dem UnterwegsTheater (22.9., 20.30 Uhr, Klingenteichhalle), eine Ausstellung über das Leben und Werk Hans Prinzhorns im Universitätsmuseum (ab 30.8., Grabengasse 1) und vieles mehr. Auch die Kulturwoche zum Heidelberger Herbst in der letzten Septemberwoche ist Bestandteil des Programms.

Informationen
Eine 48-seitige Broschüre mit Informationen und Daten zum kulturellen Begleitprogramm gibt es ab Ende Juli kostenlos in allen Bürgerämtern und anderen öffentlichen Einrichtungen. Fragen zum Kulturprogramm beantwortet das Kulturamt der Stadt Heidelberg, Haspelgasse 12, Telefon 58 33 00. Ausführliche Informationen über die Sammlung Prinzhorn finden sich im Internet unter www.prinzhorn.uni-hd.de.


Nachbarbürgermeister wollen Straßenbahn
Gemeinsame Erklärung von Oberbürgermeisterin Beate Weber (Heidelberg), Oberbürgermeister Franz Schaidhammer (Wiesloch), Bürgermeister Erich Bertsch (Sandhausen), Bürgermeister Heinz Merklinger (Walldorf) und Bürgermeister Wolfgang Huckele (Plankstadt)


Auf Anregung aus dem Gemeinderat hat Oberbürgermeisterin Beate Weber die Bürgermeister der Nachbargemeinden im Süden und Westen in die letzte Sitzung des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschusses eingeladen, um deren Positionen zu einer Erweiterung des Straßenbahnnetzes in die Region kennen zu lernen. Alle zeigten sich in der Diskussion im Rahmen der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) grundsätzlich positiv für den Schienenanschluss nach Heidelberg.

Für Wiesloch liegt, so Oberbürgermeister Franz Schaidhammer, bereits eine Machbarkeitsstudie und eine Kosten-Nutzen-Rechnung vor. Diese bestätigen eine hohe Nachfrage, die technische Machbarkeit und den volkswirtschaftlichen Nutzen der Straßenbahn. Wiesloch strebe nicht nur die Verlängerung von Heidelberg über Leimen und Nußloch nach Wiesloch an, sondern auch einen Ringschluss nach Walldorf zu der Straßenbahnlinie Kirchheim - Sandhausen.

Bürgermeister Erich Bertsch, Sandhausen, konnte von einer bereits vorliegenden ersten Machbarkeitsstudie berichten. Sie hat Trassenvarianten aufgezeigt, die sowohl machbar als auch nicht machbar sind. Es besteht ein einstimmiger Beschluss, wonach der Gemeinderat Sandhausen grundsätzlich die Verlängerung der von Heidelberg nach Kirchheim geplanten Straßenbahntrasse bis nach Sandhausen bejaht. Gleichzeitig wurde festgehalten, dass Planungen in und um Sandhausen (Flurbereinigung, Bau der B 535) jedoch so zu gestalten sind, dass eine entsprechende Trasse als Option für eine Straßenbahnlinie Heidelberg - Kirchheim nach Sandhausen offen gehalten wird. Derzeit hat die Gemeinde Mittel für die gemeinsame Machbarkeitsstudie bereitgestellt, die den gesamten Streckenast von Kirchheim über Sandhausen bis Walldorf untersucht. Der Auftrag sei gerade vergeben. Er würde es begrüßen, wenn Heidelberg bald seine Position zur Straßenbahn Kirchheim erklärte, damit die Verwaltung mit Nachdruck die erwünschte Verlängerung betreiben kann.

Für Walldorf erläuterte Bürgermeister Heinz Merklinger den hohen Handlungsdruck. Eine bereits ausgearbeitete Trassenstudie habe Empfehlungen für die Linienführung im Ortsbereich ergeben. Walldorf setzt darauf, dass eine Straßenbahnverbindung nach Heidelberg mit ihren Vorteilen im Komfort und in der Reisezeit einen wichtigen Beitrag zur Abschwächung der enormen Verkehrsprobleme im Individualverkehr leistet. Mit Verbesserungen im Busangebot sei dies nicht mehr zu erreichen.

Als Nachbarbürgermeister an der im VEP auch vorgeschlagenen "Westschiene" Eppelheim - Plankstadt - Schwetzingen erklärte Bürgermeister Wolfgang Huckele aus Plankstadt, dass derzeit wegen der engen Ortsdurchfahrt an einen Bau (bzw. die Wiederinbetriebnahme) der an sich sinnvollen Verbindung noch nicht zu denken sei. Eine Machbarkeitsstudie konnte die gute Nachfragewirkung und Wirtschaftlichkeit belegen. Plankstadt brauche aber zunächst die Verlegung der L 543 auf den ehemaligen Bahndamm der Strecke Schwetzingen - Heidelberg und die Realisierung bzw. Weiterführung der B 535, ehe das Projekt wegen der engen Ortsdurchfahrt verwirklicht werden könne.

Alle Bürgermeister begrüßten das regionale Gesprächsangebot. Wegen Terminüberschneidungen verhindert waren Oberbürgermeister Bernd Kappenstein, Schwetzingen, und Bürgermeister Ernst Bauch, Nußloch.

Oberbürgermeisterin Beate Weber bedankte sich für die klare Botschaft der Bürgermeister an den Heidelberger Gemeinderat für die Zweckmäßigkeit des Ausbaus der Straßenbahn. Der Besuch markiere einen wichtigen Punkt auf dem Weg zur Entscheidung des Gemeinderates über die Fortschreibung des VEP im September.


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Stand: 20. Juli 2001