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Das Interkulturelle Zentrum (IZ) als gute Sozialpolitik

Der/die oberflächliche Betrachter/-in könnte meinen, der aktuelle „Bericht zur sozialen Lage“ und das „Interkulturelle Zentrum“ (IZ) hätten nichts miteinander zu tun. Es ist gut, dass im Plenum des AMR am Donnerstag, 29. September 2011, beide Themen beraten werden, denn sie sind miteinander verwoben. Für Ausländer/-innen bleibt die soziale Lage trotz der Anstrengungen der Stadt und einiger ermutigender Entwicklungen angespannt.

Der Vorstand des Ausländerrates/Migrationsrates (von links) Waseem Butt, Gifta Martial, Michael Mwa Allimadi (Foto: Stadt Heidelberg)

Wenn nach dem Sozialbericht der Heidelberger Wohnungsmarkt dazu beiträgt, dass unterschiedliche Lebenswelten und gesellschaftliche Teilhaben weit auseinanderliegen, dann bedarf es schon allein deswegen eines IZ in zentraler Lage, wo sich Menschen mit Migrationsgeschichte untereinander sowie mit der Mehrheitsbevölkerung begegnen können.

Wenn ausländische Schüler/-innen in Gymnasien unterrepräsentiert und bei Abgänger/-innen ohne Abschluss überrepräsentiert sind, dann brauchen die Stadt und die Schulen einen weiteren Kanal wie das IZ, um die Angebote den Eltern nahezubringen.

Der Bericht entlarvt die alte Theorie, dass alle aus Erwerbsgründen Eingewanderte im Alter wieder in die Herkunftsländer zurückkehren, als Trugschluss. Daher ist auch ein IZ notwendig, das darauf ausgerichtet ist, die Potenziale von Menschen mit Migrationsgeschichte zu erwecken („Empowerment“) und dem Abdriften älterer Ausländer/-innen in Isolation und Einsamkeit entgegenwirkt. Laut Bericht ist die Datenerhebung zu Menschen mit Migrationsgeschichte schwierig, so dass die Gefahr fehlerhafter Statistiken steigt. Das IZ mag neue Möglichkeiten der Datenerhebung eröffnen und mit erhöhter Datenqualität zu verbessertem Mitteleinsatz führen.

Das „Interkulturelle Zentrum“ kann und wird nicht alle Probleme lösen (helfen) und kann nicht alles auf einmal. Aber das IZ ist nicht nur ein zentraler Baustein guter Integrationspolitik, sondern ein wichtiger Baustein zielgerichteter kommunaler Sozialpolitik. Deswegen sind alle Ressourcen gut angelegt, ein IZ zu schaffen, welches von den Zielgruppen angenommen wird und gut funktioniert.

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Der Vorstand des Ausländerrates/Migrationsrates: Waseem Butt, Gifta Martial, Michael Mwa Allimadi

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