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stadtblatt / 28. Februar 2018 12 KULTUR UND FREIZEIT Termine www.heidelberg. de/veranstal tungen Ein Team für die Oper Ulrike Schumann und Thomas Böckstiegel sind die neuen Opern- direktoren D ie Dramaturgin Ulrike Schu- mann sowie der Kulturmana- ger Thomas Böckstiegel überneh- men ab der Spielzeit 2018/2019 als Operndirektionsteam die Verant- wortung für die Musiktheater-Spar- te des Theaters und Orchesters Hei- delberg. Das Team möchte die künftige Aus- richtung und Gestaltung des Spiel- planes sowie die Aufstellung des Ensembles nach gemeinsamen Ide- en gleichberechtigt entwickeln und umsetzen. „Wir haben mit dem neu- en Leitungsteam zwei Menschen auf Augenhöhe, die sich ergänzen und als Team handlungsfähiger sind“, sagt Intendant Holger Schultze. Mit dieser Neuausrichtung reagiert das Theater und Orchester Heidelberg zudem auf aktuelle bundesweite Forderungen nach enthierarchisie- renden Leitungskonzepten an sub- ventionierten Bühnen. Die gebürtige Dresdnerin Ulrike Schumannwar als Opern-Dramatur- gin an den Theatern Bonn und Osna- brück. Thomas Böckstiegel begann seine Theaterlau ahn beim renom- mierten Kunst- und Theaterfestival RuhrTriennale.Anschließend führte ihn sein Weg an das Theater Dort- mund, das Aalto-Theater Essen und an die Bühnen der Stadt Wuppertal. Slawische und englische Oper sollen künftig ins Blickfeld rücken. Ange- dacht ist außerdem spartenübergrei- fendes Musiktheater für junge Men- schen. Die Heidelberger Tradition der Ur- und Erstau ührungen sowie Wiederentdeckungen wird unter dem neuen Team fortgeführt.Ebenso das Barockfest „Winter in Schwetzin- gen“,das sich dann der deutschen Ba- rockoper zuwendenwird. eu Weitere Informationen unter www.theater.heidelberg.de (v.l.) Thomas Böckstiegel, Ulrike Schumann und Theaterintendant Holger Schultze freuen sich auf die Zusammenarbeit in Heidelberg. ( Foto Rothe) „Beben“ bei Theaterfestival Einladung zu Mül- heimer Theatertagen Mit dem Stück „Beben“ ist das The- ater und Orchester Heidelberg in diesem Jahr zum ersten Mal zu den traditionsreichen Mülheimer The- atertagen eingeladen, dem bedeu- tendsten Festival für deutsche Ge- genwartsdramatik. In diesem Jahr findet es vom 12.Mai bis 2. Juni statt. Vergeben wird dort der mit 15.000 Euro höchst dotierte Dramatiker- preis im deutschsprachigen Raum. Die Autorin des Stückes „Beben“, Maria Milisavljevic, wurde 2016 mit dem Autorenpreis des Heidelber- ger Stückemarkts ausgezeichnet. „Beben“ erö nete auch den Stü- ckemarkt 2017 in Heidelberg. Die Autorin beschäftigt sich mit der tagtäglichen Terrorangst. Auf ihrer ‚Textfläche‘ berichten sechs Dar- steller von Amokläufern, Terrorat- tentätern, Flüchtlingen im Mittel- meer, einem Soldaten, der ein Kind erschossen hat und danach damit nicht klarkommt. In Heidelberg war die Inszenierung von Erich Sidler zuletzt im Januar 2018 zu sehen. Weitere Informationen unter www.theater.heidelberg.de Antworten auf Informationen über die Welt Die Astrophysikerin Pippa Goldschmidt ist Literatur-Stipendiatin Autorin Pippa Goldschmidt Wie kann man sich den Alltag einer Li- teratur-Stipendiatin vorstellen? Pippa Goldschmidt Jeden Morgen mache icheinenSpaziergang auf dem Dilsberg. Die Wälder hier sind sehr schön und ganz anders als bei mir zu Hause in Edinburgh. Nach dem Spa- ziergang sitze ich am Schreibtisch. Normalerweise verbringe ich sechs Stunden am Tag damit, zu schreiben. Den Tag beginne ich damit,Tagebuch zu schreiben,um in die richtige Stim- mung zu kommen. Sie leben in der schottischen UNES- CO-Literaturstadt Edinburgh. Worin besteht die größte Ähnlichkeit, worin der größte Unterschied zu Heidelberg? Goldschmidt Die größte Ähnlich- keit mit Heidelberg besteht darin, dass auch Edinburgh eine alte und schöne Stadt ist, mit einem Schloss mitten im Stadtzentrum. Und natür- lich ist Edinburgh, wie Heidelberg, eine sehr literarische Stadt.Der größ- te Unterschied? Edinburgh ist die Hauptstadt eines kleinen Landes,wo- gegen Heidelberg eine relativ kleine Stadt in einem großen Land ist. Sie sind studierte Astrophysikerin. Wie sind Sie zur Schriftstellerei gekommen? Goldschmidt Als ich umdie zwanzig war,habe ichganz allmählichmit dem Schreiben begonnen und mit Ende dreißig habe ich an der Universität Glasgowmeinen Master in kreativem Schreiben gemacht. Dann habe ich angefangen, meinen ersten Roman „Weiter als der Himmel“ zu schreiben. Seit dessen Verö entlichung bin ich Vollzeit-Schriftstellerin. Naturwissen- schaften geben uns Informationen über die Welt, sie erzählen uns aber nicht,wie man darauf antworten soll. Das kann Kunst und Fiktion. Mit welchem Ergebnis möchten Sie nach drei Monaten Künstlerresidenz nach Edinburgh zurückkehren? Goldschmidt Mit vielen,vielenWör- tern! Ich arbeite derzeit an Essays über meinen Großvater und plane ge- rade meinen nächsten Roman, der in der Antarktis spielt.Ich ho e,mit vie- len Erinnerungen zurückzukehren an meine Tre en mit den wunderbaren Autoren,die hier leben. eu Am 1. Februar hat die briti- sche Autorin Pippa Gold- schmidt eine dreimonatige Künstlerresidenz im Kom- mandantenhaus Dilsberg angetreten. Sie ist die erste gemeinsame Literatur-Sti- pendiatin der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis e.V. und der UNESCO City of Litera- ture Heidelberg.Die 49-jähri- ge Astrophysikerin hat unter anderem für die Weltraum- behörde gearbeitet und ist „live“ zu erleben: › 22.März,19.30 Uhr: Haus der Astronomie,Heidelberg › 20. April, 19.30 Uhr: Museum Haus Cajeth,Heidelberg › 27. April, 19.30 Uhr: Kom- mandantenhaus,Dilsberg Pippa Goldschmidt

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