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stadtblatt  / 22. August 2018 2 CDU Alexander Föhr wir-schaffen-was.de Liebe Heidelbergerinnen und Heidel- berger, in den vergangenen Wochen wurde emotional über die Einfüh- rung eines verpflichtenden „Gesell- schaftsjahres“ nach der Schulzeit dis- kutiert. Die Meinungen dazu gehen weit auseinander. Die Gegner spre- chen von kaum zu überwindenden rechtlichenHürden sowie von einem massiven und nicht zu rechtfertigen- den Eingriff in die Lebensplanung junger Menschen. Die Befürworter setzen darauf, eine Plattform für mehr gesellschaftlichen Zusammen- halt zu schaffen, unabhängig von Herkunft, Bildung oder Lebensent- würfen. Das könnte in einer Zeit, in der die Gesellschaft immer weiter auseinanderdriftet und das „Ich“ viel stärker zu sein scheint als das „Wir“, eine Chance für mehr Zusammen- halt und gegenseitiges Verständnis sein. Dahinter steckt auch die Frage, wie sehr wir betonen wollen, dass in einer freiheitlichen und demokra- tischen Gesellschaft Staatsbürger nicht nur Rechte und Ansprüche ge- genüber dem Staat haben, sondern auch Pflichten. Ich selbst habe mei- nen „Pflichtdienst“ damals bei der Bundeswehr im schönen Odenwald abgeleistet. In meiner Grundausbil- dungsgruppe dienten junge Männer aus ganz Deutschland. Sie hatten un- terschiedliche Lebenswege und mit einigen pflege ich bis heute, rund 17 Jahre danach, noch Kontakt. Sie mer- ken schon: Ich habe Sympathie für das Gesellschaftsjahr und finde, dass die Diskussion darüber nicht einfach so weggewischt werden darf. Eini- ge Monate des Lebens in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen, ganz gleich ob bei der Bundeswehr, in der Pflege, im Rettungsdienst oder wo auch immer, kann eine persönliche Bereicherung sein. Auch freiwillige Initiativen und ehrenamtliches En- gagement sind zweifellos eine solche Bereicherung. Mein Tipp: Wer eine neue Erfahrung machen und ins Eh- renamt „schnuppern“ möchte,ist am 15. September beim Freiwilligentag genau richtig. In der gesamten Re- gion engagieren sich Freiwillige in unterschiedlichen Projekten. Viele davon suchen noch Unterstützung. In Heidelberg sind über 30 Projekt- anmeldungen eingegangen. Bei- spiele: gemeinsam den Heilpädago- gischen Hort des Caritasverbands neu streichen, Grabanlagen auf dem Bergfriedhof pflegen, den Carport des Malteser Hilfsdienstes renovie- ren, im Pflegeheim St. Hedwig, dem Bethanien Krankenhaus oder dem Mehrgenerationenhaus gärtnern und viele weitere tolle Aufgaben. Anmeldung auf wir-schaffen-was.de oder bei der FreiwilligenAgentur un- ter 06221 7262172. Weiterhin schöne und erholsame Sommertagewünscht Alexander Föhr 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Frank Wetzel Grün hilft Heidelberg Die Trockenheit und die Hitze der letzten Wochen zeigen es ganz deut- lich: Der Klimawandel ist nunauch in Heidelberg angekommen. Gefährlich für Ältere, Kranke und Kleinkinder, belastend für alle anderenMenschen, existenzbedrohend für Pflanzen - für sie ist Wasser eine Überlebensfra- ge. Öffentliche Grünflächen sind z.T. braun, die schönen Sommerblumen in den Parkanlagen leiden. Dennoch haben wir es hier noch erträglich, da uns die Topografie Fallwinde aus dem Odenwald beschert und der Neckartäler Wind die Nacht abkühlt. Ganz wichtig sind die noch intakten Grünflächen: Handschuhsheimer Feld, die landwirtschaftlich genutz- ten Flächen in Kirchheim, Pfaffen- grund und Wieblingen sowie das noch unangetastete Feld zwischen Rohrbach und Kirchheim. In der dicht bebauten Stadt zählt jedes grü- ne Blatt.Und hier liegt eine mögliche Lösung. Heidelberg kann die globale Erwärmung nicht aufhalten,aber wir können lokal handeln. Pflanzen ver- dunsten Wasser und kühlen damit die Umgebung. Die Blätter binden zusätzlich Staub und isolieren gegen Schall. Pflanzen werfen Schatten und verhindern somit das Aufheizen der darunterliegenden Flächen. Bei rich- tiger Auswahl der Bepflanzung in der Stadt bekommen Insekten und vie- le andere Tiere Nahrung, Nist- und