Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg, herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, Telefon (06221) 58-12 00/01, Telefax (06221) 58-12 90, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de 09. April 2003 |
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Klientenfürsprecher arbeiten erfolgreich | |
Seit gut eineinhalb Jahren gibt es in Heidelberg Interessenvertreter
für psychisch kranke und seelisch behinderte Menschen, die so
genannten Klientenfürsprecher. Diese ehrenamtliche Aufgabe haben
Prof. Dr. Wolfgang Böker, Psychiater im Ruhestand, und Dr. Harro
Brandt, ebenfalls Psychiater im Ruhestand, als sein Stellvertreter im
November 2001 übernommen. Die Klientenfürsprecher werden
unterstützt von einem Beirat, in dem sowohl Fachleute verschiedener
Berufsgruppen als auch Angehörige von Betroffenen vertreten sind. Die
fünf Mitglieder dieses Beirates arbeiten ebenfalls ehrenamtlich.
Die Interessenvertretung hat ein Büro in der Luisenstraße 1-3 und bietet am ersten Dienstag eines jeden Monats von 16 bis 17 Uhr eine Sprechstunde an. Telefonisch ist die Interessenvertretung unter 58 38 94 zu erreichen. Außerhalb der Sprechzeiten läuft ein Anrufbeantworter, der regelmäßig abgehört wird. So ist sichergestellt, dass dringende Anliegen rasch auch außerhalb der Sprechzeiten besprochen und bearbeitet werden können. Psychisch kranke Menschen, die sich von stationären oder ambulanten Einrichtungen nicht richtig behandelt fühlen und auch Angehörige, die sich nicht ausreichend informiert sehen, können sich an die Klientenfürsprecher wenden. Psychisch kranke Menschen können sich nicht zu jeder Zeit wirkungsvoll selbst vertreten. Sie fühlen sich von Ärzten, Pflegepersonal, Beratungsstellen und sonstigen Institutionen häufig missverstanden oder nicht ernst genommen. Die breite Palette der Betreuungs- und Rehabilitationsangebote macht es den Betroffenen oft schwer, das für sie passende Angebot zu finden. Deshalb ist zur besonderen Wahrung von Rechten und Interessen psychisch kranker Menschen eine neutrale Interessenvertretung notwendig. Auf Wunsch des oder der Betroffenen sind die Fürsprecher vermittelnd tätig und suchen gemeinsam mit allen Beteiligten nach einer zufriedenstellenden Lösung. Einige Probleme konnten bereits erfolgreich gelöst werden. Die Klientenfürsprecher genießen auf allen Seiten großes Vertrauen, sowohl bei den Klienten und ihren Angehörigen als auch bei den Kliniken und Ärzten. Bewährt hast sich, dass beide Klientenfürsprecher Ärzte und Psychiater sind, die auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen können. In Baden-Württemberg gibt es mittlerweile in allen psychiatrischen Zentren "Patientenfürsprecher", in Städten und Landkreisen entstehen sukzessive die Vertretungs- bzw. Beschwerdeinstanzen. In Heidelberg ist es der Initiative des Psychiatrie-Arbeitskreises Heidelberg (Psych-AK) zu verdanken, dass die Idee auch in Heidelberg umgesetzt werden konnte. Im Psych-AK sind alle Träger, die in der Versorgung psychisch Kranker in Heidelberg tätig sind, zusammengeschlossen. Der Psych-AK hat die Aufgabe, die politischen Gremien in Fragen der psychiatrischen Versorgung zu beraten, sozialpsychiatrische Hilfen zu koordinieren und weitere Hilfen zu entwickeln. Bei der Verwirklichung des Angebots in Heidelberg wurde der Psych-AK unterstützt von der Tagesklinik der Psychiatrischen Universitätsklinik und von der Stadt Heidelberg, die die Büroräume für den Klientenfürsprecher kostenlos zur Verfügung stellt. |
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