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Ebert-Platz: Autos künftig unterirdisch

Unter dem Friedrich-Ebert-Platz baut die Heidelberger Garagengesellschaft eine Tiefgarage – Umfangreiche Vorarbeiten ab Dienstag

Nach langjähriger Diskussion und Vorbereitung ist es so weit: Unmittelbar nach Ostern beginnen die Vorarbeiten für den Bau einer Tiefgarage unter dem Friedrich-Ebert-Platz.

Vom Blech befreit lädt der Friedrich-Ebert-Platz ab 2007 zum Verweilen ein. (Abbildung: Topotek 1)
Vom Blech befreit lädt der Friedrich-Ebert-Platz ab 2007 zum Verweilen ein. (Abbildung: Topotek 1)

Rund 240 Autos sollen hier ab Dezember 2007 unterirdisch auf drei Etagen parken – dreimal so viel, wie bisher oberirdisch Platz finden. Die Heidelberger Garagengesellschaft (HGG) wird rund hundert Verträge für Dauerparker vergeben. Die HGG, die bisher schon die öffentlichen Parkhäuser Kraus (P 6), Kornmarkt/Schloss (P 12) und Nordbrückenkopf (P 16) sowie eine Reihe von Anwohnerparkgaragen betreibt, errichtet die Tiefgarage im Auftrag der Stadt Heidelberg. HGG-Geschäftsführer Michael Jäger: „Dass wir künftig an einem zentralen Standort ein viertes öffentliches Parkhaus im attraktiven HGG-Standard anbieten können, ist eine sehr erfreuliche Entwicklung für die städtische Garagengesellschaft.“

Bevor mit dem eigentlichen Tiefgaragenbau begonnen werden kann, sind eine Reihe von Vorarbeiten erforderlich. Eine Fernwärmeleitung, die quer über den Platz verläuft, sowie Strom-, Gas-, Wasser- und Telefonleitungen, die der Tiefgarage im Wege liegen, müssen umverlegt werden. Die Stadtwerke beginnen damit am Dienstag nach Ostern und müssen ihre Arbeit bis Oktober, wenn die Heizperiode beginnt, abgeschlossen haben. Selbstverständlich braucht auch im Sommer niemand kalt zu duschen, aber die Fernwärmekapazität, die während der Bauarbeiten über eine zweite Leitung zur Verfügung steht, würde an kalten Wintertagen nicht ausreichen.

Die Bauarbeiten haben erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr. Die HGG hatte deshalb alle betroffenen Geschäftsinhaber und Anwohner aus dem Umfeld des Friedrich-Ebert-Platzes in der vergangenen Woche zu einer Informationsveranstaltung in das Hölderlin-Gymnasium eingeladen. Günther Weist, Leiter des städtischen Verkehrsreferates, informierte über die erforderlichen Sperrungen und Umleitungen.

So muss in der ersten Phase bis Ende Mai die westliche Randstraße des Platzes gesperrt werden; der Verkehr wird über Sofienstraße und Plöck umgeleitet. Besondere Probleme bereitet die Umsetzung einer Trafostation, die die Sperrung der Kreuzung Plöck/Akademiestraße für rund sechs Wochen zwischen Mitte Mai und Ende Juni erfordert. Von Anfang Juli bis Mitte September wird die östliche Randstraße gesperrt sein. Da die Bauarbeiten sich auch auf die Friedrich-Ebert-Anlage erstrecken, muss der Verkehr zeitweilig über die parallele Parkspur geführt werden.

Der Bau der Tiefgarage selbst beginnt im Herbst und dauert gut ein Jahr. Auf dem Platz kann dann nicht mehr geparkt werden. Der Wochenmarkt wird in die Akademiestraße verlegt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist vorgesehen, die unter Denkmalschutz stehenden Kolonnaden ab- und später an derselben Stelle wieder aufzubauen. Die Bäume werden gefällt und später durch neue ersetzt. Der Platz bleibt künftig autofrei und wird entsprechend den Plänen der Wettbewerbssieger aus dem Jahr 2003, der Planungsgemeinschaft Gernot Schulz Architektur, Köln und Topotek 1, Berlin, gestaltet. (rie)