Begünstigt wurde das Spitzenergebnis 1998 durch die Briefwahl für die Bundestags- und die Oberbürgermeisterwahl, aber auch dadurch, dass im Juli Tausende von KFZ-Haltern die Verkehrsbehörden "stürmten", um in den Besitz einer durch Bundesverordnung vorgeschriebenen Ozon-Plakette zu kommen. "Hier hat sich einmal mehr bewiesen, wie segensreich die Übertragung der KFZ-Zulassung auf die Bürgerämter war", erklärt Oberbürgermeisterin Beate Weber. Während bei den Zulassungsstellen im Umland enorme Wartezeiten entstanden, konnte der Andrang in Heidelberg auf elf Stellen verteilt und damit entzerrt werden.

Auch 1999 haben die Heidelberger/innen das dezentrale Verwaltungsangebot bestens genutzt: 242.535 Besucher/innen wurden gezählt. Ausgeklammert von den Zählungen wurde auf Grund seiner zentralen Position das Bürgeramt Mitte, um für die anderen Bürgeramts-Außenstellen in den Stadtteilen unverfälschte Zahlen zu bekommen. Nimmt man die Besucherzahlen des Bürgeramts Mitte hinzu, erreichen die Bürgerämter eine Gesamtbesucherzahl von weit über 320.000 Personen jährlich. Damit ist das Bürgeramt das meistfrequentierte Amt der Stadtverwaltung Heidelberg. Kein Wunder, dass es zum Vorbild für Städte im In- und Ausland geworden ist. Seit 1992 haben sich 150 Delegationen über das "Heidelberger Modell" vor Ort informiert.

Dass die Bürgerämter nicht nur Zeit und Wege sparen, sondern auch die Umwelt schonen, hat die Universität Heidelberg bestätigt: Weil die Bürgerämter ganz in Reichweite liegen und oft zu Fuß erreicht werden können, bleibt die Umwelt bei 240.000 Besuchern jährlich von rund 800.000 Kilogramm Schadstoffen wie beispielsweise Kohlendioxid verschont.

Problematisch für die Mitarbeiter/innen der Bürgerämter ist nach wie vor die Konzentration der Besucher/innen auf die Morgen- und Vormittagstunden. Als kundenfreundliches Serviceangebot, das nicht zuletzt den Kundenstrom zu entzerren hilft, hat das Bürgeramt auch mittags geöffnet. "Auf die Dauer", so Bürgeramtsleiter Rudi Lerche, "würden wir uns allerdings wünschen, dass die Bürgerinnen und Bürger unsere langen Öffnungszeiten voll ausnutzen, damit wir unnötigen Stress bei den ohnehin stark belasteten Mitarbeiter/innen vermeiden können."

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Stand: 02. Oktober  2000