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stadtblatt  / 7. März 2018 2 CDU Dr. Jan Gradel CDU fordert erneut Kurzstrecken- ticket für alle Stadtteile Liebe Heidelbergerinnen und Heidelberger, vor wenigen Tagen konnten wir lesen, dass sich nun auch die Mannheimer für ein ech- tes (also ausgedrucktes) Kurzstre- ckenticket für Busse und Bahnen einsetzen wollen. Das ist gut so und eine langjährige CDU-Forderung. Für verbesserungswürdig halten wir die Ausgestaltung des Mannheimer Vor- schlags: Demnach soll das Ticket nur vier Haltepunkte weit reichen. Als CDU fordernwir keine starre Zahl von Haltestellen,sondern ein Zeitlimit (15 Minuten). Denn eine Fahrt beispiels- weise von Peterstal nach Ziegelhau- sen zum Einkaufen umfasst deutlich mehr als vier Haltestellen.Wir haben daher unserenAntrag erneuert. Die Umsetzung des ausgedruckten Kurzstreckentickets scheiterte bis- her an der Ablehnung der Verant- wortlichen bei RNV und VRN. Die Begründung war stets die gleiche: keine Akzeptanz in den kleinen Ge- meinden, zu viel Bürokratie bei den Unternehmen, Unwille einen Zu- satztarif einzuführen, Schwierigkei- ten bei der Abrechnung, Verlust von Einnahmen etc. Wir können diese Argumente nur schwer verstehen. Denn schließlich gibt es den Tarif schon.Zum einen als elektronischen Kurzstreckentarif für registrierte Smartphones und zum anderen als Papierticket.In Mannheimwie auch in Heidelberg ist es als City-Ticket bekannt. Die Nutzung ist aber auf die Kernstadt beschränkt, in Heidel- berg zwischen S-Bahnhof Altstadt und Hauptbahnhof. Gerade in den Stadtteilen wäre ein solches Angebot vonnöten. Wir se- hen den Bedarf insbesondere bei der älteren Bevölkerung. Die Zahlung von über fünf Euro für eine Fahrt hin und zurück z.B. für kleinere Besor- gungen ist übertrieben und so wird im ÖPNV meist keine Alternative gesehen. In den oft steilen Randla- gen ist eine Nutzung des Fahrrades für Einkäufe kaum möglich, und so benachteiligt man zeitgleich die Wohnbevölkerung in den Stadt- teilen und die Geschäftswelt. Dem Argument, man fürchtet Einnah- meverluste, kann ich nur vehement widersprechen: Busse und Bahnen fahren in den Randlagen außer in den Rushhours nahezu leer, ein zu- sätzliches Kurzstreckenangebot führt hier eher zur Verminderung von Verlusten und nicht zu Einnah- meverlusten.Wir hoffen, dass durch die neue Unterstützung aus Mann- heim etwas mehr Bewegung in die Angelegenheit kommt und der VRN nun endlich auch ein Kurzstrecken- ticket für alle einführt. Bevölkerung, Geschäftswelt und unser Klima wer- den es danken.Wir von der CDU blei- ben da dran – unterstützen Sie uns dabei. Ihr Stadtrat Jan Gradel 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Christoph Rothfuß Weniger Autoverkehr – mehr Lebensqualität und Sicherheit Dies ist nicht zuletzt aufgrund des Dieselskandals und den damit ein- hergehenden Schadstoffemissionen möglich. Immer mehr Städte wollen im Innenbereich den Autoverkehr reduzieren und damit mehr Lebens- raum für die Bürger*innen schaffen. DerAutoverkehr inHeidelberg ist zum Glück bereits seit 20 Jahren rückläufig – und dies trotz erheblicher Zubauten und Zuwächse anArbeitsplätzen.Dies zeigen innerstädtische Zählergebnis- se sowie Zählungen an den großen Zufahrtsstraßen, auch der Pkw-Besitz pro 1000 Einwohner nimmt ab.Weni- ger innerstädtischer Autoverkehr ist inzwischen zum Teil parteiübergrei- fendes Ziel, auch Oberbürgermeister Würzner äußerte sich beimDieselgip- fel diesbezüglich. Dabei unterstützen wir ihn gerne. Dieses Ansinnen muss sowohl durch Förderung für die einen als auch durch Einschränkungen für die anderen unterlegt werden, d.h. den Umweltverbund aus Rad- und Fußverkehr sowie ÖPNV stärken,aber auch restriktive Maßnahmen gegen- über demPkwdurchsetzen. Die Altstadt erhält künftig eine zu- sätzliche Elektro-Buslinie, die direkt zum/vom Hauptbahnhof fährt, auch der Radverkehr erhält eine zusätzli- che Fahrspur am Ende der Ebert-An- lage zur direkteren Anbindung nach Westen. Der Gemeinderat hat auf unseren Antrag mindestens acht zu- sätzliche Carsharing-Parkplätze