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Ernst Gund

„UNESCO Creative City of Literature“: Heidelbergs Bewerbung um den Titel

Ernst Gund

Das UNESCO-Programm „Creative Cities“ gibt es in sieben Sparten: Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk, Literatur. Nur eine deutsche Stadt ist bisher Teil des Unesco-Netzwerkes: Berlin als City of Design. In Europa gibt es drei Unesco-Literaturstädte: Dublin, Edinburgh und Reykjavik. Heidelberg hat alle Voraussetzungen als City of Literature, Mannheim bewirbt sich um den Titel UNESCO-City of Music. Beide Profile, die Literatur- und die Musikstadt, wären Leuchttürme der Metropolregion Rhein-Neckar. Bürgermeister Dr. Gerner hat daher 2011 eine Kommission gegründet zur Vorbereitung der Bewerbung, die im Herbst 2012 erfolgen soll. Die Arbeit des Expertengremiums wird koordiniert von Frank Zumbruch, dem Beauftragten für Kultur- und Kreativwirtschaft. Gründe für die Bewerbung sind genug vorhanden: Goethe, Hölderlin, Brentano und Eichendorff waren hier und haben deutliche Spuren hinterlassen. Hilde Domin, Torch alias Frederik Hahn, Sascha Stanisic u.v.m stehen für die Jetztzeit. Für Heidelberg zählen auch die Bibliotheca Palatina, die Manessische Liederhandschrift und ganz besonders der „Heidelberger Katechismus“, der nächstes Jahr sein 450-jähriges Jubiläum feiert. Zum Festakt hat sich das holländische Königshaus als Gast angesagt. Während der 18. Heidelberger Literaturtage wird auf einem Podiumsgespräch am Samstag, 12. Mai, die „Literaturstadt Heidelberg“ thematisiert. Teilnehmer sind Alison Bowden, Direktorin des UNESCO City of Literature Trust in Edinburgh (seit 2004), Halldór Gudmundsson, Verlagsleiter in Reykjavik, der jüngsten UNESCO-Literaturstadt (seit 2011) und der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Jürgen Boos.

Wir wünschen den vielfältigen Bemühungen Erfolg und werden auch im Gemeinderat die Bewerbung unterstützen. Wie aus dem Kulturamt verlautete: als Mitglied des UNESCO-Netzwerkes würde Heidelberg nachhaltig und auch von außen als Literaturstadt gestärkt werden. Der Titel UNESCO Creative City of Literature ist nicht als Gütesiegel zu verstehen, sondern als Arbeitsauftrag. So sehen wir das auch.