stadtblatt zum Blättern

stadtblatt  / 11. Juli 2018 6 RADVERKEHR Heidelberg geht Rad-Offensive an Maßnahmenbündel vorgestellt - zusätzliche Radachse vom Süden ins Neuenheimer Feld H eidelberg ist eine Fahrradstadt. 35 Prozent der Bürgerinnen und Bürger legen hauptsächlich mit dem Velo ihre Wege innerhalb der Stadt zurück – ein Wert, den in Deutsch- land nur wenige andere Radhoch- burgen wie Münster oder Freiburg erreichen. „Wir wollen die Attraktivität für die Radfahrer weiter steigern“, erklärt Oberbürgermeister Professor Dr. Eck- art Würzner. „Dazu gehen wir eine Rad-Offensive mit einem ganzen Maßnahmenbündel an.“ Gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Jürgen Odszuck, Alexander Thewalt, Leiter des Amts für Verkehrsmanagement, und dem städtischen Radverkehrsbe- auftragten Jochen Sandmaier stellte er jetzt die Planungen bei einer Rad- tour vor Ort vor. Radachse vom Süden ins Neuenheimer Feld Der aktuell größte Brocken innerhalb der Offensive: Der Bau einer zusätz- lichen Rad-Achse vom Heidelberger Süden über den Neckar in das Neu- enheimer Feld. Zu Spitzenzeiten sind hier jeden Tag rund 12.000 Radler un- terwegs. Als Vorbild dient der bereits bestehende kreuzungsfreie Radweg von der Südstadt in die Bahnstadt auf den ehemaligen Bahntrassen. Bei dem hohen Verkehrsaufkommen an Radfahrern legt die Stadt Radwe- ge grundsätzlich nur noch getrennt vom Fußverkehr an. Radbrücken über Bahngleise und Neckar Die Stadt geht jetzt die zwei letzten großen Teilprojekte für die Nord- Süd-Achse an. Die Gneisenaubrücke verbindet die Bahnstadt mit Berg- heim über die Bahngleise hinweg. Derzeit läuft das Genehmigungs- verfahren. 8,5 Millionen Euro ste- hen bereit, inklusive Fördermittel von 1,7 Millionen durch das Land. „Wir haben das Ziel, dass wir noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen können“, erklärt OB Würzner.An die Gneisenaubrücke soll sich eine Rad- und Fußwegverbindung über den Neckar ins Neuenheimer Feld an- schließen.Hierzu startet die Bürger- beteiligung am kommenden Freitag, 13. Juli (siehe Beitrag unten). Für den Ersten Bürgermeister Jürgen Odszuck ist der Verkehr eine wich- tige Herausforderung für die Stadt: Heidelberg sei eine dynamischwach- sende Großstadt – auch das Verkehr- saufkommen erhöhe sich kontinuier- lich. „Mit der umfassenden Stärkung des Fahrradverkehrs drehen wir an einerwichtigen Stellschraube“,so der Erste Bürgermeister. Weiterentwicklung Ost-West-Achse Daneben plant die Stadt die Weiter- entwicklung der Ost-West-Achse. Sie sieht beispielsweise eine Umge- staltung des Adenauerplatzes vor, mit neuen Radstreifen und Ampeln. Die Arbeiten sollen ab Februar 2019 beginnen. Hinzu kommt der schritt- weise Lückenschluss des bestehenden Radwegenet- zes. Ebenfalls geplant sind weitere Fahrradstraßen. In der Vorbereitung sind der- zeit 20 Abschnitte. Verbesserungen im Rad- wegenetz realisiert Hei- delberg auch im Rahmen anderer Verkehrsprojekte. So bekommen Radfahrer beispielsweise zwei eigene Spuren auf der neuen Brü- cke nach Eppelheim, die im Rahmen des Mobilitätsnet- zes gebaut wird. Auch am Hauptbahnhof verbessert sich die Situation künftig für Radler im Zuge des Umbaus des Bahnhofs- vorplatzes. Regionale Radschnellwege Zudem setzt sich die Stadt gemein- sam mit Nachbargemeinden und dem Verband Region Rhein-Neckar dafür ein, interkommunale Rad- schnellwege zu schaffen. Anvisiert werden Radschnellwege in nörd- licher Richtung entlang der Berg- straße bis nach Darmstadt, nach Südwesten bis Schwetzingen, nach Süden bis Bruchsal. Zudem soll die Verbindung nach Leimen ausgebaut werden. Für den Radschnellweg nach Mann- heim hat das Land die Baulastträ- gerschaft übernommen. Auch hier ist eine Bürgerbeteiligung geplant (siehe Beitrag unten). stö Bei einer Radtour stellten Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (l.) und Erster Bürger- meister Jürgen Odszuck Heidelbergs geplante neue Radwege vor. ( Foto Rothe) Radverbindung über Neckar Bürgerforum am 17. Juli - Online-Beteiligung ab dem 13. Juli Die Stadt Heidelberg plant eine neue Rad- und Fußwegverbindung über den Neckar zwischen Berg-heim und dem Neuenheimer Feld. Dabei entsteht auch eine neue Brücke zwi- schen der Ernst-Walz-Brücke und demWieblinger Wehr. Damit soll un- ter anderem eine komfortable Anbin- dung der südlichen und südwestli- chen Stadtteile an das Neuenheimer Feld erreicht werden. Bürgerschaft und Interessengrup- pen werden an der Planung beteiligt: So findet am Dienstag, 17. Juli, ab 18 Uhr ein Bürgerforum im Bürgerhaus Bahnstadt statt. Die Online-Beteili- gung läuft vom 13.Juli bis zum 29.Juli im Internet. www.heidelberg.de/ radverbindung lgr Radschnellweg Infoabend am 12. Juli Das Regierungspräsidium Karlsru- he plant eine Radschnellverbindung zwischen Heidelberg und Mann- heim. Zum Start der Öffentlichkeits- beteiligung findet am Donnerstag, 12.Juli,um18Uhr eine Informations- veranstaltung statt. Im Merian-Saal der Stadthalle erläutern Fachleute den aktuellen Planungsstand. Inte- ressierte sind herzlich eingeladen. Die Trasse soll vom Paradeplatz in Mannheim bis zum Hauptbahnhof oder zum Zoo in Heidelberg führen. Radfreundliche Stadt Bundesweit vorne dabei Der Fahrradklima-Index des Allge- meinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), misst die Fahrradfreund- lichkeit von Kommunen. Heidelberg rangiert bundesweit auf Platz 7 un- ter den Städten vergleichbarer Grö- ßenordnung. Für Jochen Sandmaier, seit 2014 Fahrradbeauftragter bei der Stadt Heidelberg,ist „der siebte Platz auf dem Fahrradklima-Index ein Ansporn, im Urteil der Fahrradfah- rerinnen und Fahrradfahrer noch besser zu werden.“

RkJQdWJsaXNoZXIy NDI3NTI1