Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg, herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, Telefon (06221) 58-12 00/01, Telefax (06221) 58-12 90, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de 8. Mai 2002 |
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Doron Rabinovici - Clemens Brentano Preisträger 2002 |
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In einem Festakt im Spiegelsaal des Verwaltungsgebäudes Prinz Carl überreichte Oberbürgermeisterin Beate Weber am Dienstag, 7. Mai, den Clemens Brentano Preis an Doron Rabinovici. Der Literaturförderpreis wird jährlich von der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Universität vergeben. "Es ist wichtig, dass eine Stadt wie Heidelberg immer wieder neu mit der Literatur verbunden wird und bleibt", betonte Beate Weber in ihrer Ansprache. Der 1993 aus der Taufe gehobene Preis bereichere das literarische Leben der Stadt maßgeblich. Mit dem Preis werden wechselweise in den Sparten Erzählung, Roman, Lyrik und Essay Autoren ausgezeichnet, deren schriftstellerische Werke die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit und weitere Förderung verdienen. - Doron Rabinovici erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seinen im Jahr 2001 im Suhrkamp Verlag erschienen Essayband "Credo und Credit". Der 1961 in Tel Aviv geborene und seit 1964 in Wien lebende Schriftsteller und Historiker untersucht darin die Bedingungen, unter denen Juden im heutigen Mitteleuropa leben und setzt sich kritisch und satirisch mit der politischen Gegenwart Österreichs auseinander. Bei dem Festakt im Spiegelsaal des Prinz Carl las Rabinovici Auszüge aus dem prämierten Werk und erwies sich als Meister der pointierten und zugespitzten Beobachtung. Er machte vertraut mit dem jüdischen Humor und erläuterte: "Jüdischer Humor ist das Lachen über sich selbst und nicht der Spott über andere." In seiner Laudatio sagte Antonin J. Liehm, Gründer und Herausgeber der internationalen Literaturzeitschrift "Lettre": "Wir alle sind Doron Rabinovici dankbar, dass er uns zum weiteren Nachdenken anregt." | |
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"FAUSTLOS" gegen Gewalt in Kindergärten |
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FAUSTLOS ist ein bislang in Deutschland ein einmaliges Projekt zur Vorbeugung gegen Gewalt unter drei- bis zehnjährigen Kindern - In Heidelberger Grundschulen bereits mit Erfolg durchgeführt, wird FAUSTLOS nun auch im Vorschulbereich erprobt | |
Oberbürgermeisterin Beate Weber und der
Leiter der Abteilung für psychosomatische Kooperationsforschung und
Familientherapie am Universitätsklinikum Heidelberg Prof. Dr. Manfred
Cierpka stellten am Mittwoch, 8. Mai, in der städtischen
Kindertagestätte Hegenichstraße (Kirchheim) in einer Probelektion
und einem anschließenden Pressegespräch das neue
Gewaltpräventionsprojekt "FAUSTLOS für Kindergärten" vor.
FAUSTLOS ist bislang einmalig in Deutschland. Das Programm hat das
Ziel, impulsives und aggressives Verhalten von drei- bis zehnjährigen
Kindern zu vermindern und ihr soziales Verhalten zu stärken. In der
Kindergartenversion besteht FAUSTLOS aus Beispiel einer Unterrichtsstunde: Die Erzieherin zeigt den Kindern ein großes Foto. Zu sehen ist Jonas. Seine Stirn ist gerunzelt, die Hände sind zu Fäusten geballt. Jonas ist zornig und wütend. Es sieht so aus, als ob er gleich losschlagen will. Zwischen der Erzieherin und den Kindern entsteht ein lebhaftes Gespräch. Dann fordert die Erzieherin die Kinder auf: "Zeigt mal, wie es ist, wenn Ihr wütend seid". In einer weiteren Stunde wird über ein Foto diskutiert, auf dem Tim und Anke zu sehen sind. Anke ist eifrig beim Malen, Tim sitzt angespannt neben ihr. Was in ihm wohl vorgeht? Die Lerneinheiten bauen systematisch aufeinander auf. So sollen die
Kinder durch FAUSTLOS erkennen, was ein anderer Mensch fühlt. Sie
sollen sich in andere hineindenken und hineinfühlen lernen, um so
gefühlsmäßig auf einen anderen Menschen eingehen zu können
(Einheit: "Empathieförderung"). Sie sollen weiterhin
lernen, ihre Impulse zu kontrollieren und Probleme auf eine positive
Art zu lösen (Einheit: "Impulskontrolle"). Zudem ist es
Ziel, dass die Kinder Anzeichen von Wut und Ärger bei sich selbst und
anderen erkennen. Aggressives Verhalten soll dadurch verringert
beziehungsweise verhindert werden. So wird den Kindern die
Möglichkeit gegeben, über den Vorfall nachzudenken, der den Ärger
