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Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg, herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, Telefon (06221) 58-12000/010, Telefax (06221) 58-12900, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de 2. Dezember 2004 |
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Muslime in Deutschland | |
Stellungnahme des Ausländer-/Migrationsrates der Stadt Heidelberg | |
Die Ermordung des niederländischen Regisseurs Theo van Gogh am 2. November 2004
hat die heftig geführte Diskussion um die Gefahren des islamistischen Terrors
und die Beziehung der in Deutschland lebenden Muslime zu demokratischen
Grundwerten wieder aufleben lassen.
Der Ausländer-/ Migrationsrat der Stadt Heidelberg distanziert sich ausdrücklich von dieser menschenverachtenden Bluttat. Sie stellt einen Angriff auf die Werte und Freiheiten demokratisch verfasster Staaten dar. Die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ist ein hohes Gut, das wir entschlossen gegen jegliche Angriffe verteidigen, die das Ziel haben, dieses Prinzip des Zusammenlebens in dieser Gesellschaft zu unterminieren. Nichtsdestotrotz möchten wir unsere Sorge über die möglichen politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen dieser abscheulichen Tat für die Stellung der in Deutschland lebenden Muslime zum Ausdruck bringen. Diese Sorge sehen wir insbesondere durch den alarmierenden Brandanschlag auf die Moschee in Sinsheim bei Heidelberg bestätigt. Die berechtigte Empörung über den Mord an Theo van Gogh darf nicht dazu verleiten, die Gesamtheit der Muslime in Deutschland in die Nähe eines menschenverachtenden und undemokratischen Ideologieverdachtes zu rücken. Die Tendenz vieler Migranten, sich auf die eigene religiöse Identität zurückziehen, liegt z. T. in der als abweisend empfundenen Haltung der deutschen Gesellschaft begründet. Dieser Eindruck wird durch die undifferenzierte und teilweise polemische Kritik am Islam verstärkt. Die religiöse Hinwendung vieler Muslime darf nicht als Gefahr für die Gesellschaft schlechthin hochstilisiert werden. Im Gegenteil ist die Einsicht notwendig, dass der Islam in all seinen Schattierungen nicht lediglich eine Gastarbeiterreligion ist, sondern zu einem Bestandteil der eigenen, d. h. deutschen Kultur, geworden ist. Die Diskussion über die Stellung des Islam in der deutschen Gesellschaft muss in der breiten Öffentlichkeit stattfinden und sich vor Polemiken auf beiden Seiten hüten. Sie darf sich nicht in "deutsche Ankläger" und "muslimische Verteidiger" aufspalten. Erst der vorurteilsfreie und gleich berechtigte Diskurs schafft die Möglichkeit von Identifikation und baut Isolierungstendenzen auf muslimischer Seite ab. Mit dieser Stellungnahme unterstreichen die Mitglieder des Ausländer- / Migrationsrates der Stadt Heidelberg ihren Willen, einen Beitrag für die Integration der hier lebenden Migranten in Übereinstimmung mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland zu leisten. Vorstand des Ausländerrates/Migrationsrates |
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Seniorenfasching weiter kostenlos | |
Die Seniorenfaschingsveranstaltungen in der Stadthalle werden wegen ihrer
kulturellen und sozialen Bedeutung auch im Jahr 2005 durchgeführt, ohne dass
von den Besucher/innen Eintritt erhoben wird. Das beschloss der Haupt- und
Finanzausschuss der Stadt Heidelberg in seiner Sitzung am 1. Dezember mit einer
deutlichen Mehrheit, die fast alle im Ausschuss vertretenen Parteien und
Wählergruppen umfasste.
In dem von Oberbürgermeisterin Beate Weber vorgelegten Beschlussvorschlag der Verwaltung war ebenfalls die Beibehaltung der Seniorenfaschingsveranstaltungen 2005 in der Stadthalle vorgesehen, es sollten aber pro Gast sechs Euro Eintritt erhoben werden. Das ist weniger als ein Viertel dessen, was eine Eintrittskarte zu den regulären Karnevals-Prunksitzungen in der Stadthalle kostet, hätte aber bei 1.000 Besucher/innen 6.000 Euro eingespart. Die Mehrheit des Haupt- und Finanzausschusses wies diesen Vorschlag ebenso zurück wie einen Antrag der GAL, den Eintrittspreis für die Seniorenfaschingsveranstaltungen auf drei Euro festzusetzen. Deren Argument: Etwas sollten die Seniorinnen und Senioren schon bezahlen, denn es gebe in der Stadthalle schließlich auch keine kostenlosen Faschingsveranstaltungen für Familien mit Kindern. |
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