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stadtblatt  / 14. März 2018 2 CDU Matthias Kutsch Gut zusammenleben: Wie gelingt Integration? Letzte Woche wurden wir im Ju- gendhilfeausschuss über die „Fall- zahlentwicklung und Integration von unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) in Heidelberg“ zwischen 2015 und 2017 informiert. Heidelberg ist aktuell für 113 UMA zuständig. Die meisten stammen aus Afghanistan und Syrien. Nach der anfangs steigenden Zahl pen- delte sie sich ab 2016 auf ca. 40 bis 60 pro Monat ein. Seit 2017 liegt sie bei unter 20 pro Monat. Durch den Rückgang kann die Betreuung in- tensiviert werden. Laut Verwaltung ist der Großteil der UMA inzwi- schen „angekommen“, besucht die Schule, für einige steht eine Aus- bildung bevor. Knapp die Hälfte der UMA ist in einem Verein integriert. Sehr wichtig und erfreulich sind die Fortschritte beim Erlernen der deut- schen Sprache. Für uns als CDU ist klar: Das Beherrschen unserer Spra- che ist der Schlüssel für alles Weite- re.Hier müssen wir auch in Zukunft den Schwerpunkt setzen.Herzlichen Dank an Frau Lasso und ihr Team vom Kinder- und Jugendamt sowie an alle Haupt- und Ehrenamtlichen für ihr hervorragendes Engagement. Viele Menschen leisten in unserer Stadt einen wichtigen Beitrag zur Integration der rund 56.000 Men- schen mit Migrationshintergrund aus etwa 180 Ländern. Um ein gutes Zusammenleben aller Menschen zu fördern, haben wir uns als CDU u.a. erfolgreich für mehr Personalmittel des Interkulturellen Zentrums (IZ) und mehr Sachmittel des AMR ein- gesetzt. Als Stadt fördern wir auch Projekte wie Hausaufgabenbetreu- ung oder Sprachkurse. Das Engage- ment lohnt sich. Kinder aus Migran- tenfamilien haben in Heidelberg überdurchschnittliche Bildungs- erfolge. Meiner Erfahrung nach ge- lingt Integration dort besonders gut, wo wir starke Vereine haben, in denen sich Menschen unterschiedli- cher Herkunft engagieren. Ob in der Kultur, im Sport oder einem ande- ren Bereich: Unsere Vereine leisten Großartiges und haben unsere volle Unterstützung verdient. Zur unbü- rokratischen Unterstützung der vie- len Engagierten haben wir uns als CDU erfolgreich für die Schaffung einer Ehrenamtskoordinatorin im Rathaus eingesetzt. Terminhinweis: Bis zum 25. März finden die Wochen gegen Rassismus statt. Auch wir als CDU beteiligen uns am vielfältigen Programm, das von Jagoda Marinić und ihremTeam im IZ sehr gut organisiert wurde.Am Dienstag, 20. März, diskutieren wir um 18.30 Uhr im „Zum Achter“ in Neuenheimmit Staatssekretärin Se- rap Güler über Rezepte für gelingen- de Integration.Herzliche Einladung! 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Dr. Sandra Detzer Dringend gebraucht: Mehr Frauen in der Politik! Nur 8,25 % der Oberbürgermeis- ter*innen bundesweit sind Frauen, der Frauenanteil im Heidelberger Gemeinderat ist mit 31 % so niedrig wie zuletzt 1984. Für den deutschen Bundestag gilt Ähnliches (Frauenan- teil 31 %) und im Stuttgarter Landtag sitzen mit 24,5 % nicht nur am we- nigsten Frauen im Vergleich aller Länderparlamente, sondern auch weniger als z.B. im afghanischen Parlament in Kabul. Nimmt man den im Grundgesetz festgeschriebenen Grundsatz der Gleichberechtigung ernst, ist also noch einiges zu tun bis zur gleich- berechtigten Teilhabe von Frauen an der Macht. Wieso aber trauen sich nichtmehr Frauen indie Politik?Wie kann man weibliches Engagement fördern? Anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Frauenwahlrecht hatte das Amt für Chancengleichheit mit der Veranstaltung „Wege für Frauen in die Politik“ am vergangenen Freitag im Rathaus alle Interessierten ein- geladen, diesen Fragen nachzuspü- ren. Politische Stiftungen, Parteien und Fortbildungsträger stellten auf einem Markt der Möglichkeiten Un- terstützungs- und Beratungsange- bote vor, in Workshops wurden ein- zelne Themen wie der Nutzen von Mentoring oder der Einstieg in die Kommunalpolitik vertieft. