stadtblatt-Sonderbeilage zum Blättern

stadtblatt  / 23. Oktober 2019 6 INTERKULTURELLES ZENTRUM „WIR SIND HEIDELBERG“ Orte neu erleben „The Helpless“ bringt Interkultur und ungewöhnliche Orte zusammen I t is a very rare man,who does not victimize the helpless.(„Es ist ein außergewöhnlicher Mensch,der die Hilflosen nicht zu Opfern macht.“) – Dieser Satz inspirierte Jagoda Marinić, Leiterin des Interkulturel- len Zentrums, gemeinsam mit dem französischen Künstler Jean-Luc Cornec dazu, eine Skulptur zu ent- werfen, die das Verhältnis zwischen Mehrheiten und Minderheiten und das ebenbürtige Zusammenleben in der Gesellschaft aufgreift und so in den öffentlichen Raum trägt. Das Zitat stammt aus dem Werk „No Name in the Street“ von James Baldwin, der durch seine kompro- misslosen Texte zu den Themen Identität, Rassismus und Homo- sexualität zu einer Ikone der afro- amerikanischen Minderheit und der queeren Community wurde. Cornec verwandelte die 46 Buch- staben des Zitats in ein erlebbares Kunstwerk, das sich auf der Schloss- wiese wie eine Ruine in die Um- gebung einpasste. Die Buchstaben wurden so angeordnet, dass sie erst bei näherem Betrachten den Satz als Ganzes erkennen ließen. Die Skulp- tur war vom 10. Juni bis zum 22. Juli 2018 täglich für zahlreiche Besuche- rinnen und Besucher des Schloss- gartens zugänglich und durch ver- schiedene thematisch passende Aktionen um das Kunstwerk,wie die „Kurze Nacht des Vorlesens“, wurde die Botschaft James Baldwins aufge- griffen und vertieft. Die „Kurze Nacht des Vorlesens“ stellte die selbstverfassten Texte von Heidelbergerinnen und Heidelbergern zu Respekt vor Minderheiten und dem Zitat von James Baldwin in den Mittelpunkt. ( Foto IZ/Stadt Heidelberg) Stadtteile neu verbinden Enge Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen ist ein wichtiger Bestandteil der Vernet- zungsarbeit im IZ Z ur Vernetzung von wichtigen Heidelberger Akteuren veran- staltete das Interkulturelle Zentrum am 5. November 2018 ein Netzwerk- treffen für Vertretungen der Stadt- teilvereine sowie der Migranten- selbstorganisationen (MSOs). Neben dem gegenseitigen Kennenlernen stand die Entwicklung von neuen Formaten für mehr Zusammenar- beit auf der Agenda. Es wurde Raum geboten, um über die eigenen Er- fahrungen zu berichten, neue Mit- glieder zu gewinnen und von den Erkenntnissen der anderen zu pro- fitieren, um hilfreiche Impulse für das eigene Engagement zu erhalten. Das Netzwerktreffenwurde mit dem „Dinner for Ehrenamt“ am 23. Janu- ar 2019 fortgesetzt. Hier bestand die Möglichkeit,in lockerer Atmosphäre die bereits geknüpften Kontakte zu vertiefen und über neue Kooperatio- nen zu sprechen.Außerdem wurden die Räumlichkeiten des Interkultu- rellen Zentrums besichtigt, welche Vereine und Initiativen für vielfäl- tige Aktivitäten,wie Besprechungen oder interne Workshops, buchen können. Workshops Um vor allem die MSOs und die inter- kulturellen Initiativen zu stärken, veranstaltet das Interkulturelle Zent- rum regelmäßig Workshops zu rele- vanten Themen der Vereinsarbeit. Hierwerden dieVereine professionali- siert undmit den städtischen Struktu- ren bekannt gemacht. Zur Qualifizie- rungwurden imRahmen des Projekts Workshops,wie „Projektentwicklung“ und „Social Media für Vereine“ ange- boten.DieseWorkshopswird das IZ in Zukunft weiterhin anbieten. Das IZ lud Vertreterinnen und Vertreter der MSOs und der Stadtteilvereine zum Netzwerktreffen ein, um gemeinsam über neue Ideen der konstruktiven Zusammenarbeit zu reden. ( Foto Rothe)

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