Stadt Heidelberg informiert



Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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11. Oktober 2004

  Kunstprojekt im Rahmen der Bildungsarbeit in
städtischen Kindertagesstätten
  Erzieherinnen und Kinder nehmen gemeinsam an Malaktion teil
  Die Kindertagesstätten der Stadt Heidelberg haben sich für 2004/2005 im Rahmen ihrer Bildungsarbeit einige besondere Schwerpunkte gesetzt, darunter auch das Thema "Kunst". Gleich zu Beginn des neuen Kindergartenjahres findet dazu ein großes Projekt mit dem Künstler Nikolai Vogt im Haus der Jugend, Römerstraße 87, statt.

Vom 11. bis 13. Oktober schickt Nikolai Vogt in einem zweitägigen Workshop Erzieherinnen und Erzieher sowie Kinder gemeinsam auf schöpferische Entdeckungsreise der modernen Malerei. Die zehn Erzieherinnen aus fünf verschiedenen städtischen Kitas sowie 20 Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren aus der Kindertagestätte Philipp-Reis-Straße können hier unterschiedliche Maltechniken auf großen Bildformaten ausprobieren.

Ablauf der dreitätigen Aktion:
Der Malworkshop findet von Montag bis Mittwoch, 11. bis 13. Oktober, im Haus der Jugend statt. Am Montag um 8:30 Uhr treffen sich die Erzieher/innen mit dem Künstler Nikolai Vogt im Haus der Jugend und bereiten alles vor. Dort ist ausreichend Platz, um mit großen Bildformaten zu arbeiten. Um 10 Uhr kommen die Kinder hinzu und gestalten die ersten Kunstwerke. Am Dienstagvormittag zwischen 10 und 12 Uhr werden die Bilder von den Kindern fertiggestellt. Die Ergebnisse werden am Mittwoch um 15 Uhr in der Kindertagesstätte Philipp-Reis-Straße 60 der Öffentlichkeit präsentiert.

Ziel ist es, die Gruppe der Kinder zu gestalterischen Prozessen zu animieren. Sie können dabei ihre Ausdrucksmöglichkeiten spielerisch austesten und sinnliche Wahrnehmungserfahrungen machen. Ein weiteres Ziel ist, dass auch die mitwirkenden Erzieherinnen eigene Erfahrungen sammeln, indem sie vom Künstler begleitet Kenntnisse über Gestaltungsmöglichkeiten gewinnen, um die Kinder selbstständig anleiten zu können. So vereint der Workshop das praktische Anleiten der Kinder beim Malen, das Auswerten der Malaktion und das eigene Gestalten. Die Erzieherinnen sollen zudem nach Abschluss des Workshops in der Lage sein, künstlerische Gestaltungsprinzipien und ästhetische Strategien an die Kinder weiterzugeben.

Gerade mit der Form des gemeinsamen Lernens von Kindern und Erwachsenen betreten die Erzieherinnen pädagogisches Neuland. Ziel ist es, die hier gemachten Erfahrungen auch in anderen Bildungsbereichen einbringen zu können.

Das Konzept des Künstlers Nicolai Vogt für den Workshop "Schöpferisches Arbeiten auf großen Bildformaten"

Der Workshop wird als kreatives Angebot für 20 Kinder der Altersgruppe Fünf- bis Sechsjährige und als Fortbildung für insgesamt zehn Erzieherinnen angeboten. Das ästhetische Potenzial beider Gruppen ist unterschiedlich und verlangt daher entsprechende Strategien. Ziel ist es, die Kinder zu gestalterischen Prozessen zu animieren, ihnen spielerisch neue Ausdrucksmöglichkeiten anzubieten und gleichzeitig ihre sinnliche Wahrnehmung anzusprechen.

