Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit,
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E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de

8. April 2002

Adressbuch für Heidelberg

Die Stadt Heidelberg beabsichtigt, der Südwestdeutschen Verlagsanstalt in Mannheim für die Herausgabe eines Adressbuches die Namen, Doktorgrade und Anschriften aller Einwohner/innen Heidelbergs zu übermitteln, die bis einschließlich 15. Juli diesen Jahres volljährig geworden sind. Nach dem Meldegesetzes für Baden-Württemberg haben die betroffenen Einwohner/innen das Recht zu verlangen, dass ihre Daten nicht in gedruckten oder elektronischen Verzeichnissen veröffentlicht werden oder dass jegliche Eintragung in Nachschlagewerken unterbleibt. Wer von diesem Widerspruchsrecht Gebrauch machen möchte, sollte das bis spätestens Freitag, 31. Mai, einem der Bürgerämter schriftlich mitteilen mit dem Hinweis auf die Art der Übermittlung, der widersprochen wird. Die Mitteilung ist nicht erforderlich, wenn bereits früher eine entsprechende Erklärung abgegeben wurde, oder wenn eine Auskunftssperre im Melderegister eingetragen ist.

Schadstoffmobil im Stadtteil Emmertsgrund
Am Donnerstag, 11. April, von 10 bis 14 Uhr, ist das Schadstoffmobil des Amts für Abfallwirtschaft vor Ort im Stadtteil Boxberg. Standort des Schadstoffmobiles ist in der Straße Im Emmertsgrund. Dort können die Bürgerinnen und Bürger alle schadstoffhaltigen Abfälle abgeben, welche nicht über die Hausmülltonne entsorgt werden.

 

Heidelberger Frühling

  Sehnsucht nach dem Paradies
Beim Heidelberger Frühling steht am Dienstag, 9. April, 20 Uhr, in der Aula der Alten Universität ein Vortrag mit Pianoimprovisationen von Prof. Dr. Rolf Verres auf dem Programm. Der Ordinarius für Medizinische Psychologie und Psychotherapie an der Universitätsklinik Heidelberg ist täglich in Kontakt mit todkranken Menschen. Bei dem Konzert am 9. April wird Prof. Dr. Verres über seine Erfahrungen mit Musiktherapie und den Ängsten und Hoffnungen der Sterbenden referieren und anschließend auf dem Flügel improvisieren.
  "mir lebn ejbik..."
Außerdem am Dienstag, den 9. April, 20 Uhr auf dem Programm des Heidelberger Frühlings: "mir lebn ejbik..." mit Daniel Kempin und Dimitry Reznik in der Backstube Mantei.

"mir lebn ejbik!" ist der Titel eines 1943 im Ghetto von Wilna entstandenen Liedes, das im Angesicht von SS-Leuten gesungen wurde. Es demonstriert einen ungeheuren
(Über-)Lebenswillen und dokumentiert als Leitmotiv des Programms die Kontinuität jüdischen Lebens. Daniel Kempin (Gitarre und Gesang) und Dimitry Reznik (Violine) möchten mit ihrem Programm den Reichtum des osteuropäisch-jüdischen Lebens, besonders den des 19. und 20. Jahrhunderts, vorstellen. Im Vordergrund des Konzerts steht das brodelnde Leben: humoristische Liebeslieder, meditative religiöse Lieder, "süffisante" Trinklieder, intime Wiegenlieder und flammende Kampflieder der jüdischen Arbeiterbewegung.


Professor Dr. h.c. Heinrich Schipperges bei
"Erlebte Geschichte - erzählt"
Professor Dr. Heinrich Schipperges ist am Sonntag, 14. April, um 16 Uhr Gesprächsgast von Michael Buselmeier in der Reihe "Erlebte Geschichte - erzählt" im Spiegelsaal des Prinz Carl, Kornmarkt 1. Veranstalter ist das Kulturamt der Stadt Heidelberg.

Heinrich Schipperges wurde 1918 in der Nähe von Düsseldorf geboren. Nach seinem Abitur im Jahre 1937 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und blieb bis Kriegsende Soldat, drei Jahre davon als Offizier in Russland. 1946 begann er sein Studium in Bonn und studierte parallel Medizin und Philosophie. Er promovierte in beiden Studiengängen, wurde zunächst Assistent in Bonn, ab 1952 in Zürich und schloss seine Ausbildung 1960 als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie ab. Nebenbei absolvierte er ein Studium der Arabistik und Islamwissenschaften und habilitierte sich 1959 mit einer Arbeit über die arabische Medizin im lateinischen Mittelalter.

1961 schließlich erhielt Heinrich Schipperges einen Ruf nach Heidelberg und wurde Direktor des neu gegründeten Instituts für Geschichte der Medizin, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1986 leitete.

Schipperges gilt als Vertreter einer sich ganzheitlich verstehenden Medizin, die den Apparaten misstraut und vor einer weiteren Aufteilung der Fachbereiche warnt. Sein umfangreiches Schriftenverzeichnis enthält Arbeiten über Hildegard von Bingen, Paracelsus, Novalis und Nietzsche. "Die Medizin in der Welt von morgen", "Wege neuer Heilkunst" oder "Homo patiens" lauten einige seiner Buchtitel. Er war unter anderem Herausgeber der "Heidelberger Jahrbücher". Auch ein dickes Buch über "Ärzte in Heidelberg" (Edition Braus, 1995) liegt von ihm vor.


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Stand: 8. April 2002