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stadtblatt  / 16. Mai 2018 2 CDU Otto Wickenhäuser Besuch bei Freunden Vom 02. bis zum 20.04. waren meine Frau und ich mit dem Freundeskreis Kumamoto in Japan unterwegs.Die- se Reise war in jeder Hinsicht sehr prägend und lehrreich. Stationen waren neben der Heidelberger Part- nerstadt Kumamoto u.a. die Städte Tokio,Kanazawa,Kagoshima,Okina- wa,Kyoto,Osaka und Nagasaki. Überall sind wir sehr freundlich empfangen worden. Unsere örtli- chen Gesprächspartner haben sich riesig gefreut,mit uns als Deutschen und Heidelbergern in Kontakt zu kommen.Dies hat dazu geführt,dass sie sich unfassbar bemüht haben, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir wur- den nicht nur vorzüglich bewirtet, sondern hatten durch ein umfäng- liches Rahmenprogramm die Gele- genheit,mehr über Land, Leute,Kul- tur und Politik zu erfahren. Dabei sind mir verschiedene Dinge aufge- fallen, von denen wir auch hierzu- lande einiges lernen können: Zunächst ist der ÖPNV in Japan her- vorragend organisiert. Abgesehen von der beeindruckenden Pünkt- lichkeit von Bussen und Bahnen sind diese – wie auch die Stationen – von absoluter Sauberkeit. Auch die Nutzung ist sehr komfortabel: Mit einer Zeitkarte – wie es sie in Heidelberg seit Neuestem z.B. für die Nutzung des Thermalbades gibt – kann man dort auch den ÖPNV nutzen. So wird nur die Zeit abge- rechnet, die man mit der Nutzung des Verkehrsmittels tatsächlich zubringt. Übrig gebliebenes Gutha- ben kann man in den Geschäften der Bahnhöfe und Stationen ver- konsumieren. Ihr Wohnungs- und Platzproblem haben die Japaner dadurch gut gelöst, dass mitunter auch mutiger in die Höhe gebaut wird als hierzulande. Dabei sind nicht nur gesichtslose Hochhäuser entstanden, sondern teilweise an- spruchsvolle Gesamtkunstwerke, die etwa über Aussichtsplattformen miteinander verbunden sind. In der Landwirtschaft sind mir die genos- senschaftlichen Strukturen aufge- fallen. Bauern nutzen die großen Gerätschaften gemeinsam, sodass die alten kleinteiligen Strukturen teilweise fortbestehen und die Be- triebe trotzdem wettbewerbsfähig bleiben konnten. Als Fazit meiner Reise hoffe ich,dass wir das freundschaftliche Verhältnis zu Kumamoto beibehalten und fort- entwickeln können. Die Menschen sind unglaublich herzlich und as- soziieren Heidelberg fast nur posi- tiv. An unserer Kultur und unserem Leben besteht ein großes Interesse. Allen Heidelbergerinnen und Hei- delbergern möchte ich daher raten: Machen Sie von den tollen Möglich- keiten der Partnerschaft mit unse- ren Freunden aus Kumamoto eben- falls Gebrauch! Es lohnt sich! 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Felix Grädler Kinderbetreuung in Heidelberg Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiges Ziel in unse- rer Gesellschaft.Die verlässliche und planbare Betreuung von Kindern - gerade auch im Kleinkindbereich - ist dafür eine derwichtigstenGrund- lagen. Umso wichtiger ist es, hierfür von staatlicher und städtischer Seite bestmögliche Betreuungsmöglich- keiten für Kinder zu schaffen. Neben der Optimierung der Gebüh- renstrukturen, die zu gerechteren Betreuungsentgelten führen,hat der Gemeinderat kürzlich die kostenlose Kinderbetreuung für einkommens- schwache Familien beschlossen.Das ist bisher einmalig in Deutschland. Genauso wichtig ist es zu prüfen, ob wir ausreichend Betreuungsangebo- te in unseren Stadtteilen anbieten. Die in der Bedarfsplanung vorgeleg- ten Quoten von 103% für 4.534 Kinder imKindergartenbereich sind in Ord- nung, täuschen aber nicht darüber hinweg, dass in einigen Stadtteilen - gerade in den beiden Bergstadttei- len - keine ausreichenden Angebote existieren. Hier muss die Stadt drin- gend handeln.Auch Verschiebungen in den südlichen Stadtteilen (Kirch- heim, Rohrbach, Südstadt) bez. eini- ger Schließungen werden wir genau