Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg, herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, Telefon (06221) 58-12 00/01, Telefax (06221) 58-12 90, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de 19. Januar 2004 |
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Prävention - eine gute Investition in die Zukunft | |
Sparen und doch die Qualität verbessern - das Heidelberger Kinder- und Jugendamt setzt mit seinem Präventionsprogramm Maßstäbe | |
Eine "schöne Kindheit" wünschen sich alle Eltern für ihre
Kinder, aber die Realität sieht leider häufig ganz anders aus. Der
viel zitierte gesellschaftliche Wandel fordert seinen Tribut: Die Zahl
junger Menschen und ihrer Eltern mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf
nimmt stetig zu. Hier sind die Kommunen in ihrem Bemühen um ein
funktionierendes Gemeinwesen gefordert, verlässliche
Rahmenbedingungen für die jungen Menschen zu schaffen. Doch gerade in
Zeiten knapper Kassen sparen die Städte und Gemeinden häufig bei
ihren Präventionsprogrammen und beschränken sich erst bei konkreten
Missständen auf die gesetzlich geforderte Einzelfallhilfe- was
letztendlich sehr viel teurer wird.
Die Stadt Heidelberg hat gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern vor drei Jahren einen anderen Weg eingeschlagen: nicht erst handeln, wenn es fast zu spät ist, sondern ein engmaschiges Netz knüpfen, das die Kinder und Jugendlichen rechtzeitig in ihrem Umfeld auffängt; eher in strukturelle Maßnahmen investieren als mit kostenintensiver stationärer Hilfe reagieren. Oberbürgermeisterin Beate Weber präsentierte jetzt auf einer Pressekonferenz im Rathaus gemeinsam mit dem Leiter des Kinder- und Jugendamtes, Werner Schmidt, erste Ergebnisse der Heidelberger präventiven Jugendhilfe seit Beginn ihrer Umstrukturierung sowie die weiteren Pläne für 2004. Im Zeitraum von 1992 bis 1999 war in Heidelberg der Finanzbedarf für Hilfen zur Erziehung - eine Pflichtaufgabe der Kommunen - von knapp vier Millionen Euro auf fast sieben Millionen Euro angewachsen. Ursache für diese Entwicklung war, dass immer mehr Kinder und Jugendliche stationär in Heimen aufgenommen wurden, zuletzt bei einer Betreuungsrate von 51 Prozent mit steigender Tendenz. "Diese - nicht nur in finanzieller Hinsicht - Besorgnis erregenden Zahlen konnten und wollten wir nicht länger hinnehmen", so Oberbürgermeisterin Beate Weber auf der Pressekonferenz. Also begann die Stadt Heidelberg vor drei Jahren mit tief greifenden Umstrukturierungen im Bereich der Jugendhilfe: weg von der kostenintensiven stationären Betreuung hin zu mehr teilstationären oder ambulanten Stützsystemen und strukturellen Verbesserungen. Mittlerweile gibt es ein engmaschiges Netzwerk präventiver Maßnahmen für Kinder und Jugendliche. Die reichen von ausreichend vielen Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten über intensive Jugendarbeit vor Ort, Beratungsangebote, die Jugend- und Schulsozialarbeit, Jugendberufshilfe bis hin zur Suchtprävention. Die strategische Linie ist dabei bis heute "Integration statt Ausgrenzung". Diese präventive Strategie dient dazu, die jungen Menschen in ihrem sozialen Umfeld zu belassen, sie zu stabilisieren und gleichzeitig der Ausgabenexplosion entgegenzuwirken. "Der Erfolg gibt uns Recht", so Oberbürgermeisterin Beate Weber. "Prävention lohnt sich - in erster Linie natürlich für das gesellschaftliche Zusammenleben aber auch finanziell. Wir konnten in den letzten drei Jahren rund 1,5 Millionen Euro einsparen und in neue wichtige präventive Projekte reinvestieren, beispielsweise in die flächen-deckend an allen Haupt- und Förderschulen eingerichtete Schulsozialarbeit. Auch der Anteil der stationären Erziehungshilfen an den insgesamt gewährten Hilfen ist um rund 10 Prozent gesunken." Doch trotz der ermutigenden sozialen und finanziellen Erfolge mit der Heidelberger Präventionsarbeit gibt es noch weiteren Entwicklungs- und Optimierungsbedarf, das Netz soll noch dichter geknüpft werden: "Aufgabenschwerpunkt für 2004 wird sein, die unterschiedlichen Elemente der Jugendhilfe noch stärker miteinander zu verbinden. Unser erklärtes Ziel ist es, dass die Jugendhilfe mit ihren Mitarbeitern und freien Trägern noch mehr zusammenwachsen soll. Die strategische Linie "Integration statt Ausgrenzung" und "Prävention vor Reaktion", verknüpft mit verbindlich festgelegten Leitungs- und Finanzzielen, soll von allen Beteiligten mitgetragen werden", so die Oberbürgermeisterin. Das Präventionsprogramm für Kinder und Jugendliche der Stadt Heidelberg wird in einer neuen umfangreichen Broschüre (pdf-Datei 1,2 MB) unter dem Titel "Prävention lohnt sich" ausführlich dargestellt. Die Broschüre ist ab sofort für fünf Euro beim Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg, Friedrich-Ebert-Platz 3, 69117 Heidelberg erhältlich. |
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