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stadtblatt  / 7. November 2018 6 Weniger Heidelberger armutsgefährdet Bericht zur sozialen Lage: Anteil der Emp- fänger von Sozialleistun- gen zurückgegangen D ie Stadt Heidelberg hat am 6. November ihren dritten Be- richt zur sozialen Lage vorgelegt. Er basiert auf Daten von 2016 und zeigt: In Heidelberg sind heute weniger Menschen armutsgefährdet als zum Zeitpunkt der letztenDatenerhebung im Jahr 2009.Der Bericht wird in den kommenden Wochen in den Gremi- en des Gemeinderats diskutiert. „Die Netzwerke für Unterstützung sind in unserer Stadt eng geknüpft, auch dank vieler Partner, die sich gemeinsam mit uns für ein soziales Heidelberg engagieren.Aber auch in einer vergleichsweise wohlhaben- den Stadt wie Heidelberg dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen“, sagt Oberbürgermeis- ter Prof. Dr. Eckart Würzner. Erstellt wurde der Bericht von „SIM – Sozial- planung und Quartiersentwicklung, München“, einem unabhängigen Dienstleister. Ergebnisse des Berichts › › Weniger Hilfeempfänger: Der Anteil der Menschen, die auf staat- liche Unterstützung angewiesen sind, ist deutlich gesunken: Ins- gesamt ist trotz Zuwanderung die Zahl der Menschen, die Hartz IV, Sozialhilfe nach dem SGB XII, Wohngeld oder Asylbewerber- leistungen bekommen um 0,8 Prozentpunkte zurückgegangen – von 8,4 Prozent auf 7,6 Pro- zent. Heidelberg hat außerdem die gerings- te Schuldnerquote Ba- den-Württembergs. › › Erhöhtes Armutsrisi- ko: Zu den besonders von Armut gefährde- ten Gruppen zählen wie überall Alleiner- ziehende und Famili- en mit mehreren Kin- dern. Die Altersarmut ist dagegen Ende 2016 eher noch nachrangig, wird in den nächsten Jahren voraussicht- lich aber ansteigen. › › Kinderarmut: Das Ar- mutsrisiko von Kin- dern ist seit dem Be- richt 2011 gesunken. 2016 lebte nur noch jedes neunte Kind in einem Hartz IV-Haushalt, im Bericht zuvor war es noch jedes achte. Viele Unterstützungsangebote Der Bericht bescheinigt Heidelberg insgesamt eine Vielzahl hervorra- gender, aufeinander abgestimmter Unterstützungsangebote von Kom- mune,Wohlfahrtsverbänden und Eh- renamtlichen. Dazu gehören Tafeln oder Kleiderkammern, der Heidel- berg-Pass oder das Sozialticket. Hilfe versprechen auch finanzielle Un- terstützungsangebote wie die „Ak- tion Nähe“ der Stadtwerke oder die Schuldnerberatung. Zu den Baustei- nen gehören auch die Leistungen der Bahnhofsmission, von Manna oder die allgemeine Sozialberatung. Handlungsempfehlungen Der Bericht zur sozialen Lage gibt auch Handlungsempfehlungen. Schwerpunkte sind die Integration von Langzeitarbeitslosen, die Siche- rung und Weiterentwicklung der Angebote für Kinder, Jugendliche, Familie und Senioren sowie die Stär- kung der Quartiersarbeit und Ver- besserung der Niederschwelligkeit der Angebote. Bürgermeister Dr. Jo- achim Gerner: „Auch wer wenig im Geldbeutel hat,soll in Heidelberg die Chance auf gerechte Teilhabe an Bil- dung,Kultur und gesellschaftlichem Leben haben.“ eu www.heidelberg.de/stadtblatt AKTUELLES Im Vergleich der Stadtkreise hat Heidelberg zusammen mit Ulm die geringste Mindestsicherungsquo- te. Die Quote zeigt den Anteil der Empfänger von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter/bei Erwerbsminderung und Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes gemessen an der Bevölkerung. ( Quelle: Statistische Bundes- und Landesämter) Haushalt mit positivem Ergebnis 2017 und 2018 ein deutliches Plus erwirt- schaftet – Schulden unter Plan D ie Stadt Heidelberg hat das Haushaltsjahr 2017 mit einem deutlichen Plus abgeschlossen: Die Einnahmen im Ergebnishaus- halt übertrafen mit 595,6 Millionen Euro die Ausgaben von 588,1 Milli- onen. Sehr positiv ist auch der er- wirtschaftete Zahlungsmittelüber- schuss in Höhe von 27,9 Millionen Euro. Er stand für Investitionen im Finanzhaushalt zur Verfügung. Die- se Zahlen legte die Stadtverwaltung jetzt dem Gemeinderat vor. Mit 15 Millionen Euro lagen die Kre- dite im Haushaltsjahr 2017 deutlich unter der Plansumme von 36,2 Milli- onen.Die Stadt konnte zudem stärker investieren: 76,5 Millionen Euro. Ge- plantwaren 67,2Millionen. Ein Inves- titionsschwerpunkt lag in der Moder- nisierung von Schulen. Auch das Haushaltsjahr 2018 gestal- tet sich deutlich positiver als ange- nommen. Der städtische Haushalt wird voraussichtlich mit einem po- sitiven Ergebnis abschließen. Ins- gesamt erwartet die Stadt eine Ver- besserung im Ergebnishaushalt von 46,5 Millionen Euro im Vergleich zur angesetzten Planung. Diese hatte ein negatives Ergebnis von 7,7 Milli- onen Euro vorgesehen. 2018 müssen lediglich 15 Millionen Euro an Krediten aufgenommenwer- den, 24,3 Millionen weniger als ge- plant.Damit wird der Schuldenstand Ende 2018 mit voraussichtlich rund 189 Millionen Euro deutlich unter dem ursprünglich erwarteten Betrag von 234,7 Millionen liegen. chb www.heidelberg.de/haushalt Schlangenweg Neue Naturparktafel Am Einstieg zum Schlangenweg nahe der Alten Brücke weist jetzt eine Tafel auf den Pfad zum Philosophenweg hin.BürgermeisterWolfgangErichson stellte kürzlichdas Schildmit Hinwei- sen zur Geschichte desWegs vor. Foto: Stadt Heidelberg Abbildung 13: Mindestsicherungsquote im kommunalen Vergleich zum 31. Dezember 2016 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Regionaldatenbank Deutschland. 6,6 6,6 7,7 8,3 8,7 9,1 9,8 11,9 12,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 Mindestsicherungsquote 2016 (in Prozent) Anteil der Empfänger von Sozialleistungen an der Stadtbevölkerung

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