beobachten und gegebenenfalls um städtische Angebote erweitern. Im Bereich der Betreuung von unter 3-Jährigen sieht es leider nicht so gut aus. Auch wenn wir wohl bun- desweit ganz gut abschneiden, kön- nen aktuell nur für 53% der Kinder unter 3 Jahre Betreuungsangebote vorgewiesen werden. Heidelberg steht als wachsende Stadt mit stei- genden Kinderzahlen dabei vor ei- ner Herausforderung.Es sollte unser Anspruch sein, die Anzahl der Plätze weiter zu erhöhen und eine qua- litativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten. Wir müssen zudem darauf einwirken, dass die Angebote der privaten Träger gegenüber den städt. Angeboten auch preislich ver- gleichbar bleiben. Die Planbarkeit der Betreuung muss verbessert wer- den. Ein Platz im „Wunschkinder- garten“ sollte zudem für Familien das Ziel sein. Die Betreuungszeiten sollten bei Bedarf ausgeweitet wer- den können. Die aktuellen Informationen der Stadtverwaltung sagen, dass alle Nachfragen nach Betreuungsplät- zen erfüllt werden. Das deckt sich leider nicht immer mit dem Feed- back, das wir bekommen. Das Portal „MeinKind.de“ ist mittlerweile die zentrale Bewerbungs- und Anmel- destelle für alle Kitaplätze in Heidel- berg.Wir haben die Stadtverwaltung beauftragt, die Erfahrungen bei der Vergabe bzw. Vermittlung von Be- treuungsplätzen über „MeinKind. de“ zu evaluieren. Wenn Sie positi- ve oder negative Erfahrungen ge- macht haben, lassen Sie es uns wis- sen.Schreiben Sie mir an: graedler@ gruene-heidelberg.de 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de SPD Karl Emer Pro Uni,pro Lebensqualität Holprig war der Start der ersten Arbeitsphase im Beteiligungsver- fahren zum Masterplan im Neuen- heimer Feld (INF). Überraschung bis Entsetzen löste die kurz vor der Sitzung des Forums ergangene Ankündigung aus, dass die Uni- versität ihren Flächenbedarf für die kommenden Jahrzehnte fast verdoppelt: Zu den jetzt genutzten 1 Mio. qm sollen weitere 800.000 kommen. Niemand will die erfolg- reiche Weiterentwicklung unserer hervorragenden Universität ernst- haft hemmen. Also muss auch über eine Ausweitung in dieser Dimen- sion seriös in der Stadtgesellschaft gesprochen werden und Meinungs- bildung auf Faktenbasis stattfinden können. Doch darf dann eine solche Zahl nicht ohne jegliche fundierte Erläuterung in den Raum gewor- fen werden. Will die Universität den Masterplanprozess in trans- parenter und solidarischer Weise erfolgreich voranbringen, muss sie ihre für die Stadtentwicklung re- levanten Planzahlen – bezogen auf jeweilige wissenschaftliche und klinische Bereiche – offen darlegen. Nur dann kann in verantwortlicher Weise detailliert nach geeigneten Entwicklungsmöglichkeiten Aus- schau gehalten werden und der nö- tige Entscheidungsprozess voran- kommen. Wir sehen uns durch die Entwick- lung der letzten Tage in unserer vor zwei Jahren vertretenen und mehr- heitlich im Gemeinderat durchge- setzten Haltung bestätigt, dass die ursprünglich vorgesehene Zwei- teilung der Betrachtungsräume in einen engeren („Blaue Linie“) und einen erweiterten („Rote Linie“) re- alitätsfern war und konsequenter- weise die „Rote“ gestrichen wurde zugunsten des Betrachtungsrau- mes Gesamtstadt mit besonderem Augenmerk auf den Konversionsflä- chen. Nur in einem Dialog auf gleicher Augenhöhe lassen sich die besten Antworten auf die kommenden He- rausforderungen für Stadt und Uni- versität finden, insbesondere für angemessene Mobilitätskonzepte. Demokratische Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert misst sich an der Lebensqualität für alle – inner- halb und außerhalb der Universität. Dazu gehört im INF nach unserer festen Überzeugung ein geeignetes Massenverkehrsmittel, also eine moderne Campusbahn! 06221 58-4715-0/-1 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT

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