Vormittags betreuen die Erzieherinnen die Kinder bei ihrer Malaktion, nachmittags erfolgt die Auswertung, die auch wichtiger Bestandteil des Workshops ist. Selbstverständlich werden sich auch die Erzieherinnen malerisch betätigen, um den Gestaltungsprozess von innen zu erleben und ihn leichter nach eigenen Vorstellungen weiterentwickeln zu können. Hierbei steht der Künstler mit seiner künstlerischen Erfahrung zur Seite. Wichtig ist aber auch die Vermittlung von Gestaltungsmöglichkeiten und ästhetischen Strategien, damit die Kinder selbstständig angeleitet werden können und das Malen nicht im Vakuum des Nichtwissens versickert.

Nikolai Vogt: "Kunst ist ein Prozess, der nicht immer überschaubar ist. Das triebhafte Unbewusste und das rationale Bewusste sind die Wurzeln, die einen schöpferischen Prozess erst ermöglichen. So sind wir nicht immer Meister der Kunst, im Gegenteil oft entzieht sie sich und meistert uns. Das absolute Beherrschen und Steuern des schöpferischen Prozesses ist daher eher eine Illusion, welche die eigene Erwartung ins Unermessliche steigern kann und so künstlerisches Gestalten eher stört, als fördert. Insofern geht es nicht nur um das Vermitteln von Techniken, sondern auch um einen möglichst souveränen Umgang mit dem Unerwarteten und dem Fehlerhaften."

Die Leinwand wird zur Spielfläche. Kunst wird nicht zur Pflichtübung, sondern spielerische Interaktion und Teamwork. Malerisch können sich die Kinder "austoben", ohne dass die Gestaltung darunter leidet, oder dabei vergessen wird. Im Gegenteil, unterschiedliche Malaktionen verdichten sich zu einem Ganzen, das aus der Vitalität der Kinder und der Vielschichtigkeit der gestalterischen Einsätze seine Kraft bezieht.

Konkret heißt das: Aus Klebefolie schneiden die Kinder Hände aus, die auf die noch unbehandelte Leinwand geklebt werden. Danach bedrucken sie die Leinwand mit ihren eingefärbten Händen. Beim dritten Schritt werden in Farbe getunkte Tennisbälle über die Leinwand gerollt und geworfen. Jetzt ist die Leinwand "grundiert" und bereit mit dem Pinsel bearbeitet zu werden. Das Thema Essen ist das Bildmotiv für die Kinder. Jedes Kind malt sein Leibgericht - oder seine liebste Schleckerei. Das Thema Essen und Ernährung ist in den Kindertagesstätten auch außerhalb des Workshops präsent.


  Baden-Württembergische Literaturtage 2004
  Dienstag, 12. Oktober, 18.00 Uhr Vernissage (Ausstellung Di. 12.10. bis Sa. 6.11.) 10 Jahre Institut für Textkritik - Ausstellungseröffnung und Stroemfeld-Verlagsfest

Die Ausstellung informiert über die textkritische Arbeitsweise und zeigt Bände der laufenden Editionen des ITK (Kafka, Kleist, Keller, Schnitzler, Hebel und Robert Walser), ausgewählte Autographen sowie Erstveröffentlichungen von Dichterhandschriften (u.a. Celan, Hölderlin) in der Institutszeitschrift TEXT. Zur Einführung spricht Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Goethe-Hauses Frankfurt a.M./ Freies Deutsches Hochstift. Infos unter: www.textkritik.de Öffnungszeiten: Di - Fr 10.00 - 20.00 Uhr, Sa 10.00 - 16.00 Uhr, Eintritt: frei
Stadtbücherei Heidelberg, Poststraße 15, Galerie

Dienstag, 12. Oktober (und Mittwoch, 13. Oktober), jeweils 17.30 Uhr
Kaspar Hauser - Der Mensch. Der Mythos. Das Verbrechen

