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„Eine herausragende Persönlichkeit“

Heidelberg trauert um seinen ehemaligen Ersten Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg

Raban von der Malsburg 2008, kurz vor seinem Abschied aus Heidelberg
Raban von der Malsburg 2008, kurz vor seinem Abschied aus Heidelberg (Archivfoto: Rothe)

Prof. Dr. Raban von der Malsburg war von 2000 bis 2008 Erster Bürgermeister und Baudezernent der Stadt Heidelberg. Nach Ablauf der achtjährigen Amtszeit ging er im Juli 2008 in den Ruhestand und zog mit seiner Familie nach Berlin.

In seiner Amtszeit als Baubürgermeister von 2000 bis 2008 ist es ihm gelungen, zahlreiche Bauprojekte anzustoßen und umzusetzen. Beispielhaft dafür stehen: die für ihre exzellente Architektur gewürdigten Neubauten der Neuen Feuerwache und der Gregor-Mendel-Realschule, die Sanierung von Schulen und Kindergärten, die Sanierung der Alten Brücke, der Bau der Straßenbahn nach Kirchheim oder die Erschließung der neuen Wohngebiete Schollengewann und Im Bieth. Darüber hinaus brachte er Vorhaben auf den Weg, die Heidelberg auf Jahrzehnte hinaus prägen: die Sanierung des städtischen Theaters und die Entwicklung des neuen Stadtteils Bahnstadt.

Als Kunsthistoriker und herausragender Kenner der Architektur bereicherte Prof. von der Malsburg die Heidelberger Stadtplanung dabei stets mit einer ganz persönlichen Note.

Raban von der Malsburg wurde 1946 in Niederelsungen (Nordhessen) geboren. Er studierte Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg. 1976 promovierte er hier an der Philosophischen Fakultät. Von 1977 bis zu seiner Wahl zum Ersten Bürgermeister im Jahr 2000 arbeitete er an der Universität Heidelberg, zuletzt als Leiter des Zentrums für Studienberatung und Weiterbildung. Von 1980 bis 2000 gehörte von der Malsburg der CDU-Fraktion im Gemeinderat der Stadt Heidelberg an, von 1986 bis 1995 war er deren Vorsitzender. Neben seiner Tätigkeit für die Stadt Heidelberg war Raban von der Malsburg als Honorarprofessor für Architekturgeschichte und Städtebau an der SRH Hochschule Heidelberg tätig.

„Enormes geleistet“

OB Dr. Eckart Würzner: „Mit Herz und Leidenschaft kämpfte Raban von der Malsburg für seine Überzeugungen. Für ihn stand immer die Sache im Vordergrund. Er war Verfechter einer modernen Stadtentwicklung, die zugleich mit der Tradition Heidelbergs vereinbar ist. Prof. Dr. Raban von der Malsburg prägte als Erster Bürgermeister maßgeblich die Entwicklung Heidelbergs zu einer Wissenschaftsstadt mit hoher Lebensqualität. Er war eine herausragende Persönlichkeit und ein bedeutender Politiker, der Enormes für Heidelberg geleistet hat.“

„Er prägte die Stadt“

Beate Weber, ehemalige Oberbürgermeisterin: „Prof. Dr. Raban von der Malsburg prägte als Erster Bürgermeister die Bebauung der Stadt mit seinen klaren Vorstellungen von kultureller und architektonischer Qualität und einer gerechten Gesellschaft. Er kämpfte für seine Sache in der Verwaltung, gegenüber dem Gemeinderat und in Diskussionen mit den Bürgerinnen und Bürgern, konnte aber auch Kompromisse eingehen. Es ist sehr traurig, dass er den Ruhestand mit seiner Familie und seinen Büchern nur so kurz genießen konnte.“

„Ein Parlamentarier“

Nils Weber, dienstältester Gemeinderat: „Als Stadtrat hat Prof. Dr. von der Malsburg sich für seine Partei und Fraktion und darüber hinaus für die Rechte des ganzen Gemeinderats nachhaltig eingesetzt. Er war ein Parlamentarier durch und durch. Als Bürgermeister hat er den Gemeinderat auch in kontroversen Diskussionen respektiert und immer hervorragend geleitet. Er war in der Lage, weit über Grenzen hinauszudenken und neue Wege zu gehen, mit viel Respekt für die Andersdenkenden. Dafür danken wir ihm und werden ihn stets in bester Erinnerung behalten.“

„Offensives Handeln“

Peter Bresinski, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH: „Prof. Dr. Raban von der Malsburg hat als Aufsichtsratsvorsitzender der GGH der jüngeren strategischen Erneuerung und modernen Entwicklung des Unternehmens den Weg bereitet. Sein offensives Handeln trug entscheidend dazu bei, dass sich die GGH zum modernen Immobilienunternehmen und wichtigen Dienstleistungspartner der Stadt entwickeln konnte.“