ausgelöst hat (Einheit: "Umgang mit Ärger und Wut"). Entwickelt und wissenschaftlich begleitet wird FAUSTLOS von der Abteilung für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie der Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Manfred Cierpka. Es basiert auf "Second Step", einem vom Committee for Children in den USA entwickelten Konzept. Bereits vor acht Jahren wurde das auf deutsche Verhältnisse übertragene FAUSTLOS-Curriculum das erste Mal von Prof. Cierpka in einer Pilotphase an Göttinger Kindergärten mit positiven Ergebnissen überprüft. Derzeit nehmen fünf Kindergärten im Raum Heidelberg und Mannheim an einer weiteren wissenschaftlichen Studie teil, darunter auch die Kindertagesstätten Hegenich-straße und Phillip Reis Straße der Stadt Heidelberg. Gefördert wird das Projekt vom baden-württembergischen Kultusministerium (Faustlos für Grundschulen) und vom baden-württembergischen Sozialministerium (Faustlos für Kindergärten). Außerdem ist FAUSTLOS ein Förderprojekt des Bündnisses "Für Kinder - gegen Gewalt". Studien haben ergeben, dass 15 Prozent der Kinder in "Täter-Opfer"-Konflikte verwickelt sind, und jedes zehnte Kind von Gleichaltrigen verfolgt und attackiert wird. Zudem gibt es in fast jeder Gruppe Kinder, die durch extrem aggressives und impulsives Verhalten auffallen. Diese Kinder werden von Gleichaltrigen meist zurückgewiesen. Die Folge ist, dass die abgelehnten Kinder die anderen herausfordern und sich häufig mit ihnen prügeln. Das aggressive Verhalten zieht sich durch ihr ganzes Leben. Wenn sie selbst Eltern werden, setzen sie die Gewalttätigkeit fort. Während über aggressive Kinder schon seit langem geforscht wird, ist die Notlage von Kindern, die von ihren Altersgenossen unterdrückt werden, bisher noch zu wenig beachtet worden. Diese Kinder haben ein niedriges Selbstwertgefühl, sie haben keinen Erfolg in der Schule und ziehen sich zurück. Das "FAUSTLOS-Team betont: "Das Programm FAUSTLOS zur Vorbeugung von Gewalt richtet sich an alle Kinder einer Gruppe, so dass mögliche Täter und mögliche Opfer einen Nutzen davon haben und niemand diskriminiert wird." Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Nicht erst seit den furchtbaren Ereignissen in Erfurt erscheint es dringend notwendig, der zunehmenden Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen rechtzeitig zu begegnen. Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass frühzeitige Gewaltprävention weitaus erfolgreicher ist als Interventionsmaßnahmen bei bereits aggressiven oder gewalttätigen Jugendlichen. Daher bin ich sehr froh, dass wir dieses wichtige Projekt in unseren städtischen Einrichtungen unterstützen können. Präventionsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil im Alltag unserer Kindertagesstätten. Unser Hauptziel bei der Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder ist, dass sie sich zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten entwickeln." |
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Was ist das Besondere an FAUSTLOS?
o FAUSTLOS ist mehr als Prävention, da allgemeine soziale Verhaltensfertigkeiten gelernt und geübt werden. o FAUSTLOS richtet sich an alle Kinder einer Klasse bzw. Gruppe, so dass potenzielle Täter und potenzielle Opfer profitieren und niemand stigmatisiert wird. o FAUSTLOS anerkennt die Lehrer/innen bzw. Erzieher/innen als Expert/innen für die Umsetzung des Curriculums. o Die Erzieher/innen bzw. Lehrer/innen werden durch eine Fortbildung auf das Unterrichten von FAUSTLOS vorbereitet. o FAUSTLOS verstärkt die erzielten Verhaltensänderungen durch seine kontinuierliche Anwendung und die Betonung des Transfers in den Alltag. o FAUSTLOS zeichnet sich durch eine gute didaktische Aufbereitung und die Systematik der aufeinander aufbauenden Lerneinheiten aus. o FAUSTLOS berücksichtigt die entwicklungspsychologischen Veränderungen im Kindesalter durch spezifische Curricula für Kindergärten und Grundschulen mit jeweils altersspezifischen Lektionen. o Die FAUSTLOS-Einheiten bauen auf entwicklungspsychologischen Forschungsbefunden zu den Ursachen von aggressivem Verhalten auf. o Die Effektivität von FAUSTLOS wurde in mehreren Studien belegt. o Qualitätssicherung ist integrativer Bestandteil der FAUSTLOS-Curricula. |
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Erstes Brückenstraßen-Fest am Samstag, 11. Mai |