Schlafplätze. Und - natürlich tragen Pflanzen auch in der Stadt leckere und gesunde Früchte. Warum haben wir in Heidelberg so wenig begrünte Fassaden? Der Efeu muss nicht an einer verputztenWand wachsen, er kann ebenso gut und ohne Beschädigung eine Stahlbeton- wand begrünen.Zur Blüte imOktober ist er ein Insekteneldorado.Wie kom- men wir zu ausreichender Bepflan- zung? Solange die Maxime das maxi- maleAusnützen des Baufeldes ist,fast gar nicht. Solange die Fassaden nicht für vertikales Grün vorgesehen sind, auch nicht. Und solange nur exten- sive Dachbegrünung gefordert wird, ebenfalls nicht. Wir brauchen einen Schlüssel, der die nötige Qualität und Quantität an Bepflanzung vorgibt. Zum Stellplatzschlüssel und dem Schlüssel für Kinderspielplätze noch eine weitere Vorgabe? Ja, bitte! Denn so können wir Heidelberg lebenswert erhalten. Mir ist klar, dass Bepflan- zung zwischen die Fronten Rentabi- lität und sozialerWohnungsbau gerät. Umso wichtiger ist die richtige Defi- nition des Schlüssels für die notwen- dige Bepflanzung. Das 2015 erstellte Stadtklimagutachten ermöglicht per Simulation, verschiedene Szenari- en von Bebauung und Bepflanzung durchzuführen, und kann dabei hilf- reich sein. Ich möchte den Ansatz weiterverfolgen und freue mich über Anregungen zu diesemThema. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de SPD Mirko Geiger Chance ergreifen - zweites Ausbil- dungshaus ermöglichen Fachkräftemangel ist nach einer ak- tuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar für regionale Betriebe das „Geschäftsri- siko Nummer 1“. Durch unbesetzte Ausbildungs- und Fachkräftestel- len kommt es schon heute zu Wert- schöpfungsverlusten und damit zu entgangenen Steuereinnahmen. Wohnraum in Heidelberg ist knapp und teuer. Dies gilt gerade für Auszu- bildende. Daher war es wichtig, dass die Stadt Heidelberg, gemeinsam mit lokalen Partnern, bundesweit eines der ersten Ausbildungshäuser zum 1. September 2016 in der Südstadt er- öffnet hat. Mit seinen 66 Studios bie- tet das Ausbildungshaus den lokalen Betrieben, vor allem kleineren und mittelständischen Betrieben, einen Vorteil im Wettbewerb um Berufs- nachwuchs. Den Auszubildenden bie- tet es eine arbeitsortnahe Unterkunft und ein soziales Umfeld. Vor Ort gibt es Sprachkurse, eine sozialpädagogi- sche Begleitung sowie ein Seminar- programm, das für alle Heidelberger Auszubildende geöffnet ist. Durch die soziale Integration wird Ausbil- dungsabbrüchen vorgebeugt, und die Standortbindung vonAuszubildenden gefördert. Erste Erfahrungen belegen: Das Haus leistet, über seine Funktion als Wohnheim hinaus, einen wich- tigen Beitrag zur Stabilität des Wirt- schaftsstandortes Heidelberg und bietet Mehrwerte für alle Beteiligten. Das erste Ausbildungshaus deckt je- doch den Bedarf der Wirtschaft nicht ausreichend ab. Insgesamt 14 Unter- nehmen haben Bewohnerinnen und Bewohner im Haus untergebracht. Ständig treffen weitere Anfragen ein. Auch Firmen, die bereits ein oder mehrere Zimmer anmieten,sind drin- gend auf der Suche nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Es ist notwendig den Ausbildungsstandort Heidelberg für junge Nachwuchskräf- te weiterhin attraktiv zu gestalten und die Rahmenbedingungen für eine Ausbildung zu stärken, damit die lo- kalen Betriebe auch zukünftig ihren Fachkräftebedarf decken können. Es gilt die Chance zu ergreifen und an den bisherigen positiven Erfah- rungen anzuknüpfen und ein zwei- tes Ausbildungshaus in Heidelberg zu ermöglichen. 06221 58-4715-0/-1 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de Fraktionsgemeinschaft GAL/HDp&e Judith Marggraf Kommunalwahlkampf Vorschau Da hat die RNZ das Sommerloch ja interessant gefüllt: Was die ‚großen‘ Parteien imWahlkampf 2019wollen: Da sind die,diemit den Rezepten des vergangenen Jahrhunderts (wir bau- en einfach mehr Straßen und Brü- cken) die Pendlerströme in den Griff STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT

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