D 1993, 137 min. Kaspar Hauser ist die opulente Verfilmung des berühmten Kriminalfalls im 19. Jahrhundert. Die wahre Geschichte des jungen legitimen Erbprinzen von Baden, der seiner Identität beraubt und um sein Leben betrogen wird. Nach dem neusten Stand der Recherchen verfilmte Peter Sehr ein Stück europäischer Mythologie, einen Politthriller über die kriminelle menschenverachtende Mechanik der Macht. Peter Sehr hat mit Andre Eisermann eine ideale Verkörperung des Kaspar Hauser gefunden. In weiteren Hauptrollen: Katharina Thalbach und Uwe Ochsenknecht. (Karten unter: Tel.: 06221-25319), Eintritt: € 6,- / 5,-
Gloria-Kino, Hauptstraße 146, Heidelberg

Dienstag, 12. Oktober, 20.30 Uhr
Lyrikland

Ein Stelldichein der jungen deutschen Lyrikszene, präsentiert von Johannes Finke vom Lautsprecherverlag Stuttgart, der als einer der wichtigsten jungen deutschen Verlage gilt. In der Anthologien-Reihe Der Lautsprecher publizierten bereits Tanja Drückers, Markus Orths und Jess Jochimsen; mit jungen Talenten, wie dem deutsch-türkischen Rapper GÜN oder dem Freestyler Tobias Borke, spielt er auch auf Poetry Slams eine gewichtige Rolle. Die neue Reihe Lyrikland widmet sich dem Lieblingskind des Verlages, der Lyrik. Acht Autorinnen und Autoren (Jahrgänge 1964 -1981) lassen in diesem Band Anteil nehmen an ihrer Weltansicht, ihrem Lebensgefühl, ihren Hoffnungen und Verzweiflungen - und ihrem Frust. (Kultur-extra)
Kartenreservierung Tel. 06221-978914
Eintritt: € 8,- A.K. / 6,- V.V.K. + V.V.K.-Gebühr
Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1, Heidelberg

Leider muss die Veranstaltung mit Arnold Stadler am 13. und 14. Oktober wegen Absage des Autors ausfallen!!!


  Wie geht es weiter mit dem Konferenzzentrum?
  Verwaltung bereitet neue Vorlage für den Gemeinderat vor
  Die Stadt Heidelberg bedauert die Absage der Bewerbergruppe Biernacki & Bouygues, deren Konzept für das zu errichtende Konferenzzentrum am Hauptbahnhof der Heidelberger Gemeinderat nach ausführlicher Vorbereitung am 5. Dezember 2002 zugestimmt und der Bewerbergruppe den Zuschlag erteilt hatte.

Bouygues hat vor einigen Wochen ein detailliertes Konzept vorgelegt, das in wesentlichen Punkten vom ursprünglichen Beschluss des Gemeinderates abwich. Dieses Abweichen hätte einen neuen Gemeinderatsbeschluss erfordert; wohl aufgrund dieser Mitteilung hat der Investor sich nun zurückgezogen.

Die Verwaltung bereitet derzeit eine Vorlage für den Gemeinderat vor, in der die damaligen wesentlichen Entscheidungsprämissen dargelegt werden: Standort, Größe, Finanzierung, Aufteilung Konferenzräume/Hotel und Betreiber. Der Gemeinderat wird zu entscheiden haben, ob an diesen Grundsätzen Änderungen möglich sind und wie weiter verfahren wird.


  Gewinner/innen des "not only 4kids"-Preisausschreibens gehen auf Oldtimerfahrt
  Im Frühjahr dieses Jahres veröffentlichten das DaimlerChrysler Konzernarchiv in Stuttgart und das Heidelberger Stadtarchiv gemeinsam die Image-Broschüre "not only 4 kids". Ein unkonventioneller Archivführer, der in jugendlich frischer Form Einblicke in die Archivarbeit und die vielfältigen Angebote moderner Archive eröffnet. Mittlerweile stößt der Archivcomic in englischer Fassung auch international auf großes Interesse.

