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stadtblatt / 28. Februar 2018 7 AKTUELLES Teilhabe: „Es gibt noch viel zu tun!“ Interview mit der Kommunalen Behin- dertenbeauftragten Christina Reiß A ls Kommunale Behinderten- beauftragte setzt sich Christi- na Reiß für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Hei- delberg ein.Dabei berät sie unter an- derem die Stadtverwaltung und den Gemeinderat. Kürzlich hat sie ihren Jahresbericht 2017 vorgelegt. Behindertenbeauftragte Christina Reiß Über welches erreichte Ziel 2017 freuen Sie sich besonders? Christina Reiß Ich freue mich, dass Heidelberg ‒ gefördert vom Land ‒ eine App zur Routenplanung für Barrierefreiheit entwickelt. Schön ist auch, dass einige Lokale und Ge- schäfte durch die Kampagne „Hür- denlos rein“ motiviert wurden, eine mobile Rampe anzuscha en. Mit dieser können Menschen im Roll- stuhl oder mit Kinderwagen einige Stufen überwinden. Zur Bundes- tagswahl habe ich alle Wahllokale für den Online-Führer heidelberg. huerdenlos.de erfassen lassen. Und es gab vielfältige Informationen und Angebote, damit Menschen mit Be- hinderungen ihrem Recht auf po- litische Beteiligung nachkommen können. Was hätte im vergangenen Jahr nach Ihrer Ansicht besser laufen können? Reiß Es wurde viel über die Schaf- fung bezahlbarenWohnraums disku- tiert und es wurden auch Zielzahlen festgelegt. Ich hätte mir gewünscht, dass auch konkrete Zahlen zum Bau bezahlbarer barrierefreier Wohnun- gen zum Beispiel für die nächsten zehn Jahre festgelegt werden. Es be- steht schon jetzt ein großes Defizit. Durch den demografischen Wandel wird der Bedarf steigen. Welche Probleme erschweren den Alltag von Menschen mit Behinderung haupt- sächlich? Reiß Die Möglichkeiten zur Teil- habe am gesellschaftlichen Leben sind immer noch erschwert. Hinter diesem abstrakten Begri verbergen sich Fragen wie: Kann ich mit mei- nem Hörgerät diesem Vortrag lau- schen, wenn so viele Umgebungs- geräusche da sind? Wie kann mein Vater imRollstuhl mit demTaxi vom Bahnhof zu mir nach Hause kom- men? Wie kann ich als Elternteil im Rollstuhl am Elternabend in der Schule meines Kindes teilnehmen? Es gibt noch viel zu tun! neu Mit der Kampagne „Hürdenlos rein“ warb die Kommunale Behindertenbeauftragte bei Geschäften für Rampen, mit der sich Stufen überwinden lassen. ( Foto Dittmer) Christina Reiß hält Sprech- stunden ab,zu festenTermi- nen oder nach Vereinbarung. Nächster Termin: Freitag,23. März,13 bis 14.30 Uhr,Bürger- amt Handschuhsheim. 06221 58-15590 behindertenbeauftragte@ heidelberg.de www.heidelberg.de/ behindertenbeauftragte Sprechstunde 100 Jahre Frauenwahlrecht Veranstaltungen zum Jubiläum vom 8. bis 17. März - Diskussi- onsrunde von Politike- rinnen am 9. März Deutschland feiert in diesem Jahr 100 Jahre Frauenwahlrecht. Zu die- semAnlass startet dasAmt für Chan- cengleichheit der Stadt Heidelberg mit einer Veranstaltungsreihe über politische Mitwirkungsmöglichkei- ten von Frauen bereits zum Interna- tionalen Frauentag am 8.März. Die ersten Veranstaltungen: › Donnerstag, 8. März, 19.30 bis 22 Uhr: Filmabend im Karlstorkino: „Die göttliche Ordnung“ von Petra Biondina Volpe › Freitag,9.März,15 bis 17 Uhr, Messe „Wege für Frauen in die Politik“ , Großer Rathaussaal, Marktplatz 10: Politische Stiftungen, Organi- sationen und Vereine präsentie- ren ihre Fortbildungsprogramme. Workshops zu den Themen „Men- toring“ und „Politikeinstieg“, „Netzwerken“, „Selbstdarstel- lung“ und „Kommunalpolitik“, „Social Media“ und „Stimmtrai- ning“ › Freitag, 9. März, 17.30 bis 19 Uhr, Podiumsdiskussion , Großer Rat- haussaal, Marktplatz 10. Politi- kerinnen, unter anderem Beate Weber-Schuerholz, ehemalige Oberbürgermeisterin von Heidel- berg,sowie die Stadträtinnen Sand- ra Detzer und Sahra Mirow, disku- tieren über ihreWege in die Politik. Mehr zum weiteren Programm unter www.heidelberg.de/chancen gleichheit >Aktuelles Landesehrennadel für Günter Bitsch Für sein langjähriges Engagement als Vorsitzender des TSV 1949 Pfaffen- grund sowie für viele weitere ehrenamtliche Tätigkeiten hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem Heidelberger Günter Bitsch (2.v.r.) die Ehrennadel des Landes verliehen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner überreichte kürzlich die Auszeichnung. Der Geehrte hat unter anderem den TSV für den Behindertensport geöffnet, das Angebot für Senioren ausgebaut und Sport mit und für Flüchtlinge in den Verein integriert. ( Foto Rothe)

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