im Innenstadtbereich beschlossen (plus mindestens je zwei weitere in Hand- schuhsheimund Rohrbach).DesWei- teren ist das Projekt Verkehrsberuhi- gung Altstadt auf einem erfreulich guten Wege, sodass der Gemeinderat bald ein Pollerkonzept (und später auch ein Logistikkonzept) beschlie- ßen kann. Wobei hier lediglich die bestehende Straßenverkehrsord- nung mithilfe technischer Mittel durchgesetzt wird. Zusätzlich haben wir beantragt, die Parkgebühren in den Parkhäusern von 1,50 auf 2 € zu erhöhen. Die letzten (Teil-)Erhöhun- gen stammen aus den Jahren 2001 bzw. 2007, das Parkhaus Karlsplatz kostete z. B. 1991 schon 3DM/Std. Die ÖPNV-Preise steigen jährlich um ca. 3 %. Ebenfalls auf unseren Antrag hin wird der Gemeindevollzugsdienst um weitere zehn Personen aufge- stockt sowie ein Gutachten erstellt, wie Lückenschlüsse im Radnetz be- hoben werden können. Die Sicher- heit schwächerer Verkehrsteilneh- mer*innen spielt eine große Rolle dabei, den fahrenden und parkenden Kraftfahrzeugverkehr zu verringern. Das laufende Sicherheitsaudit, wel- ches u.a. die Schulwege sicherer ma- chen soll, hat zurecht festgestellt, dass z.B.in der Landfriedstraße in der Altstadt das beidseitige Gehwegpar- ken aufgehobenwerden muss. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de SPD Michael Rochlitz Willy-Hellpach-Schule Vor Kurzem besuchte die SPD-Frakti- on die Willy-Hellpach-Schule (WHS), um sich über den aktuellen Zustand zu informieren. Nach ausführlichem Rundgang durch die verschiedenen Gebäudeteile und Außenbereiche müssen wir leider festhalten: Der Zustand der Willy-Hellpach-Schule ist eine Schande für die Schulstadt Heidelberg. 1957 wurde die Schule fertiggestellt und bis heute hat sich fast nichts geändert. Zwar wurden 2013 und 2015 ein paar bauliche Nach- besserungen (Dachsanierung, Akus- tikdecken, neue Verbindungsbrücke undAufzugwegen der fehlenden Bar- rierefreiheit) durchgeführt. Räumli- che und pädagogische Verbesserun- gen, um den beteiligten über 1.400 Schülern, ca. 100 Lehrern und der Verwaltung eine angenehmeArbeits- atmosphäre zu verschaffen, wurden offensichtlich völlig „vergessen“. So fehlen Aufenthaltsräume für Schüler und Lehrer sowie weitere Klassen- zimmer, im Winter ist es eiskalt und im Sommer aufgrund der Einfach- verglasung unerträglich heiß. Bei Starkregen regnet es rein, sogar Efeu wächst durch ein Fenster. Die beiden Lehrerzimmer sind viel zu klein und viel zu laut. Trotz der skandalösen baulichen Zustände leisten Kollegi- um, Schulleitung und Verwaltung hervorragende Arbeit. Leider haben berufliche Schulen keine Lobby. Die zum Teil schon erwachsenen Schü- ler*innen,die meist nur drei Jahre an der WHS sind, „ertragen“ ihre Schul- zeit an der WHS eher emotions- und fassungslos.Wohlfühlen tut sich hier niemand. An den allgemeinbilden- den Gymnasien wäre bei diesen Zu- ständen schon längst die Hölle los. Für die Sanierung derWHS,die schon mehrfach verschoben wurde, stehen imDoppelhaushalt2019/20nur3,2Mio. zur Verfügung, der Rest von 23,8 Mio. soll offenbar in den Folgejahren auf- gewendet werden. Dies bedeutet aber, dass die WHS frühestens 22/23 fertig wird. Die SPD-Fraktion fordert, die ehemalige Springer-Schule (JSS) umgehend zu renovieren, damit die WHS in die ehemalige JSS umziehen kann.Sofort danachmuss der Umbau beginnen. Weitere vier Jahre ohne grundlegende Verbesserungen für alle Beteiligten der WHS sind für die SPD-Fraktion nicht hinnehmbar. 06221 58-4715-0/-1 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de Fraktionsgemeinschaft GAL/HDp&e Michael Pfeiffer Wer wo was sagen darf, ... ... darüber lässt sich trefflich streiten. Nachdem sich die GAL mit viel Ener- gie und Beharrlichkeit gegen die Mei- nung unseres Oberbürgermeisters durchsetzen konnte und der gesamte Gemeinderat sich einstimmig für ein Rederecht der Kinderbeauftragten (alle zwei Jahre 15 Minuten) ausge- sprochen hatte, soll es nun eine Rolle rückwärts geben.Mit demÄltestenrat STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT

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