Stadt & Leute

Manche Wünsche nicht erfüllbar

Hans-Ulrich Tzschaschel legte seinen letzten Tätigkeitsbericht als Bürgerbeauftragter vor

Hans-Ulrich Tzschaschel hat seine ehrenamtliche Tätigkeit als Bürgerbeauftragter für die Stadt Heidelberg beendet. In der Sitzung des Gemeinderats am 30. März legte er seinen dritten und letzten Tätigkeitsbericht vor.

Hans-Ulrich Tzschaschel
Berichtete zum letzten Mal als Bürgerbeauftragter: Hans-Ulrich Tzschaschel (Foto: Pfeifer)

Seine Jahresbilanz 2005 begann Hans-Ulrich Tzschaschel mit statistischen Angaben: Zu den 43 aus dem Jahre 2004 in den Berichtszeitraum übernommenen Fällen kamen im Laufe des Jahres 75 weitere Fälle hinzu. Von diesen insgesamt 118 Fällen konnten 98 erledigt werden. Die Erledigungen gliederte der Bürgerbeauftragte – aus der Sicht der Bürger – in solche mit und ohne Erfolg sowie in Erledigungen durch Information und Beratung. Nur wenige Fälle erledigten sich durch Umzug oder Nichtweiterbetreiben des jeweiligen Bürgers oder der Bürgerin.

Mit Erfolg wurden 47 Fälle abgeschlossen, ohne Erfolg sieben. In diesen Fällen habe er unberechtigten Vorwürfen gegen städtische Einrichtungen und Dienststellen entgegentreten müssen, sagte Tzschaschel. In weiteren 34 Fällen konnten die Bürgerinnen und Bürger durch geeignete Informationen und Ratschläge zufriedengestellt werden.

Insgesamt habe er den Eindruck gewonnen, „dass die Heidelberger Stadtverwaltung durchgängig bürgerfreundlich und serviceorientiert ist“. Die Ratsuchenden beschwerten sich beim Bürgerbeauftragten auch nicht über eine unfreundliche oder ungeduldige Behandlung, sondern kamen oft „mit den strengen Vorschriften nicht klar, die ihre Begehren gegenüber den einzelnen Ämtern behindern und beeinträchtigen“.

Ein schwieriges Feld sei wieder die Vermittlung in Wohnungsfragen gewesen. Der Bürgerbeauftragte lobte die Aufgeschlossenheit der GGH-Mitarbeiter/innen gegenüber Problemfällen und dokumentierte mehrere erfolgreiche Wohnungsvermittlungen für Großfamilien, für bedürftige Familien und aufgrund besonderer Dringlichkeit. Die Wünsche mancher Wohnungssuchenden nannte er allerdings übertrieben und nicht erfüllbar.

Anhand verschiedener Fallbeispiele verdeutlichte Hans-Ulrich Tzschaschel die unterschiedlichen Probleme und die vom Bürgerbeauftragten herbeigeführten Lösungen. Die Bürgerinnen und Bürger schätzten die Tatsache, dass es bei der Stadt Heidelberg die neutrale, von der Verwaltung völlig unabhängige Einrichtung des Bürgerbeauftragten gibt, wo man ohne Furcht vor Nachteilen Begehren und Beschwerden vorbringen kann.

Der Bericht des Bürgerbeauftragten erhielt – wie seine Tätigkeit insgesamt – das unumschränkte Lob der Sprecher/innen aller Fraktionen und Gruppen des Gemeinderates. Hans-Ulrich Tzschaschel wurde „großes psychologisches Einfühlungsvermögen“ ebenso bescheinigt wie „Geduld und Humor“. Sein Entschluss, die Tätigkeit als Bürgerbeauftragter zu beenden, löste ausdrückliches Bedauern aus.

Der Bericht mache deutlich, so Oberbürgermeisterin Beate Weber, wie sehr die Arbeit des Bürgerbeauftragten zur Befriedung beiträgt. Sie dankte Hans-Ulrich Tzschaschel für seine Tätigkeit und seiner Frau für die dafür aufgebrachte Geduld und verabschiedete ihn mit einem Geschenk. (br.)