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Podiumsdiskussion über individuelle Wege in die Politik mit der ehemaligen Oberbürgermeiste- rin Heidelbergs Beate Weber-Schu- erholz. Dort wurde deutlich, wo der Hase im Pfeffer liegt: Mehrheitlich wurden bessere strukturelle Voraus- setzungen für Frauen in der Politik angemahnt, wie eine Reform des Landtagswahlrecht, Frauenquoten für Listen und Gremien, systemati- sches Mentoring. Wir Grüne wollen außerdem u.a. das Ehegattensplit- ting abschaffen und bessere Ver- dienstmöglichkeiten in Erziehungs- und Pflegeberufen erreichen, um die wirtschaftliche Situation von Frauen zu verbessern – das erleich- tert auch den Zugang zu politischen Ehrenämtern. Die Vereinbarkeit von Familie und Politik muss zur Selbst- verständlichkeit werden – unsere Fraktionsvorsitzende Beate Deck- wart-Boller hat vor Kurzem an die- ser Stelle das Richtige dazu gesagt. Last, but not least liegt es aber auch immer wieder an uns Frauen selbst zu sagen: Die Hälfte der Macht ge- hört uns. Nicht verschämt und lei- se, sondern selbstbewusst und laut. Frauen sind im Schnitt besser aus- gebildet, haben bessere Schul- und Ausbildungsabschlüsse und zwei- feln dennoch viel zu oft an ihrer Eig- nung.Damit muss Schluss sein – wir können das! 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de SPD Karl Emer Verkehrswende – jetzt! Das jahrelange Ignorierender Schad- stoffbelastungen in Städten aus dem motorisierten Individualverkehr stellt uns jetzt vor riesige Herausfor- derungen. Sehenden Auges wurden in den vergangenen Jahren nicht die zur Abwendung weiterer schäd- licher Folgen erforderlichen Maß- nahmen eingeleitet bzw. blindlings den Aussagen der Automobilindus- trie geglaubt. Nun wissen wir, dass in betrügerischer Absicht gehandelt wurde und wir Verbraucher/Autobe- sitzer sind die Dummen. Nach wie vor weigert sich die Autoindustrie, echt wirksam einzulenken und eine kostenlose Hardwareumrüstung an- zubieten. Nun sind also Fahrverbote möglich – aber nachwelchen Regeln? Die Blaue Plakette lehnt der Verkehrsminister ab, schafft aber kein anderes Instru- ment. Dies kommt einer systemati- schen Verweigerungshaltung gleich. Auf der anderen Seite kommen über diese Diskussion jetzt ein paar The- men auf den Tisch, die Städte und Ballungsräume schon lange auf der Agenda haben: die Stärkung des Umweltverbundes, die ökologische und sozialverträgliche Nutzung von Straßen und Plätzen. Konsequent geht dies nur mit mehr Investitio- nen in den ÖPNV und Radwege, um deren Attraktivität und Sicherheit zu erhöhen. Wir alle werden weiter- denken müssen. Die Städte müssen mehr Unterstützung von Bund und Land einfordern, um die Finanzie- rungsgrundlage zukunftsfest zu ma- chen. Wir wollen die Chancen der momentanen Debatten hin zu einer wirklichen Verkehrswende nutzen. Andere Länder sind hier z. T. schon weiter. Während bei uns immer noch viel zu sehr auf das Auto auch im innerstädtischen Verkehr gesetzt wird, verstärkt sich in vielen euro- päischen Städten der Trend zuguns- ten Bus und Bahn, zu Fuß und Fahr- rad. Außerdem müssen künftig die Möglichkeiten der Digitalisierung eingesetzt werden zur intelligenten Nutzung und Steuerung aller Ver- kehrsmittel. Auch bisher Undenk- bares muss erwogen werden wie die Einführung der City-Maut anstelle von Fahrverboten. Einladung: Veranstaltung zu Smart Mobility am 21.4.Mehr Infos https:// spd-fraktion-heidelberg.de/gesell schaft-digital-und-nachhaltig/ 06221 58-4715-0/-1 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT

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