Eingebunden in den Archivcomic war ein Preisausschreiben. Drei Fragen zum Eröffnungsmotiv des Comics waren richtig zu beantworten. Aus zahlreichen Einsendungen wurden nun die drei Preisträger/innen ermittelt: Kerstin Steinbrenner aus Eschelbronn sowie Annette Emrath und Dominik Keitel aus Stuttgart. Sie nahmen (bis auf Annette Emrath) am Samstag an einer erlebnisreichen Oldtimerfahrt von Stuttgart nach Heidelberg teil. Mittags kamen sie, begleitet von ihren Vätern, begeistert auf dem Kornmarkt in Heidelberg an und wurden mit großem Hallo begrüßt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den beiden Archivleitern Dr. Peter Blum, Heidelberg, und Harry Niemann, Stuttgart, ging es gegen 15 Uhr zurück nach Stuttgart - natürlich wieder in den beiden Mercedes-Oldtimern.

"Noch immer bestehen häufig unklare Vorstellungen darüber, was in einem Archiv geschieht. Vielmehr bestimmen Unkenntnis und hartnäckige Klischees die Wahrnehmung von Archiven, Archivarinnen und Archivaren. Die "Archiv-Welt" weckt häufig bestenfalls Assoziationen, in denen der Archivar als Gralshüter und die Archive als Hort der Wissenschaft erscheinen. In einer Zeit, in der Wissen und Wissenstransfer zunehmend an Bedeutung gewinnen und sich die Informationstechnologie rasant verändert, vermitteln Archive Gedächtnis, Identität und Wissen", so Dr. Peter Blum im Mai dieses Jahres, als er zusammen mit Heidelbergs Oberbürgermeisterin Beate Weber und seinem Kollegen aus Stuttgart die neuen Broschüre vorstellte. "Ziel muss es sein, die in den Archiven schlummernden Chancen und Möglichkeiten möglichst breitenwirksam zu vermitteln."

Auch Dr. Harry Niemann ist angetan von dem neuen Gemeinschaftsprodukt: "Die Story des Comics ist ebenso amüsant wie lehrreich. Ein Geschwisterpaar findet ein altes Foto des Großvaters, das ihn als Kind mit einem alten Auto in Heidelberg zeigt. Auf der Suche nach dem Ursprung des Bildes im Heidelberger Stadtarchiv und im DaimlerChrysler Konzernarchiv in Stuttgart erfahren die beiden Protagonisten viel über die Möglichkeiten, die moderne Archive ihren Benutzerinnen und Benutzern bieten."
Dabei vermittelt die Darstellung zeichnerisch die realen Örtlichkeiten und Personen. Wiedererkennen ist also angesagt! Dafür sorgt der bekannte Stuttgarter Comic-Künstler Thomas Schuetz, der das Ganze mit einer Prise Witz und Ironie würzt und nicht nur für junge Leser interessant macht, auch wenn die Aufmachung in erster Linie auf junge Leute zielt - "not only 4 kids" eben. Ein kalkulierter "Aha-Effekt", der Leserinnen und Leser zum Nachdenken anregt und zum Besuch der Archive einlädt.

Die Broschüre ist über beide Archive kostenlos erhältlich.


  Freizeitprogramm in den Herbstferien
  Auch in diesen Herbstferien hat die städtische Kinder- und Jugendförderung wieder ein buntes Ferienprogramm zusammengestellt. Es gibt Angebote, für die man sich anmelden muss, die offenen Angebote können einfach so besucht werden, hier bedarf es keiner Anmeldung. Eine Übersicht über das Gesamtprogramm gibt es im Internet unter www.heidelberg.de (PDF-Datei, 343 KB) sowie auf einem Informationsblatt, das ab Mittwoch, 13. Oktober, in allen Heidelberger Bürgerämtern ausliegt. Nähere Informationen bekommt man direkt bei der Kinder- und Jugendförderung, Plöck 2a, Telefon 58-31580 oder 58-37990.

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Stand: 11. Oktober 2004