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Zu einem ersten "Brückenstraßen-Fest" am Samstag, 11. Mai, laden die Geschäfte der Brückenstraße herzlich ein. Von 10 bis 14 Uhr gibt es Attraktionen für Groß und Klein. Bei einer Malaktion unter freiem Himmel wird das größte Neuenheimer Märchenbild entstehen. Wer weiß, wie viele Maulwürfe in den Schaufenstern der Geschäfte in der Brückenstraße und der Ladenburger Straße zu finden sind, kann beim Brückenstraßen-Gewinnspiel der Fachgeschäfte einen von zahlreichen Alu-Tretrollern gewinnen. Die begehrten Roller werden um 12 Uhr an der Ecke Brückenstraße / Ladenburger Straße verlost. Bei der Sparkasse steht ein Glücksrad und in der Schröderstraße findet ein Blumen- und Pflanzenmarkt statt. Die Neuenheimer "Seufzerbrücke" über die Baugrube wird "offiziell" eingeweiht und die "Kamera" zeigt um 14.45 Uhr den Film "Was nicht passt, wird passend gemacht", eine makabre Bau-Komödie von Peter Thorwart. Eintrittskarten sind am Samstag in allen Geschäften der Brückenstraße kostenlos erhältlich. Für musikalische Unterhaltung sorgt die Jazz-Band "Take Four". Das Baustellen-Informationsbüro ist von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Wer sich in einem der Geschäfte ein Park-Ticket holt, parkt in P 16 zwei Stunden kostenlos. | |
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Vortragsreihe "Altersverwirrtheit und Demenz" |
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Im Rahmen einer siebenteiligen
Veranstaltungsreihe "Altersverwirrtheit und Demenz" setzen
sich Experten und Fachleute aus der medizinischen und psychiatrischen
Praxis mit den unterschiedlichen Aspekten der Demenzerkrankung
auseinander.
Am Donnerstag, 16. Mai, findet die dritte Veranstaltung, ein Vortrag zum Thema "Verständnis - Begegnung - Umgang" statt. Referent ist Diplom-Psychologe und Diplom-Gerontologe Christopher Berghoff - Sektion Gerontopsychiatrie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Christopher Berghoff wird therapeutische und testpsychologische Möglichkeiten vorstellen sowie einen Erfahrungsaustausch (zum Beispiel über biographisches Arbeiten und Validation) geben. Er wird zudem erläutern, wie demenzkranken Menschen begegnet werden kann, wie Zugang zu ihnen gefunden werden kann und wie eine Brücke zwischen der Wirklichkeit Demenzkranker und Gesunder gebaut werden kann. Die Informationsveranstaltung bietet interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu Diskussion und Austausch. Sie findet um 15 Uhr im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei, Poststraße 15, statt. Der Eintritt ist frei. Die Vortragsreihe ist eine Kooperationsveranstaltung von der Akademie für Ältere, dem Gesundheitsamt Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg, der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg sowie der Abteilung Altenhilfe des Amtes für Soziale Angelegenheiten und Altenarbeit der Stadt Heidelberg. |
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Die nächste Sitzung des Gemeinderates findet statt am | |
Donnerstag, 16. Mai
2002, um 16.30 Uhr, im Großen Rathaussaal, Zimmer 208, Marktplatz 10. |
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Auf der Tagesordnung der öffentlichen
Sitzung stehen folgende Punkte:
1. Bekanntgabe von Beschlüssen aus nicht öffentlicher Sitzung 2. Bürgerfragestunde 3. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg 4. Gestaltungssatzung Handschuhsheim 5. Erhaltungssatzung Handschuhsheim Satzungsbeschluss 6. Umgestaltung des OEG-Bahnhofs Hans-Thoma-Platz 7. Bebauungsplan Handschuhsheim Feuerwehrgerätehaus an der
Berliner Straße 8. Erneuerung der Brückenstraße: Stellplätze, Radständer und Bordsteinhöhe 9. Bäderkonzept 2002 10. Sanierungsgebiet Bergheim 11. Sanierung Bergheim Vorentwürfe zur Straßenraumgestaltung 12. Umbau des Baumbestands Boxberg 13. Mietzuschuss für Heidelberger Vereine zur Ermöglichung des Zugangs zum Kongresshaus Stadthalle Heidelberg 14. Satzung zur Erhebung von Kostenerstattungsbeträgen nach §§ 135 a - c Baugesetzbuch (BauGB) 15. Kommunale Haftpflichtversicherung 16.01 Antrag Nr. 1/2002 der SPD vom 15.01.2002 16.02 Pädagogische Konzeption für Kindertagesstätten in
Heidelberg 17. Antrag Nr. 24/2002 der SPD vom 22.04.2002 18. Antrag Nr. 31/2002 der SPD vom 19.04.2002 19. Antrag Nr. 28/2002 aus der Mitte des Gemeinderates vom
16.04.2002 20. Antrag Nr. 29/2002 der SPD vom 23.04.2002 21. Antrag Nr. 30/2002 der SPD vom 23.04.2002 22. Fragezeit |
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