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stadtblatt  / 14. März 2018 5 AKTUELLES Die Heidelberger fühlen sich sicher Aber Kriminalitäts- furcht in Teilbereichen gestiegen - Ergebnisse der Sicherheitsbefragung D ie jetzt vorgestellte repräsen- tative Sicherheitsbefragung unter Heidelbergerinnen und Hei- delbergern führte unter anderem zu folgenden Ergebnissen: › Angst vor Einbruch: 21 Prozent der Befragten befürchten, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu wer- den. Bei der Umfrage im Jahr 2009 lag der Anteil bei 12 Prozent. › Angst vor Belästigung: 27 Prozent schätzen es als ziemlich oder sehr wahrscheinlich ein, in den nächs- ten zwölf Monaten durchAnpöbeln belästigt zu werden (2009: 20%). › Angst vor Diebstahl, Sachbeschä- digung, Gewalt: Für 24 Prozent sind diese Straftaten ein großes Problem (2009: 19 %). › Stadtteile mit hoher Kriminali- tätsfurcht: Überdurchschnittlich hoch ist sie im Emmertsgrund und im Pfaffengrund. Im Emmerts- grund ist die Kriminalitätsfurcht generell hoch. Im Pfaffengrund ängstigen sich die Bewohner ins- besondere vor Wohnungseinbruch sowie vor Überfällen und Raub. › Weniger Fremdenfeindlichkeit als in anderen Kommunen: Die The- men Migration und Fremdenfeind- lichkeit sind in Heidelberg weni- ger problembelastet als in anderen Kommunen. Elf Prozent der Befrag- ten sehen in Menschen mit Migra- tionshintergrund und 13 Prozent der Befragten sehen in Geflüchte- ten ein Problem. Bei der Ausländer- feindlichkeit ist gegenüber 2009 ein Zuwachs umdrei Prozentpunkte auf sechs Prozent zu verzeichnen. Sicherheitsbefragung Die dritte Umfrage zur Sicherheits- lage in der Stadt nach 1998 und 2009, an der sich 2.770 Menschen beteilig- ten, trägt auch zur Optimierung der Kriminalprävention bei. Für Bürger- meister Erichson „helfen die Ergeb- nisse der Stadt und dem Polizeiprä- sidium Mannheim, ihre Arbeit und Projekte gezielt an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger auszu- richten und die Kriminalitätsprä- vention weiter zu verbessern“. So kümmert sich in Heidelberg be- reits seit 20 Jahren ein Lenkungsgre- mium um die Belange der Kommu- nalen Kriminalprävention. Ein breit aufgestelltes Netzwerk vereint alle Initiativen und Aktionen. Hieran be- teiligt ist der Verein Sicheres Heidel- berg,dem auch die Stadt angehört. Partnerschaft „Sicher in Heidelberg“ Der gestiegenen Kriminalitäts- belastung in Heidelberg setzen das Land und die Stadt die im Februar 2018 vereinbarte Part- nerschaft „Sicher in Heidel- berg“ entgegen. Die Sicherheits- partnerschaft nimmt mit Schwer- punkteinsätzen der Polizei vor allem die Brennpunkte in der Altstadt und auf der Neckarwiese ins Visier. Ein Fokus liegt auf den besonders auffäl- ligen Diebstahl- und Rauschgift-De- likten. Die Ergebnisse der Befragung sind als Vorlage für denHaupt- und Finanzaus- schuss am21.März einzusehen unter www.gemeinderat. heidelberg.de cca Für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum will die Stadt den Kommunalen Ordnungs- dienst noch einmal aufstocken – von aktuell 16 auf dann 20 Stellen. ( Foto Rothe) „Integration gelingt in weit überwiegendem Maße“ Verwaltung legte Bericht zu unbeglei- teten minderjährigen Ausländern vor D ie Zahl der unbegleiteten min- derjährigen Ausländer (UMA) in Heidelberg ist stabil. Das zeigt der Bericht, den die Verwaltung am 8. März im Jugendhilfeausschuss vorgestellt hat. 113 Jugendliche, die ohne ihre Eltern nach Deutschland geflohen sind, werden derzeit dau- erhaft durch das Kinder- und Ju- gendamt der Stadt betreut. „In Heidelberg haben wir Struktu- ren in einer Qualität schaffen kön- nen, die dazu beigetragen haben, dass bei uns die Integration der Ju- gendlichen in weit überwiegendem Maße gelingt“, sagt die Leiterin des Kinder- und Jugendamts, Myriam Lasso. Hatte das Kinder- und Ju- gendamt vor 2015 im Schnitt jähr- lich etwa zehn UMA in Obhut ge- nommen,waren es im Zeitraum von November 2015 bis September 2017 mehr als 500. Heute ist die Zahl der UMA, die nach Heidelberg kommen, deutlich rückläufig. Die überwiegende Zahl der Jugendli- chen lebt in Heimen oder betreuten Wohnformen, nur wenige in Pflege- familien.60 UMA leben in Heidelberg, die anderen überwiegend im Rhein- Neckar-Kreis. Die dezentrale Unter- bringung habe sich bewährt,so Myri- am Lasso.Insgesamt sind der Stadt in den Jahren 2015 bis 2017 Betreuungs- und Unterbringungskosten in Höhe von 14Millionen Euro entstanden.Die Kosten erstattet das Land. Mehr als dieHälfte der jungenFlücht- linge in Obhut der Stadt kommt aus Afghanistan, die übrigen vor allem aus Syrien und aus afrikanischen Ländern.Für sie besteht Schulpflicht, ein Großteil besucht ein berufsvorbe- reitendes Bildungsangebot an einer beruflichen Schule. Lernunterstüt- zung ist häufig notwendig, hier un- terstützt die Stadt beispielsweise mit Sprachförderung. eu Weitere Informationen unter www.heidelberg-fluechtlinge.de In Heidelberg kümmern sich ehrenamtliche Paten um minderjährige Ausländer, um ihnen die Intergration zu erleichtern. ( Foto Dorn)

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