Der nach Großherzog Karl Friedrich von Baden benannte
Karlsplatz erstreckt sich auf der Fläche des 1803 niedergelegten
Franziskanerklosters. Die für die kleinparzellige Altstadt
ungewöhnlich große Platzanlage eröffnet einen
ungehinderten Blick aufs Schloss, das Joseph von Eichendorff
einst als größte und schönste Ruine Deutschlands
pries. Dessen große Anziehungskraft erklärt sich
nicht allein aus der kurfürstlichen Vergangenheit. Die
mächtige Ruine der im Pfälzischen Erbfolgekrieg
1689 und 1693 sowie vom Blitzschlag im Jahre 1764 zerstörten
Anlage faszinierte die Besucher schon vor 200 Jahren.
Dem französischen Emigranten Graf Charles de Graimberg
gelang es, die bis dahin als Steinbruch benutzte und geplünderte
Schlossruine vor dem endgültigen Verfall zu bewahren.
Romantiker wie Achim von Arnim und Clemens von Brentano entdeckten
und beschrieben ihre Schönheit und historische Einzigartigkeit.
Noch um 1900 gab es Pläne, das Schloss wieder komplett
aufzubauen. Verwirklicht wurde jedoch nur auf der zur Stadt
gewandten Seite der Friedrichsbau, ein prachtvoller Palast
der Spätrenaissance.