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DIE HEIDELBERGER

Lore Schröder-Gerken

Jugend ohne Arbeit

Lore Schröder-Gerken

„Leichter Aufwind auf dem Arbeitsmarkt“ hieß es Anfang Juni in der Presse, und mal wieder wurde nicht der ständig steigende Anteil arbeitsloser Jugendlicher erwähnt, der die Hartz IV-Kosten auch hier in Heidelberg in die Höhe schnellen lässt. Und wie in den vergangenen Jahren: Keine Aussicht auf Besserung! Da hilft auch nicht, dass Frau Merkel dieses Problem zur Chefsache erklärt, Lehrstellen sind auch in Heidelberg äußerst knapp und beinahe unerreichbar für Hauptschüler mit schlechten Noten, ohne Abschluss oder mit Migrationshintergrund mit nicht ausreichenden Sprachkenntnissen. Das wird jedoch schöngeredet und -gerechnet. Diese Jugendlichen werden zwischengeparkt in so genannten Praktika oder „berufsvorbereitenden Maßnahmen“ und sind so als Schulabgänger erst mal „versorgt“ bis zum Ende der Schulpflicht mit 18 Jahren.

Wem soll man Vorwürfe machen? Der Wirtschaft, dem Handwerk? Kaum! Viele dieser Jugendlichen verfügen nach Abschluss der Schule nicht über die notwendigen Grundkenntnisse, einfachsten Qualifikationen und Umgangsformen, die für eine Lehrstelle erforderlich sind. Also muss an den Schulen etwas geändert werden, die Jahr für Jahr viele ausbildungsunfähige Schüler entlassen. Wir warten gespannt auf die für Juli angekündigten Vorschläge der Stadt, die Hauptschulsituation hier in Heidelberg so zu verändern, dass die Bedingungen geschaffen werden, die eine bessere zukunftsorientierte Ausbildung an den Hauptschulen möglich machen.